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Rezensionen zu
Water - Der Kampf beginnt

Paolo Bacigalupi

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Water

Von: Niklas' Leseblog

12.05.2017

Der US-amerikanische Südwesten kämpft erbittert um die letzten Wasserreserven und die Rechte am Colorado River. Das Gebiet wird von heftigen Sandstürmen heimgesucht, ganze Millionenstädte verelenden, Kriminalität und Korruption greifen um sich. Angel Velasquez gehört zu einem Spezialeinsatzkommando, das die Reservoirs des Bundesstaates verteidigt und notfalls auch mit illegalen Methoden erweitert. Als das Gerücht aufkommt, dass in Phoenix eine neue Wasserquelle aufgetaucht ist, wird er dort hingeschickt. Dabei trifft er die Journalistin Lucy Monroe, die der Quelle ebenfalls auf der Spur ist. Die beiden werden hineingezogen in einen Strudel aus Verrat und Gewalt, und Angel steht plötzlich im Fadenkreuz seiner eigenen Leute. Der Einstieg in diesen Thriller fällt nicht leicht. Sehr politisch, sehr langatmig und auch komlpiziert. Erst nach einer Weile blickt man durch das Buch durch und kann mit der Geschichte etwas anfangen. Das finde ich sehr schade, da doch gerade der Einstieg in ein Buch das sein muss, was den Leser am meisten fesseln sollte. Ansonsten ist die Story gelungen: Sie wird spannend und unterhaltsam - und vor allem in gewisser Weise realistisch. Denn wenn man über die Gedanken und Ideen, die im Buch gegeben werden, nachdenkt, merkt man, dass das alles doch gar nicht sooo krass SciFi ist... Fazit: Erschreckend real! Trotz schwerem und langatmigen Beginn ein interessanter Polit-Thriller.

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Auch bei diesem Buch erfolgt mein Leseeindruck wieder von außen nach innen. Das schwarze Cover mit den türkisblauen Buchstaben und den Wassertropfen haben meinen Blick sofort angezogen. Es wirkt irgendwie bedrohlich und auch geheimnisvoll. Aber auf jeden Fall suggeriert es Spannung. Kommen wir zum Plot. Handlungsort: Las Vegas - Nevada - USA Gleich zu Beginn treffen wir auf Angel. Hier war ich etwas erstaunt, dass es sich um einen Mann handelte, kannte ich den Vornamen bislang doch nur für Frauen. Angel ist Anwalt und ein sehr guter noch dazu. Etwas verwirrend beginnt nun die ganze Geschichte. Verwirrend? Ja, da ich zu Beginn überhaupt nicht verstanden habe, was das alles soll. Auch die militärischen Bezeichnung waren mir nicht geläufig, sowie das Wort "pendejo", das ständig gebraucht, aber nicht erklärt wurde. Nach einigen Schwierigkeiten, bedingt auch durch die Handlungsstränge, war ich jedoch mitten in der Story angekommen. Welch furchtbarer Gedanke, dass die Menschen sich irgendwann einmal wegen Wasser bekriegen werde. Was würde passieren, wenn kein Wasser mehr aus der Leitung käme? Wie lange könnten wir überleben? All dieses hat der Autor in seinem Thriller verarbeitet. Leider ist ihm dabei ab und zu die Spannung etwas abhanden gekommen. Ein so tolles Thema, aber der Autor kann es meiner Meinung nach, nicht richtig in Worte packen. So habe ich auch nicht verstanden, weshalb um das Wasser gekämpft wurde. Also, warum wurde es knapp?! Fazit: Leider ist es dem Autor nicht gelungen, mich für diesen Thriller zu begeistern. Ein sehr interessantes Thema, keine Frage. Aber für mich nicht nachvollziehbar. Wohl weil mir auch die Begründung für die Wasserknappheit fehlte. Aber auch sonst hat mir die Spannung gefehlt, so dass ich weder "Kopfkino" hatte, noch dass ich mich mit den Protagonisten beschäftigen wollte. Schade, denn da wäre wirklich mehr drin gewesen.

