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Rezensionen zu
Drive-In

Joe R. Lansdale

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Joe R. Lansdale war mir bislang kein Begriff, aber die Möglichkeit, eine komplette Trilogie in nur einem Band zu lesen, war einfach zu verlockend. Kein langes Warten auf die Fortsetzung. Kein Vergessen, was im Band davor geschehen ist. Und bei insgesamt 736 Seiten wären die einzelnen Bände auch nicht sonderlich dick gewesen. Nun aber zu Drive-In selbst. Auf den ersten Blick erinnert der Klappentext an Stephen Kings Die Arena. Ein Ort an dem Menschen versammelt sind wird plötzlich völlig von der Außenwelt abgeschnitten, Lebensmittel werden knapp, Machtkämpfe entstehen, Menschen drehen durch. Drive-In ist dabei aber um einiges blutiger und trashiger als Die Arena und hat auf den zweiten Blick auch bis auf die Grundidee des Isoliertseins nichts mit dem King zu tun. In Drive-In geht es um das größte Autokino Texas, in dem jede Freitagnacht mehrere Horrorfilme gleichzeitig gezeigt werden. Die Menschen kommen zusammen, um sich die B-Movie-Qualitäts-Filme anzuschauen, um im Dunkeln rumzumachen, um Popcorn und zuckrige Softdrinks zu genießen. Einfach, um Spaß zu haben. In einer solchen Nacht taucht plötzlich ein roter Komet am Himmel auf und verschwindet kurz darauf wieder, doch auf der Erde hat sich alles verändert. Das Autokino scheint plötzlich das einzige zu sein, das noch existiert und wer versucht, es zu verlassen, löst sich in Nichts auf. Dabei stelllt sich die Frage, was besser ist: sofor den Schritt ins Ungewisse wagen, oder im Inneren des Kinos seine komplette Menschlichkeit abzustreifen und zum Kannibalen zu mutieren. Der Ich-Erzähler berichtet von den Ereignissen im Nachhinein und hat dabei einen recht lockeren Umgangston. Er wirkt aufgedreht, wenn nicht überdreht, er spricht mit dem Leser, als wäre der sein Gesprächspartner. Dieser Erzähler bietet dem Leser eine völlige absurde, blutige, trashige Horrorgeschichte, die in etwa so gut gemacht ist wie die Low-Budget-Filme, die die Figuren sich jede Freitagnacht anschauen. Und das ist vermutlich auch Absicht. Drive-In ist mehr Parodie als alles andere, trifft dabei aber leider so gar nicht meinnen Humor. Anders als man vielleicht vermuten möchte spielt nicht die ganze Trilogie im Autokino, sondern ledigleich der erste Band. Das heißt aber nicht, dass die anderen beiden Bände weniger abgedreht sind. Der Plot ist einfach völlig verrückt, ergibt oftmals keinen Sinn, ist blutig und absurd und irrwitzig und zum Kopfschütteln unsinnig. Als hätte Lansdale einen Albtraum gehabt und mit all seinen wirren Verwicklungen und Wendungen niedergeschrieben. Aber ich glaube, genau das zeichnet diesen Roman aus. Ich kenne Filme, die so ähnlich sind, aber auch die gefallen mir nicht. Ich kenne aber auch Leute, die solche Filme lieben und genauso werden sie Drive-In lieben. Mein Problem mit dem Plot ist einfach, dass er so unglaubwürdig ist, dass ich ihn nicht mehr spannend finde, aber witzig finde ich ihn auch nicht. Aber das ist wohl Geschmackssache.

