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Rezensionen zu
Die Erfindung der Flügel

Sue Monk Kidd

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Wo und wann wir geboren werden, in welches Umfeld wir dadurch geraten und welche Privilegien oder Nachteile sich daraus ergeben, scheint dem Zufall überlassen zu sein. Ich finde diesen Gedanken immer wieder sehr spannend: Die unterschiedlichen Startbedingungen für uns Menschen, die mit unserer Geburt festgelegt werden und einen sehr großen Einfluss darauf haben, wer wir sind und wer wir im Laufe unseres Lebens werden. Sarah und Handful wachsen in einem Haus auf. Sarah ist weiß und Tochter einer reichen Familie. Handful ist schwarz und eine Sklavin, die mit ihrer Mutter im Haus der Familie von Sarah lebt und arbeitet. In diesem Buch begleiten wir Sarahs und Handfuls Leben in den Jahren von 1803 bis 1838. Beide Frauen verspüren die tiefe Sehnsucht in sich, etwas in der Gesellschaft zu verändern. Sarah stellt schon in ihrer Kindheit die Sklaverei in Frage und die mangelnden Rechte der Frauen. Und Handful träumt von einem Leben in Freiheit und lauscht den Geschichten ihrer mutigen Mutter, die sich immer wieder gegen ihr Leben als Sklavin aufbäumt. Die beiden Frauen verbindet eine Freundschaft, was zu dieser Zeit ein Verstoss gegen das Gesetz darstellte. Als sich ihre Wege trennen, bleibt eine Verbindung bestehen, beide haben das Leben der anderen beeinflusst und die Wege führen eines Tages wieder zusammen. Sue Monk Kidd lässt Sarah und Handful kapitelweise abwechselnd zu Wort kommen, ich mag diesen Erzählstil sehr, weil das Buch dadurch sehr lebendig wird. Leider habe ich erst in den Anmerkungen der Autorin am Ende des Buches festgestellt, dass große Teile des Romans der Wahrheit entsprechen und es Sarah und ihre Schwester Angelina Grimké tatsächlich gegeben hat. Sie haben für die Rechte der Frauen gekämpft und die Abschaffung der Sklaverei. Im Nachhinein hat dieser Aspekt das Buch für mich noch ein Stück lesenswerter gemacht.

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Sarah Grimké, Tochter eines Plantagenbesitzers in den Südstaaten der USA, bekommt zu ihrem elften Geburtstag im Jahr 1803 eine fast gleichaltrige Sklavin als Kammerzofe geschenkt. Sie möchte dieses Privileg gar nicht haben, kann sich aber aufgrund ihres Standes nicht dagegen wehren und beschließt, dieser eines Tages die Freiheit zu schenken. Hetty "Handful" schläft von nun an vor der Tür von Sarahs Zimmer, die ihr verbotenerweise das Lesen und Schreiben beibringt, bis ihr selbst die Bücher aus der Bibliothek des Vaters verboten werden. Handful ist die Tochter einer Näherin im Haushalt der Grimkés, die mit Tricks klammheimlich gegen das Sklaventum aufbegehrt. Handful lernt von ihrer Mutter und erhält von Sarah Passierscheine, so dass sie den Hof verlassen kann und, nachdem ihre Mutter fliehen konnte, an Treffen von aufständischen Sklaven teilnehmen kann und diese unterstützt. Sarah träumt seit ihrer Kindheit davon, wie ihr ältere Bruder Thomas Rechtsanwalt zu werden und äußert sich schon früh kritisch gegen die Sklavenhaltung. Gerade von ihrem Vater wird sie für ihr Engagement als Frau nur belächelt. Sie begleitet ihn, als ihm wegen einer Lungenerkrankung ein Aufenthalt im Nordern der USA empfohlen wird. Als Sarah nach seinem Tod allein auf der Rückreise nach Charleston ist, lernt sie auf dem Schiff den Quäkerprediger Israel kennen. Sie fühlt sich zu dem verheirateten Mann hingezogen, der ihr ein Buch über die Quäkerbewegung schenkt. Zurück bei ihrer Mutter ist sie erschrocken darüber, wie es Handful ohne sie ergangen ist. Nach einer Bestrafung ist sie körperlich massiv gezeichnet und muss am Stock gehen. Sarah schafft es lange nicht, in Briefkontakt mit Israel zu treten, fühlt sich aber berufen, selbst Predigerin zu werden. 