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Rezensionen zu
Totenhaus

Bernhard Aichner

Die Totenfrau-Trilogie (2)

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€ 19,99 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Zum Inhalt: Brünhilde Blum, genannt Blum, hatte ein schwere Kindheit und eine furchtbare Vergangenheit. Im Urlaub mit ihrer Familie wähnt sie sich weit weg von allen Problemen. Doch ein Foto in der Zeitung bringt ihre Welt plötzlich ins Wanken. Übereilt trifft sie eine Entscheidung, die sie später mehr als einmal bitterlich bereuen wird… Meine Meinung: „Totenhaus“ ist die Fortsetzung von Barnard Aichners Thriller „Totenfrau“, den ich auch gelesen habe und der mir damals wirklich gut gefallen hat (hierfür hatte ich 4 Sterne vergeben). Diese beiden Bücher haben durchaus Gemeinsamkeiten, die sie verbinden: Allen voran natürlich die sehr verschrobene und polarisierende Protagonistin Blum. Wer Blum bereits aus „Totenfrau“ kennt, erlebt in „Totenhaus“ eine alte Bekannte, die sich in keiner Weise verändert hat. Warum Blum ist wie sie ist, das versteht man m.E. aber am Besten, wenn man zuvor auch „Totenfrau“ gelesen hat, da man sie in diesem Buch sehr intensiv kennenlernt und auch die Gründe für ihre teilweise sehr merkwürdigen Verhaltensweisen (zumindest in Ansätzen) nachvollziehen kann. Wem dieses „Kennenlernen“ fehlt, der könnte es sehr schwer mit Blum haben. Auch in Bezug auf den außergewöhnlichen Schreibstil ist sich Autor Bernhard Aichner treu geblieben: Kurze Stakkato-Sätze. Manchmal auch nur ein Wort. Folgerichtig auch kurze Kapitel. Und immer wieder der Name „Blum“, der schon fast Mantra-gleich immer und immer wieder genannt wird. Blum. Ich glaube, entweder sagt einem dieser Stil zu oder nicht. Wer sich unsicher ist, sollte vor dem Kauf lieber ein bis zwei Kapitel in der Buchhandlung oder auch online durch den „Blick ins Buch“ lesen. Schnell wird man dabei feststellen, ob einem dieser Schreibstil liegt oder nicht. Für mich ist er ein stilistisches Hilfsmittel, das sehr gut zu seiner Protagonistin Blum passt. Es gibt aber auch deutliche Unterschiede zum ersten Band: Während „Totenfrau“ die Klassifikation „Thriller“ für meinen Geschmack zu Recht hatte (auch wenn es sicherlich kein 0815-Thriller ist), hat „Totenhaus“ recht wenig bis fast gar nichts von einem Thriller. Die Spannung blieb auf den rd. ersten 200 (von 416) Seiten sehr, sehr gering. Eigentlich war von Spannung kaum etwas zu spüren. In der zweiten Hälfte gab es Streckenweise thrillerartige Passagen, mehr aber auch nicht. Für mich ist diese Fortsetzung viel eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm. War die Story in „Totenfrau“ noch solide aufgebaut und folgte einem roten Faden, so wirkte die Storyline von „Totenhaus“ konzept- und richtungslos. Selbst die Auflösung am Schluss habe ich schon weit vor dem Ende erahnt. Schlimmer noch: Ich habe die ganze Zeit gedacht: „So kann es doch nicht sein, das wäre zu einfach“. Leider war es genau so: zu einfach… Am Ende war es nett zu lesen, wie es mit Blums Schicksal weitergeht. Aber auch nur, weil ich schon „Totenfrau“ gelesen hatte. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich „Totenhaus“ wohl nach der Hälfte zur Seite gelegt. Ein dritter Teil steht zu erwarten. Nach der Enttäuschung des zweiten Bandes bin ich mir aber alles andere als sicher, dass ich diesen auch noch lesen werde. Vielleicht ergibt sich ja dann ein rundes Gesamtbild. FAZIT: Eine für mich enttäuschende und über weite Strecken spannungsarme Fortsetzung. Kein wirklicher Thriller, eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm.