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Das Orbit ist ein Ort des sorgenlosen Filmgenusses der Massen. Das Orbit fasst bis zu viertausend Autos und ist das größte Drive-In Kino von Texas. Jeden Freitag sorgt dort die All-Night-Horror-Show für Angst und Schrecken. Doch diesen Freitag ist alles anders, denn plötzlich taucht aus dem Nichts ein blutroter Komet auf. Der Komet verschluckt das Orbit und isoliert es von der Außenwelt. Die Grenze ist eine schwarze Leere, die alles verätzt, was mit ihr in Berührung kommt. Tausende von Menschen sind in dem Autokino eingeschlossen. Unter ihnen sind die Freunde Jack, Bob, Randy und Willard in diesem Chaos gefangen. Die einzigen Nahrungsmittel sind Popcorn, Hotdogs und Süßigkeiten, aber sie werden langsam knapp. Es geschehen die ersten Morde und Kannibalismus tritt auf. Aber das Schlimmste steht den Menschen erst noch bevor ... Meine Meinung: Die Drive-In Trilogie von Joe R. Lansdale ist ein Horrortrip der ganz besonderen Art. Der Autor entführt den Leser in ein blutiges Untergangsszenario der uns bekannten Welt, das einen so schnell nicht mehr loslässt. Die Geschichte wird aus der Perspektive des Hauptcharakters Jack berichtet, der den Albtraum im Orbit aufschreibt. Nachdem ein unbekannter Meteorit das Orbit verschluckt hat geraten die Menschen an ihre Grenzen und überschreiten sie. Nach dem vielen ungesunden Essen töten die Menschen sich grundlos gegenseitig im Zuckerschock. Anschaulich und detailliert beschreibt Lansdale die schockierenden und blutigen Taten. Unbekannte Mächte spielen ihr Spiel mit den Ahnungslosen und erschaffen Monster wie den deformierten Popcorn-King aus zwei zusammen geschmolzenen Menschen. Der Hauptcharakter Jack probiert mit den grausamen Umständen seiner neuen Lebenssituation fertig zu werden. Dadurch konnte ich mich einfach und schnell in die Geschichte einfinden. Sofort habe ich mit ihm mitgefühlt und mitgefiebert. Die Geschichte des Orbits und dem Leben danach hat mich unglaublich fasziniert und nicht mehr losgelassen. Sie grenzt fast an Wahnsinn und entwirft doch gleichzeitig eine gar nicht mal so unrealistische Version unserer Welt. Das Ende des Buches hat mich total begeistert und kam wirklich unerwartet. Fazit: Joe R. Lansdale hat mit Drive-In ein Horrorbuch geschaffen, dass den Leser nervlich an seine Grenzen bringt. Dabei reizt er mit seiner blutig wahnsinnigen Geschichte die menschliche Vorstellungskraft gänzlich aus. Das Buch über Kino, Filme, Monster und die menschlichen Abgründe trifft ganz sicher nicht den Geschmack von allen. Aber wer sich gerne schockieren lässt und den Wahnsinn kennen lernen möchte, wird mit diesem Buch alles richtig machen.

