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Rezensionen zu
Glut und Asche

James Lee Burke

Hackberry Holland (3)

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Ich mag spannende Hörbücher, besonders wenn ich mich entspannen und einfach nur gemütlich auf dem Sofa liegen möchte. Aber auch als Begleitung fürs Puzzeln sind sie großartig und so habe ich das vergangene Wochenende ausgiebig diesem extrem fesselnden Hörbuch gelauscht. Die angenehme Stimme und die spannenden Handlung haben es mir sehr leicht gemacht und ich habe teilweise gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist und es plötzlich z.B. dunkel war. Abends habe ich mich dann allerdings teilweise sehr gegruselt. Ich will nicht zu viel verraten aber man begegnet schon sehr düsteren und brutalen Gestalten und Abgründen des Menschen. Trotzdem kann ich das Buch allen denen empfehlen, die einen spannenden Thriller suchen und den es nichts ausmacht, wenn es teilweise extrem grausam zugeht.

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Danny Boy Lorca, ein alter "Bekannter" von Sheriff Hackberry Holland hat in der Wüste einen grausamen Mord beobachtet und berichtet Holland davon. Der Sheriff selbst glaubt ihm und findet tatsächlich vor Ort die Leiche und erkennt, dass da noch mehr hinter steckt, als es auf den ersten Blick erscheint, denn der Tote hatte eine Handfessel am Handgelenk - vom Gegenstück fehlt jede Spur. Wo ist also derjenige, an den er gefesselt war? Der Tote selbst scheint ein Informant der DEA gewesen zu sein, wer ist der andere? Fest steht, der zweite Gefangene konnte fliehen, doch an wen könnte er sich im texanisch-mexikanischen Grenzland gewandt haben? Durch Zufall bekommt Holland den Tipp, dass die Asiatin Anton Ling, genannt La Magdalena, illegalen Einwanderern aus Mexiko hilft. Tatsächlich hat sich der Flüchtige kurzfristig bei La Magdalena aufgehalten, ist aber weiter gezogen, sodass sie Holland hier nicht weiterhelfen kann. Irgendwas jedoch fasziniert den alten Sheriff an der Frau. Derweil ist auch Antonio Vargas, genannt Krill, auf der Suche nach dem Flüchtigen, denn immerhin ist dieser ihm entkommen, doch nicht nur das. Krill ist ebenfalls auf der Suche nach einem Priester, der seine bereits verstorbenen Kinder tauft, damit sie in das Reich Gottes eingehen können. Er erhofft sich hier die Hilfe von La Magdalena, die Taufen wohl öfter durchführt, doch sie erteilt ihm hier eine Abfuhr. In Reverand Cody Daniels hingegen wird Krill fündig, doch dieser ist nicht so ohne. Daniels ist die Asiatin und gerade ihre Arbeit mit den illegalen Einwanderer ein Dorn im Auge und auch Preacher Jack Collins, den Holland vermeintlich getötet hat, ist wieder auf der Jagd ... 2. Band der Hackberry-Holland-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Faszinierend dargestellt empfand ich, was für verschiedene Gruppierungen in diesem Grenzland ihren Geschäften nachgehen (Sheriff, Auftragsmörder, Flüchtlingshelfer, ...), ich hätte es mir da deutlich ruhiger und beschaulicher vorgestellt. Die Figuren wurden wieder facettenreich und authentisch erarbeitet. Auch in diesem Band vermochte es wieder ausgerechnet die Figur des Psychopathen Preacher Jack Collins mich in seinen Bann zu schlagen, denn, obwohl es nicht immer einfach ist, seinen Beweggründen zu folgen, für ihn ergeben sie Sinn und wenn er diese seinen Widersachern bzw. Verbündeten erklärt, ergeben diese tatsächlich auch für mich als Leser einen Sinn. Der Sprecher, Dietmar Wunder, schaffte es erneut, mir die Geschichte bildhaft vor Augen zu führen, sodass ich mich nur sehr schwer zwischendurch von dem Hörbuch lösen konnte.

