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Rezensionen zu
Schuld war Elvis

Rebecca Maria Salentin

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€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

Hebron wächst als uneheliches Kind ihrer Mutter, in deren Haushalt auf. Und das zu einer Zeit, in der eine alleinerziehende Mutter so gar nicht zum guten Ton gehört, was zum ersten handfesten Skandal ihres noch so jungen Lebens führt. Auf der Beliebtheitsskala recht weit unten, tragen ihr nicht stillstehendes Mundwerk, sowie ihr etwas gewöhnungsbedürftiges Äußeres und die Eigenschaft der Mutter weitere Kinder ohne Ehemann in die Welt zu setzen, nicht gerade dazu bei, dies zu ändern. Eine Last, die von den zwei Frauen mal mehr, mal weniger schwer getragen wird. Während ihre Mutter das Gefühl hat von der Fürsorge der Familie und deren Neigung sich überall einzumischen, erdrückt zu werden, wünscht sich Hebron, die sich dort ein wenig fehl am Platz fühlt, nichts sehnlicher als ihren Vater kennenzulernen und ihre Wurzeln zu finden. Rebecca M. Salentin erzählt die Geschichte zweier Familien, die über mehrere Generationen in vorgegebene Rollen gepresst werden, ohne es zu bemerken. In beiden Familien sorgt das Vertuschen von Begebenheiten und Wahrheiten dazu, dass immer wieder Kinder das Gefühl haben, sich auf der Suche zu befinden, ohne zu wissen, wonach überhaupt. Die Schreibe der Autorin ist locker, flüssig, mit einem Hauch Sarkasmus und einem Hang zur Dramatik, der alle Figuren des Romans schonungslos ausgesetzt werden. Das Leben ist kein Zuckerschlecken! Salentin neigt jedoch ein wenig zur Langatmigkeit. Der Leser kann jede ihrer Figuren – und ist es noch so ein kleiner Nebencharakter – in einem zum Teil unnötigen Bereich seines Lebens begleiten. Etwas für ganz Interessierte oder eben Neugierige, lenkt mich aber zu viel von der eigentlichen Handlung ab. Von der Grundidee ist der Roman eine gute Geschichte. Über Identität und der Schwierigkeit sich selbst zu finden. Eine Herausforderung, die noch mehr ausufert, wenn die Familiengeschichte so wenig rund läuft, wie die Hebrons. Prinzipiell hat mir „Schuld war Elvis“ gefallen. Noch mehr, wenn das Buch etwas kürzer gewesen wäre.

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Dies soll die Geschichte von Hebron sein. Aber es ist die Geschichte einer ganzen Sippe. Am Ende findet man einen Stammbaum, um überhaupt den Überblick zu behalten, wer wer ist und wozu er gehört. Und leider ging es mir während des Lesens auch so. Wer gehört nun wohin, das habe ich mich häufiger gefragt. Eigentlich ist das Buch eine Familiengeschichte, Eltern 9 Kinder, etliche Enkel. Ja eigentlich, aber im Buch wird daraus ab und an ein Verwirrspiel. Die Handlung spielt in der Eifel in der Ecke um Düren, Vossenack ab und an auch Schmidt, später Rurbroich. Viele Orte kenne ich von Urlauben aus Kindheitstagen. Das macht mir die Handlung sympathisch. Die Menschen der Gegend versteh ich was ihre Mentalität angeht. Oft knorrig aber meist liebenswert. Hebron ist die Hauptfigur.Ihr Vater der nach Israel geht, zurück zu seinen Wurzeln. Ein Vater, den nie sie kennengelernt hat. Willy, der Stiefvater, der tödlich verunglückt. Ein Leben mit ihrer Mutter und Halbgeschwistern. Ein Leben das Sehnsüchte in ihr weckt. Den Vater will sie suchen. Das ist die Hauptgeschichte. Daneben gibt es dann etliche Geschichten, die der Großeltern, die ihrer Mutter, ihres leiblichen Vaters, der ganzen Großfamilie, der Leute im Ort und der Menschen in Rurbroich. Das Buch ist nett, aber anstrengend zu lesen. Es fällt schwer den Überblick zu behalten. Insgesamt aber eine nette Familiengeschichte, typisch für das Leben in der Gegend.