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Cover: Das Cover führt uns mit seiner Aufschrift zum Drive-In. Die Reklametafel prangert vor uns und lockt uns in die nächsten Filme. Der Buchdeckel ist mit Farbakzenten von grün und blau hervorgehoben, die dem Ganzen ein eigenartiges Licht verleihen. Nicht alle 3 Bände handeln vom Drive-In, aber es ist dennoch wie ein roter Faden, der sich durch die Geschichten zieht. Story: Das Buch und die Story dahinter sind so abgedreht und surreal, dass sie sich mit nichts vergleichen lassen. 4 Freunde gehen in ein Autokino namens "Orbit" und plötzlich schlägt ein Komet auf der Erde ein. Was dann geschieht, geht über das menschliche Vorstellungsvermögen hinaus. Und das ist jetzt nicht einfach nur eine Redewendung, sondern ich meine es wirklich so. Das, was der Autor sich da erdacht hat, ist unglaublich, ungewöhnlich und geht auf keine Kuhhaut. Es ist abwegig und losgelöst von allem Bekannten. Anfangs ist man noch fasziniert von der verrückten Welt, die Herr Lansdale hier für den Leser erschaffen hat, aber irgendwann wird dies alles sehr quälend. Es ist einfach zu viel, zu langgezogen und zu überdreht, als dass man durch über 700 Seiten noch eine Faszination aufrecht erhalten kann. Die Charaktere: Jack ist Ich-Erzähler und Hauptprotagonist in der Trilogie. Er erzählt tagebuchartig von sämtlichen Erlebnissen. Dadurch entwickelt er sich für den Leser mit der Zeit zu einem guten alten Freund. Als würde man ihn schon ewig kennen. Die weiteren Protagonisten wechseln von Geschichte zu Geschichte. Das Buch beginnt zunächst mit 3 Freunden von Jack. Im Drive-In lernen sie einen Mann kennen, der sie dann in die nächste Handlung begleitet. Und in der nächsten Handlung kommen dann noch weitere Menschen dazu, die wiederum mit in den nächsten Abschnitt gehen usw. usf. Die einzige Konstante ist Jack. Es gibt überwiegend nur skurille Gestalten. Man hat den Eindruck, dass nur Jack noch normal geblieben ist. Sehr merkwürdig fand ich allerdings, dass Jacks guter Freund Bob im 2. Teil der Trilogie einfach verschwindet. Keine Worte, was mit ihm passiert ist - er wird einfach nicht mehr erwähnt. Ich musste die vergangenen Seiten wieder und wieder lesen, aber konnte einfach nichts zu seinem Verbleib herausfinden. Entweder ist das ein großer Schnitzer des Autors und/oder Verlags oder es ist so gewollt. Letzteres kann ich mir allerdings nicht vorstellen, denn in diesem Buch wird alles bis ins kleinste Detail beschrieben. Daher stellt sich mir die Frage: Was ist mit Bob passiert? Der Schreibstil: Die einzelnen Bände der Trilogie werden mit prägnanten und auch amüsanten Kapitelüberschriften eingeleitet. Durch die gesamte Story zieht sich eine vulgäre und derbe Sprache. Außerdem dreht sich nahezu alles um das Thema Sex. Entweder hat Herr Lansdale nichts anderes im Kopf oder es soll einfach zur Stimmung des Buches passen. Manchmal tat es das, manchmal wirkte es aber auch entrückt und unpassend. Der Autor schmückt sein Geschriebenes mit enorm vielen Metaphern, in den buntesten Farben und Ausprägungen. Oftmals ließ sich dabei ein Schmunzeln nicht vermeiden. Die Handlung ist ansonsten leicht zu verstehen und man kann ihr flüssig folgen. Das Ende: In jedem der 3 Bände gibt es ein eigenständiges Ende, das an und für sich auch so stehen bleiben kann. Trotzdem möchte man wissen (zumindest noch nach dem 1. Teil) wie es weiter geht und Herr Lansdale befriedigt die Neugier. Den Abschluss der Trilogie lässt er allerdings auch offen. Und ehrlich gesagt, sehne ich mich nicht nach einer Fortsetzung. Man hat schlussendlich ein von verrückten Geschichten und Figuren vollgestopftes Gefühl - ein Völlegefühl. Irgendwann muss auch mal Schluss sein. Fazit: Eine überdrehte, surreale und erfrischend abgedrehte Trilogie, von der man allerdings irgendwann eine Überdosis bekommt und entnervt die weiße Fahne hisst. 3 von 5 Isis'