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Der Kampf Gut gegen Böse, in einer Landschaft, die der heimliche Protagonist des Romans ist – „Glut und Asche“, Band drei der Hackberry Holland-Reihe des amerikanischen Schriftstellers James Lee Burke. In einem Alter, in dem seine Altersgenossen ihren verdienten Ruhestand genießen, im Schaukelstuhl auf der Veranda sitzen und in den Sonnenuntergang schauen, ist Hackberry Holland noch immer als Sheriff im texanischen Grenzland unterwegs und versucht, in seiner Gemeinde Recht und Ordnung zu bewahren. Außer kämpfen hat der Koreakrieg-Veteran nichts gelernt, aber das hat er bis zur Perfektion entwickelt. Als Danny Boy Lorca, ein abgehalfterter Ex-Boxer und Säufer, in der Wüste unterwegs ist, wird er Zeuge eines brutalen Mordes. Zwei Männer sind auf der Flucht, einer wird von einer mysteriösen Gestalt getötet, der andere kann fliehen. Zutiefst schockiert und voller Angst setzt er Holland von seiner Beobachtung in Kenntnis. Dessen Nachforschungen ergeben, dass es sich bei dem Toten um einen Informanten der DEA handelt. Und auch die Identität des Flüchtigen ist bald geklärt. Ihm sind einige dunkle Gestalten auf den Fersen, da er im Besitz brisanter Militärgeheimnisse ist, für die sich verschiedene Gruppierungen interessieren. Bleibt nur noch die Frage nach dem Killer: war es Antonio Vargas, genannt Krill, oder aber der ihm hündisch ergebene Negrito? Und welche Rolle spielt die Asiatin „La Magdalena“, der Engel der Illegalen, die im Zuge der Ermittlungen immer wieder Hackberry Hollands Wege kreuzt? Aber auch ein alter Bekannter taucht wieder auf, den Holland bereits im Reich der Toten wähnte - Jack Collins, der „Preacher“ ist zurück, der Albtraum des Sheriffs… Bildgewaltig und atmosphärisch dicht wie eh und je baut James Lee Burke seinen Roman auf, und natürlich eignet sich die karge Landschaft im Südwesten von Texas perfekt als Hintergrund für die Geschichte, die er zu erzählen hat. Es sind die Herausforderungen der amerikanischen Gegenwart, mit denen die Protagonisten speziell in dieser Gegend konfrontiert werden, denn die mexikanische Grenze ist nah. Schlepper und Immigranten, Drogendealer und Junkies, große und kleine Fische, alle sind vertreten und ständig im Kampf, um ihre Pfründe zu sichern. Wie immer bei Burke passt die verwendete Sprache nicht in die Sonntagspredigt. Sie ist hart und direkt, oft an der Grenze, aber immer sowohl zur Person als auch zur Situation passend, und in Kombination mit den Beschreibungen der Landschaft ergibt sich so ein stimmiges Gesamtbild. Ganz großes Kino, Mr. Burke!

