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Rezensionen zu
Nacht über Blackheath

Anne Perry

Die Thomas & Charlotte-Pitt-Romane (29)

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Anne Perry ist seit Längerem eine meiner bevorzugten Autorinnen für historische Romane. Natürlich sind bei Serien von mehr als 30 Bänden (wie etwa bei Inspektor Pitt) Wiederholungen und Story nicht immer das Gelbe vom Ei, aber Anne Perry schafft es in jedem einzelnen Buch, das viktorianische Zeitalter in vielen Facetten bestechend darzustellen und damit einige Verwicklungen und Längen in der eigentlichen Story auszugleichen. So auch in “Nacht über Blackheath”, dem Band # 29 der Inspektor Pitt-Reihe. Wieder führt ein mysteriöser Mord sowohl den Inspektor als auch seine Frau & seine Schwägerin auf die Suche nach dem Täter, und wieder sind es die viktorianischen Feinheiten, die dem Roman seinen besonderen Touch verleihen. Codes in Kleidung, Verhalten, Konversation stehen wie immer im Mittelpunkt und das ist genau das, was die Romaen so großartig macht: man hat das Gefühl, in eine fremde, vergangene Welt voller Codes einzutauchen, die wir heute nicht mehr verstehen. Das ist einer der ganz großen Reize der Arbeiten von Anne Perry

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Im Haushalt der Kynastons verschwindet eine Angestellte. Bald darauf wird in der Nähe des Hauses eine entstellte Leiche gefunden. Commander Thomas Pitt versucht herauszufinden, ob die Tote die vermisste Zofe ist, und wer sie getötet hat. Die Autorin Anne Perry hat eine Vielzahl von historischen Kriminalromanen geschrieben. Die zwei bekanntesten Reihen sind über den Ermittler William Monk, und über das Ehepaar Thomas und Charlotte Pitt, zu der als 29. Band auch „Nacht über Blackheath“ gehört. Ich habe bereits einige Romane der Reihe gelesen, daher war mir das Ermittlerpaar bereits bekannt, alle Geschichten kenne ich aber noch nicht. Zum Verständnis der einzelnen Kriminalromane sind Vorkenntnisse aber auch nicht nötig, Anspielungen auf frühere Fälle gibt es kaum. Die Krimis der Pitt-Reihe spielen in der „gehobenen Gesellschaft“ des viktorianischen Londons Ende des 19. Jahrhunderts. Die Autorin Anne Perry erschafft mit ihren Beschreibungen ein (wie ich annehme) authentisches Bild der damaligen Zeit, sodass man sich als Leser über hundert Jahre zurückversetzt fühlt. Anne Perrys Schreibstil liest sich flüssig, bis auf einzelne Dialoge, bei denen sie Personen mit einem tiefen Bildungsniveau (Hausangestellte konnten damals ja oft weder lesen noch schreiben) einen entsprechenden „Slang“ verleiht, was zwar die Authentizität erhöht, aber natürlich die Lesbarkeit etwas erschwert. Ein Grossteil der Geschichte wird in der 3. Person aus Sicht des Ermittlers Pitt erzählt, mit einigen Abschnitten aus der Perspektive seines Partners Stoker. Mit ihrem Schreibstil wendet sich Anne Perry auch an ungeübte Krimileser, indem sie die wichtigen Fragen von ihren Protagonisten stellen lässt, damit der Leser sicher nicht vergisst, was noch ungeklärt ist. Für Krimileser mit Erfahrung ist das zwar im Grunde überflüssig, es hat mich jedoch auch nicht gestört. Etwas nervend fand ich hingegen die vielen Wiederholungen in den Beschreibungen, vor allem der Damenmode. Ab Mitte des Buches habe ich wohl jedes Mal, wenn ich die Worte „wie es der aktuellen Mode entsprach“ gelesen habe, die Augen verdreht… Bei „Nacht über Blackheath“ handelt es sich um einen Kriminalroman nach klassischem „Whodunit“-Schema, der mit der Straftat beginnt und mit deren Aufklärung endet, ohne grosse Wirrungen oder Überraschungen. Wer historische Krimis nach klassischem Schema mag und auf der Suche nach etwas lockerer Unterhaltung ist, dem kann ich „Nacht über Blackheath“ ebenso empfehlen wie auch die anderen Krimis von Anne Perry. Wer möchte, kann natürlich mit dem ersten Band der Pitt-Reihe „Der Würger von der Cater Street“ einsteigen, es ist hier aber nicht nötig, alle Bände zu kennen oder sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

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