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Willkommen im Orbit: Statt einer Horrornacht im Drive-In sind die Besucher auf einmal selbst in einem Horrorfilm gefangen. Klingt abgedreht? Ist es auch! Die Story: Die Friday-All-Night-Horror-Show im Drive-In "Orion" ist ein Ereignis, das keiner verpassen möchte: Die ganze Nacht werden im riesigen Open Air-Kino trashige Horrorfilme gezeigt, es wird getrunken, gefeiert und geflirtet. Auch für Jack und seine Freunde ist der Besuch ein Muss - doch eines Nachts rast ein merkwürdiger Meteorit auf das Kino zu und isoliert es von der Außenwelt. Was Anfangs noch spaßig ist, wird immer mehr zu einem Horrortrip: Die Lebensmittel werden knapp, Menschen werden wahnsinnig (u.a. Kannibalen, Bibelfreaks) und dann ist da auch noch der Popkorn-King, den es zu besiegen gilt. Als die Freunde endlich einen Weg aus dem Orion finden, ist der Albtraum aber noch lange nicht vorbei... Meine Meinung: Der knapp 700-Seiten-Wälzer ist aufgeteilt in die drei Bände mit je rund 200 Seiten. Die Geschichte kann man sehr gut mit den Filmen der Friday-All-Night-Horror-Show vergleichen: Ein wahres B-Movie-Spektakel voller abgedrehter Ideen, Splattereinlagen und witzigen Dialogen. Und das Tolle daran: Es nimmt sich selbst nicht zu ernst und ist auch noch flüssig & schnell zu lesen. Wer hier einen realistischen oder anspruchsvollen Roman erwartet ist vollkommen fehl am Platz. Wenn man aber auf der Suche nach einem trashigen Horrorroman ist, kommt man voll auf seine Kosten. Was mich vor allem beim letzten Band gewundert hat: Landsdale hat ein merkwürdiges Faible für männliche Geschlechtsteile - ständig geht es um Schwengel, Dödel oder Schwänze?! Auch das Wort "Scheiße" wird hier in diesem Buch wahnsinnig oft genutzt. Leider war das Ende ziemlich unbefriedigend und ging in eine merkwürdige Richtung, deshalb ziehe ich einen Stern ab. Fazit: Ein trashiges Lesespektakel in B-Movie-Qualität. Wer auf der Suche nach einem abgedrehten Horrorroman ist, kommt man voll auf seine Kosten. Ich vergebe 4 Sterne.

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Absolut abgefahren

Von: Moon

15.10.2015

Inhalt: Jack und Bob fahren zur allfreitäglichen All-Night-Horror-Show ins Orbit, voller Freude auf Splatter und Monster. Doch ein blutroter Komet ändert alles, schirmt das Drive-In von der Außenwelt ab und plötzlich sind Blut und Monster nicht mehr nur auf der Leinwand ... Meine Meinung: Vorab: So eine Rezi hab ich noch niemals schreiben müssen, aber bei Drive-In ist anscheinend alles anders ... Was der Leser hier serviert bekommt, ist abstrus, voller Phantasie und Andeutungen. Lansdale zeigt, wie abgedreht man schreiben kann - etwas, das sicher nicht jedermann gefallen wird. Auch ich hatte meine Schwierigkeiten und hab mich zu guter Letzt ziemlich durchbeißen müssen und das Buch nach über 4 Wochen Lesezeit abgebrochen. Doch das muss ich genauer ausführen, denn: Das heißt nicht, dass das Buch schlecht war. Im Grunde genommen ist Drive-In eine Trilogie, deren Einzelbände nun in einem Buch zusammengefasst wurden, also haben wir es genaugenommen mit 3 Büchern zu tun – und das merkt man deutlich. Die Hauptrolle spielt in allen der Ich-Erzähler