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Mit "Regengötter" landete James Lee Burke einen Volltreffer auf dem deutschen Buchmarkt - der Roman landete nicht nur auf Platz 1 der "KrimiZeit Bestenliste", sondern ergatterte auch Platz 1 des Deutschen Krimipreises. Mit "Glut und Asche" folgt am 14. September die Fortsetung des Thrillers - und die hat es in sich. Danny Boy Lorca ist das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, als er sich ins Büro von Sheriff Hackberry Holland schleppt. In der Wüste nahe der texanisch-mexikanischen Grenze wurde er Zeuge eines brutalen Mordes. Von einem zweiten Gefangenen fehlt jede Spur. Hackberry Holland hat erneut alle Hände voll zu tun, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Für den alternden Sheriff wird der Fall zum Albtraum, als auch noch Preacher Jack Collins auf der Bildfläche erscheint, ein Psychopath, um den man besser einen Bogen macht - soweit der Plot. Tief und vielseitig gezeichnete Charaktere, Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, keine Längen - das ist schon mehr, als viele Kriminalromane von sich behaupten können. Aber Burke schreibt anders. Er scheint seine Worte zu malen, spricht in Metaphern, findet immer das richtige Bild zur richtigen zeit, seine Vergleiche sitzen. Tief gezeichnete Charaktere aber keine gläsernen Protagonisten Die Charaktere im Roman um den alternden Sheriff Hackberry Holland, der mitten in seinem County an der texanisch-mexikanischen Grenze in einen Interessenkonflikt von mexikanischen Killern, russischen Zuhältern, amerikanischen Nationalisten, Rüstungsunternehmen, Outlaws, dem FBI, der CIA, al Quaida oder einem psychopathischen Massenmörder gerät, gleichen ausgefeilten Kompositionen. Burke zeichnet sie mit viel Liebe zum Detail, schenkt jedem seiner Charaktere zwei Seiten, lässt Mörder zu reuigen Sündern oder vermeintliche Opfer plötzlich zu skrupellosen Tätern werden. Aber vor allem lässt Burke den Leser in die Köpfe der Protagonisten blicken - und dort tun sich wahre Abgründe auf. So liegt im durch und durch gesetzestreuen und meist adäquaten Sheriff Holland ein innere Zerissenheit verborgen - die Burke nach und nach offenbart und die sich immer wieder Bahn bricht. Ein Bösewicht, vor dem selbst sein Schöpfer Angst hat Die Krone setzt sich Burke aber mit dem Haupt-Antagonisten - denn Antagonisten gibt es viele - Preacher Jack Collins auf. Ein psychopathischer Massenmörder mit Messias-Komplex, dessen Markenzeichen von seiner Thompson-MP durchlöcherte und bis zur Unkenntlichkeit entstellte Leichen sind. Die Grausamkeit Collins wirkt teils so abstrus und abstoßend, dass selbst Burke in seinem Nachwort zu dem Schluss kommt, "dass ich ihn für einer meiner faszinierendsten Bösewichte halte. Denn obwohl er zwischen zwei Buchdeckeln eingesperrt ist, macht er mir eine Heidenangst". Doch trotz aller Details werden die Protagonisten nicht zu gläsernen Figuren - dem Leser bleibt das Gefühl, eines schlummernden Geheimnisses. Hackberry jagte Collins schon in "Regengötter" und glaubte ihn tot, doch ein ums andere Mal entwindet sich Collins wie eine Schlange dem Griff des Sheriffs und bestimmt maßgeblich die Geschicke im Verwirrspiel um einen verschwundenen amerikanischen Bundesagenten, der von allen Seiten gejagt wird. In diesem Inferno wird beinahe jeder einmal zum Spielball der unterschiedlichen Seiten - mit überraschendem Ende. Wie man mit dem Virus lebte, den er sich durch den Umgang mit Waffen zugezogen hatte, hatten ihm seine Ausbilder nicht verraten. Genau das war es aber, was in ihm tobte: Ein Virus, der einen unstillbaren Blutdurst in seiner Brust auslöste und sich so anfühlte, als würde er in einen warmen, rosafarbenen Nebel eintauchen, von der er nie genug bekam. Burke spielt aber nicht nur mit der Vielschichtigkeit seiner Charaktere, sondern setzt an so vielen Erzählsträngen an, dass man anfangs, aber nur anfangs, droht, den Überblick zu verlieren. Doch der Autor stellt es so clever an, dass der Leser, obwohl ihm der oft unmittelbar wieder einsetzende Erzählstrang schon aus dem Gedächtnis entschwunden war, sofort wieder mitten im Geschehen ist. Ein Thriller auf sehr hohem Niveau "Glut und Asche" ist ein Thriller auf sehr hohem Niveau. Denn auch wenn die Verstrickungen rund um Drogen, Prostitution oder Rüstungstechnik zwischen den zahlreichen legalen oder illegalen Organisationen teils übertrieben wirken, findet Burke immer einen Weg, alles plausibel zu erläutern und logisch ineinander greifen zu lassen - nur um am Ende alles in einem bombastischen Finale auf die Spitze zu treiben. Und das mit mehr oder weniger offenem Ende.