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„Und Hebron schrie“. Das ist der erste Satz dieses Entwicklungsromans mit vielen Facetten, um viele Ecken herum und, vor allem, mit vielen, vielen Beteiligten. Nichts Besonderes, könnte man sagen, dass ein Kind bei seiner Geburt ordentlich schreit, doch Hebron hört nicht auf zu schreien. Außer, sie wird gefüttert. Dann ist kurz Ruhe, ansonsten schreit sie die ersten 9 Monate ihres Lebens durch. Bis sie feste Nahrung entdeckt, dann ist endgültig Ruhe. Aber dieses „In-sich-hineinstopfen“, das wird ein Lebensbegleiter werden für dieses „Mädchen aus besonderen Umständen“ . Unehelich. Und das in der Eifel Ende der 60er Jahr. In diesem in sich verzweigten Netz von Beziehungen, in denen irgendwie alle mit allen bekannt, verwandt, verschwägert sind. Eine Geburt, die in gewisser Form auch den Startschuss bildet für das Eindringen des „modernen Lebens“ der erwachenden Jugend zu jener Zeit. Für die Hebrons Mutter Meggy symbolisch mit ihrem alles andere als gewöhnlichen und angepassten Lebensweg und Lebenshaltung steht. „Weglaufen muss ich. Weg, weg von beiden“, das ist der Drang, den die heranwachsende Hebron mehr und mehr ins ich spürt. Ein Mädchen, eine junge Frau später auf der rastlosen Suche nach sich selbst, umgeben von einer schier unübersichtlichen Zahl von Verwandten mit äußerst ausgeprägten und sturen Persönlichkeiten, wie es der Landschaft entspricht. Bis es aber soweit wieder sein wird, dass es heißt: „und Hebron schrie“ (was auch der letzte Satz des Buches ist), dann aber aus anderen Gründen, bis Hebron sich selbst und ihren Weg (der sich am Ende als doch etwas unprätentiös heraus stellen wird) gefunden hat, wird viel Zeit und vieles an kleinen Ereignissen von Salentin im Buch geschildert und auf den Weg gebracht. Letztendlich scheinen diese vielen kleinen Ereignisse, diese Beschäftigung mit den einzelnen Ausprägungen der Familienmitglieder, der Schwestern Meggys, der Eltern, der entfernteren Verwandten, der Leute im Dorf und der kleinen Stadt das eigentliche der Darstellung zu sein. Gehalten von der erzählerischen Klammer der Entwicklung Hebrons nutzt Salentin den Raum des Buches, um ihrer eigenen Heimat (Eschweiler in der Eifel) eine ausführliche und sehr differenzierte Darstellung in der Lebensweise und den kantigen Persönlichkeiten zu verleihen (bis hin zum Vater Hebrons, den diese in Israel dann wieder finden und antreffen wird, der aber zu Zeiten auch beide Füße auf Eifeler Erde gestellt hatte). Das ist vielfach „mitten aus dem Leben“ gegriffen, sympathisch, abschreckend, mit warmem Humor und Irritationen versehen, es ist vor allem sehr, sehr viel an kleinem Geschehen und „Personal“, das es dem Leser auf Dauer auch erschwert, den „roten Faden“ im Auge zu behalten und sich auf die Kernpersonen des Romans wirklich konzentrieren zu können. Mit Teils zu bedeutungsschwangerem Ausdruck und zu verzweigtem Geschehen bleibt ebenfalls die Frage offen, warum für dieses „innere Offenbarung“, die Hebron erleben wird, wirklich ein so langer innerer wie äußerer Weg nötig ist. Alles in allem eine sehr dezidierte Schilderung verschiedenster Persönlichkeiten und der Ereignisse in deren Leben und mit- und untereinander, eine sorgfältige und sehr detaillierte Darstellung des „Eifeler Lebens (-Gefühls und – Praxis)“, die flüssig erzählt wird, aber nicht durchgehend fesselt. Heimat- und Entwicklungsroman ebenso, wie eine Art biographischer Roman.

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