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Von: Barbara Ernst (kriminudel) aus Schwalbach

08.09.2015

Bereits in „Totenfrau“ durfte ich die sehr ungewöhnliche Blum kennenlernen und war begeistert von diesem Buch. Deshalb konnte ich es kaum erwarten bis ich „Totenhaus“ lesen durfte. Das Cover, für meinen Geschmack perfekt gelungen, passt ideal zum Vorgängerband, der hauptsächlich schwarz gehalten ist und die beiden ergänzen sich wunderbar in meinem Bücherregal. Auch dieses Buch ist wieder geprägt von dem aussergewöhnlichen und für manche Leser sicher auch gewöhnungsbedürftigen Schreibstil des Autors. Schafft man es als Leser sich auf diesen Stil einzulassen fühlt man sich von Bernhard Aichner regelrecht durchs Buch getragen. Bereits nach wenigen Worten war die Protagonistin Blum für mich wieder präsent und vertraut, also hat der Autor für mich alles richtig gemacht. Auf dem Cover wird mit dem Wort „Thriller“ geworben. Da bin ich noch unschlüssig ob es für mich einer ist. Über eine lange Strecke hätte ich eher gesagt es ist eine Psychostudie über eine unglückliche Mutter, die von einem Unglück ins andere stolpert und sich eigentlich nichts sehnlicher wünscht als mit ihren beiden Töchtern in Ruhe und Frieden leben zu können. So richtig spannend und nervenaufreibend wurde es im letzten Drittel. Auch sind für mich einige Fragen offen geblieben, aber da bereits der dritte Band angekündigt wurde habe ich die Hoffnung, dass ich dort alle Antworten finden werde. Wie bereits bei „Totenfrau“ gehen die Meinungen zu „Totenhaus“ sehr weit auseinander. So wie bei den Covern (schwarz und weiss) scheint es auch bei den Beurteilungen der Leser zu sein, Grautöne gibt es bei Blum und ihrer Geschichte nicht. Mein Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon jetzt darauf zu erfahren wie es mit Blum in Band 3 weitergeht. Ich habe mit Blum gelitten, um sie gebangt und manchmal hat sie mich einfach nur genervt. Für diese Gefühle, die Blum bzw. der Autor Bernhard Aichner bei mir hervorgerufen haben gibt es von mir 5 wohlverdiente Sterne.

