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Rezensionen zu
Das Küstengrab

Eric Berg

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Der Schreibstil von Eric Berg gefällt mir sehr gut, er beschreibt seine Charaktere und Schauplätze sehr ausführlich. Er haucht allem echtes Leben ein, nichts bleibt oberflächlich. Das Miteinander (oder Gegeneinander) in so einem kleinen Dorf wird authentisch geschildert. Die meisten Figuren fand ich nicht so sympathisch, obwohl niemand nur einseitig als “gut” oder “böse” dargestellt wird, sondern immer gut erläutert wurde, wie es dazu kommen konnte, dass jemand sich so entwickeln konnte. Es gibt auch kaum Personen in der Geschichte, die “normal” bzw. unspektakulär wären, irgendwie schleppt jeder eine Menge Probleme vielfältigster Art mit sich herum, ob das Alkoholsucht, andere Süchte, tödliche Allergien, Erfolglosigkeit oder ein schwieriges Familienumfeld sind. Mein Lieblingsprotagonist ist eher eine Nebenfigur: der Altenpfleger von Julians Vater. Was ich ja eigentlich als echt positiv empfunden hatte, war gleichzeitig leider auch ein kleines Problem: der ausführliche Schreibstil. Einerseits ist es wirklich toll, wenn der Autor so eine lebendige Atmosphäre schafft mit vielen Details, andererseits erwarte ich bei einem Kriminalroman mehr Spannung. Und die wollte bei mir nicht so richtig aufkommen, weil sich durch die ausführlichen Erläuterungen manches etwas in die Länge gezogen anfühlte. Eine gekürzte Hörbuchfassung könnte da genau die richtige Lösung sein. Am Ende kommt dann noch Spannung auf und immer wenn man denkt, das ist jetzt die Lösung, setzt der Autor noch eine überraschende Wendung drauf. Insgesamt war es mir ein klein wenig zu viel am Schluss und ich fand es auch etwas unglaubwürdig. Fazit: Der Erzählstil war mir etwas zu detailreich, so dass lange Zeit kaum Spannung aufkam. Ein eher ruhiger Krimi für Leser, die es unblutig mögen. 3,5 Sterne