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Danny Boy Lorca hat schon einiges erlebt in seinem Leben. Dass er während seiner Haftzeit auf der Sugar Land Farm Peitschenschläge gegen seinen Kopf einstecken musste, ist seinem Hirn ebenso wenig bekommen wie seine Tätigkeit als sogenannte „Tomatendose“, wenn er gegen ortsansässige Boxer antrat und nach jedem Schlag, den er einstecken musste, blutete. Einige meinten auch, dass der Meskal seine Hirnzellen aufgeweicht hat. Als Danny Boy eines Mittwochabends im April zwei Dinosauriereier in der Wüste freilegt, beobachtet er, wie eine Gruppe von sechs Männern einen Mann foltern und in Stücke zerteilen, einen weiteren Gefangenen aber laufen lassen. Als Danny Boy am nächsten Morgen Sheriff Hackberry Holland von dem Vorfall berichtet, hat der Sheriff bereits seinen alten Freund, FBI-Agent Ethan Riser, am Telefon, der auf der Suche nach einem Bundesbeamten ist, der möglicherweise von mexikanischen Drogenmulis verschleppt wurde. Offensichtlich geht es in diesem Fall um eine Frau namens Anton Ling, auch La Magdalena oder La China genannt. Wie Sheriff Holland, sein Deputy Sheriff Pam Tibbs und seine Mitarbeiter bald erfahren, ist nicht nur das FBI hinter dem Informanten Noie Barnum hinterher, sondern auch der russische Kriminelle Josef Sholokoff. Zwielichtige Gestalten wie Senator Temple Dowling oder Reverend Cody Daniels mischen in diesem Szenario, in dem es um Informationen zu einer Predator-Drohne geht, die nicht in die Hände von Al-Qaida fallen sollen, ebenso mit wie Hollands alter Feind Preacher Jack Collins, den er bereits tot gewähnt hat … „Das Erbe von Salem löst sich nicht einfach so in Luft auf. Der Vigilantismus nach dem Bürgerkrieg, der Ku-Klux-Klan, Senator McCarthy und seine Anhänger – ein roter Faden, der sich seit 1692 durch die Geschichte zieht, dachte er. Diese Erkenntnis änderte aber wenig an der Tatsache, dass Hackberry kläglich versagt hatte, sich des Problems Jack Collins anzunehmen. Er hatte es versäumt, einen Mann dingfest zu machen, der damals wie heute nach Lust und Laune Menschen ermordete und dabei nicht nur wie ein Geist durch Wände zu gehen schien, sondern – mal abgesehen von trichterförmigen Fußabdrücken – auch keinerlei Spuren hinterließ.“ (S. 265f.) Warum Barnum ausgerechnet mit Collins auf der Flucht ist, ist allen Beteiligten nicht zu recht klar, aber offensichtlich sind unter allen Beteiligten noch so einige offene Rechnungen zu begleichen. Seit Sheriff Hackberry Holland in „Regengötter“ Jagd auf den Auftragskiller Jack Collins gemacht hat, der mit seinem Thompson-Maschinengewehr neun thailändische Mädchen niedergemäht hatte, die als Drogenkuriere und Prostituierte missbraucht worden waren, will Holland den gerissenen Psychopathen unter der Erde sehen. Doch bis es soweit ist, kreuzen sich ihre Wege auch in „Glut und Asche“ immer wieder auf eine verstörende Art, die James Lee Burke zu seiner ganz eigenen Kunstform erhoben hat. Selten sind seine Figuren in simple Schwarz- und Weiß-Kategorien einzuordnen. Stattdessen haben die Protagonisten auch in dem epischen Nachfolger zum Meisterwerk „Regengötter“ mit ihrem Gewissen und fürchterlichen Dämonen zu kämpfen, die ihnen das Leben zur Hölle machen. Zwar steht das antagonistische Verhältnis zwischen Holland und Preacher auch in „Glut und Asche“ im Mittelpunkt der Geschichte, doch die interessanten Nebenhandlungen wecken auch Interesse für die vielschichtigen Nebenfiguren. Burke gelingt es, das schillernde Panoptikum seiner Figuren so lebendig zu zeichnen, als würde der Leser direkt unter ihnen weilen und Teil des komplexen Geschehens in der hitzeflimmernden Wüste nahe der mexikanischen Grenze sein. Der alternde Sheriff hat dabei nicht nur mit seinen Gefühlen für den viel jüngeren Deputy Sheriff Pam Tibbs zu kämpfen, die weit mehr als nur kollegiale Gefühle für ihren Chef hegt, sondern auch mit Anton Ling, die ihn an seine verstorbene Frau erinnert. Und auch das Verhältnis zu FBI-Agent Riser gestaltet sich wie immer schwierig, denn das FBI steht nicht unbedingt für kompromisslose Kooperation. Mit „Glut und Asche“ ist Burke ein weiteres Meisterwerk gelungen, das durch einen packenden Plot ebenso fesselt wie durch zutiefst menschlich gezeichnete Figuren, die ihren jeweils eigenen und oft sehr steinigen Weg zur Erlösung finden müssen.

