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Rezensionen zu
Die störrische Braut

Anne Tyler

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Die Idee der Shakespeare Serie im Kanus Verlag kannte ich nicht und bis zu diesem Buch Anne Tyler habe ich auch gar kein anderes Buch aus der Serie gelesen. Zeitgenössische Autoren und Autorinnen erzählen in Romanform Shakespeare Stück neu, eine Idee die mich sehr begeistert und mich für sich gewinnen konnte. Die störrische Braut ist die Adaption des Stückes Die widerspenstigen Zähmung. Ich ging mit sehr großen Erwartungen an dieses Buch ran und ich wurde überhaupt nicht enttäuscht. Ich habe genau, dass was ich erwartet habe, Humor, Liebe, skurrile Charaktere und eine fantastische Geschichte. Die Chaotische Geschichte voller menschliche Fehlern, Familienprobleme und Missverständnisse, konnte mich schon den ersten Seiten für sich gewinnen. Sehr spannend fand ich wie die widerspenstige, aufgeklärte und vor allem bodenständige Kate ihr Sicht auf Männer im Laufe des Buches verändert hat. Annes Tyler Direktheit und ihr flüssigen und unterhaltsamen Schreibstil bringt jeder Leser dazu gefallen an dieses Buch zu finden. Trotz der wenigen Seiten konnte ich mich in unsere Protagonistin, Kate hineinversetzen und mit ihr zusammen die Geschichte zu erleben. Besonders beeindruckend fand ich, die lustige Zusammenstellung der Charaktere, dass letztendlich viel zu humorvollen Hauch der Geschichte zugetragen hat. Ich glaube, ohne einer dieser Charaktere wäre die Geschichte in eine völlig andere Richtung geraten, das nicht unbedingt positiv gewesen wäre. Trotz der verschiedenen Ereignisse die im Laufe des Buches stattfinden, man hat am Ende das Gefühl einen abgerundeten Rahmenbild und der Leser kann mit eine tiefe Befriedigung und auch eine bestimmte Wehmut das Buch wieder im Regal stellen. Anne Tyler weißt wie das Alltägliche und banale Leben einer Familie zu etwas Einzigartiges zu zaubern. Ich bin total begeistert von der ganzen Geschichte und freue mich auch weitere Anne Tyler Bücher und vor allem freue mich auf weitere Bücher aus der Shakespeare Serie aus den Knaus Verlag.

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Als Teenager war ich großer Fan von High School-Filmen. Ich behaupte, ich habe (fast) jeden dieser seichten, aber doch so schönen Schinken im Kino gesehen. American Pie, Eine wie keine, Clueless, Ungeküsst: ich könnte ewig so weitermachen. Bis heute gehören sie zu meinen „guilty pleasures“. Wenn ich krank auf dem Sofa liege, gibt’s nichts Schöneres! Mein allerliebster dieser Chick Flicks war immer 10 Dinge, die ich an dir hasse. Ganz ehrlich: Wer hat sich beim Gucken nicht Hals über Kopf in den wunderbaren Heath Ledger verliebt? Auch wenn Heath Ledger das Niveau des Films deutlich hob, selbst ohne ihn wäre die Geschichte immer noch gut gewesen. Kein Wunder: Shakespeare himself hat sie sich ausgedacht. Die High School-Komödie war nämlich nichts anderes als eine moderne Version von Der Widerspenstigen Zähmung: Die Wandlung der störrischen Katherine von einer eigenständigen, selbstbestimmten Frau zur handzahmen Ehefrau. Shakespeare Reloaded Zu Shakespeares 400. Todestag bat die von Virginia und Leonard Woolf gegründete Hogarth Press mehrere zeitgenössische Autoren ihre ganz persönliche Version eines seiner Stücke zu schreiben. Margaret Atwood nahm sich Der Sturm vor, Tracy Chevalier Othello und Anne Tyler Der Widerspenstigen Zähmung. Und nun ratet mal, welches ich unbedingt lesen wollte? Unter dem Titel Die störrische Braut – der im Englischen, mal wieder etwas hübscher, Vinegar