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Heute bin ich froh, dass ich mir einen wirklich guten neuen Autor erschlossen habe. Endlich mal ein Krimi, der nicht durch Brutalität und abartige Gewalt punktet, sondern mit guter Erzähltechnik Spannung aufbaut. Mit schwersten Verletzungen und nur sehr knapp überlebt Lea Mahler einen Autounfall auf der Ostseeinsel Poel. Monatelang wird sie in einem Krankenhaus in Wismar zusammengeflickt. Hier denkt sie über die Geschehnisse nach: In einem kleinen Dorf auf der Insel verbrachte sie Ihre Kindheit. Nach der Wende zog es Sie jedoch fort aus Deutschland und so folgte sie ihrer damaligen Liebe "Carlos" nach Argentinien. 23 Jahre später kehrt sie zum ersten mal in ihre Heimat zurück. Die Folgen des Unfalls haben große Teile ihres Gedächtnisses ausgelöscht. Ihre Amnesie ist so schwer, dass sie sich weder an den Grund für die Reise nach Poel, noch an den Unfallhergang erinnern kann. Auch ihre Schwester Sabina saß mit in dem Unglücksfahrzeug und kam dabei ums Leben. Eine Tatsache, die Lea sich kaum erklären kann, denn mit ihrer Schwester war sie seit ihrer Jugend zerstritten. Beide hatten sich seit ihrem Fortgang nicht mehr gesehen. Als ihre Krankenhausbehandlung abgeschlossen ist, steht Lea vor einer Entscheidung. Soll sie nochmal nach Poel fahren und herausfinden, warum sie vier Monate zuvor schon einmal dort war? Was hatte sie auf Poel gewollt? Warum hatte sie ihre Schwester getroffen und wie kam es zu dem ungeklärten Unfall. Viele Fragen, die Hoffnung das Trauma aufzulösen und die Erinnerung wieder zu beleben, lässt sie erneut die Route nach Poel einschlagen. Hier ruft sie die alten Freunde aus Kindheitstagen an. Lea erlebt alles wie bei einem Erstkontakt nach langer Zeit und tastet sich vorsichtig an jeden Einzelnen heran. Doch für die Freunde sind es Wiederholungstreffen. Bereits vor vier Monaten war sie der Clique: Pierre, Margarethe, Harry, Mike und Jacqueline schon begegnet. Der Einzige, den Lea nicht wiedersieht ist ihr Exfreund Julian, der am Abend des Mauerfalls, Pläne für eine Weltreise hatte und seit langem als verschollen gilt. Aber die Freunde haben sich im Laufe der Jahre sehr verändert. Die einst lustige Margarethe ist mittlerweile eine verbitterte Frau, die mit Geldsorgen und ihrer pflegebedürftigen Mutter zu schaffen hat. Mit Ablehnung und offener Feindseligkeit begegnet sie Lea bei Ihrem Aufenthalt auf Poel. Ihr kauziger Bruder Harry ist ein verschrobener Taugenichts, der Margarethe mehr Last als Hilfe ist. Leas damalige Busenfreundin Jacqueline lebt das Leben einer überspannten Nobelzicke. Der als Kind so unscheinbare Pierre hat sich jedoch zum Inselarzt gemausert und Mike, der ewige Anführer der Kinderclique ist zum erfolgreichen Unternehmer und Inselboss aufgestiegen. Im weiteren Verlauf des Buches beschreibt Eric Berg die zurückliegenden Ereignisse zeitversetzt aus der Perspektive der Schwester Sabina Mahler. So hat der Leser die Möglichkeit in diese vergangene Zeitzone einzutauchen und die Beweggründe für den eigentlichen Inselbesuch, das Wiedersehen der Schwestern und andere spannende Details zu erfahren. Mit jedem Kapitel vervollständigt sich das Bild etwas mehr und neue spannungsbildende Aspekte tauchen auf. Perfekter Nebendarsteller ist die weitläufige Landschaft der Ostseeinsel Poel. Wie im klassischen Krimi üblich, steht am Ende der Handlung ein entsprechender Showdown, der aber gänzlich ohne Spezialeffekte, Kämpfe oder Verfolgungsjagden auskommt. Trotzdem erhält das Böse seine gerechte Strafe, alle Fragen werden beantwortet und alle Unklarheiten aufgeräumt. -Gekürzt- Der Autor beschreibt alle Figuren so authentisch und lebendig, dass ich auch längere Zeit, nach dem ich das Buch zugeklappt habe, alles klar vor Augen behalte. Die romantische Seite der Handlung passt gut in das Gesamtbild des Romans und befeuert die Entwicklungsmöglichkeiten des Buches. Die Story bleibt jederzeit glaubwürdig und logisch nachvollziehbar. In anderen Krimis habe ich es schon erlebt, dass ein sehr wackelig konstruiertes Motiv, das ganze Ende vermasselte. Das ist hier überhaupt nicht der Fall, was meinem persönlichen Geschmack sehr entgegen kommt. Allerdings hätte ich mich gefreut, wäre das Finale noch etwas bedrohlicher und gefährlicher gewesen . -Gekürzt- Ich habe "Das Küstengrab" durch und durch genossen und wirklich gerne gelesen. Es ist ein schöner, sehr unterhaltsamer Kriminalroman, klassisch aufgebaut und auf jeden Fall empfehlenswert. Vollständige Rezension auf http://buchundliteratur.blogspot.de/2014/10/das-kustengrab-von-eric-berg-rezension.html

