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Rezensionen zu
Der kleinste Kuss der Welt

Mathias Malzieu

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Mit diesem märchenhaften Buch der ganz individuellen Art erschafft der Autor Mathias Malzieu eine Welt aus gemalten Wörtern und sinnhaften Botschaften die voller Liebreiz und Anmut eine einfache Geschmacksfrage bilden. In dem poetischen und malerischen Roman „Der kleinste Kuss der Welt“ muss sich der Leser auf eine verspielte und mit Worten verzückte und geschmückte Welt einlassen und sich dem Zauber der Sinnbilder ganz hingeben. Gelingt dies nicht, so wird man die Intensität des geschriebenen Wortes hier leider womöglich nicht spüren. Ein besonderes Buch, welches wirklich sehr intensiv erscheint und trotz der kurzen Sätze enormes Potential auslebt und sehr zum Nachdenken und Sinnieren anregt. In „Der kleinste Kuss der Welt“ taucht der Autor Mathias Malzieu erneut ein in die fabelhafte Welt des geschriebenen Wortes und bietet eine ganz verfahrene Beziehungskonstellation und eröffnet den Lesern einzigartige Geschichte der ganz individuellen Art der Literatur. Erschienen im Carl´s Books Verlag (http://www.randomhouse.de/Verlag/carl's-books/65000.rhd) Inhalt kurz erklärt: "Ein Erfinder trifft auf einem Tanzabend auf die atemberaubende wunderschöne Sobralia. Er nimmt allen Mut zusammen und stiehlt ihr einen flüchtigen Kuss worauf Sobalia unsichtbar wird. Er möchte sie finden. Mithilfe eines magischen Papageis findet er sie wieder, doch Sobalia hat Angst ihm ihr wahres Ich zu zeigen." Leseprobe (Quelle: Verlagshomepage): „Ich hatte den kleinsten Kuss der Welt im Théâtre du Renard verloren. Er war mir mitten in der Nacht beim Tanzen von den Lippen geglitten, als mein Blick auf ein blaues Petticoatkleid mit großen weißen Tupfen fiel. Anmut, Sinnlichkeit und Verlockung. Ein Hauch von Geheimnis. Immer, wenn ich mich ihr nähern wollte, entwischte sie mir. Nach einem getänzelten Slalom stand ich endlich der Frau gegenüber, die mich magnetisierte. Ich brachte kein Wort heraus. Aus Angst, die Flut könnte sie abermals davonspülen, küsste ich sie. Der Anflug eines Kurzschlusses. Wir berührten einander kaum. Der kleinste Kuss der Welt. Ein grelles Licht, und dann nichts. Sie war fort. Als wäre ihr Mund ein magischer Schalter – wenn man ihn umlegt, löst sie sich in Luft auf. Ich hörte sie davongehen, hörte ihre Schritte verklingen. Sie war also gar nicht verschwunden, sie war bloß unsichtbar geworden! Wir hatten einander den kleinsten Kuss der Welt gegeben, und sie hatte sich verflüchtigt, abrupt wie ein Stromausfall. Ich musste sie unbedingt wiederfinden.“ Schreibstil: Meines Erachtens nach ist die Geschichte vor allem eines: Richtig gut geschrieben, wenn man sich dieser Art der Literatur und Schreibkunst bedienen kann. Mit dem Autor Mathias Malzieu erlebt man schriftstellerisches Geschick und grandiose Einzigartigkeit von der ersten Seite an! Sein völlig unkonventioneller und unverkennbarer Stil und die kurzen Sätze besitzen eine ganz einzigartige Note, an die man sich regelrecht laben kann. Mathias Malzieu zeigt seinen Lesern ein offenes Bild gesellschaftlicher und philosophischer Gedanken und die Auswirkungen des impulsiven Handelns und Tuns. Neben der Sehnsucht und dem Herzschmerz, der Protagonisten, in der der Wunsch nach Nähe und Geborgenheit und der Suche nach der großen Liebe, zeigt der Ator auch einen besonderen Humor. Dennoch auf eindringlicher Weise sehr tiefgründig, melancholisch gewürzt und mit einer Emotionsgewalt, die die Haut und Sinnesorgane benetzt. Lesen mit jeder Faser, wenn man das Geschehen auf sich wirken lässt. Mathias Malzieu hat eine Art, die sicherlich jedem direkt zugänglich ist, man sollte es als neugieriger Leser ruhig versuchen und wird vielleicht mit einem unvergesslich polarisierenden Roman belohnt. Der Autor hat Talent und Wiedererkennungswert, und offenbart ein ganz intensives Seelenleben und eine ganz schwierige Beziehungskonstellation mit wunderschönem Wortklang. Meinung: Entweder-oder, Für oder wider, schwarz oder weiß, Top oder Flop… so wird es den meisten Lesern auch mit den Empfindungen und Meinungen zum Roman ergehen. Ich bin den schönen Büchlein dieses Autors schon häufiger begegnet, da mich seine Cover und Titel enorm ansprechen. Mit „Der kleinste Kuss der Welt“ habe ich nun endlich einen Versuch gewagt und hatte nicht allzu große Erwartungen, da sich hier die Leserstimmen zu seinen Werken stark teilen und auseinander gehen. Ich war positiv überrascht und meine Empfindungen reichen von … von absolut fasziniert, völlig begeistert, total angetan bis verwundert, irritiert und zwiespältig im positiven Sinne. Der Autor Malzieu hat einen tollen und einzigartigen Stil, keine Frage. Dieses Buch ist thematisch und gestalterisch ein schwieriges Werk, denn diese Art der Kunst bedient nicht den Mainstream und sicherlich auch nicht die große Leserschaft. Man wird es dennoch bewundern und sehr darüber nachdenken. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und die Charaktere einfach versuchen zu verstehen. Die kurzen und eindringlichen Sätze gehen sehr nahe und lassen sich sehr schnell und unkompliziert lesen. Die knapp 145 Seiten sind viel zu schnell ausgelesen, lassen den Leser aber sehr zufrieden und verzaubert zurück. An dem Buch hatte ich trotz der interessanten Leseprobe und des Klapptextes eher geringe Erwartungen. Umso mehr wurde ich überrascht und absolut fasziniert. Ich kann dieses Buch ohne Wenn und Aber wirklich sehr empfehlen! Hier habe ich einen Autor gefunden, dessen andere beiden Werke ich nun unbedingt auch genießen möchte. Ein Autor, der mit seinen bisher drei Veröffentlichungen in dieser Art mit einer Novität glänzt und mich mit einer sehr eigenen und einzigartigen Note sehr überrascht hat. Seine Idee zum Buch ist etwas ganz außergewöhnliches und nahezu künstlerisches. Kritikpunkt: Für gerade einmal 145 Seiten ist dieses Buch kein günstiges Buch, wenn man noch nicht genau weiß, ob man dem Stil verfallen sein kann oder nicht. Pressestimme: (Quelle: Verlagshomepage) "Poetischer könnte man diese Geschichte nicht erzählen." Cover / Buch: Das Cover ist für dieses Buch äußerst gelungen, ein kleiner Spatz, der tot auf dem Rücken liegt. Dieses Bild und diese Assoziation werden sich im Roman wiederfinden. Das Grau wirkt verfahren und beschattet, auch das passt ideal zum Thema und zur Handlung. Das Buch ist absolut hochwertig und sehr schön verarbeitet. Das Schriftbild ist angenehm, die Kapitel nicht allzu lang. Das Cover ist stimmig zum besonderen Inhalt des Romans. Der Autor (Quelle: Verlagshomepage): "Mathias Malzieu, geboren 1974 in Montpellier, ist Frontmann der französischen Kultband "Dionysos" und hat bereits mehrere Bestseller geschrieben. Er ist ein Meister im Erfinden von einzigartigen romantischen Traumwelten. Die Mechanik des Herzens wurde zum internationalen Überraschungsbestseller. Zuletzt erschien von ihm bei carl's books Metamorphose am Rande des Himmels." Fazit: Es ist sicherlich kein ganz alltägliches und einfaches Werk mit einer besonderen Note und einem ganz individuellen künstlerischen Stil voller gemalter Worte und Wortklang. Ich bin mehr als überrascht, welcher einzigartige Roman zwischen diesen Buchdeckeln steckt! Unbedingt Lesenswert, wenn man Neues wagen möchte!