Jack, der uns alles schildert und so auch seine Gedanken und Gefühle einbringt. Ich persönlich mochte ihn und seinen Humor (der schon so in meine Richtung geht), nur manchmal war er eben typisch ... Mann. Notgeil, nur auf Titten fixiert, etc. Fangen wir mit Band 1 (im Original The Drive-In: A “B” Movie with Blood and Popcorn, Made in Texas) an, wir fahren ins Orbit, der Komet kommt und die gesamte Geschichte spielt in diesem Drive-In. Mittendrin hatte ich einen kleinen Hänger, als ich dachte, es passiert gar nichts, da Jack lethargisch wurde – und dann kam der Popcorn-King und ich wurde mehr als gut unterhalten. Allerdings mit Haken: Ich hätte mir gewünscht, das Grauen mehr zu fassen zu bekommen. Ich meine: Kannibalismus, Lagerkoller, ein seltsames Monster – all das wurde einfach zu locker-flockig dahingeschrieben. Aber gut – die Charaktere haben davon einiges wettgemacht. Dann kam Band 2 (im Original The Drive-In 2: Not Just One of Them Sequels) und es ging raus aus dem Orbit in eine verstörende Welt voller Dinosaurier und bedrohlicher Filmrollen. Alles wird natürlich versprengt und neue Charaktere kommen hinzu, die wiederum ihre eigene Geschichte erzählen. Durchaus interessant, wobei es dann mit Popalong Cassidy noch abgedrehter als eh schon wird, aber irgendwie auch tiefgründig. Nur der Showdown war mehr als enttäuschend. Und dann stand ich vor meiner größten Herausforderung: Band 3 (im Original The Drive-In: The Bus Tour). Irgendwie fehlen mir immer noch die Worte. Es war unheimlich zäh, sodass ich kaum voran gekommen bin und für ein paar Seiten hab ich mich echt anstrengen müssen. Neue Charaktere, neue Tote und ein fehlender Charakter (Bob?). Im Nachhinein hab ich gesehen, dass das Buch 16 Jahre nach dem 2. Band entstanden war – hätte nicht sein müssen … Irgendwann ging ich dann wirklich soweit, dass ich vorgeblättert habe, um zu sehen, ob die Spannung und das gewisse Etwas der ersten beiden Bände zurückkehrt – Fehlanzeige. Schließlich hab ich entnervt abgebrochen, da ich keinerlei Lust darauf und mich nicht mehr weiter durchmühen wollte. Es war einfach zu verrückt. Viel zu verrückt. Nicht meins. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass Lansdale sehr gut schreiben kann, nur dass dieses Buch sicher nicht für jeden lesbar ist. Ich finde es sogar etwas schade, dass Drive-In meine erste Erfahrung mit ihm war, denn höchstwahrscheinlich werde ich ihm in Zukunft mit Vorsicht begegnen, denn so wirklich meine Welt ist das Abstruse nicht. So kann ich auch nicht das darin sehen, was viele sagten, denn eine große Geschichte erzählte mir Drive-In nicht , wenngleich es sicher seine tiefgründigen Momente hatte, die mir sehr gut gefallen haben. Wer allerdings auf solche bizarren Bücher steht und einen starken Magen sowie einen dunklen Humor hat, könnte hier ein wahres Lesevergnügen vorfinden – alle anderen rate ich zur Vorsicht. Zu meiner Wertung bleibt zu sagen: Ich fände es unfair, die durchaus guten und empfehlenswerten ersten Bände mit dem Abbruch des letzten herunterzuziehen, daher bewerte ich so, wie es von Lansdale vorgesehen war: Band für Band. Band 1 = 4 Monde Band 2 = 4 Monde Band 3 = 1 Mond (Abbruch) Macht glatte 3 Monde für Drive-In.