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Zweckgemeinschaft

Von: B. Lenzen

23.10.2014

Sieben Jugendliche aus Poel haben eine alte Ruine zu ihrem Treffpunkt gemacht. Obwohl sie nichts gemein hatten, verbringen sie ihre Freizeit miteinander, denn es gibt nicht viele Unterhaltungsmöglichkeiten in dem kleinen Ort. Nach 23 Jahren kommt Lea in den Ort zurück. Es gibt einen Unfall, ihre Schwester Sabina stirbt und Lea ist schwer verletzt. Die viermonatige Genesungsphase bringt ihr aber nicht alle Erinnerungen zurück. Sie weiß nicht, was vier Monate zuvor geschehen ist und was sie in Poel wollte. Obwohl ihre Therapeutin Bedenken hat, kommt sie noch einmal zurück, um herauszufinden, was geschah. Dabei trifft sie auf ihre alten Freunde. Die einzelnen Charaktere sind sehr plastisch beschrieben. Ihre Träume von einst stimmen nicht mit der Wirklichkeit von jetzt überein. Sie haben den Untergang der DDR miterlebt und sich mit den Veränderungen arrangieren müssen. Die Distanz zwischen diesen Freunden, die unterschwellig schon immer da war, zeigt sich jetzt sehr offensichtlich. Mike , inzwischen recht erfolgreich, ist immer noch eine Führungspersönlichkeit. Harry, sein ehemals bester Freund, pflegt nun seine Feindschaft zu Mike. Jaqueline ist inzwischen mit Mike verheiratet; sie kann sich alles leisten, hat aber keinen Lebensinhalt und nimmt deshalb Drogen. Margarethe ist durch die Pflege der Mutter ans Haus gefesselt, daher konnte sie ihre Träume nie verwirklichen. Der freundliche Arzt Pierre nimmt Lea bei sich auf und zeigt sich nur von seiner besten Seite. Julian fehlt, denn er verschwand spurlos vor 23 Jahren. Mit keiner der Personen konnte ich mitfühlen. Am sympathischsten war mir Sabina. Aber auch der alte Balthus gefiel mir gut mir seiner Widerborstigkeit. Momentaufnahmen aus der Vergangenheit, die Lea erlebt, fühlen sich bedrohlich an. Etwas Grauenhaftes muss geschehen sein. Aber sie kann es nicht fassen. Was die anderen ihr erzählen, bringt sie aber auch nicht weiter, denn vieles ist widersprüchlich. Außerdem merkt sie, dass man ihr etwas verschweigt. Der Schreibstil ist flüssig. Kurze Kapitel und wechselnde Zeitebenen machen die Story spannend. Dafür erscheint mir aber das Verhalten der Personen oft nicht wirklich schlüssig. Zum Ende ging dass alles recht schnell. Die Örtlichkeiten sind sehr atmosphärisch beschrieben, so dass man die Gegend schön vor Augen hat. Eine spannende Geschichte.

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Nach "Das Nebelhaus", das mich sehr begeistert hat, war ich gespannt auf den 2. Krimi von Eric Berg. Als Schauplatz hat er diesmal die kleine Ostsee-Insel Poel gewählt, die reichlich Spielraum für geheimnisvolle und verschwiegene Orte als Kulisse für einen Krimi bietet. Wie schon in "Das Nebelhaus" erzählt der Autor auch diesen Krimi in 2 Zeitsträngen. Die aktuellen Ereignisse spielen sich im September 2013 ab, während der 2. Zeitstrang 4 Monate früher im Mai 2013 spielt. Dazu gibt es ab und zu noch Rückblenden in die Jugendzeit der Protagonisten. Die Wechsel zwischen den Zeitsträngen sorgen für Spannung, auch weil sich die Ereignisse zeitlich nur langsam annähern und die einzelnen Kapitel oft mit einem kleinen Cliffhanger enden. Es gibt eine Menge Protagonisten, die in der Geschichte eine Rolle spielen, was anfangs etwas verwirrend war. Die Hauptprotagonistin Lea, die die größte Rolle spielt, lernt man gleich zu Anfang gut kennen und erlebt, wie sie mit ihrer Amnesie umgeht und den Entschluss fasst, auf die Insel Poel zurück zu kehren. Im 2. Zeitstrang erlebt man Leas Schwester Sabina, aus deren Sicht die Ereignisse im Mai 2013 erzählt werden. Und dann ist da noch die Clique von früher, die im Buch oft als Freunde bezeichnet werden. Für mich waren sie das evtl. mal in ihrer Jugend, aber in der Gegenwart eher nicht. Sie haben sich alle sehr unterschiedlich entwickelt und irgendwie scheint jeder ein "Problem" zu haben. So richtig sympathisch war mir von ihnen niemand. In der Geschichte geht es eigentlich hauptsächlich um 2 Dinge: Wird Lea ihre Amnesie überwinden und herausfinden bzw. sich erinnern was im Mai zu dem Unfall und dem Tod ihrer Schwester geführt hat? Und was geschah mit Leas früherem Freund Julian? Doch viele weitere Ereignisse, Geheimnisse und auch die Vielzahl der Personen mit ihren persönlichen Schicksalen machen die Geschichte zu einer komplexen Story, in der es viele lose Fäden gibt, die sich nur langsam verknüpfen. Der Mittelteil war meines Erachtens etwas schwach, da die Geschichte da mehr "dahin plätschert", ohne dass allzuviel passiert. Auch Lea hätte da mehr unternehmen und recherchieren müssen, um ihre Gedächtnislücke zu schließen. Dennoch bleibt die Spannung erhalten und steigert sich gegen Ende immer mehr durch einige Überraschungen und eine absolut unvorhersehbare Auflösung des Falls. Insgesamt war es für mich ein gut konstruierter Krimi mit einiger psychologischer Spannung, einem etwas schwächeren Mittelteil und einem turbulenten und sehr überraschenden Ende. Fazit: 4 von 5 Sternen © fanti2412

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