1827 schreibt sie einen Brief an Handful "Nun drängt es mich, Predigerin bei den Quäkern zu werden. Dies wird mir zumindest einen Weg aufzeigen, das zu tun, was ich an meinem elften Geburtstag versucht habe, als Du mir so grausam übereignet wurdest. Es wird mir gestatten, alle, die es hören wollen, zu sagen, dass ich so etwas nicht hinnehmen kann, dass wir die Sklaverei nicht hinnehmen dürfen, dass sie ein Ende haben muss. Dafür bin ich geboren - nicht für das Amt der Predigerin, auch nicht für das Rechtswesen, sondern für die Abschaffung der Sklaverei." Als Israels Frau verstorben ist, zieht Sarah in seinen Haushalt, um die Kinder zu unterrichten. Aufgrund Israels Schwester Catherine und der streng gläubigen Gemeinde der Quäker hat ihre Liebe aber trotz der räumlichen Nähe keine Chance. Später lehnt sie einen Heiratsantrag von Israel ab, um sich ganz für ihre Ideale einzusetzen. Zusammen mit ihrer kleinen Schwester Nina engagiert sie sich für die Abschaffung der Sklaverei und geht sogar noch einen Schritt weiter, für die Gleichstellung der Sklaven und der Frauen mit den Männern. Sie nimmt dafür in Kauf, dass sie nie eine eigene Familie gründen kann und auch aus ihrem Heimatort Charleston verstoßen wird. Die Bewegung ist allerdings nicht aufzuhalten. Bei öffentlichen Auftritten, zunächst in Krichen, später unter freiem Himmel, haben die beiden Schwestern bei ihren Reden einen massiven Zulauf von Frauen und dann selbst von Männern. Der Roman "Die Erfindung der Flügel" handelt von zwei Schwestern, die tatsächlich im 19. Jahrhundert existierten. Die Grimké-Schwestern, Sarah und Nina, lebten in Charleston im Bundesstaat South Carolina und waren die ersten offiziellen Rednerinnen der Anti-Sklaverei-Bewegung und zählten in den USA in den 1830er-Jahren zu den bedeutendsten Frauenrechtlerinnen. Es ist eine Biographie, die nicht nur die Geschichte von Sarah Grimké im Zeitraum von 1803 bis 1838 erzählt, sondern auch die Situation der schwarzen Sklaven in den Südstaaten der USA und die ungerechte Ausbeutung und Herabwertung vermeintlich minderwertiger Menschen sehr eindrucksvoll verschreibt. Als Roman werden die Lebensgeschichten von Sarah und Handful verknüpft und jeweils abwechselnd aus deren Sicht erzählt, wobei Handful eine fiktive Figur ist, die die Autorin bewusst gewählt hat, um die Situation der Sklaven noch lebensnaher und brutaler darzustellen. "Die Erfindung der Flügel" ist eine gelungene Mischung aus Biographie und Fiktion und in Bezug auf die Anti-Sklavereibewegung sehr lehrreich. In dem Buch werden zwei (nimmt man Sarahs zwölf Jahre jüngere Schwester Angelina, "Nina", noch dazu, drei) starke Frauen porträtiert, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz für ihre Ideale einsetzen und für ihre persönliche Freiheit, aber auch für eine ganze Freiheitsbewegung einsetzen und Vorbildcharakter haben. Als (Unterhaltungs-)roman fand ich es schade, dass der Roman bereits im Jahr 1838 endete und nicht noch bis zum Tod von Sarah weitererzählt wurde. Im Gegensatz zu Handful fehlte mir bei ihr ein Abschluss ihrer Geschichte, die dann aber zumindest im Nachwort von Sue Monk Kidd nachzulesen ist

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Da mir auch schon die Romane "Die Bienenhüterin" und "Die Meefrau" von Sue Monk Kidd unheimlich gut gefallen hatten, waren meine Erwartungen an ihr neues Buch hoch - ich gebe es zu. Doch ich wurde nicht enttäuscht. Sue Monk Kidd schafft es auf einfühlsame, bildhafte Art und Weise, uns sowohl das Leben der wohlbehüteten Plantagenbesitzertocher Sarah als auch das ihrer Sklavin Handful zu beschreiben. Kaum nachvollziehbar scheint, was wir von Beginn bis Ende des 19 Jahrhunderts in Carolina, einem Südstaat der USA verfolgen. Sklaven, die nur mit Passierschein die Straßen betreten dürfen (und dabei bloß allen Weißen auszuweichen haben). Mädchen, die gerne Anwältin werden würden, was absolut undenkbar ist. Und letzten Endes sowohl Sarah, die versucht für ein Ende der Sklaverei zu kämpfen und Handful, die das Beste aus ihrem eigenen Schicksal machen möchte. Immer wieder wechselt die Perspektive zwischen den beiden Mädchen, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Besonders interessant ist in diesem Fall übrigens das Nachwort, das man nicht übergehen sollte! Denn was ich bis zum Lesen des Nachworts nicht wusste: viele Aspekte der Geschichte sind nicht fiktiv, sondern historisch belegt! Insgesamt ein absolut empfehlenswertet, lesenswerter Roman!

