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Rezensionen zu
Eine neue Geschichte des Lebens

Joe Kirschvink, Peter Ward

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Wie Katastrophen die Welt beeinflusst haben... "Eine neue Geschichte des Lebens - Wie Katastrophen den Lauf der Evolution bestimmt haben" von Peter Ward und Joe Kirschvink ist das nächste Buch mit dem ich mich befasst habe. Endlich wieder was einigermaßen wissenschaftliches und auch mein erstes Buch aus dem Pantheon Verlag! Der Anfang bildet ein kurzer Abstecher in die Datierung von Fossilien, welches jedoch nur die Einleitung darstellt. Viel wichtiger ist für das gesamte Verständnis des Buches die Erläuterung wie auf unserem Planeten Leben entstehen konnte. Wie unwahrscheinlich und selten die Zusammensetzung unserer Erde ist, dass überhaupt eine Evolution möglich war, wird einem erst so richtig bewusst, wenn man den Vergleich zu den vielen anderen erdähnlichen Planet zieht, auf denen es kein Leben, oder höchstens Mikroorganismen gibt. Es wird der Kohlenstoffkreislauf erklärt und der Treibhauseffekt. Es werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse erläutert, wie zum Beispiel, dass es Lebewesen gibt - nicht nur Einzeller - die von den Toten wieder auferstehen können. Es wird eine kurze Definition von Leben gegeben, Leben pflanzt sich fort, entwickelt sich, Leben macht eine Evolution durch und Leben ist autonom. Und Leben entstand vielleicht auf sehr kleinen Steinen, nämlich Mineralien. Vielleicht aber auch auf dem Mars? Die Theorie, dass die ersten Bakterien vom Mars über Kometen auf die Erde kamen wird auch näher beleuchtet. Die bekanntesten Fundstellen von Fossilien werden benannt und kamen direkt auf meine Liste an Orte, welche ich besuchen möchte. Die Ediacara-Hügel, der Burgess-Schiefer, der Solnhofer Plattenkalk, oder auch Hells Creek sind nur einige davon. Nicht nur bekannt, sondern auch fundamental wichtig für die Evolutionsforschung waren die ersten Knochenfunde, welche älter als 550 Millionen Jahre waren. Auch dieses Ereignis wird in dem Buch näher beleuchtet. "Eine neue Geschichte des Lebens - Wie Katastrophen den Lauf der Evolution bestimmt haben" umfasst alle evolutionär wichtigen Ereignisse vom Auch wird nochmal hervorgehoben, dass es heutzutage die größte Artenvielfalt aller Zeiten gab. Eine Vielfalt die schützenswert ist! Denn es soll kein zusätzliches Massenaussterben zu den schon 5 vorhandenen dazukommen. Diese umfangreichen Informationen werden in 20 Kapiteln beleuchtet. Das Buch umfasst inklusive Anmerkungen 544 Seiten. Viele der vermittelten Infos werden durch Statistiken, Skalen und Illustrationen näher erläutert und machen die wissenschaftlichen Fakten leichter zugänglich. Mir hat das beim Verständnis wirklich sehr geholfen. Allgemein muss man aber sagen, dass es doch ein sehr trockenes, wissenschaftliches Buch ist, wo man seine grauen Zellen schon anstrengen muss. Es ist nichts für einen lockeren Abend vor dem Kamin, bei dem man einfach nur entspannen möchte. Ich kann aber zumindest ein bisschen mehr Wissen mitnehmen und habe mich trotzdem sehr an dem Buch erfreut.