Girl lautet – schreibt die preisgekrönte Amerikanerin Anne Tyler ihre Nacherzählung der Shakespeare-Komödie. Was soll ich sagen? Schon sehr, sehr lange hat mich kein Buch mehr so fröhlich gemacht. Schnelles Glück Ich nahm das Buch abends auf dem Sofa in die Hand, konnte es nicht weglegen, nahm es mit ins Bett und klappte es erst zu, als ich damit fertig war. Danach war ich müde, aber glücklich. Die störrische Katherine heißt hier Kate Battista. Ihr Botanik-Studium hat sie geschmissen, weil sie mit ihrem Professor niemals einer Meinung war. Stattdessen arbeitet sie im amerikanischen Baltimore als Betreuerin in einer Kita, ansonsten schmeißt sie für ihren Vater, der als Professor zu Autoimmunerkrankungen forscht, und ihre 15-jährige Schwester Bunny den Haushalt. Sie kocht, sie macht die Steuererklärung und achtet darauf, dass ihre Schwester keine Jungsbesuche bekommt. Die Mutter starb kurz nach Bunnys Geburt an einem Herzfehler. Und dann bekommt Vater Battista plötzlich ein Problem: Das Visum seines Forschungsassistenten Pjotr läuft aus. Er ist verzweifelt. Kurz vor dem Durchbruch seiner jahrzehntelangen Forschungen droht er seine geniale Hilfskraft zu verlieren. Das darf nicht sein. Was hat die Logik-Maschine von Vater da für eine Idee? Na klar, ist doch logisch: Pjotr muss heiraten, um einen amerikanischen Pass zu bekommen. Und warum nicht gleich Kate? Die kriegt mit ihrer bockigen Art sowieso keinen Mann, Pjotr könnte bei ihnen einziehen, er hätte seinen Assistenten stets in der Nähe und die Tochter könnte weiterhin den Haushalt schmeißen. Frau Tyler macht ernst Kate – tief verletzt – schreit Nein. Zuerst einmal. Wie die Geschichte weiter geht, weiß wohl so ziemlich jeder. Aber das Wissen um das Ende spielt gar keine Rolle, weil der Weg dorthin so gut ist. Anne Tyler erzählt so frisch und beschwingt, so leicht und witzig, dass man einfach weiter und weiter lesen muss. Sie mag alle ihrer Figuren, das spürt man in jedem Satz und sie scheint unbändigen Spaß beim Schreiben gehabt zu haben. Trotzdem nimmt sie ihre Charaktere immer ernst. Darum funktioniert der spritzige Humor des Romans auch so gut: Weil er echt ist, weil es echt genau so laufen könnte: Die sprachlichen Verwicklungen durch Pjotrs osteuropäischen Akzent und die Unfähigkeit der Amerikaner, seinen Namen richtig auszusprechen. Oder die Helikopter-Eltern und das muntere Geplapper der Kinder in Kates Kita. „Das ist voll ungerecht! Emma W. hat die ganzen Babypuppen für sich! Die hat Piccolina Magic Eyes und Baby Born Ethnisch und Baby Born Lustige Toilette, und ich hab nur den dummen alten Holz-Pinocchio!“ Besonders schön und ebenso echt sind die Szenen, in denen sich Kate und Pjotr langsam annähern. Peinliches Schweigen, Missverständnisse und trotzdem ein gegenseitiges Verstehen. „Vielleicht willst du manchmal mit mir hier in Wohnzimmer sitzen? Du sagst: „Murmel?“, und ich sage: „Murmel, murmel.“ „Oder du sagst „Murmel?“, und ich sage „Murmel, murmel“, schlug Kate vor. Womit sie ausdrücken wollte, dass in ihren Augen nichts dagegensprach, dass er der Zögerliche und sie die Entschiedenere wäre. Aber sie merkte, dass Pjotr es nicht verstand. Mit gerunzelter Stirn sah er sie an. „Klar“, sagte sie schließlich. „Das können wir hin und wieder tun.“ All’s well that ends well. Natürlich gilt das auch für die zeitgenössische Form des Shakespeare-Dramas. Und das ist gut so. Anne Tylers Die störrische Braut ist Fast Food und Superfood in einem! Es schmeckt nach süssester Sünde, hinterlässt aber kein schlechtes Gewissen und macht angenehm satt und zufrieden. I’m lovin’ it! Ich liebe es!