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Die Grimkés gehören zu den einflussreichen Familien in Charleston; der Vater einer zehn- bzw. später elfköpfigen Geschwisterschar übt das Amt eines Richters aus, doch besitzt man selbstverständlich auch Plantagen und die dazugehörigen Sklaven. Auch im Haus selbst arbeiten zahlreiche Leibeigene. Sarah Grimké erhält zu ihrem elften Geburtstag im November 1803 nicht nur ein eigenes Zimmer zugewiesen, sondern auch noch ihre erste Sklavin geschenkt, die 10jährige Hetty, die von von ihrer Mutter Charlotte nur „Handful“ genannt wird. Sarah Grimké lehnt das Geschenk spontan ab, was einen Skandal auf ihrer Geburtstagsparty hervorruft, und wird von ihrer Mutter gezwungen, Entschuldigungsbriefe an sämtliche Damen zu schreiben, die bei diesem Vorkommnis anwesend waren. Der Versuch, Hetty aus dem Sklavenstand zu entlassen, scheitert ebenfalls kläglich, und so versucht Sarah zumindest, Hetty das Leben so leicht wie möglich zu machen. Sie bringt ihr heimlich sogar das Lesen und Schreiben bei, was ebenfalls gegen alle Konventionen verstößt. Gemeinsam und doch in vollkommen unterschiedlichen Welten wachsen die beiden Mädchen heran, und auf ihre Art versuchen beide, aus den bestehenden Konventionen auszubrechen. Hetty, deren Mutter schon eine überaus starke Persönlichkeit besitzt, hat oft den Eindruck, dass Sarah beinahe gefangener ist als sie selbst. Dennoch hat sie sich dem Sklaventum zu beugen, und manch üble Begebenheit widerfährt ihr. Dabei empfindet sie jedoch ihren Status zwar als fremdbestimmt, auch jeder Willkür der Weißen ausgesetzt, doch ihr Innerstes, ihre Persönlichkeit, die empfindet sie als 'frei'. 'Ich gehöre niemandem' ist bis zum Schluss ihre Überzeugung. Sarah dagegen hält den Spagat zwischen ihren Überzeugungen einerseits und den Konventionen andererseits, die sie wie ein zu enges Korsett beherrschen, irgendwann nicht mehr aus. Sie bricht aus, indem sie nach Norden zieht, sich einer Gruppe Quäker anschließt und fortan für die Befreiung und Gleichstellung der Sklaven kämpft. Dem schließt sich schließlich auch ihre jüngere Schwester Nina an, und unversehens kämpfen sie auch für die Rechte der Frauen. Eine ungewöhnliche und fast unmöglich scheinende Freundschaft beschreibt Sue Monk Kidd in ihrem Roman da, eine, die gegen alle Widerstände, Konventionen und Schicksalsschläge zu wachsen beginnt und sich letztlich zu behaupten weiß, auch wenn sich Hettys und Sarahs Leben lange Zeit kaum noch berühren. Dabei bedient sich die Autorin eines ständigen Perspektivwechsels, der dem Hörer sowohl die Welt Sarahs näherbringt als auch das Leben Hettys anschaulich verdeutlicht. Gelesen werden die beiden Charaktere in dem ungekürzten Hörbuch von Inka Friedrich und Bibiana Beglau, wobei mir persönlich die Besetzung der Sklavin Hetty deutlich besser gefiel. Der Klang der Stimme sowie der oftmals fast pragmatische Vortrag passten m.E. hervorragend zu der dargestellten Rolle. Sarah dagegen fand ich oftmals eher farblos und gleichförmig dargestellt, so dass mir diese Passagen zeitweise ein wenig zu langatmig vorkamen. Interessant fand ich die Tatsache, dass diesem Roman wirkliche Personen zugrunde liegen. So gab es die beiden Schwestern Sarah und Angelina Grimké aus Charleston tatsächlich, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts für die Abschaffung der Sklaverei, gegen die Rassentrennung und für