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Blum ist zurück

Von: Petzi

07.09.2015

Als wegen einer Erbsache ein Sarg auf einem Innsbrucker Friedhof noch einmal geöffnet werden muss, werden zwei Köpfe und vier Beine darin gefunden. Schnell ist klar, dass es sich hierbei um ein Verbrechen handeln muss. Im Sarg liegen die Leichenteile eines vor einem Jahr spurlos verschwundenen Schauspielers und es kommt eigentlich nur eine Person als Täter in Frage: Bestatterin Brünhilde Blum. Doch die ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt... Blum ist wieder zurück Als ich damals bei 'Totenfrau' die letzte Seite gelesen habe, habe ich mich bereits auf die Fortsetzung gefreut. Bernhard Aichners Schreibstil hatte mich gepackt und sein Tempo, mit dem er den Leser durch die Seiten jagte, war unglaublich. Dem Erscheinungstermin von 'Totenhaus' habe ich demnach freudig entgegengefiebert und dieses Buch nun in zwei Tagen verschlungen. Etwas anderes bleibt einem bei seinen Büchern auch nicht übrig. Dennoch hat mich dieses Werk enttäuscht zurückgelassen, weil es leider lange nicht an den Vorgänger heranreicht. Blum ist eine Person, die man entweder hassen oder lieben wird. Dazwischen gibt es nichts. Allein die Tatsache, dass sie immer nur beim Nachnamen genannt wird, schafft eine gewisse Distanz zwischen ihr und dem Leser. Auch in diesem Buch mochte ich sie sehr gerne, doch war sie nicht so überzeugend, wie im ersten Teil. Aichners Schreibstil ist eine tempohafte Inszenierung und das Buch ein absoluter Pageturner, der den Leser durch kurze Kapitel und abgehackte Sätze vorantreibt und den Spannungsbogen kontinuierlich aufrechterhält. So sind die etwas mehr als vierhundert Seiten auch in Kürze gelesen und man bleibt am Ball, auch wenn man Blums Handlungen und den Verlauf der Geschichte nicht immer versteht. Trotz des gewohnt guten Schreibstils und Blum ließ mich dieses Buch nicht so begeistert zurück, wie ich es eigentlich erwartet hätte. Für mich war die Handlung dafür einfach viel zu konstruiert und stellenweise einfach nur noch unlogisch. Zu viele Zufälle, zu viele Wendungen, zu viele Absurditäten und deswegen fehlte mir am Ende einfach die Glaubhaftigkeit, die den ersten Band so stark gemacht hat. Der Autor lässt hier unterschiedliche Handlungsstränge parallel laufen und bringt Dinge in die Geschichte, die einzeln sicher gut funktionieren. Die Suche nach der eigenen Identität, die Leichen aus der Vergangenheit, ein verlassener Hotelkomplex mitten im Schwarzwald. Doch zusammen ergab dies für mich nie ein richtiges Bild. Die Stärken die Blum im ersten Band ausgemacht haben, haben mir hier komplett gefehlt. War Blum in 'Totenfrau' noch eine Art Racheengel, der kompromisslos die Mörder ihres Mannes erledigte, hetzt sie hier durch die Handlung und ist manchmal gar nicht sicher, wie der nächste Schritt aussehen soll. Worauf das Buch am Ende hinauslaufen wird, war leider auch schon lange im voraus klar und für mich keine wirkliche Überraschung mehr. Untypischerweise für Blum, hat sie das aber lange nicht erkannt. Vielleicht musste Bernhard Aichner zu schnell einen zweiten Band abliefern und hatte nicht die nötige Zeit, die er bei Totenfrau aufbringen konnte. Ich hoffe, dass er beim dritten Teil wieder in alte Muster verfällt und Blum zur kompromisslosen Mörderin macht. Den dritten Band werde ich natürlich lesen, weil ich Bernhard Aichners Schreibstil und Blum sehr mag. Ich hoffe allerdings sehr, dass der neue Fall dann wieder realistischer erzählt wird und neben 'Totenfrau' bestehen kann. 'Totenhaus' tut dies nämlich leider nicht. Fazit Wer 'Totenfrau' mochte, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen. Die temporeiche Erzählung und der unverkennbar spannende Schreibstil des Autors, ist auch hier zu finden. Die Handlung hält aber einige Schwächen bereit und kann neben dem Vorgänger nicht bestehen. Dieses Buch hat die Erwartungen leider nicht erfüllt.