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Ganz speziell und immer sehr in die Tiefe gehend, so stellt sich auch in diesem neuen Thriller von Burke, der Fortsetzung der „Regengötter“, der Umgang des Autors mit seinen vielfachen Figuren dar. Mit seinem sehr plastischem, bildreichen Stil gelingt es dabei wiederum, nicht nur die lebenden Personen differenziert und mit vielfachen Licht- und Schattenseiten ihren Weg durch die Geschichte finden und gehen zu lassen, sondern auch die Landschaft, diese fast durchgehende, gleißende Ödnis im Grenzland zu Mexiko mit den oft wortkargen, ganz eigenen Bewohnern, denen wenig menschliches fremd ist (außer vielleicht romantischen Gefilden), setzt Burke als eine Art ganz eigener Hauptperson und Rahmung seiner Geschichte zugleich wortreich in Szene. Ein Mann, dem Alkohol treu verfallener, mexikanisch-indianischer Abstammung, einsam „da draußen“ lebend, wird Zeuge eines brutalen, grausamen, mit immenser Lust am Schmerz und am Blut versehenen Mord. Doch der eine, der da „zerteilt“ nachher in der Wüste liegt, war nicht alleine. Sein Mitgefangener ist auf der Flucht. Alles Dinge, um die sich der über 70jährige, knochige, harte, um seine Lebensliebe trauernde, von Rückenschmerzen geplagte, aber innerlich wie äußerlich aufrechte Scheriff Hackberry noch nicht sonderlich kümmert. Bis klar wird, dass eine „Helferin der Illegalen“, die ihn sehr an seine verstorbene Frau erinnert, in Gefahr gerät durch die verschiedenen, allesamt harten und erbarmungslosen, Interessensgruppen, die jenen geflohenen Gefangenen dringend für sich „reservieren“ möchten. Bis ebenfalls klar wird, dass ein alter Feind, ein Monster in Menschengestallt, der „Preacher“ noch lebt. Und sich an dem gegenseitigen belauern, bekämpfen und einander töten beteiligen wird. Mit seiner Thompson Maschinenpistole. Und der Preacher selbst hat zudem noch eine Rechnung mit dem Scheriff offen. Die aber, hier kommen die vielfachen Differenzierungen Burkes zum Tragen, nicht stereotyp auf den Skalp des alten Gesetzeshüters aus ist. Vielleicht sucht der Preacher auch nur den Respekt eines Mannes, den er als gleichwertig anerkennen könnte? Wobei man seine Geduld da nicht strapazieren sollte, denn seine Magazine sind voll geladen. Von den intensiven Beschreibungen strengen Männergeruchs und fauligen Atems angefangen bis zur detaillierten Beschreibung von Waffen und Kleidung, innerer Verzweiflung und der Suche nach Erlösung, von bluttriefenden Morden über Fallen und Intrigen bis zur weiblichen Eifersucht (mit dem an Clint Eastwood erinnernden Scheriff als „Objekt der Begierde“) bietet Burke vielfache Perspektiven, eine ganze Reihe von Interessensgruppen, bleihaltige Unterhaltung und nachdenkliche Betrachtungen des Lebens, vor allem „des Bösen“. „ist Dir sowas schon mal untergekommen?“. „Ja. Der Killer war ein Missionar“. „Die Menschheit ist also schon in ihrem Kern verdorben“. Was allerdings nicht jeden oder jede betrifft. Und Wandlung ist möglich, wie das Ende der Geschichte zeigt. Und auch nicht, wie ebenfalls am Ende klar werden wird. Hier und da ein wenig zu lang, immer aber zynisch, hart, trocken in den Figuren, brutal im Vorgehen und in einer Art geographischen Vorhölle angesiedelt, bietet Burke interessante Figuren, vielfache Wendungen und eine breite Schilderung der inneren und äußeren Vorgänge in und um seine Protagonisten herum, die durchgehend fesselt, auch wenn das Motiv der Jagd auf diesen konkreten Mann nicht unbedingt realistisch wirkt. Zumindest nicht diesen Aufwand an Geld, Material und Mord rechtfertigt. Vielleicht aber ist es ja auch einfach so, dass die Gewalt und Brutalität schon an sich vorhanden sind, wie Hackberry und Frau Ling treffend bemerken und nur Gründe sucht (und findet), sich Bahn zu brechen.

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vielseitig Inh. Elke Wolf

Von: U. Schäfer aus Berlin

07.07.2015

Was soll ich sagen: Große amerikanische Krimiliteratur!!! Gäbe es 10 Sterne, würde ich sie geben für dieses Buch.

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Bornstedts kleine Bücherstube

Von: Nicole Pienkoß aus Potsdam

02.06.2015

5 von 5 Punkten. Ein actionreicher, dramatischer und überaus spannender Thriller der besonderen Art. Als Leser ist man total gefesselt und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Sogwirkung lässt einen kaum das Buch aus der Hand legen. Die Charaktere sind vielfältig und gekonnt dargestellt. Die Thematik hat sicherlich aktuell eine besondere Brisanz und wird hier unterhaltsam und dennoch kritisch präsentiert. Ganz toll!

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