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„Drive In“ von Joe R. Lansdale ist ein ziemlich abgedrehter Horrorroadtrip der ganz besonderen Art. Für mich jedoch war es kurzgesagt eine Reise durch die Lesehölle! Da ich den Inhalt einfach nur ziemlich schwachsinnig fand und ich mich daher durch die sage und schreibe 736 Seiten kämpfen musste. Ich dachte schon dass dieses Buch meinem Verstand schaden könnte, da es wirklich einfach geradezu verrückt war und ich mich manchmal fragte wie man denn auf so eine abgedrehte Idee kommen konnte? Oder war es einfach nur ein geniales Buch und ich habe es nicht begriffen, da ich zu „Normal“ für so viel Blödsinn bin? Nun ja das sei dahingestellt…räusper^^ Doch auch der Autor war anscheinend anfangs auch nicht gerade von seinem eigenen Werk begeistert gewesen, wir er uns im Vorwort verraten hat. Das sagt mir bereits alles^^ Auch diese Ankündigung zum Buch hätte mir schon anfänglich zu Bedenken geben müssen: Zitat Seite 10: „Der Humor darin ist wie ein Clownskostüm, in dem ein Leichnam steckt!“ Ähm ja….genau so war es auch, der Humor war so gut versteckt , dass es schon einer Tragödie gleichkam… Der erste Teil der Trilogie handelt davon, dass vier Freunde zum berühmten Orbit Drive - In fahren, das größte Autokino in Texas, das Platz für gesamt 4000 Autos hat. Doch bereits sehr schnell beginnt dieser Ausflug zum Beginn einer ganz besonderen Hölle zu werden, denn nachdem ein merkwürdiger Komet auftauchte, wird das Drive-In von einer Kuppel umgeben , die niemanden lebend herauslässt. Die Jungs´die auch Hauptpersonen sind: Jack, Randy, Bob und Willard müssen mit ansehen wie die Zivilisation und Menschlichkeit nach einer geraumen Zeit vor die Hunde geht….einige von ihnen überfällt aufgrund der Endlosschleife in der sie stecken lähmende Lethargie, andere erliegen dem Wahnsinn. Auch von ihnen werden nicht alle diesem Chaos lebend entkommen können….denn bald schon taucht der Popcorn King auf….(und ab diesem Moment habe ich meinen Verstand ausgeschaltet für dieses Buch)….und beginnt seine Herrschaft über die noch verbliebenen lebenden Menschen. Der Rest hat sich mittlerweile aufgegessen , den Kannibalismus steht an der Tagesordnung (diese Essgewohnheit zieht sich durch das gesamte Buch und wird bald schon zur Gewohnheit). Der 2. Teil dieses Gesamtbandes handelt von der Zeit, nachdem die Überlebenden dem Drive In entkommen sind und sich nun auf einer Straße befinden, die ins Nirgendwo zu führen scheint…Während dessen erhalten die Jungs Zuwachs in ihrer Gruppe und stoßen auf Grace, die selbst von ihren Erlebnissen erzählt…Die neue Formation muss bald einen neuen Kampf bestreiten , wieder einmal mit einem etwas schrägen Charakter: dem Popalong Cassidy (ja genau den meine ich, kennt ihr den etwas nicht???!!! Löl) Zitat Seite 367: „Ich versuchte mir einen Reim auf das Ganze zu machen, aber es ergab einfach keinen Sinn“ Da kann ich nur zustimmend nicken! Im letzten Teil sind wir mit einem Schulbus im Dschungel unterwegs, im Inneren eines Riesenfisches, auf einer Insel und in den Wolken….., was soll ich hierzu noch sagen außer, dass mich am Ende wirklich gar nichts mehr überraschen konnte (und die Moral der Geschichte: Merke – „Etwas Gute hatte diese Lektüre: denn egal wie sehr man den Kopf schüttelte, auch die merkwürdigste Lesereise geht mit Beendigung der letzten Seite zu Ende!“) Für mich leider ein wahrer Höllentrip, der jedoch nichts mit schönem Gruseln zu tun hatte..