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Meine Meinung Welch ein schrecklicher Gedanke - das Wasser wird knapp und das bisschen was es noch gibt, wird zu unmenschlichen Preisen angeboten. Da kostet ein Liter dann mal schnell zwischen 5 und 7 US$...also schlappe 4,50 bis 6,40€. Kaum zu glauben, wenn man sich eine 1,5 Liter Mineralwasserflasche schon für 0,19€ besorgen kann. Und wenn dann noch eine Durchschnittstemperatur von ungefähr 40°C herrscht ist die Katastrophe vorprogrammiert. Doch was passiert, wenn es soweit kommt? Bei Geld hört die Freundschaft auf - und bei Wasser scheinbar auch. Menschlichkeit sucht man vergebens und absolute Kriminalität ist an der Tagesordnung. Stellenweise wird sogar gemordet. Bacigalupi hat die Bevölkerung in drei Klassen eingeteilt. - Die Reichen und Menschen mit Kontakten leben in Arkologien. Diese Prachtbauten beherbergen Pflanzen aller Art, Wasserfälle und Brunnen, in denen das Wasser einfach aus Dekorationsgründen fließt. - Die Mittelschicht schlägt sich mit legalen Jobs durch - mal besser, mal schlechter - und besitzt Wassertanks in ihren Häusern. - Die Unterschicht prostituiert sich für ein bisschen Geld und im besten Fall für eine Dusche. Dieses Privileg ist den Menschen in den Arkologien vorbehalten. Mit viel Glück dürfen sie nach getaner Arbeit nicht nur sich duschen, sondern auch ihre Kleidung waschen. Eingestellt hatte ich mich auf eine absolut spannende Geschichte, die mich nur so durch die Seiten peitscht. Das Thema hat unglaublich viel Potential und auf dem Cover steht "Thriller"...so kann man sich täuschen. Man ist ab der ersten Seite sofort in der Geschichte drin. Aber was ist da eigentlich passiert? Wo befinden wir uns? Wann befinden wir uns? Und wie ist die politische Richtung momentan? Ich weiß es selbst nachdem ich das Buch gelesen habe nicht wirklich. Das Buch spielt in Phoenix, das Wasser wird knapp, Menschen kämpfen um ihr Überleben und andere bereichern sich. So viel ist klar. Aber warum? Was hat den Ausschlag gegeben? Was ist mit dem Wasser passiert? Das wird leider nicht aufgeklärt. Für mich war es sehr schwer in dieses Buch zu finden. Zu Beginn habe ich überhaupt nicht verstanden was das so alles soll und konnte mir auch nicht vorstellen wie irgendwas aussieht. Das hat beim Folgen der Handlung nicht wirklich weitergeholfen. So etwas nervt und versaut einem das Buch. Mir zumindest. Auch die vielen verschiedenen Handlungsstränge machen es einem nicht gerade leicht. Erst verlaufen sie alle parallel und der Leser muss dauerhaft hin und her switchen - ich hab an manchen Stellen den Überblick verloren - und irgendwann gegen Mitte/Ende laufen sie zusammen. Das macht es dann einfacher. Durch dieses ganze Hin und Her, der fehlenden Bilder in meinem Kopf und den Längen, die sich stellenweise über viele Seiten erstreckten, hat die Spannung leider sehr gelitten. Die Frage nach dem "Warum?" lässt mir bis heute keine Ruhe. Ebenso wie die Frage, wie sich die Wasserknappheit auf die gesamte Welt auswirkt. Betrifft es nur die USA und China? Was ist mit Europa und Afrika? Die Idee und die Mühe bekommen von mir drei Sterne. Für all meine Kritik muss ich aber definitv zwei Sterne abziehen. Ich habe mir wirklich viel von diesem Buch erhofft - vielleicht war das auch der Fehler. Fazit Ein Buch, das sein Potential absolut verschenkt hat und ein Autor, der in meinem Kopf keine Bilder entstehen lassen konnte. Charaktere die mir egal waren gepaart mit Längen und Langeweile. Schade!