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Cover: Auf dem Cover sieht man unseren blauen Planeten, um den es im Buch geht. Ich finde das Cover gut gewählt und man hat schon einen kleinen Einblick darauf worum es im Buch geht. Inhalt: Das Buch ist inhaltlich mit sehr vielen Informationen gespickt. Ich als Leser habe ich unglaublich gefreut, über die Schilderungen und Eindrücke die mir das Buch liefern kann. Sicherlich ist das Buch nicht für jedermann etwas, da es teilweise schon sehr Sachlich und komplex wirkt. Sofern man sich aber für die Entstehung der Erde interessiert, sollte das alles kein Problem sein. Ich persönlich konnte das Buch sehr genießen und habe es gerne gelesen. Im Buch finden wir hin und wieder ein Bild, was zum besprochenen Text passt. Sei es eine Tabelle, ein Zeitstrahl oder eine Zeichnung, all diese Bilder schaffen es das Verständnis des Textes zu verinnerlichen. Ebenso gibt es viele Anmerkungen, die am Ende des Buches beschrieben werden. Ich mag so was eigentlich weniger, aber bei diesem Thema schlage ich das ein oder andere gerne einmal nach. Auch die Idee des letzten Kapitels über die Zukunft der Erde war interessant. Fazit: Ich konnte aus diesem Buch viele wichtige Informationen bekommen, die mich schon immer interessiert haben. Wenn man sich mehr mit unserem Planeten und dessen Entstehung befassen will, kann ich dieses Buch empfehlen.

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Evolution sowie die komplette Geschichte vor der Menschheit sind keine einfachen Themen. Die grundlegendsten Verhältnisse sind noch nicht geklärt und unter Wissenschaftlern immer noch stark diskutiert. Peter Ward und Joe Kirschvink zum Beispiel glauben an den starken Einfluss von großen Katastrophen auf alles Lebendige, vertreten somit den Katastrophismus. Dieser steht im Gegensatz zu Aktualismus und, natürlich, dem Kreationismus, der sich auf eine Schöpfungstheorie bezieht und die allgemeine Evolutionstheorie ablehnt. Der Paläontologe und der Geobiologe schreiben dieses Buch gemeinsam und verweisen daher im Vorwort daraufhin, dass die Stimme als Duett gesehen werden soll. Trotzdem findet man manche sprachlichen Unterschiede im Buch, was wahrscheinlich daher rührt, dass sie sich auf verschiedene Themen spezialisiert haben und der eine zu manchen Themen wohl mehr weiß als der andere. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es mir sehr gut recherchiert vorkommt. Die beiden haben wirklich Ahnung von ihren Gebieten und geben nicht nur die Forschung von anderen wieder, sondern können auch ihre eigene einbringen. Man hat das Gefühl, man liest ein populärwissenschaftliches Paper. Mein Problem war vor allem das Thema des Buches und das ist, logischerweise, keine Kleinigkeit. Es ist einfach wie am Anfang schon beschrieben ein stark umstrittenes Gebiet der Wissenschaft und es steht in den Sternen, ob die Menschheit es je entschlüsseln wird. Oft habe ich Passagen gelesen und mir als Laie gedacht „Klingt schlüssig“, im nächsten Satz kommt dann schon eine Gegenthese die genauso sinnvoll klingt und auch die beiden Autoren vor Rätsel stellt. Eigentlich können sie einem in dem Buch nur berichten, was sie am wahrscheinlichsten halten, belegen können sie es nur selten. Trotzdem fand ich es sehr interessant! Wenn man „plötzliche Katastrophen“ liest denkt man wahrscheinlich direkt an Meteoriteneinschläge und Vulkanausbrüche. Tatsächlich thematisiert aber das halbe Buch die Schwankungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre. Besonders Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid haben zu extremen Veränderungen geführt, die teilweise absolut unvorstellbar sind. Auch wird ein sechstes Massenaussterben neben den „Big Five“ thematisiert (sowie fünf kleinere), welches absolut aktuell ist und sich gerade vollzieht. Regt zum Nachdenken, auch über den Klimawandel, aus einem neuen Blickwinkel an. Bei „Eine neue Geschichte des Lebens“ handelt es sich definitiv nicht um Belletristik. Wenn man absolut keine Ahnung von Biologie, Chemie und Physik hat könnte es stellenweise schwer werden. Es ist von Wissenschaftlern geschrieben, die das ganze Thema einer breiteren Masse präsentieren wollen, was meiner Meinung nach auch gut gelungen ist. Es gibt nur wenige langatmige Passagen. Daher eine Empfehlung für alle, die sich für Evolution und Klimawandel interessieren und keine Neulinge auf dem Gebiet sind.