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"Drive-In"

Von: Kaisu

22.09.2015

"Wir hatten Spaß dabei, soffen, fraßen, lachten, brüllten bei den ekligen Stellen, und schließlich begann Toolbox Murders, und als die Hälfte davon rum war, passierte es." [S.57] Bob, Jack und Randy beschließen, wie jeden Freitag, in das nahegelegene Autokino zu fahren. Sie wollen die Horrorstreifen sehen, wo man jeden Gruseleffekt schon von weitem erkennt und die so trashig sind, dass sie sie schon wieder lieben. Sechs verschiedene Filme laufen an diesem Abend. Einer blutiger als der andere. Dennoch fühlen sie sich perfekt unterhalten und mampfen Popcorn und schütten süße Getränke in sich hinein. Doch dann passiert es. Ein Komet rast auf das Autokino zu. Droht alle zu verschlingen. Die Jungs sehen ihr Leben wie ein Spielfilm vor dem inneren Auge vor sich ablaufen. Aber in letzter Sekunde ändert der grässlich grinsende Komet seine Laufbahn. Statt aufzuschlagen, hebt er empor und verschwindet in der Schwärze der Nacht. Alles scheint zum Normalen zurückzukehren, als sie eine plötzlich deutliche Veränderung wahr nehmen. Sie sind umgeben von einer dunklen wabbeligen Masse, die wie ein Kokon über dem Drive-In klebt. Einfach durchfahren denkt man sich! Pustekuchen. Die Masse verschlingt förmlich und bringt jeden um, der in seine Nähe kommt. Was für ein tolles Szenario. Nun müsste eigentlich Panik ausbrechen. Angst herrschen, weil man sich das Ereignis nicht erklären kann. Doch weit gefehlt. Nach 1-2 Fehlversuchen auszubrechen, fügt man sich stumm seinem Schicksal und schaut weiter die Filme. Ist bestimmt nur eine vorübergehende Sache. Morgen früh wird sich alles lichten. Außerdem hat der Kiosk auf dem Drive-In noch genügend Hot-Dogs, Popcorn und süße Getränke. Verhungern werden sie also auch nicht. Wenn man in dieser Stelle angelangt ist, merkt man schon die Absurdität in dem Buch, die sich mal komplett von der Realität entfernt. Mit der Zeit bemerken die Kinobesucher zwar, dass das hier kein vorübergehendes Ereignis ist, doch solange es Unterhaltung und Futter gibt, fügt man sich seinem Schicksal. Wie es jedoch nun mal so ist, kommt es immer anders als man denkt und so auch hier: Das Essen neigt sich dem Ende zu. Erste Spuren von Überzuckerung sind zu spüren, die Langeweile macht sich breit - da hilft auch kein Gerammel auf der Rückbank zur Abwechslung mehr - und dann sind da noch diese komischen Blitze, die aus dem wabbelenden Pudding hervorkommen. So langsam kommt das Urtier in Menschen zum Vorschein und Chaos ist vorprogrammiert. Was nun folgt, ähnelt eher einem trashigen B-Movie, als einem lesbaren Horror-Buch. Aber der Autor sagt auch selbst, dass er sich hiermit nicht in ein Genre stecken lassen will und kann. Zu viele Richtungen werden hier angerissen. Ist es zunächst nur die Gewalt die dominiert, kommt bald das Übersinnliche hinzu. Es passieren Dinge, die so nie passieren würden. Wie zwei Menschen die miteinander verschmelzen, nachdem sie von einem blauen Blitz getroffen worden und von nun an der Popcorn-King sind. Da ist der aufkommende Kannibalismus schon fast etwas Normales, was aus der Not und absolutem Hunger auf engstem Raum entsteht. Man merkt hier schon, dass es sehr derbe zur Sache geht. Es wird kein Blatt vor den Mund genommen. Egal ob Vergewaltigung, Mord und Totschlag oder schlichtweg das Essen von rohem menschlichen Fleisch. Wenn man damit nicht zurecht kommt, sollte man "Drive-In" gar nicht erst zur Hand nehmen. Es wird in keiner Sache ins Detail gegangen. Jack - der Erzähler - berichtet alles aus seinen Erinnerungen und konzentriert sich auf das Wesentliche. Und wie das bei Männern so in der Not ist, erfreut man sich auch an frischen Pfirsichspalten bei einer nackten Frau. Diese Brutalität passiert aber nicht nur einfach so. Es gibt eine Geschichte dazu, die einen durchaus zum nachdenken anregen kann. Im Nachwort von Dietmar Dath wird hier genau darauf eingegangen - vor allem auf den Nihilismus, der bei einigen Charakteren herrscht. Außerdem macht die kommende abschließende Erklärung der gesamten absurden Situation klar, was hier eigentlich gespielt wird. Jacks überzuckerte Phantasien, von Göttern, die mit ihren menschlichen Marionetten spielen ist gar nicht so abwegig. Dennoch glaubt ihm nie jemand. Bis seine Begleiter selbst seltsame Begegnungen haben und anfangen zu grübeln. So wird dann auch ein Bogen nach dem Sinn des Lebens gespannt. Man merkt schon B-Movie ist nicht gleich B-Movie! Ein weiterer Punkt, den man sich vor Augen halten sollte ist, dass die ersten beiden Bände 1988 bzw. 1989 erschienen sind. Das merkt man deutlich am Schreibstil. Liest sich Band 1 noch recht zügig weg, verliert man sich in Band 2 zeitweise in seltsamen Erzählungen, die sich etwas ziehen. Zum Glück wird in Band 3, welcher erst 2005 rauskam, das Tempo wieder deutlich angezogen. Sollte nun die Frage aufkommen, ob man die Jahrespause merkt, so kann ich das mit Jain beantworten. Der Stil ist gleich, da spürt man keinen Unterschied. dennoch wirkt alles flüssiger und man hat das dickste und letzte Buch mit am schnellsten durchgelesen. Jetzt folgt die große Frage: Soll ich das Buch lesen? Als Einstieg für Joe R. Lansdale empfehle ich es nicht. Da sollte man auf die Thriller-Bücher von ihm zurückgreifen, wie "Akt der Liebe" oder "Die Kälte im Juli". Lesenswert ist es dennoch! Ich wollte zu keiner Zeit das Buch abbrechen, sondern unbedingt die Auflösung wissen. Die mich auch auf ihre Art und Weise zufrieden zurückgelassen hat. Wer an dieser Stelle immer noch nicht weiß, ob das Buch etwas für ihn ist, dem empfehle ich den Film "Bubba Ho-Tep". Das ist eine Verfilmung seines gleichnamigen Buches mit Bruce Camphell. Selbst ich - die für so strange Filme selten zu haben ist - halte ihn zu sehenswert und unterhaltsam. Schräge Komik, absurde Handlungen, blutiges Gemetzel. Ein trashige Horror-Komödie, die so einiges durch den Kakao zieht. Alles in allem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Es war komplett anders als erwartet und irgendwie hat genau das mich so beeindruckt und unterhalten. Durch den Hänger in der Mitte gibt es einen gedanklichen Punkt Abzug, der mich ab er nicht davon abhält, diesen dicken Schmöcker zu empfehlen!