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DIE STÖRRISCHE BRAUT Sonntag, 11:05 Uhr Hi Kate ich schreibe! Hi. Zu Hause? Schreib ganze Sätze, mein Gott. Du bist doch kein Teenager. Bist du zu Hause? Nein. Autor: Anne Tyler Verlag: KNAUS Seitenzahl: 219 Preis: 19,99 € „Vinegar girl“, übersetzt „Essig Mädchen“ ein Titel der an mir hängen blieb und mich neugierig machte, von Anne Tyler ist die Adaption von „Der Widerspenstigen Zähmung“ von Williams Shakespeare aus dem Hogarth Projekt, welches im Knaus Verlag veröffentlicht wurde. Zu meinem Bedauern wurde der Titel abgeändert zu „Die störrische Braut“, was aber dennoch nicht uninteressanter klingen mag. Das Cover blieb dann doch das Selbe und ist wunderschön anzusehen. Himmelblauer Untergrund, darauf eine Pfingstrose, beide Eigenschaften haben einen Bezug zum Inhalt: Pjotr fährt einen himmelblauen Käfer und Kate ist eine leidenschaftliche Gärtnerin. Nun zum kompletten Inhalt: Kate Battista ist frustriert. Wie kommt es eigentlich, dass sie ihrem exzentrischen Vater brav den Haushalt führt und sich um ihre jüngere Schwester Bunny kümmert, die nur Flausen im Kopf hat? Auch in ihrem Kindergartenjob gibt es immer nur Ärger. Doch Professor Battista hat andere Sorgen. Seit Jahrzehnten widmet er sich beharrlich seiner Forschungsarbeit, nun steht er kurz vor dem Durchbruch, wenn, ja wenn sein brillanter Assistent Pjotr nicht des Landes verwiesen wird. Die Aufenthaltsgenehmigung des Weißrussen läuft bald ab. Als Professor Battista einen Plan ausheckt, um Pjotr in Amerika zu halten, verlässt er sich wie immer auf seine ältere Tochter. Doch diesmal sieht Kate rot. Wegen Annes Direktheit und die Art ihres Schreibstils fand ich gefallen an diesem Buch. Trotz der wenigen Seiten konnte ich mich in das Essig Mädchen hineinversetzen und wusste genau welcher Art Mensch Kate ist. Genauso war es auch bei den anderen Charakteren. Es war toll von ihnen zu lesen, sowie einen Einblick auf die Charaktere aus Sicht von Kate zu bekommen. Da sind zu einem die Schwester, die das komplette Gegenteil von ihr zu sein scheint. Ihr Vater, der, wie sie erst später erkannte, genauso ist wie sie und Pjotr, der ein Klischee vertritt, welches ich jetzt nicht weiter ausführen werde. Und doch alle Charaktere auf einen Haufen, eine so lustige Zusammenstellung, die Anne Tyler hier auf Papier niederschrieb, hat mich zutiefst beeindruckt. Ich mochte ihre Geschichte von Anfang bis Ende und dabei konnte die Hauptprotagonisten mich ständig zum Schmunzeln bringen. Fazit: Sehr Liebenswert von Anne Tyler erzählt und ein toller Schmöker zum Zeitvertreib. Eine tolle Komödie. Ich bin beeindruckt.