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Inhalt: Phoenix, USA. Wasser ist ein knappes Gut geworden. Die Durchschnittstemperaturen liegen tagsüber bei 40-50°C. Die an den großen Flüssen und Seen liegenden Staaten kämpfen um die Rechte für die Nutzung der Wasservorkommen. Die Menschen in den Wüstenstaaten sind zu einer Drei-Klassen-Gesellschaft verkommen: Die Reichen leben in den Arkologien, komplett künstliche hochtechnologische Bauten, in denen aller Luxus und Wasser ohne Grenzen im Überfluss vorhanden sind. Von der Not, den Staub- und Sandstürmen und der Wasserknappheit bekommen sie nichts mit oder sehen es nur aus der Ferne. Die Unterklasse muss Leib und Seele für jeden Liter Wasser verkaufen – und ein paar wenige schlagen sich mehr schlecht als recht noch mit legalen Mitteln durch, so wie die Journalistin Lucy und ihr Fotografenfreund Timo. Sie arbeiten für die sogenannte „Metzgerpresse“, schlachten den Untergang von Phoenix und die steigende Kriminalität aus und machen so ihr Geld. Doch bei einem Mord kommen sie den Handlangern, allen voran Angel, von Catherine Case, der „Wasserkönigin“, in die Quere und geraten ins Kreuzfeuer. Etwas ähnliches passiert den Freundinnen Maria und Sarah, die als einzigen Ausweg noch sehen, ihren Körper an reiche Wasserfunktionäre zu verkaufen in der Hoffnung, aus dem Elend zu entkommen. Kann #PhoenixamEnde noch zu Phoenix aus der Asche werden, wie manche Spekulanten behaupten? Oder ist der Untergang unaufhaltsam? Beurteilung Der dystopische Roman „Water“ hat eine sehr harte, brutale und düstere Grundstimmung. Die Protagonistin Lucy, die Journalistin, hat schon zuviel gesehen. Sie hat Angst vor dem Ende, ist aber auch mutig – und ziemlcih abgestumpft dadurch, dass sie jeden Tag Verbrechen und Leichen sieht. Angel, der Waterknive, der für Catherine Case die Drecksarbeit erledigt, hat schon mehr als eine Kugel abbekommen. Und Maria, die Wasser an Bauarbeiter verkauft, versucht sich mit ihrem letzten Rest Gewissen einen legalen Weg aus Phoenix zu erkaufen, ohne ihren Körper verschenken zu müssen. Die Geschichte ist beherrscht vom Gefühl von Staub, Dreck, Schweiß und Verbrechen. Ich fand es extrem schwierig, in die Story reinzukommen. Ich habe bestimmt 100 Seiten gebraucht, bis ich halbwegs Zugang zu den Protagonisten hatte. Das lag unter anderem daran, dass die Handlungsstränge am Anfang komplett getrennt verlaufen und einem gleich zu Beginn einige politische Kleinkriege zwischen den Staaten und die ganze Verteilung und Historie der ersten Wasserkämpfe um die Ohren oder besser gesagt Augen gehauen werden, und mit solchen trockenen Beschreibungen kann ich einfach nichts anfangen. Aber gerade dieser Teil dominiert am Anfang recht stark. Erst als die Handlungsstränge der drei Protagonisten langsam anfangen zusammenzulaufen, so ab Seite 150, nimmt das Buch und die eigentliche Handlung Fahrt auf. Die zweite Hälfte war dann auch richtig gut und spannend und ich habe sie fast in einem Rutsch gelesen, während ich mich 3 Tage durch die ersten 150 Seiten gequält habe. In diesem Buch gibt es zwar Sex, aber keine Liebesgeschichte und auch kein wirkliches Happy End. Wie schon geschrieben, das beherrschende Gefühl ist Hitze und Staub. Was ich persönlich vermisst habe, war eine etwas globalere Perspektive der Situation – es wird wirklich ausschließlich über die Situation der in bzw. an der Wüste gelegenen Staaten beschrieben und vielleicht noch ein bisschen was zu China, wie es in der Rest der Welt aussieht und sich entwickelt, bleibt ziemlich außen vor. Kein Held, der die Welt retten will – nur Phoenix. Deswegen stehe ich jetzt nach Beendigung des Buches ein bisschen mit gemischten Gefühlen da – es war nach anfänglichen Schwierigkeiten schon spannend, mir aber insgesamt etwas zu abgebrüht und das Ende lässt einen ziemlich hängen und ist nicht wirklich befriedigend, in meinen Augen. Fazit: Ich gebe 4 von 5 Rezisternchen, Abzug wegen den Startschwierigkeiten und der trockenen und komplizierten Einführung in die Gegebenheiten, aber im zweiten Teil wird es so spannend und man bekommt auch noch einen Zugang zu den Protagonisten, so dass sich das Buch, dass ca. bei der Hälfte bei mir eher auf 3 Sternen stand, sich den 4.Stern wieder dazuverdient hat.