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Der Handlungsort: Texas Ein Autokino, das Platz bietet für nahezu die gesamte Bevölkerung einer Kleinstadt. Jeden Freitag startet dort ein Horrorfilm-Marathon, der zahlreiche Besucher anzieht. Doch plötzlich passiert etwas Unerwartetes, ein roter Komet stürzt über die Kinobesucher und hüllt sie komplett in Schwärze. Es gibt kein Entkommen mehr und die schlimmsten Formen von Gewalt und Hass regieren plötzlich das Drive In. Schlimmer kann es kaum werden.. doch da irren sich alle. Das Grauen naht! Schon lange habe ich nichts mehr aus dem Bereich Horror gelesen Umso gespannter war ich nun auf das Buch 'Drive In' von Joe R. Landsdale. Das Cover sprach mich direkt an und auch der Klappentext klang sehr viel versprechend. Das Buch beinhaltet die gesamte Trilogie und ist somit das erste Mal in einem Sammelband erschienen. Von dem Autor hatte ich bisher noch nichts gelesen und ich erhoffte mir viel. Anfangs war ich auch noch voller Euphorie und begann zu lesen. Der Schreibstil sagte mir anfangs nicht direkt zu. Mir ist selber unklar woran es lag, aber die Geschichte konnte mich nicht sofort in seinen Bann ziehen, obwohl der Autor sehr flüssig, leicht und locker schreibt. Nach den anfänglichen Startschwirigkeiten, kamen leider noch einige Störfaktoren hinzu. Mir war die Geschichte alles in allem einfach viel zu abgedreht. Emotionen kamen bei mir keine auf. Alles wirkte einfach viel zu aufgesetzt und unecht. Höchstwahrscheinlich habe ich mir einfach etwas ganz anderes unter diesem Buch vorgestellt. Ich liebe eigentlich Horrorgeschichten und kann mich da wunderbar mit gruseln, aber hier hat es einfach nicht geklappt. Atmosphärisch konnte mich die Geschichte leider überhaupt nicht mit auf ihre Reise nehmen. Ich war leider enttäuscht und konnte mit dem Roman nicht richtig warm werden, was ich ziemlich schade finde, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Ich bin aber sicher, dass dieses Buch sehr vielen Hardcore Fans gefallen wird. Für Fans von Landsdale, die auf abgedrehte Dinge stehen und generell gerne Splatter lesen, für die ist dieses Buch denke ich genau das richtige.

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