die Frauenrechte eingesetzt hatten. Auch eine Sklavin namens Hetty gab es, allerdings ist über sie außer der Tatsache, dass sie jung gestorben ist, fast nichts überliefert. Deshalb ist dieser Part des Romans als fiktiv anzusehen. Insgesamt bietet dieser Roman einen beeindruckenden historischen Einblick darin, wie schwierig es zu Zeiten der Sklaverei war, gegen die damaligen Konventionen zu schwimmen. Ein lebendiges Bild dafür, wie sehr es sich auch lohnt, sich für seine Überzeugungen einzusetzen. Beeindruckend. © Parden

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Meine Meinung: Charleston, South Carolina Anfang des 19. Jahrhunderts: Die 11-jährige Sarah wächst wohlbehütet als Tochter eines Plantagenbesitzers auf. Sie liebt das Lesen und ihr größter Wunsch ist es einmal Anwältin zu werden. Das ist allerdings nicht gerne gesehen. Zu ihrem Geburtstag erhält Sarah ein sehr ungewöhnliches Geschenk, die 10-jährige Hetty „Handful“, die ihr fortan als Dienstmädchen zu Seite stehen soll. Sarah ist entsetzt. Für sie ist es absolut nicht vorstellbar einen Menschen zu besitzen. Da Handful nicht lesen kann bringt Sarah es ihr bei, Dies ist allerdings verboten und wird sehr hart bestraft. Doch Sarah nimmt es in Kauf und kämpft weiter … Der Roman „Die Erfindung der Flügel“ stammt von der Autorin Sue Monk Kidd. Für mich war dieses Buch das erste der Autorin und ich war sehr neugierig darauf wohin mich die Reise wohl führen würde. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Sarah ist die Tochter eines Plantagenbesitzers und lebt sehr wohlbehütet. Sie liebt es zu lesen. Zu ihrem 11. Geburtstag bekommt sie eine Sklavin geschenkt. Das schockt das junge Mädchen doch sehr, denn sie wurde vorher noch nicht wirklich mit dem Rassenunterschied konfrontiert. Sarah bringt Handful das Lesen bei, da diese es nicht kann. Dafür allerdings kassiert sie eine heftige Strafe. Es ist einfach nicht gerne gesehen wenn sich die Herrin mit ihrer Sklavin beschäftigt. Ich empfand Sarah als starkes Mädchen, das versucht etwas zu verändern. Hetty „Handful“ ist eine Sklavin. Sie soll für Sarah da sein, ihr helfen. Bildung ist ihr untersagt. Handfuls größter Wunsch ist Freiheit. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend. Sie nimmt den Leser gefangen, lässt ihn teilhaben an Handfuls Schicksal und wie Sarah versucht etwas zu verändern. Das Buch liest sich flüssig und ist gut verständlich. Die Handlung ist eine Mischung aus Realität und Fiktion. Sie basiert auf einer wahren Geschichte. Die Rolle der Frau in der damaligen Zeit wird sehr gut dargestellt. Sue Monk Kidd hat sehr gut recherchiert und schildert alles eindringlich. Als Leser begleitet man den Lebensweg von Sarah und Handful über 3 Jahrzehnte, von 1803 bis 1838. Der Roman ist sehr schonungslos und zeigt die Brutalität des Sklavenlebens schonungslos auf. Er verbreitet aber auch den Lebensoptimismus. Auch der geschichtliche Hintergrund ist sehr interessant ausgearbeitet und ins Geschehen integriert. Es ist eben ein schwieriges Thema, in das die Autorin dem Leser hier einen sehr guten Einblick gewährt. Fazit: Kurz gesagt ist „Die Erfindung der Flügel“ von Sue Monk Kidd ein wirklich gelungener Roman über eine doch schwierige Zeit. Die realistischen Charaktere, der mitreißender Stil der Autorin und eine interessant, sehr gut recherchierte Handlung haben mich hier bewegt und begeistert. Sehr zu empfehlen!