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Water

Von: ralfreitze

21.07.2016

Die Wüste. Eine Region ohne Wasser, eine Region, die immer ums Überleben kämpft, so wie die Menschen darin. "Schon früher war das eine Gegend der Extreme gewesen und das war sie immer noch. Angel hatte die Wüste immer gemocht, weil sie keinen Platz für Illusionen ließ. Hier griffen die Wurzeln der Pflanzen nach jedem Tropfen lechzend weit und flach aus. Ihr Saft kristallisierte im Kampf der Wassermoleküle gegen das Verdunsten zu hartem Schellack. Die Blätter, die sich nach dem unerbittlichen Himmel streckten, waren so geformt, dass sie jeden raren Tropfen auffangen und weiterleiten konnten, der zufällig auf sie herabfallen sollte." Wir sind in einer fiktiven nahen Zukunft. Wasser ist sehr knapp geworden. Der Zustand des Wassermangels, der jetzt schon in vielen armen Länder Realität ist, hat auch Teile von Nordamerika befallen. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind in lose Staatengebilde zerfallen, eine Zentralregierung gibt es noch, doch die kümmert sich nur um Extremfälle, jeder Bundesstaat ist für sich selbst verantwortlich. Wie es zu der Wasserknappheit kommen konnte, darüber lässt sich Bacigalupi nicht im Detail aus. Für ihn ist das Szenario eine logische Konsequenz des heutigen 'Nicht'-Handelns. "'Wir wussten, dass alles zum Teufel gehen würde, und doch haben wir einfach dagestanden und zugeschaut. Für so viel Dummheit müsste es einen Preis geben.''Vielleicht haben wir es gewusst, konnten es aber nicht glauben.' sagte Lucy. 'Glaube' Er schnaubte.'Ich könnte tausend Kreuze küssen. Scheiß auf den Glauben.' Und weiter verbittert: 'Der Glaube ist was für Gott. Für die Liebe. Für das Vertrauen. Ich glaube dass ich dir vertrauen kann. Ich glaube, dass du mich liebst.' Eine Augenbraue zuckte. 'Ich glaube, Gott schaut auf uns herunter und lacht sich kaputt.'" Natürlich gibt es auch Menschen, die die Situation ausnutzen auf Kosten anderer, die in bewachten Arkologien wohnen, wo es Wasser im Überfluss gibt. Die anderen, die dorthin keinen Zugang haben, träumen davon, in eine wasserreiche Gegend zu ziehen, doch die Grenzen sind umzäunt und bewacht. Wasser wird an Pumpen in Litern gekauft. Währung ist meist der chinesische Yen. Die Chinesen haben der amerikanischen Wirtschaft den Rang abgelaufen. Wir sind in Phoenix und die Stadt kämpft ums Überleben. "Es regnet nie in Phoenix, außer es regnet Leichen." Maria ist so eine Person, die auf der falschen Seite der Grenze steht, die ihren Körper verkauft nur auf den Verdacht hin, einen Ausweg aus ihrer Lage zu finden. Angel ist ein knallharter Söldner der für die 'Wasserbaronin' Catherine Case arbeitet. Lucy Monroe ist eine investigative Journalistin, die dahin geht, wo es weh tut. Alle drei werden vom Schicksal zusammengeführt, als Angel auf die Suche nach einem wirklich großen Ding geschickt wird. Ein historisches Dokument über Wasserrechte, das einen unschätzbaren Wert hat. In Paolo Bacigalupis Buch geht es hart zu, direkt, blutig, fast schon Schwarz-Weiß. Es gibt Leute, denen es sehr gut geht und welche, denen es schlecht geht und die alles tun, um zu ersteren zu gehören. Dabei ist für die Angel die Lage klar. "Du gibst Menschen eine Aufgabe, und die erledigen sie dann. Menschen eben. Er zuckte mit den Achseln. Es ist die Aufgabe, die die Menschen beherrscht, nicht umgekehrt. Stell sie an die Grenze, sag ihnen, dass sie Flüchtlinge aufhalten sollen, und schon hast du eine Grenztruppe. Stell sie auf die andere Seite - dann betteln sie um Gnade, lassen sich skalpieren und für dumm verkaufen wie die Merry Perrys. Keiner von beiden hat sich seine Aufgabe ausgesucht. Ist ihnen einfach zugefallen." Angel und Lucy treffen aufeinander und werden von allen Seiten aus gejagt, für Angel eine alltägliche Situation, Lucy bemerkt den Ernst der Lage erst, als die Situation eskaliert. "Sie hatte sich die ganze Zeit belogen. Sie hatte sich vorgemacht, ein Leben zwischen Flüchtlingen und Schwimmern, Dealern und Drogengangstern hätte keinerlei Einfluss auf sie selbst. Wenn sie sich weigerte, der Bestie in die Augen zu schauen, würde die Bestie sie auch nicht anschauen. Ein Trugschluss." Water ist ein knallhartes, trockenes Buch, der weniger ein Science Fiction, als ein Thriller ist. Die Zukunftselemente sind hier sehr spärlich eingesetzt, Bacigalupi hält sich nicht mit solchen Feinheiten auf. Düster und in groben Pinselstrichen wird das Szenario aufgebaut, ein paar starke, kantige Charaktere, viele Kraftausdrücke und vernichtende Sätze wie: "Jeder stirbt. Am Ende sind wir alle tot, egal was wir tun." Nichts Neues und auch keine großartige Literatur, aber es macht einfach Spaß, das Buch zu lesen. Ein lesenswertes Buch, das mich am Ende doch noch überrascht hat und in einem Tarantino Ende blutig ausgeht. Kein Buch für schwache Nerven oder Liebhaber von blumigen Umschreibungen. Hier wird alles auf den Punkt gebracht.