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Im Rahmen eines Shakespeare-Projekts erscheinen im Knaus Verlag 2017 und 2018 einige Adaptionen von Shakespeares Werken, verfasst von weltweit bekannten Autoren. „Die störrische Braut“ basiert dabei auf „Der Widerspenstigen Zähmung“, ist jedoch nicht einfach eine moderne Nacherzählung, sondern bietet auch eigene Ideen. Inhalt: Die 29-jährige Kate Battista schmeißt für ihren verwitweten Vater den Haushalt, kümmert sich um ihre Teenagerschwester Bunny und arbeitet in einer Kindertagesstätte. Für Freizeit und soziale Kontakte bleibt da nicht viel Zeit. Zudem wirkt Kate durch ihr schroffes und direktes Wesen auf andere Menschen recht abweisend. Als ihr Vater sie bittet, seinen russischen wissenschaftlichen Assistenten zu heiraten, damit er eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bekommt, ist Kate alles andere als begeistert … Meine Meinung: Selten habe ich mich bei einer Lektüre so amüsiert wie hier. Anne Tyler besitzt ein glückliches Händchen für die Beschreibung ihrer Figuren. Sie erscheinen alle sehr plastisch. Mir schien es beim Lesen tatsächlich so, als würden sie vor meinen Augen ein Theaterstück aufführen, und zwar eine herrliche Komödie. Ich musste einfach immer wieder schmunzeln über Kates absolut trockene und ehrliche Art, über Pjotrs sprachliche Missverständnisse und Bunnys kokettes Wesen. Zwar ist die Handlung durch Shakespeare im Groben natürlich schon vorgegeben und dadurch nicht wirklich überraschend, die einzelnen Details gehen aber auf das Konto von Anne Tyler und sie konnte damit trotzdem noch einige Wendungen einbauen, die man so nicht vorhersehen kann. Mir gefiel besonders die Entwicklung von Kate. Anfangs hat sie sich mit ihrem täglichen Trott abgefunden, sieht für sich keine Perspektive und lässt sich im Prinzip nach Strich und Faden ausnutzen. Später erkennt sie die außergewöhnliche Entwicklung der Dinge als große Chance für sich und ergreift sie mit beiden Händen. Eine starke Figur! Auch der Schreibstil von Anne Tyler kann überzeugen. Mit einer enormen Leichtigkeit und klaren Sprache erzählt sie Kates Geschichte, die vor Wortwitz nur so sprüht. Fazit: Mit „Die störrische Braut“ hat Anne Tyler Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ modern aufbereitet und genial verändert. Das Buch vermag zu berühren und auf sehr amüsante Art zu unterhalten. Eine gelungene Hommage an den großen Shakespeare!

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Ich habe das Original von Shakespeare nicht gelesen, wobei das aber auch überhaupt nicht notwendig ist um das Buch zu verstehen. Es hat einen leichten flüssigen Schreibstil und alle Charaktere sind gut ausgearbeitet und wirken wie ich finde authentisch. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich mochte sowohl Kate als auch Pjotr unglaublich gerne. Kate ist eine selbstständige und eigenwillige junge Frau mit ihren Idealen und Ideen, die während des Buches eine tolle Entwicklung durchlebt. An manchen Stellen fand ich hatten man das Gefühl, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielen würde, obwohl sie in der heutigen Zeit spielt. Das fand ich manchmal etwas verwirrend besonders am Anfang aber andererseits auch interessant, da es so nicht der typische Alltag einer heutigen Familie war. Durch die wenigen Seiten kann man das Buch schnell lesen und obwohl es nicht besonders spannend ist konnte ich das Buch schnell lesen einfach weil der Schreibstil recht locker ist und es Spaß macht das Buch zu lesen. Die Gestaltung des Covers finde ich auch sehr gelungen und auch für junge Leute inspirierend "Klassiker" zu lesen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an den Knaus Verlag der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat. Von mir bekommt es 4/5 Sternen, da ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr Tiefgründigkeit gewünscht hätte. Alles in allem ein tolles Buch das ich nur empfehlen kann egal ob man das Original gelesen hat und sich für Klassiker interessieter oder nicht.