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Meine Meinung: Der Roman "Die Erfindung der Flügel" von Sue Monk Kidd spielt in der Zeit von 1803 bis 1838 in Südamerika und basiert auf den historischen Persönlichkeiten Sarah und Angelina Grimké, die Pionierinnen gegen die Sklaverei waren und sich gegen die Unterdrückung von Frauen im patriarchalischen System einsetzen. Erzählt wird die Geschichte jeweils abwechselnd aus der Sicht von Sarah Grimké und ihrer Skalvin Hetty "Handful" und dadurch lernt man die beiden Figuren und ihre Sichtweisen der Dinge sehr gut kennen. Sarah Grimké wächst als Tochter eines Richters wohlbehütet auf. Ihr sehnlichster Wunsch ist es Anwältin zu werden, ein Wunsch der in dieser Zeit, wo Frauen unterdrückt werden und Männer im patriarchalischen System das Sagen haben, als unmöglich erscheint. Mit 12 Jahren erhält Sarah ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk. Ihr wird die zehnjährige Hetty, eine Sklavin, geschenkt, die ihr fortan als Dienstmädchen dienen soll. Sarah, die schon als junges Mädchen eine flammende Abscheu gegen die Sklaverei entwickelte, bringt Hetty schließlich das Lesen bei, obwohl dies gesetzlich verboten ist. Hetty Handful hingegen wird in die Sklaverei hineingeboren. Ihr Mutter steht ebenfalls im Dienste der Familie Grimké und sie leben dort das harte Leben von Sklaven, wo Unterdrückung, Schläge und Peitschenhiebe an der Tagesordnung stehen. Um ihrer Tochter Mut zu machen, erzählt Ihre Mutter ihr die Geschichten von Ihrer Großmutter aus Afrika, die magisch und fantastisch erscheinen und wo die Menschen ihres Volkes damals Flügel hatten und wegfliegen konnten. Hetty wünscht sich nichts sehnlicher als diese Flügel zurück, um in die Freiheit zu fliegen. In "Die Erfindung der Flügel" wird die Stimmung und die Verzweiflung der Unterdrückten, der damaligen Zeit, sehr gut ausgedrückt. Das Thema der Sklaverei wird schonungslos angesprochen und hier wird nichts beschönigt. Ebenfalls wird die Unterdrückung der Frau geschildert, die damals als selbstverständlich angesehen wurde. Frauen durften nicht gebildet sein und die Familie stand hier im Vordergrund. Die Frauen hielten die Familien zusammen und der Mann war das Oberhaupt der Familie, der sich um das wirtschaftliche Belange gekümmert hat. Für mich ist es erschreckend, was die beiden Figruen Hetty und Sarah in der damaligen Zeit erlebt haben.Beide Figuren konnten auf ihre Art und Weise nicht frei leben und wurden unterdrückt und ich habe mit Sarah und Hetty mitgefiebert und mir ihre Freiheit gewünscht. Durch die bildhaften Schilderungen konnte ich mich sehr gut in die damalige, sehr schwierige Zeit, hineinversetzen. ich sah die Umgebung bildlich vor mir und konnte die Atmosphäre ebenfalls deutlich spüren. Die Geschichte macht zwischenzeitlich größere Zeitsprünge, so dass man die Hauptpersonen heranwachsen sieht und ihre Veränderungen miterlebt. Der Schreibstil bleibt hier, trotz des komplexen Themas, sehr leicht und man kann das Buch schnell lesen. In der Mitte des Buches hat sich der Inhalt für mich etwas gezogen, da die Geschichte von Sarah hier sehr ausführlich erzählt wurde. Trotzdem hat mich der Inhalt des Buches mitgerissen, schockiert und begeistert und obwohl ich eigentlich nicht so gerne historische Romane lesen, hat mir der Inhalt des Buches sehr gefallen und ich werde es gerne weiterempfehlen. Fazit: Ein wunderbares Buch, welches sich mit der Thematik der Sklaverei und der Unterdrückung der Frauen beschäftigt und in eine andere Epoche entführt, wo man mit den Hauptpersonen, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, einfach mitfiebern muss. Eine Geschichte über die Hoffnung und den unbändigen Wunsch nach Freiheit.