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Inhalt Wie fing das Leben auf der Erde an? Wie sah das erste Leben überhaupt aus? Wie entwickelten sich daraus Pflanzen, Tiere und der Mensch? Warum starben Lebewesen aus, warum entwickelten sich neue? Diese Fragen werden auf einer Reise durch die Zeit beginnend vor 4,6 Milliarden Jahren bis in die Jetztzeit Schritt für Schritt beantwortet. Es wird aufgezeigt, welche Bedingungen laut neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu welchen Entwicklungen geführt haben. Dabei wird immer wieder erklärt, auf welchen Wegen die Wissenschaft zu diesen Erkenntnissen gekommen ist. Auch Diskussionen unter den Wissenschaftlern werden nachvollzogen. Mit einem Blick in die Zukunft der Erde und ihrer Lebewesen, der aus den Erkenntnissen aus der bisherigen Entwicklung abgeleitet wird, endet dieser höchst interessante Rundgang. Subjektive Eindrücke Biologie mochte ich in der Schule ganz gern. Wie sich alles so entwickelt haben mochte, hat mich sehr interessiert. Auch mit den Lehren von Darwin hatte ich mich schon befasst. Das war auch gut so. Ich weiß nicht, ob ich dem Buch hätte sonst gut folgen können. Es werden recht viele Fachbegriffe verwendet, was sich wohl in einem solchen Buch nicht ganz vermeiden lässt. Die spannenden Erläuterungen, wie die Erkenntnisse gewonnen werden können, setzen gewisse Grundkenntnisse in Biologie, Chemie ggf. auch Geologie voraus. Entsetzt musste ich feststellen, dass sich seit meiner Schulzeit, die ja doch ein paar Jährchen zurückliegt, nicht nur das Wissen erweitert hatte, sondern dass Teile dessen, was ich in der Schule gelernt hatte, bereits widerlegt waren. Man lernt also nie aus. Besonders faszinierend fand ich die Erläuterung der Ereignisse, die zu Aussterbeperioden führten, die aber andererseits neue Entwicklungsschübe auslösten. Die meisten dieser Ereignisse hatten mit der Entwicklung der Erde als Himmelskörper zu tun. Das ließ natürlich auch gleich die Frage aufkommen, ob nicht die derzeitige Entwicklung nicht auch dadurch bedingt ist. Das wird einerseits im Buch bejaht, andererseits wird aber auch darauf hingewiesen, dass wir durch unser Agieren diese Prozesse enorm beschleunigen. Dadurch bleibt den Anpassungen der Lebenwesen nicht genug Zeit, was die eigentliche große Gefahr ausmacht. Ein zweiter Aspekt, der für mich besonders beeindruckend war, waren die Zeitperioden, innerhalb derer sich Entwicklungen vollziehen bzw. erst sichtbar auftreten. Es geht dabei um Zehntausende von Jahren. Unvorstellbar. Fazit Ein Feuerwerk an interessantem Wissen rund um die Entstehung und die Entwicklung von Leben auf der Erde. Vieles war neu, einiges widerlegte bereits Gewusstes. Ich habe viel gelernt und bin höchst fasziniert von den Wirkmechanismen. Es hat meine Hochachtung vor dem Gesamtgebilde deutlich verstärkt. Ich danke dem Verlag für das Zur-Verfügung-Stellen des Rezensionsexemplars.

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Evolution durch Klimakatastrophen