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„Diese Geschichte ist reine Poesie“ Le Monde des Livres Ein Erfinder trifft auf einem Tanzabend auf die atemberaubende wunderschöne Sobralia. Er nimmt allen Mut zusammen und stiehlt ihr einen flüchtigen Kuss worauf Sobalia unsichtbar wird. Er möchte sie finden. Mithilfe eines magischen Papageis findet er sie wieder, doch Sobalia hat Angst ihm ihr wahres Ich zu zeigen. Meine Meinung Ich habe nun alle bisher erschienenen Bücher von dem Autor gelesen, daran merkt ihr schon, dass ich seine Bücher furchtbar gern habe. Ich finde allein schon die Covers immer was Besonderes, die sind gemalt und wunderschön gestaltet. Man kann sich die Figuren die in der Geschichte mitspielen wunderbar vorstellen. Die broschierten Ausgaben sind zwar etwas teurer, aber lohnen sich allemal auch wenn die Geschichten nie viele Seiten haben. Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten, da müsst ihr alleine lesen und entscheiden ob euch der Stil gut gefällt. Ich mochte diesen Erfinder der hier alles versucht, diese Frau und ihren Kuss wiederzufinden und dann doch so blind rumläuft und nicht sieht was vor seinen Augen abläuft einfach richtig gern. Er ist mit Feuereifer dabei und lässt nichts aus um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ob er Erfolg hat, könnt ihr selbst lesen. Ich liebe seinen Schreibstil, seine außergewöhnlichen Ideen die auch immer ein Hauch magisch und ganz viel Märchen enthalten, richtig gern und kann es kaum erwarten wieder was Neues von ihm zu lesen. Fazit Dem Autor ist es wieder einmal gelungen, mich für kurze Zeit in eine andere Welt zu entführen. Magisch, märchenhaft und soo romantisch. Genau richtig für einen Nachmittag mit dem Lieblingstee auf dem Sofa.LESEEMPFEHLUNG!!!