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Zwei Jahre ist es nun schon her, dass es Mark nicht mehr gibt und das Leben irgendwie weiter gehen muss. Blum versucht für ihre Kinder da zu sein und fährt mit ihnen in den Urlaub. Gemütlich am Strand, den Kleinen beim Spielen zuschauen, im Stuhl liegen und eine Zeitung blättern, lässt Blum auf einmal erstarren. Dieser Artikel bringt sie komplett durcheinander und die Vergangenheit holt sie ein. Blum bricht den Urlaub ab und begibt sich auf Nachforschung und zu der Zeit passiert ein weiteres Unheil. Es findet eine Exhumierung auf dem Innsbrucker Friedhof statt und dort werden in einem Sarg, zwei Köpfe und vier Beine gefunden. Blum gerät schnell unterverdacht, den vor Jahren spurlos verschwundenen Schauspieler umgebracht zu haben und wird von der Polizei gesucht. Aber sie ist verschwunden und die Ermittlungen gehen weiter. Wo ist Blum? Was für Nachforschungen haben sie von zu Hause weggelockt? Was wird die Polizei noch alles ans Tageslicht bringen? Und wird sich Blum den Konsequenzen stellen müssen? Endlich der heiß ersehnte zweite Teil der Blum Trilogie ist da und ich muss gestehen, ich habe es in einem Rutsch ausgelesen. Eigentlich viel zu schnell, aber ich kann einfach nicht bei Herrn Aichners Blum-Büchern aufhören. Aber was hatte ich erwartet. Ich bin mir irgendwie noch nicht sicher, ob es das war, aber überrascht über die Wendung war ich auf jeden Fall. Wir Leser haben auf jeden Fall nicht die gleiche Blum vor uns, wie aus dem ersten Band. Wie auch, wie soll das auch gehen. Marks Tod ist gerächt und das Leben muss irgendwie ja weitergehen. Sie ist jetzt nicht zur Rächerin mutiert, oder zur blutigen Auftragskillerin, von diesem Gedanken sollte man sich schnell verabschieden. Nein, Blum hat innerlich ganz andere Probleme und diese werden in diesem Buch besonders hervor gehoben. Blum fühlt sich einsam, allein und ist innerlich total ausgebrannt. Sie sehnt sich nach Geborgenheit, Zärtlichkeit und Liebe, aber ihr Mann ist tot und nur er konnte diese Leere ausfüllen. Selbst die Kinder vermögen nicht ihre Seele zu heilen, aber wie auch, denn diese Verletztheit und ihre Sehnsucht nach behütet werden, stammt noch aus ihrer Kindheit. Blum ist alles andere als unbeschwert aufgewachsen und war immer allein, allein mit den Toten, bis Mark kam und ihr Leben in Glück tauchte. Acht Jahre Glück und jetzt ist das Leben ein Kampf, ein Kampf für die Kinder. Genau hier setzt unser Autor an und bringt Blum in eine üble Zwickmühle, bleibt sie bei ihren Kindern, oder geht sie diesen Artikel aus dieser Zeitschrift nach, der ihre Kindheit betrifft und einen Funken in ihr anschlägt, vielleicht doch nicht allein auf der Welt zu sein. Ihre Suche nach einer Familie, die sie auffängt, wo sie den Halt bekommt, nach dem sie sich immer gesehnt hat, ist einfach übergroß in ihren Inneren und führt sie so in neues erschreckendes Abenteuer. Bernhard Aichner schreibt wieder ganz großartig, mit seinen kurzen knappen Sätzen und seinen übersichtlichen Kapiteln baut er wieder einen Lesesog auf, den man sich einfach nicht entziehen kann. Blums Gefühlswelt wird auch wieder so gut geschildert, dass ihre Verzweiflung, Sehnsüchte und Ängste beim Lesen selber gut spürbar waren. Diesmal lässt er seine Hauptdarstellerin nicht selbst ermitteln und richten, sondern sie gerät selber in Geheimnisse und Fänge, einer Familie, die von Düsternis und Unheilvollem durchzogen ist. Ganz geschickt lädt er uns dorthin ein und das dort, was im Argen ist, ist sofort spürbar. Die ganze Zeit fragt man sich, was ist hier los, gibt es in Blums Welt nur Irre, die ihren eigenen egoistischen Weg gehen müssen. Warum muss sie immer in solche Situationen geraten und hier tobt sich unser Autor wirklich mal auf der physischen Seite aus. Natürlich begleitet auch dieser Band wieder das Thema Tod, nur eben auf einer anderen Ebene und ich fand es geschickt und sehr intensiv gemacht. Hier tauchen nämlich auch Fragen auf, wie geht man mit dem Tod um, wie bewahrt man die Würde und was ist Respekt vor den Toten. Ich gebe gut und gerne zu, dass der zweite Band von Blum so ganz anders ist, als der Erste und mich da durch doch Recht überrascht hatte. Aber das heißt ja nicht, das er mir nicht gefallen hat. Was war ich schnell wieder in der Geschichte drin, was haben mir wieder die Beschreibungen von Gefühlen und Gedanken gefallen. Bernhard Aichner hat einfach ein ganz großes Talent zu erzählen, einen in dem Bann zuziehen, in diese düstere aussichtslose Atmosphäre eintauchen zulassen und einen um eine schlaflose Nacht zubringen. Diese Raffinesse des Erzählens und dieser grandiose Spannungsbogen sind einfach was ganz Besonderes und zeichnen diese Bücher einfach aus. Mir haben seine Ansätze richtig gut gefallen und ich kann euch versprechen, dass unsere Blum aus Band eins auch durchschimmern wird. Dann haut er auch noch so ein Ende raus, das ich es kaum noch abwarten kann, denn dritten Band in den Händen zu halten.