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„Die störrische Braut“ (engl. Originaltitel 'Vinegar Girl') von Anne Tyler ist ein weiterer Teil aus der Hogarth Shakespeare Reihe, bei der anlässlich des 400. Todestags Shakespeares acht seiner Werke von bekannten Autoren/Autorinnen neu erzählt werden. Nach 'Hag-Seed' (erscheint in Deutschland im Frühjahr 2017) von Margaret Atwood, einer imposanten Neuinterpretation von Shakespeares „Der Sturm“ und „Der weite Raum der Zeit“,einer von Jeanette Winterson auf rasant-amüsante Weise neu interpretierten Version von Shakespeares „Das Wintermärchen“, ist es für mich persönlich das dritte Buch aus dieser Reihe. Wie bei den beiden Vorgängern erkennt man auch hier deutlich den eigenen Stil der Autorin, welcher raffiniert mit der Originalerzählung „Der Widerspenstigen Zähmung“ verwoben ist. Das macht die Neuerzählung sowohl für Shakespeare-Fans und Nicht-Fans zu einem Lesevergnügen der besonderen Art. In „Die störrische Braut“ geht es um Kate Battista, die mit ihrem (ich nenne es mal) „nerdigen“ und irgendwie doch liebevoll-exzentrischen Vater und ihrer nervig-verwöhnten, aber doch mit einem großen Herzen ausgestatteten Schwester Bunny zusammenlebt. Kate ist unzufrieden. Das Studium geschmissen arbeitet sie nun als Betreuerin in einem Kindergarten. Nicht gerade ein Traumjob für Kate, kommt sie doch mit Kindern und deren Eltern aufgrund ihrer ehrlichen und direkten Art irgendwie so gar nicht klar. Und auch mit den Männern will es nichts werden. Dafür aber bei ihrer Schwester, die mit dem Nachbarsjungen anbandelt, worüber Kate alles andere als glücklich ist – und der Vater? Ja. Der scheint als Professor nur Augen und Ohren für sein Forschungsprojekt und Pjotr, seinen Kollegen, zu haben, der kurz vor der Ausweisung steht. Da kommt ihm die geniale Idee Pjotr mit Kate zusammenzubringen. Die wiederum findet das so gar nicht witzig und sträubt sich vehement gegen die Heirat mit einem wildfremden Mann. Doch irgendwas scheint Pjotr an sich zu haben, dem sich Kate nicht entziehen kann.. Humorvoll und turbulent erzählt Anne Tyler die uns allen bekannte Geschichte „Der Widerspenstigen Zähmung“ vom manipulativen Vater und der sich widersetzenden Tochter auf moderne Art und Weise. Die einzelnen Figuren werden einem sofort sympathisch, vor allem der liebevolle Pjotr und die aufbrausende Kate konnten mich auf Anhieb überzeugen und so gibt es keinerlei Probleme sich als Leser einen Zugang zur Geschichte zu verschaffen. Auch sprachlich überzeugt vor allem der humorvolle Ton. Gut herübergebracht, auch in der Übersetzung, wird die Sprachbarriere zwischen Pjotr und seinen Mitmenschen, der sich mehr oder weniger einen Spaß daraus macht, dass man ihn schlecht verstehen kann und dem Leser öfter mal ein Lachen entlockt. Leider verliert die Geschichte ungefähr ab der Hälfte etwas an Biss. Man kann sich, nicht nur aufgrund Shakespeares Originalerzählung, bereits denken was passiert und das ist doch ein wenig schade. So plätschert die Geschichte ein bisschen vor sich hin, obwohl das Buch enorm gut anfängt (und auch keinesfalls schlecht ist). Anne Tyler bleibt im Großen und Ganzen recht nah an der Originalgeschichte, ich persönlich hätte mich über einen besonderen Kniff noch mehr gefreut. Dennoch handelt es sich bei „Die stürmische Braut“ um eine witzige, gut gemachte Neuinterpretation „Der Widerspenstigen Zähmung“ und kann sich sehr gut sehen sowie lesen lassen.