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Der US-amerikanische Südwesten kämpft um die letzten Wasserreserven und die Rechte am Colorado River. Metropolen gehen in Sand und Trockenheit unter und die meisten Menschen sind der Hitze, dem Staub und der Nahrungsknappheit schutzlos ausgeliefert, während die Reichen in luxuriösen Arkologien leben. Angel Velasquez wird zu Ermittlungen nach Phoenix geschickt, wo das Gerücht umgeht, dass eine Wasserquelle aufgetaucht sei, die die Karten im Wasserkrieg neu mischen könnte. Es waren einmal ein Water Knife, eine Journalistin und ein Straßenmädchen… Der Thriller besticht mit seinen Charakteren, die mit ihrem Leben ein umfassendes Bild von der Situation in Nevada und Arizona zeichnen. Auch die Rolle Kaliforniens wird in diesem Zusammenhang immer wieder thematisiert. Es gibt quasi kein dringlicheres Thema als die Wasserknappheit – und genau da trifft der Leser sofort auf den Mann, der das Ganze für Las Vegas und Boss Catherine Case regelt: Waterknife Angel Velasquez. Um seine Ziele im Sinne von Vegas zu erreichen, bricht Angel zuweilen auch gerne mal ein paar Knochen und steht dazu, kein umgänglicher Typ zu sein. Die Journalistin Lucy Monroe lebt seit vielen Jahren in Phoenix und möchte die verelendende Stadt retten, indem sie aufdeckt, was wirklich vor sich geht – und macht sich so viele Feinde. Bei ihren Abstechern in die sozialen Medien zeigt sich, dass die Internetversorgung problemlos funktioniert und sich die Menschen trotz existenzieller Probleme unter Hashtags wie #PhoenixamEnde oder #PhoenixausderAsche online austauschen. Die Welt ohne Wasser geht in Kriminalität und Korruption unter, das Wasser ist knapp und überteuert, aber die Internetversorgung klappt – ein besseres Bild hätte man kaum inszenieren können! Lucy hält an der Moralität fest, wo Angel längst kapiert hat, dass es keine mehr gibt. Die Dritte im Bunde, deren Leben man kennenlernt, ist das Straßen- und Flüchtlingsmädchen Maria Villarosa, deren Schicksal mich am meisten mitgenommen hat. Sie gehört zu den ärmsten Menschen von Phoenix und muss jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. All ihre Bemühungen, ihre Situation zu verbessern, werden im Keim erstickt. Die unterschiedlichen Charaktere, deren Leben im Verlauf der Geschichte verbunden werden, haben mir sehr gut gefallen, denn sie haben alle eine andere Meinung und Einstellung zur Wasserknappheit und vertreten die jeweilige auch. Da die Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden und oft so enden, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht, habe ich das Buch schnell durchgelesen. Ein paar spannende Szenen haben sich geradezu in mein Gedächtnis eingebrannt, so spektakulär und actiongeladen waren sie. Bacigalupi konnte die Atmosphäre dieser untergehenden Welt wirklich gut einfangen und verpacken – die Hitze war spürbar, die Angst wirkte echt. Die Dialoge wirkten nicht aufgesetzt, sondern passten zu den Charakteren und haben sie so gut beschrieben. Auch für die Bösen scheint er ein Händchen zu haben, denn deren Methoden haben mir das ein oder andere Mal einen Schauder über den Rücken gejagt. Aber ich habe seit dem König der Löwen eh eine Heidenangst vor Hyänen. Alles in allem war der Thriller ein gelungener Auftakt und hat einen Vorgeschmack gegeben, was in diesem Wasserkrieg noch möglich ist. Leider konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen, wann es weitergeht und ob überhaupt, aber das Ende lässt diese Vermutung durchaus zu. Und ganz ehrlich, ich muss Badass Catherine Case richtig kennenlernen, mehr über Kalifornien erfahren und natürlich wissen, wie es mit dem einen oder anderen Charakter weitergeht! Mein Fazit Ein spannendes und düsteres Zukunftsszenario, bei dem sowohl die Hitze als auch die Aussichtslosigkeit durch die Buchseiten dringen. Der Gedanke, dass ähnliche Zustände uns auch einmal drohen könnten, ist wirklich beängstigend. Vom Stil und der Charaktergestaltung konnte Bacigalupi mich wirklich packen und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung.