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Schon vor Jahren (vor meiner Bloggerzeit) habe ich Sue Monk Kidds Buch "Die Bienenhüterin" gelesen. Es spielt ebenso in der Heimat der Autorin, den Südstaaten der USA. Und wie wir alle wissen, war gerade der Süden der Staaten geprägt vom Sklavenhandel. Jeder Plantagenbesitzer besaß eine Vielzahl Schwarzer, die er meistens unter unmenschlichen Bedingungen wie Vieh hielt. Auch in "Die Erfindung der Flügel" geht es primär um das Thema Sklavenhaltung. Charlston 1803: Die elfjährige Sarah Grimké, Tochter eines großen Plantagenbesitzers, bekommt zum Geburtstag eine eigene Kammerzofe. Die zehnjährige Hetty "Handful" soll ihr zur Hand gehen, doch Sarah verweigert eine eigene Sklavin. Sie hasst die Sklaverei und beginnt bereits in jungen Jahren dagegen aufzubegehren. Doch ihre Eltern dulden ihren Widerstand nicht. Handful wird dadurch eher zu einer Art Freundin der Plantagentochter und Sarah bringt ihr verbotener Weise das Lesen bei. Beide Mädchen träumen von einer Freiheit, die für sie unmöglich ist. Sarah scheitert an der Zeitepoche, in der sie lebt, denn sie möchte die Sklaverei abschaffen und Anwältin werden. Sie interessiert sich brennend für das Thema und lernt verbotener Weise mit ihrem Bruder Thomas dessen Schulstoff mit. Und Hetty Handful träumt von der Freiheit und einem eigenen Leben, das ebenfalls zu diesen Zeitpunkt für Schwarze noch unerreichbar war. Sarah eckt im Laufe der Jahre immer mehr mit ihren Ideen in der Gesellschaft an. Dadurch wird es für sie unumgänglich die Heimat zu verlassen. Und so ist sie bereit, in eine ungewisse Zukunft zu gehen, um sich selbst und ihre Ideen zu verwirklichen. Mit ihrer kleinen Schwester Nina hat sie eine Seelenverwandte gefunden bzw. herangezogen, die noch härter gegen die Sklaverei vorgeht als sie. Die Geschichte der beiden Mädchen wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und Handful geschildert und der Roman in sechs Teile mit Zeitabschnitten geteilt. Diese Zeiteinteilungen beginnen im Jahr 1803 und enden 1838. Über diesen Zeitraum bleibt die Freundschaft der beiden Mädchen mehr oder weniger bestehen. Die erste Hälfte, die von den Schicksalen der beiden Mädchen in Charlston erzählen, hat mich begeistert. Hier geht es alleine um Sarah und Handful und um ihr Leben als Kinder bis zum heiratsfähigem Alter. Die Verbundenheit der beiden Mädchen, die ein total konträres Leben führen, wurde in einer sehr bidlhaften und atmosphärischen Sprache erzählt. Diese selbstverständliche Grausamkeit gegenüber den Sklaven hat mich sehr berührt. Oft wurden diese schlimmer als Tiere behandelt und ihnen jegliches menschliche Gefühl abgeschworen. Auch die Geschichte von Handfuls Mauma und die Bedeutung des Quiltes, den sie näht, der mit ihrer Lebensgeschichthe verbunden ist und eine alte Tradition birgt, hat mich sehr berührt. Der weitere Verlauf der Geschichte hat mich dann leider nicht mehr komplett überzeugen können, auch wenn es sich hier teilweise um eine wahre Geschichte handelt. Denn die Schwestern Grimké hat es wirklich gegeben und waren berüchtigte Frauenrechtlerinnen, die sich energisch für die Anti-Sklaverei-Bewegung eingesetzt haben. Und diese wahren Begebenheiten um die Grimké-Schwestern hat die Autorin mit Handfuls fiktiver Geschichte geschickt verknüpft. Ebenfalls in diesem Teil des Romans ließ die Spannung etwas nach, die Geschichte plätscherte vor sich hin und der religiöse Teil war mir eindeutig zu viel. Sarah konventiert zur Quäker-Gemeinde, um später gemeinsam mit ihrer Schwester Nina wieder die Religion zu wechseln. Sarah versucht dadurch den Zwängen der Gesellschaft zu entfliehen und sich selbst zu verwirklichen, doch auch in der Quäkergemeinschaft