Von: Petra Wiemann

18.10.2016

Beim größten Massenaussterben aller Zeiten, an der Schwelle vom Perm zur Trias, starben 90 % aller Arten aus. Dieses Ereignis war geprägt von Sauerstoffmangel, viel Kohlendioxid in der Atmosphäre, einer hohen Konzentration von Schwefelwasserstoff in den Ozeanen, 40 Grad Wassertemperatur und 60 Grad Hitze an Land! In der Folge kam es zu einer explosionsartigen Entwicklung neuer Arten mit neuen Körperbauplänen. Für die amerikanischen Naturwissenschaftler Peter Ward und Joe Kirschvink steht fest: Katastrophen wie diese waren der wichtigste Faktor bei der Entwicklung des Lebens. Ihr Buch Eine neue Geschichte des Lebens ist ein interdisziplinärer Überblick über die gesamte Geschichte des irdischen Lebens, mit dem sie an Richard Forteys Buch Leben – Eine Biographie. Die ersten vier Milliarden Jahre anknüpfen – einem populärwissenschaftlichen Bestseller, der vor 20 Jahren erschienen ist. Dabei geht es den Autoren vor allem um das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Stoffkreisläufe und die Konsequenzen für die Lebensformen auf der Erde. Wissensquellen Das Spezialgebiet von Peter Ward, Professor für Biologie, Geo- und Weltraumwissenschaften an der Universität von Washington, ist die Paläobiologie. Joe Kirschvink ist Professor für die interdisziplinär arbeitende Geobiologie am Institute of Technology in Kalifornien. In ihrem Buch verarbeiten die Autoren eigene und fremde Forschungsergebnisse der letzten beiden Jahrzehnte. Disziplinen wie die Genetik, Chemie, Biochemie und die Botanik arbeiten heute enger mit den Paläontologen zusammen als zu Forteys Zeiten. Neue Fossilienfundstellen haben dazu beigetragen, das Wissen über die erdgeschichtliche Entwicklung zu erweitern. Sauerstoff, Kohlendioxid und Temperaturschwankungen Darwins Vorstellung von einer allmählichen Evolution des Lebens verliert durch die neuen Erkenntnisse an Bedeutung. Ward und Kirschvink betonen demgegenüber den Einfluss von Katastrophen. So kam es im Laufe der Erdgeschichte immer wieder zu plötzlichen Klimaveränderungen. Die Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxid in der Atmosphäre und den Meeren schwankte sehr stark. In Phasen hoher CO2-Konzentration litt der Planet unter einem massiven Treibhauseffekt. Doch es gab auch Zeiten der Vergletscherung, für die Joe Kirschvink den Begriff Schneeball-Erde prägte. Diese heftigen Schwankungen in den Stoffkreisläufen hatten gravierende Auswirkungen. Sie krempelten ganze Ökosysteme um und forderten eine schnelle Anpassung der Überlebenden. Arten, denen das nicht gelang, starben aus. Massenaussterben und beschleunigte Evolution Neben den sogenannten Big Five, den fünf großen Massenaussterben, bei denen mehr als die Hälfte der Arten ausstarben, machen die Autoren fünf weitere dramatische Ereignisse aus. Die Ursachen sind bis heute nicht aufgeklärt. Nur wenige davon lassen sich eindeutig auf Vulkanismus oder den Einschlag von Asteroiden zurückführen. Die Autoren zeigen detailliert die unterschiedlichen Konsequenzen für das Leben im Meer und an Land. Nach jedem Massenaussterben erholte sich das Leben wieder. Die biologische Vielfalt stieg explosionsartig an mit weiterentwickelten Arten und neuen Körperbauplänen. Die im Buch geschilderten Entwicklungen der Skelette, der Blätter oder der Atmungsorgane sind faszinierend. Schwächen des Buches Leider hat dieses ambitionierte Werk auch einige Schwächen. So gibt es neben vielen flüssig erzählten Kapiteln, vor allem über eigene Forschungsprojekte, auch Passagen mit gebetsmühlenartigen Wiederholungen und sogar aufeinander folgende Absätze desselben Inhalts, leicht variiert. Für Irritation sorgt auch, dass die Autoren sich nicht auf die Zeiträume konzentrieren, die in den Kapitelüberschriften genannt wurden. Teils geriet die Chronologie völlig durcheinander, Fakten wurden an Fakten gereiht oder die klare Argumentationslinie fehlte. Auch der Hang der Autoren, ihre Beiträge zu Theorien oder Definitionen zu betonen, trübte das Lesevergnügen. Es hat sich dennoch gelohnt! Fazit: Viele neue Einsichten! Diese Neue Geschichte des Lebens bietet einen umfassenden Einblick in aktuelle Theorien und Erkenntnisse über die Evolution. Trotz der genannten Schwächen ein spannendes Buch, das den Zusammenhang zwischen klimabedingten Katastrophen und evolutionären Prozessen verdeutlicht.