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Ich war damals in Totenfrau von Blum und ihrer Geschichte sehr angetan und nun geht es endlich weiter. Anbei möchte ich gleich bemerken, daß man Band 1 kennen sollte um Blums Geschichte zu verstehen. Denn es gibt nicht allzuviel Rückblicke. Nachdem Blum ihren Rachefeldzug vollendet hatte, holt sie nun die Vergangenheit ein. Leichenteile der von ihr ermordeten Männer tauchen auf und Blum muss untertauchen. Das fällt ihr unsagbar schwer, denn sie muss ihre beiden Kinder zurücklassen. Aber nicht nur um die Vergangenheit geht es hier. Wir tauchen ein in Blums Kindheit. Blum entdeckt Dinge, die sie erschrecken und völlig neue Dinge offenbaren. Sie beginnt sich zu fragen, was in der Vergangenheit passiert ist. Wem kann sie noch trauen? Sie begreift, daß der Schein oft trügen kann und niemals etwas so ist wie es scheint. Die Dämonen und der Wahnsinn lauern überall. Man kann es nicht sehen, aber es offenbart sich früher oder später. Die Frage ist nur, ob es dann nicht schon zu spät ist. Durch seine intensive, stakkatoartige Schreibweise die teilweise mit Dialogen einhergeht, schafft es Bernhard Aichner auf sehr subtile Art und Weise, eine enorme psychologische Spannung zu erzeugen. Sie steigert sich im Laufe des Buches immer mehr, bis es zum gnadenlosen Showdown kommt. Dieser gestaltete sich jedoch anders als erwartet. Aber dennoch recht gelungen. Sein Fokus liegt hier bei Blum und ihrer Geschichte. Ich mag Blum, sie ist anders und das macht sie zugleich unverwechselbar. Blums Leben ist von Schmerz und Leid gezeichnet. Niemals war etwas leicht und mit jeder Zeile spürt man ihren inneren Kampf, ihre enorme Wut und ihre Verzweiflung. Sie ist ein sehr facettenreicher Charakter, der immer wieder in einem neuen Licht erscheint. Mir ist es noch immer nicht gelungen, sie ganz zu durchschauen. Im zweiten Teil bringt der Autor neue Charaktere mit ein, die sehr vielschichtig gestaltet sind. Deren Handlung ist undurchsichtig und ziemlich düster, aber auch emotionsgeladen. Die einzelnen Handlungsstränge waren recht gut dargestellt und bauen aufeinander auf. Auch wenn zunächst noch vieles ziemlich wirr erscheint, so endet alles doch in einem recht schlüssigem Bild. Was mir besonders gut gefallen hat, der Autor setzt nicht auf Beschreibungen sondern intensiviert die ganze Handlung und ihre zentralen Personen. Ich fand , man hätte jedoch etwas mehr Rückblicke einbauen können. Denn ich hatte anfangs doch etwas Probleme wieder in Blums Geschichte hineinzufinden, daß gelang mir erst nach. Dieses Buch erzählt vor allem von viel Leid, Wahnsinn und den ständigen Kampf gegen die inneren Dämonen. Die Abgründigkeit der menschlichen Seele wird uns auch hier wieder sehr gut präsentiert. Es ist immer wieder erschreckend, was man alles erkennen und erleben muss. Sonderlich brutal ist die Handlung nicht gestaltet, so ist es auch für sanfte Gemüter geeignet. Die Spannung ist hierbei eher unterschwellig spürbar, ein bisschen hat mir jedoch der Nervenkitzel gefehlt, das hätte dem ganzen noch mehr Schwung gegeben. Hierbei erfahren wir die Perspektive von Blum. Was ihr eine besondere Tiefe verleiht. Ihre Handlungen und Gedanken waren stets gut nachvollziehbar. Die Charaktere wirkten alle recht gut dargestellt. Die einzelnen Kapitel sind eher kurz gehalten, so daß man sehr schnell durch ist. Die Gestaltung der Seiten und der Kapitel hat mir recht gut gefallen. Der Schreibstil des Autors ist fließend und mitreißend. Durch diese unterschwellige Spannung übt das Buch immer mehr einen Sog auf den Leser aus, dem man sich nicht entziehen kann. Das Cover und auch der Titel sind gut zum Buch gewählt. Fazit: Mit dem zweiten Teil der Trilogie rund um Blum, hat der Autor