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Wasser ist ein rares Gut. Und in der Zukunft bestimmen wenige darüber, welche Stadt noch mit Wasser versorgt wird. Der Rest schaut in die sprichwörtliche Röhre. Verteidigt wird das Recht auf Wasser von den sogenannten Waterknifes. Einer von ihnen ist Angel, ein Mann ohne Vergangenheit, dafür mit viel Erfahrung im Töten. Als eine neue Quelle entdeckt wird, soll er im Auftrag seiner Chefin diese einnehmen. Doch er hat die Rechnung ohne den Überlebenswillen der anderen gemacht. „Water – Der Kampf beginnt“ ist mein erster Thriller von Paolo Bacigalupi und konnte mich leider nicht überzeugen. Die Idee, dass es Krieg um Wasser geben wird, ist genial, die Umsetzung allerdings läuft am Leser direkt vorbei. Zu detailverliebt, zu technisch und zu wenig Hintergründe. Schade! Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler geschildert. Dabei wird der Leser direkt ins Geschehen geworfen und muss mit ansehen, wie eine Wasserstation geräumt wird, weil die Herrin von Las Vegas es so will. Warum, wieso und welche Hintergründe das Vorgehen hat, erfährt man nicht. Neben Angel und seinen Waterknifes lernt man auch die Journalistin Lucy kennen, die entgegen dem gesunden Menschenverstand, in einer immer mehr verödenden Landschaft wohnen bleibt und über Mord, Wetter und Wasserknappheit berichtet. Insgesamt wirken die Handlungsstränge zwar interesseerweckend, aber nicht fesselnd. Mir fehlten von Beginn an Hintergrundinformationen und auch der Zugang zu all den Intrigen und Machenschaften. So kam es auch, dass mich keine Figur in ihren Bann schlagen konnte. Zwar konnte ich mir Angel sehr gut vorstellen, denn die Beschreibungen sind detailreich, jedoch bleibt er für mich einfach ein Söldner ohne Charakter. Genau so verhält es sich mit Lucy. Obwohl ich Einblick in ihr Denken und auch ihre Familie bekam, war sie für mich nicht greifbar. Zu steril und trocken erläuterte der Autor seine Charaktere. So fand ich keinen Zugang zum Ensemble und dementsprechend waren mir ihre Schicksalsschläge komplett egal. Die Story selbst hätte großartig werden können. Jedoch war ich bis zur Mitte echt ratlos, was Paolo Bacigalupi von mir wollte. Ich las nur von Wasserrechten, Waffendetails und verschiedenen Senatoren. Doch wie es so weit kommen konnte, wer es wie zu verantworten hat und wie die Welt diese Veränderung verkraftet hat, darüber erfährt der Leser nichts. So wäre mir auch, hätte ich den Klappentext nicht gelesen, nicht klar gewesen, dass die Welt quasi verdurstet. Echt schade, denn die technische Seite der Trockenheit, die militärischen Eingriffe und auch die Wetterveränderung beschreibt der Autor gekonnt und sehr detailverliebt. Jedoch fehlte mir einfach das Herz und die Überzeugung. Der Stil von Paolo Bacigalupi ist, nach einer Eingewöhnung, gut zu lesen. Die Erzählweise ist kühl, distanziert, von Technik und Fakten geprägt. Für mich leider nicht das Richtige. Fazit: Der Kampf war für mich schnell zu Ende. Schade!