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„Geschichte ist ein riesiges Frühwarnsystem“. Um aber Folgerungen für die Zukunft und die Bewertung aktuellen Handels aus der Geschichte ableiten und bewerten zu können, bedarf es einer genauen Kenntnis dieser Geschichte. Der „Geschichte des Lebendigen“ genauer gesagt, der die beiden Autoren akribisch im Buch nachgehen, vom Beginn der Entwicklung der Erde angefangen bis in die geologische Gegenwart (und, am Ende, auf der Basis all dieser Erkenntnisse, auch mit einem Blick in die ferne Zukunft versehen). „Mit jedem Kohlendioxidmolekül , das wir in die Atmosphäre pumpen, verschließen wir die Ohren vor den Frühwarnsirenen“. Denn das Gas war für mindestens 10 Massenaussterben der Weltgeschichte verantwortlich. Was aber nun weniger als Katastrophenszenario gegen einen Klimawandel im Buch gerichtet wird, dies ist eher ein „Nebenprodukt“ der aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft. In der die beiden Autoren auf der Basis der jüngeren Forschungsergebnisse klar konstatieren, dass das lange Zeit geltende Verständnis der Evolution als eher langsame und zielgerichtete Entwicklung (mit einigen nicht näher erklärbaren „Sprüngen“ von Mutationen) im Rahmen des „Uniformitarianismus“. Dieser ist in wesentlichen Aspekten aktuell widerlegt oder veraltet. Und so legen die Autoren drei andere „Dreh- und Angelpunkte“ der „Geschichte des Lebendigen“ für ihre Darstellung zu Grunde, die tatsächlich am Ende der Lektüre in sich tragen, das große Ganze umfassend erklären zu können. Katastrophen hatten stärkeren Einfluss auf die Entwicklung des Lebendigen als alle anderen Kräfte der Evolution. Weil sozusagen „Platz“ geschaffen wurde durch vorhergehendes Massenaussterben für zuvor randständige Organismen oder ganz neue Kombinationen von Fähigkeiten und Genen. Zudem deklarieren die Autoren ebenso fundiert Sauerstoff, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff als „Grundelementen“ des irdischen Lebens, unter denen Schwefel das wichtigste Element darstellt., Kohlenstoffe bieten dem Leben zwar eine notwendige Basis, aber nicht die entscheidenden Voraussetzungen. Und zu guter Letzt konstatieren die Autoren, dass eben nicht die „Arten“ das „Gesicht des Lebens“ am nachhaltigsten bestimmt haben, sondern die „Evolution der Ökosysteme“. Grundthemen des Buches, die im Folgenden ruhig, sachlich und sehr differenziert Schritt für Schritt vorgelegt und mit Leben gefüllt werden. Wobei es in der Natur der Sache liegt, dass trotz eines gefälligen und flüssigen Stils viele Teile des Buches doch recht trocken und wissenschaftlich zu lesen sind. Dennoch aber ein hohes Maß an Informationen und verständlicher Darstellung des Status Quo bieten (was schon die sehr differenzierte Einteilung der „Erdzeitalter“ zu erkennen gibt. Besonders spannend wird dann das letzte Kapitel im Buch, der fundierte Ausblick (soweit dies einem ungestörten „natürlichen“ Gang entspricht, ohne Zerstörung durch Umweltgifte, Atomwaffeneinsatz oder Meteoriteneinschlag). Da werden aus einigen Milliarden Jahren, die es noch dauert, bis die Sonne erlischt, in wenigen Seiten eine überschaubare Zahl von wenigen Millionen Jahren, bis die „Habitatgrenze“ der Sonne die Erde (und auch den Mars) erreicht und Leben auf der Erde unmöglich machen wird. „Es wird auf der Erde keinen Ort mehr geben, an dem man überleben kann“, eindrucksvoll illustriert an einem Meeresbewohner, des „Nautilus“. „Wir müssen gehen“ ist daher die einzige Hoffnung für den dauerhaften Fortbestand der Spezies Mensch. Und um dies zu ermöglichen, muss aus der Gesamtgeschichte des Lebendigen gelernt werden, Schlüsse gezogen und auf den Weg gebracht werden. Um Zeit zu gewinnen. Eine sehr empfehlenswerte, wenn auch nicht leicht zu lesende und teils trockene Lektüre. Die aber neue Interpretationen der „Geschichte des lebendigen“ auf fundierter Basis bietet und ein neues Verständnis des Zusammenhangs in der Geschichte der Erde und der maßgeblichen Faktoren für die Evolution.

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