wieder etwas unverwechselbares geschaffen. Es besticht vor allem durch psychologische Spannung und Tragik, die man mit jeder Zeile spürt. Mir hat es bis auf kleine Schwächen wieder sehr gut gefallen. ich muss jedoch auch sagen, daß es nicht für jeden etwas ist, man muss den Schreibstil des Autors mögen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Zum Inhalt: Brünhilde Blum, genannt Blum, hatte ein schwere Kindheit und eine furchtbare Vergangenheit. Im Urlaub mit ihrer Familie wähnt sie sich weit weg von allen Problemen. Doch ein Foto in der Zeitung bringt ihre Welt plötzlich ins Wanken. Übereilt trifft sie eine Entscheidung, die sie später mehr als einmal bitterlich bereuen wird… Meine Meinung: „Totenhaus“ ist die Fortsetzung von Barnard Aichners Thriller „Totenfrau“, den ich auch gelesen habe und der mir damals wirklich gut gefallen hat (hierfür hatte ich 4 Sterne vergeben). Diese beiden Bücher haben durchaus Gemeinsamkeiten, die sie verbinden: Allen voran natürlich die sehr verschrobene und polarisierende Protagonistin Blum. Wer Blum bereits aus „Totenfrau“ kennt, erlebt in „Totenhaus“ eine alte Bekannte, die sich in keiner Weise verändert hat. Warum Blum ist wie sie ist, das versteht man m.E. aber am Besten, wenn man zuvor auch „Totenfrau“ gelesen hat, da man sie in diesem Buch sehr intensiv kennenlernt und auch die Gründe für ihre teilweise sehr merkwürdigen Verhaltensweisen (zumindest in Ansätzen) nachvollziehen kann. Wem dieses „Kennenlernen“ fehlt, der könnte es sehr schwer mit Blum haben. Auch in Bezug auf den außergewöhnlichen Schreibstil ist sich Autor Bernhard Aichner treu geblieben: Kurze Stakkato-Sätze. Manchmal auch nur ein Wort. Folgerichtig auch kurze Kapitel. Und immer wieder der Name „Blum“, der schon fast Mantra-gleich immer und immer wieder genannt wird. Blum. Ich glaube, entweder sagt einem dieser Stil zu oder nicht. Wer sich unsicher ist, sollte vor dem Kauf lieber ein bis zwei Kapitel in der Buchhandlung oder auch online durch den „Blick ins Buch“ lesen. Schnell wird man dabei feststellen, ob einem dieser Schreibstil liegt oder nicht. Für mich ist er ein stilistisches Hilfsmittel, das sehr gut zu seiner Protagonistin Blum passt. Es gibt aber auch deutliche Unterschiede zum ersten Band: Während „Totenfrau“ die Klassifikation „Thriller“ für meinen Geschmack zu Recht hatte (auch wenn es sicherlich kein 0815-Thriller ist), hat „Totenhaus“ recht wenig bis fast gar nichts von einem Thriller. Die Spannung blieb auf den rd. ersten 200 (von 416) Seiten sehr, sehr gering. Eigentlich war von Spannung kaum etwas zu spüren. In der zweiten Hälfte gab es Streckenweise thrillerartige Passagen, mehr aber auch nicht. Für mich ist diese Fortsetzung viel eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm. War die Story in „Totenfrau“ noch solide aufgebaut und folgte einem roten Faden, so wirkte die Storyline von „Totenhaus“ konzept- und richtungslos. Selbst die Auflösung am Schluss habe ich schon weit vor dem Ende erahnt. Schlimmer noch: Ich habe die ganze Zeit gedacht: „So kann es doch nicht sein, das wäre zu einfach“. Leider war es genau so: zu einfach… Am Ende war es nett zu lesen, wie es mit Blums Schicksal weitergeht. Aber auch nur, weil ich schon „Totenfrau“ gelesen hatte. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich „Totenhaus“ wohl nach der Hälfte zur Seite gelegt. Ein dritter Teil steht zu erwarten. Nach der Enttäuschung des zweiten Bandes bin ich mir aber alles andere als sicher, dass ich diesen auch noch lesen werde. Vielleicht ergibt sich ja dann ein rundes Gesamtbild. FAZIT: Eine für mich enttäuschende und über weite Strecken spannungsarme Fortsetzung. Kein wirklicher Thriller, eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm.