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Bacigalupi schon wieder. Wenn auch ein wenig anders als sonst, so hat er auch mit diesem Roman eine beeindruckende Near-Future-Dystopie geschaffen, die mich als Leser von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat. Der Unterschied zu den vorherigen Romanen ist, dass der Roman weit brutaler und expliziter ist als die vorherigen Bücher - er gehört auch nicht in den Canon, der mit Biokrieg seinen Anfang genommen hat. Water ist eine erschreckend nahe Vorschau, die gewaltige Überzeugungskraft besitzt - besonders im Hochsommer. Von der Wasserknappheit abgesehen sind es vor allem die sozialen Entwicklungen, die das Buch sehr stark wirken lassen. Das Erschreckende daran ist die sehr simple Vorgehensweise, die Bacigalupi gewählt hat. Er hat einfach genommen, was sich schon jetzt an gesellschaftlichen Entwicklungen abzeichnet und diese konsequent weitergedacht. Natürlich, man mag gern kritisieren, dass es schon wieder ein Buch ist, das sich mit den Amerikanern beschäftigt - nur, wo bleiben vergleichbare europäische Werke? Paolo Bacigalupi ist ein sehr guter Autor. Er weiß den Stil seines Schreibens an den Inhalt anzupassen - Water liest sich etwas anders als Biokrieg oder Schiffsdiebe. Er versteht es, seine Geschichten fesselnd und überzeugend zu erzählen - unspannend habe ich noch keinen seiner Romane gefunden. Water ragt in Sachen Gewaltschilderungen und Sex deutlich aus dem bisherigen Werk hervor. Nichts davon ist aus reinem Selbstzweck vorhanden, alles ergibt sich aus den Charakteren, ihrer Herkunft, den momentanen Umständen. Das führt uns wieder zurück zum Erschrecken über die gesellschaftlichen Entwicklungen. Wer reich ist, verschanzt sich in einer Arkologie. Wasserkriege sind eine große Wahrscheinlichkeit. Das mag im verregneten Frühjahr Mitteleuropas absurd anmuten, aber ein paar Wochen brütende Hitze und Trockenheit im August werden das Denken verändern. Im Buch gibt es kaum Möglichkeiten seine Kleider zu waschen, ein Bad zu nehmen, nichts. Wasser ist die wertvollste Währung. Menschenleben zählen nichts, wenn Städte gegeneinander in den Krieg ziehen, um an Wasser zu gelangen. Water ist ein spannender Thriller, der eine dichte, komplexe Geschichte erzählt, in der unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen und auf ihr jeweiliges Ziel zusteuern, ohne letztlich viel dagegen tun zu können. Das ist nicht unbedingt erbaulich, aber fesselnd, man lebt - leidet - als Leser mit. Bacigalupi zeigt keine Gnade. Wie schon mit den vorigen Büchern versteht es der Autor, die Aufmerksamkeit der Leser bis zur letzten Seite im Griff zu halten. Als Spannungsliteratur vor einer düsteren Zukunft ist Water ein großer Wurf.

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