gibt es Regeln und Pflichten, denen sie sich stellen muss. Trotzdem berühren sowohl die Geschehnisse, als auch die Charaktere und man denkt nach Beenden des Buches noch länger über all diese Greueltaten der Menschheit in der Vergangenheit nach. Schreibstil: Der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen. Gefallen haben mir die verschiedenen Sprachweisen, je nach dem gerade Sarah oder Handful erzählt. Sarah hat ein Sprachproblem und stottert manchmal. Diese Störung kommt in Phasen und hält bis ins Erwachsenenalter. Auch Handful spricht nicht fließend Englisch, was der Leser ebenso mitverfolgen kann. So wirken die Erzählungen sehr autent. Fazit: Eine wunderbare Geschichte rund um die Zwänge des Menschen, seine Träume und die Grausamkeit des Sklaventums, verpackt in einem Roman um zwei Frauen und deren Leben. Wegen den für mich nicht so überzeugenden Mittelteil vergebe ich statt 5 "nur" 4 Sterne.

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"Die elfjährige Sarah, wohlbehütete Tochter reicher Gutsbesitzer, erhält in Charleston ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk – die zehnjährige Hetty »Handful«, die ihr als Dienstmädchen zur Seite stehen soll. Dass Sarah dem schwarzen Mädchen allerdings das Lesen beibringt, hatten ihre Eltern nicht erwartet. Und dass sowohl Sarah als auch Hetty sich befreien wollen aus den Zwängen ihrer Zeit, natürlich auch nicht. Doch Sarah ahnt: Auf sie wartet eine besondere Aufgabe im Leben. Obwohl sie eine Frau ist. Handful ihrerseits sehnt sich nach einem Stück Freiheit. Denn sie weiß aus den märchenhaften Geschichten ihrer Mutter: Einst haben alle Menschen Flügel gehabt …" (Quelle: btb Verlag) Meine Meinung: Eigentlich ist "Die Erfindung der Flügel" ein Buch, das fernab von meinem eigentlichen Lesegenre liegt. Von allein hätte ich es bestimmt nie gelesen, auch wenn es inhaltlich sehr interessant klingt, und ich bin dem Verlag sehr dankbar dafür, dass er es mir überraschenderweise zugesandt hat. Die Geschehnisse und Charaktere dieses Buches berühren beim Lesen zutiefst und auch später hat mich der Roman noch lange nicht losgelassen. Er wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und Hetty geschildert und begleitet die beiden über viele Jahre. Insbesondere Sarah hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei mir. Sie ist eine ungeheuer mutige Person; sie tritt für so vieles ein, das zu ihrer Zeit überhaupt nicht üblich war, vor allem aber für die Rechte der Frauen und der Sklaven. Sie hat die Vision, etwas zu verändern und widmet sich dem mit voller Leidenschaft. Aber auch Hetty ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit, die in ihrem Leben, ebenso wie andere Sklaven, unheimlich viel erdulden muss. Manchmal war es nur schwer vollstellbar für mich, wie grausam Menschen sein können. Dieser Roman hat Gefühle bei mir geweckt, die sehr eindringlich waren. Ich muss zugeben, gerade deswegen mache ich für gewöhnlich einen großen Bogen um solche Bücher, denn es sind gerade diese Gefühle, die mich sozusagen eine Weile für die Realität aus dem Verkehr ziehen - ich kann sie einfach nicht so schnell abschütteln. Aber genau das macht für mich auch ein gutes Buch aus, dass es mich berührt und nicht mehr loslässt und deswegen bin ich letztendlich doch sehr froh, dass ich es gelesen habe. Fazit: "Die Erfindung der Flügel" hat mich in seine Seiten eingesogen und mich an einer berührenden Geschichte teilhaben lassen, die ich so schnell nicht vergessen werde. Sehr bewegt habe ich zum Schluss das Buch geschlossen und möchte diesen Roman all jenen empfehlen, die keine Angst davor haben, beim Lesen Gefühle zu investieren.

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