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Die störrische Braut von Anne Tyler ist die Adaption der Widerspenstigen Zähmung von Shakespeare aus dem Hogarth Projekt, das im Deutschen Knaus veröffentlicht. Übersetzt hat das Buch Sabine Schwenk. Veröffentlicht wurde es mit 224 Seiten im Oktober 2016. Danke an den Verlag und das Bloggerportal für mein Exemplar. Kate Battista hasst Kinder und arbeitet in einem Kindergarten. Sie isst am liebsten Trockenfleisch und liebt ihren Garten, muss sich aber um ihren Vater und die kleine Schwester kümmern, die die nervige Angewohnheit hat am Ende der Sätze die Stimme zu heben. So was findet Kate einfach dumm. Sie ist gefangen in ihrem Trott und hat sich damit abgefunden. Da möchte ihr Vater plötzlich, dass sie seinen Assistenten heiratet, damit der nicht nach Russland abgeschoben ist. Kate ist entsetzt. Ein Auge hat sie eher auf den netten Typ von der Arbeit geworfen, als auf den direkten Russen. Anne Tyler hat die turbulente Vorlage kräftig gekürzt, um einem zentralen Thema Platz zu schaffen. Statt einer doppelten Liebesgeschichte, tritt die kleine Schwester in den Hintergrund und Kate bekommt endlich den Raum, den sie schon immer gebraucht hat. Plötzlich ist sie nicht nur die Widerspenstige, sondern ein ausgeklügeltes Psychogramm entfaltet sich. Darin ist Kate Lastesel, Zurückgewiesene, Haushaltshilfe, mutterlos und weit von allem entfernt, was sie selbst ausmacht. Absolut fremdgesteuert geht sie durchs Leben. Das dieser Fremdsteuerung der Vater mit seinem absurden Wunsch die Krone aufsetzt, weckt Kate geradezu auf. Sie ist nicht bereit, sich in ihrem Leben noch eine Bürde aufzuladen. Doch dann beginnt sie zu denken und entdeckt Lücken. Lücken für sich. Sie beginnt, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Vom Alltagstrott wird Kate zur Selbstreflexion weggelotst und erfährt dabei noch einiges über ihre eigene Vergangenheit. Die Auseinandersetzung mit dem Gewesenen lassen auch die Zukunft für Kate in einem anderen Licht erstrahlen. Sehr spannend fand ich beim Lesen, wie die im Grunde aufgeklärte und bodenständige Kate ihre Sicht auf Männer verändert. Dass der Roman gerade die Rechte und Aufgaben der Männer in ein neues Licht stellt, ist doch bemerkenswert. Gleichzeitig tut er das aber auch mit einem wesentlich verkitschterem Thema: Der Liebe. Kate heiratet nicht aus Liebe, sondern aus Vernunft. Doch durch diese Vernunft kann sie ihren Mann mit anderen Augen sehen und Seiten entdecken, die ihre romantisierte Schwester nicht erkennt. Sie erkennt die Sehnsucht nach einem Selbst, die auch Pjotr antreibt, den alle außer Kate „Pjoder“ nennen. Und sie erkennt sich selbst darin wieder. Ein grundlegendes Verstehen also, das die Basis bildet für alles, was zwischen dem letzten Kapitel und dem Epilog noch gekommen sein mag. Der Widerspenstigen Zähmung mag ich sehr. Ich gestehe auch ohne Scham, dass die Adaption 10 Dinge, die ich an dir hasse zu meinen Lieblingsfilmen zählt. Auch Anne Tyler greift viele Merkmale auf, die geradezu klassisch für eine Adaption der Komödie sind. Der Vater ist Mediziner (hier aber verkopfter Wissenschaftler) und die kleine Schwester gar nicht so dumm, wie sie tut, sondern vor allem eine gute Schauspielerin. Doch sowohl Kates Widerspenstigkeit, als auch ihre Zähmung erscheinen hier in einem völlig neuen Licht, das mich immer noch beschäftigt. Ein unglaublich tiefgehender Roman, der Liebe entmythologisiert und Kate zu einer vollen Persönlichkeit macht. Großartig.