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Von: BooksAreGreat aus Deutschland

31.08.2015

Mein erster Eindruck war: Dieses Buch ist irgendwie komisch. Ich kannte den ersten Teil nicht und war deswegen auch nicht auf das vorbereitet, was ich zu lesen bekommen habe. Ein Schreibstil wie ich ihn noch nie gelesen habe und eine sehr verstörende Grundgeschichte. Der Reihe nach: Story: Diese kann mich nicht vollends überzeugen. Zum einen gibt es sehr spannende Stellen und dann auch wieder Momente in denen mir die Handlung nicht logisch erscheint und irgendwie zu konstruiert. Insgesamt ist es ein auf und ab zwischen Mögen und sich fragen was das jetzt genau soll. Charaktere: Hauptsächlich geht es um Blum und ihre Psyche. Sie ist ein sehr erschreckender Charakter. Der Blick auf ihre Seele/Psyche kann dem Leser manchmal schon den Atem rauben. Sie ist sehr aussagekräftig und tiefgehend ausgearbeitet. Manchmal hat man sogar das Gefühl man dring zu tief in ihren Kopf ein. Ich finde, dass sie ein schwieriger Charakter ist. Schreibstil: Ich kannte diesen Schreibstil nicht, da ich den Vorgängerband nicht kenne. Für mich ist er einfach nichts. Ich kann mich mit dieser Art zu schreiben nicht so richtig anfreunden. Die Dialoge sind mit Spiegelstrichen einfach hintereinander gesetzt. Es gibt lediglich die wörtliche Rede. Gestik und Mimik werden nicht beschrieben. Dadurch können auch keine derart lebendigen Dialoge entstehen wie ich sie von anderen Büchern gewöhnt bin. Der eine Situation oder die innere Befindlichkeit der Protagonistin beschreibende Part nimmt wesentlich mehr Raum ein als die Dialoge. Das lässt einige Passagen sehr zäh werden. Es gibt zahlreiche Wiederholungen bezüglich Blums Kindheit, die sogar Leser ohne Vorkenntnis von Totenfrau ermüden. Ich hätte mir an dieser Stelle Wiederholungen gewünscht, die mehr Substanz haben und mich umfassender informieren und nicht andauernd über die selbe Thematik. Vorkenntnis: Nach meiner Erfahrung wäre es angebracht den ersten Teil bereits zu kennen. Ich glaube, dass man Blum so besser verstehen kann und sich auch schon ein Bild vom Schreibstil gemacht hat. Fazit: Für mich ist es ein Buch, welches man nicht gelesen haben muss.