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Klappentext: Kate Battista ist frustriert. Wie kommt es eigentlich, dass sie ihrem exzentrischen Vater brav den Haushalt führt und sich um ihre jüngere Schwester Bunny kümmert, die nur Flausen im Kopf hat? Auch in ihrem Kindergartenjob gibt es immer nur Ärger. Professor Battista hat andere Sorgen. Seit Jahrzehnten widmet er sich beharrlich seiner Forschungsarbeit, nun steht er kurz vor dem Durchbruch. Wenn, ja wenn sein brillanter Assistent Pjotr nicht des Landes verwiesen wird. Die Aufenthaltsgenehmigung des Weißrussen läuft bald ab. Als Professor Battista einen Plan ausheckt, um Pjotr in Amerika zu halten, verlässt er sich wie immer auf seine ältere Tochter. Doch Kate sieht rot – und Pjotrs tollpatschiges Werben um ihre Gunst macht die Sache erst einmal auch nicht besser. Meinung: Kennt ihr noch den Film "10 Dinge, die ich an dir hasse"? Da wurde das gleiche Stück von Shakespeare aufgegriffen und modern aufgearbeitet. Die störrische Braut ist eines der Bücher, die im Rahmen der Shakespeare-Neuerzählungen beim Knaus Verlag erscheinen. Und hat mein romantisches Herz natürlich direkt angesprochen. Hier findet sich die mürrische Kate in der Situation wieder, den Laborassistenten des Vaters heiraten zu sollen, denn dessen Aufenthaltsgenehmigung läuft ab und ihr Vater kann und will nicht auf seinen fähigsten Assistenten verzichten. Doch so leicht lässt Kate sich nicht überrumpeln und es benötigt einiges an Überzeugungsarbeit seitens ihres Vaters und Pjotr, den Bräutigam in Spe, um Kate umzustimmen. Die Figurenzusammenstellung ist nichts Neues, kennt man das Originalwerk oder eine Adaption davon. Und trotzdem haben mir die Protagonisten gut gefallen. Natürlich ist Kates kratzbürstiges Wesen schon gewöhnungsbedürftig und zehrt ein wenig am Nervenkostüm des Lesers. Aber gerade dadurch darf man sich auf einige sehr unterhaltsame Dialoge freuen. Auch Pjotrs gebrochene Sprache nervt manchmal, aber die Charaktere sind trotzdem gut ausgebaut und agieren ihren Rollen entsprechend. Man merkt direkt, dass zwischen Kate und Pjotr die Chemie stimmt. Die Nebenfiguren können sich hier ebenfalls behaupten und lassen die Geschichte so ziemlich rund werden. Gut gefallen hat mir der Rahmen, den Anne Tyler hier für ihre Adaption gewählt hat. So arbeitet Kate diesmal in einem Kindergarten, was gerade bei ihrem mürrischen Wesen nicht gerade die ideale Umgebung ist und für einigen Zündstoff sorgt, ihr Vater ist Forscher und überhaupt wirkt das Setting sehr frisch und modern, spricht mich vom Alter der Figuren an und hat für schöne Lesestunden gesorgt. Sprachlich ist der Roman ebenfalls gut gelungen, wurde von Sabine Schwenk übersetzt, und sorgt für seine eingängige Erzählweise für einen guten Lesefluss. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und erzählt wird die Geschichte in der dritten Person, wobei sich der Blickwinkel auf Kate konzentriert. Fazit: Die störrische Braut ist eine schöne und moderne Adaption von Shakespeares Der widerspenstigen Zähmung. Das frische Setting und der schöne Erzählstil sorgen für unterhaltsame Lesestunden, auch wenn die Hauptfiguren hier nicht immer einfach sind ;) Von mir gibt es 4 von 5 Punkten. Vielen Dank an den Knaus Verlag für das Rezensionsexemplar.

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