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Könnte das Buch sprechen - es würde alles hinaus schreien, Angst, Verbitterung, Trauer, Hass aber eben auch Hoffnung, Vertrauen und Liebe. Totenhaus ist verstörend, so wie auch Blum. Als Kind ohne Liebe und Zuneigung aufgewachsen und doch in die Fußstapfen des verhassten Adoptivvaters getreten. Blum, den Vornamen Brünhilde mag sie ja nicht, ist besessen, vom Teufel ihrer Vergangenheit. Der Exorzismus hat nicht geholfen, die Schatten sind da und bleiben. In ihrer Seele, ihrem Herzen und den Gedanken. Dementsprechend handelt Blum - Heilung durch Rache - die Konsequenz? Fatal! Wer Band 1 kennt, kennt auch Blum, die Bestatterin. Sie bringt die Menschen die man ihr anvertraut mit Würde und Respekt unter die Erde. Aber auch andere werden von ihr "bestattet", wenn es sein muss auch häppchenweise. In Totenhaus muss sich Blum stellen, ihren Taten, denn Rechenschaft wird verlangt. Die Vergangenheit hat sie eingeholt, furchtbare Taten! Gerechtfertigt? Muss jeder für sich entscheiden. Für Blum gibt es nur eine Entscheidung - einziger Ausweg ist die Flucht. Ein Zufall, rechtzeitig genug, bringt sie weg von zu Hause, ihren Kindern, Karl und Reza. Rettung? Fehlanzeige! Blum gerät in ein Haus dass nicht verstörender sein könnte. Mit einer Familie die man sich nicht wünscht. Ein Paradies, dass sich entpuppt als Hölle. Die Bewohner, gut oder böse? Blum muss es selbst herausfinden und der Autor läßt die LeserInnen daran teilhaben. Bernhard Aichner hat mich mit seinem Stil begeistert. Obwohl oberflächlich alles negativ wirkt ist da so viel Gefühl in den knapp gehaltenen, zum Teil abgehakten Sätzen. Kurz, oft genug nur ein Wort das Blum und ihre Gefühlswelt beschrieb und doch wusste man nicht wie sie aussah, was unwichtig ist, Blums Welt war viel wichtiger. Ihre Gefühlswelt ist ein Chaos, irgendwo zwischen der Hoffnung das alles gut wird und dem Wissen das genau dass nicht mehr geht - auf den Punkt genau rübergebracht. Die Kapitel sind ebenfalls kurz und übersichtlich, weiterlesen ein Muss. Denn sie erzählen Blum, sie erzählen eine Geschichte. Eine verzweifelte Frau, Fehler die man nicht mehr gut machen kann. Oft genug sehr detailliert, ein Kopfkinograuen. Bilder die hängen bleiben. Am Ende, Blum und das Buch, kein Abschluss oder doch, so ein bisschen schon. Alles neu machen, gut machen, das Böse hinter sich lassen, tief vergraben? Was dann? Abwarten, Band 3 folgt! Ich vergebe 5 von 5 Sternen. C ) K.B. 08/2015

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