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Bezaubernd

Von: Nomadenseele

06.12.2015

Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch, weil Benjamin Lancombe, dessen Grafikstil ist sehr mag, das Cover gestaltet hat. Ich weiß nicht, wie oft ich während des Lesens das Cover angesehen habe - sehr oft jedenfalls. Wenn ich gewusst hätte, dass es sich um ein Buch handelt, in welchem Musikinstrumente auf Bäumen wachsen, Kampfeichhörnchen Skatebords ziehen und es Detektiv - Papageien gibt, ich hätte mich nicht auf das Buch eingelassen. Zum meinem Glück wusste ich es nicht und so durfte ich eine Geschichte voller Magie lesen, die vor Einfallsreichtum nur so sprüht und sehr poetisch ist. Wer wirklich einmal etwas komplett anderes lesen möchte, für den ist das Buch genau richtig. Auch der Twist gegen Ende der Geschichte war einfach süß. Fazit Wer sich von als Pralinen verpackte Küsse verzaubern lassen kann, sollte das Buch unbedingt lesen.

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"Der kleinste Kuss der Welt. Ein grelles Licht, und dann nichts. Sie war fort. Als wäre ihr Mund ein magischer Schalter – wenn man ihn umlegt, löst sie sich in Luft auf. Ich hörte sie davongehen, hörte ihre Schritte verklingen. Sie war also gar nicht verschwunden, sie war bloß unsichtbar geworden! " So beginnt die Geschichte des etwas einsamen Erfinders, der mit diesem Kuss wieder von seiner Melancholie erwacht und diese wundersame und unsichtbare Frau wiederfinden möchte. Mithilfe eines ganz besonderen Papageis, einer Apothekerin und eines Detektiven macht er sich auf die Suche nach ihr..... Ein ganz besonderes kleines Märchen. Jeder Satz ist wie ein kleiner Schatz, der am besten laut ausgesprochen werden müsste, um die Magie dieser Worte zu spüren. Sehr skurril, ein wenig verrückt. Wie in einem Traum, in dem alles möglich sein kann. Explodierende Sterne, Kampfeichhörnchen, Küsse aus Schokolade.... Sehr eigen und speziell und doch so passend und so schön.... Mathias Malzieu schafft es auf eine ganz andere Art, Liebe zu beschreiben und zu definieren. Die Fantasie kennt keine Grenzen, die Wörter werden zu sanfter, magischer Poesie, die stetig in der Luft flirren und tanzen... Ein Buch in dieser Art habe ich noch nie gelesen. Ich war entzückt, verwirrt, traurig, gespannt, voller Wehmut und Liebe... Die Worte haben mich getragen und mich eingehüllt und wieder weggerissen, um mich gleich wieder aufzunehmen. Es war toll!!! Ein kleines Buch voller Gefühle und Zärtlichkeit, poetischer metaphorischer Ausdrücke, Verrücktheit und Eigensinn. Das Buch hat einen ganz speziellen Charakter, der mich komplett überzeugt hat und mich schwärmen lässt!!! Das muss man gelesen haben!!! Note: 5/5

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Nach seinen Kunstmärchen „Die Mechanik des Herzens“ und „Metamorphose am Rande des Himmels“ sowie der Verfilmung des erstgenannten Werks unter dem Namen „Jack und das Kuckucksuhrherz“ betritt der französische Autor Mathias Malzieu mit „Der kleinste Kuss der Welt“ erneut die literarische Bühne großer Poesie. Der neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit ebenfalls als Musiker in der Band Dionysos aktive Malzieu erschuf bereits mit seinem Erstwerk Traumwelten zum Leben und säte seine Vorstellung von Romantik und Liebe auf metaphorische Art in die Herzen seiner LeserInnen. Keine Ausnahme bildet diesbezüglich seine Veröffentlichung „Der kleinste Kuss der Welt“, die ähnlich starke Bilder in die Köpfe der Konsumenten pflanzt. [...] Weiterlesen unter: http://www.deepground.de/book-review/mathias-malzieu-der-kleinste-kuss-der-welt/

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Es gibt Geschichten, die derart skurril oder absurd sind, dass sie aus der Feder der meisten Autoren nur peinlich trashig würden. Nur wenige Autoren vermögen es, selbst die merkwürdigste Idee zu einer magisch-schönen Geschichte zu verwandeln. Einer dieser Wunder-Schriftsteller ist Mathias Malzieu, der mit seinem Edward-Scissorhands-ähnlichen Roman „Die Mechanik des Herzens“ ganze Leserscharen in seinen Bann zog und längst kein Geheimtipp mehr ist. Mit „Der kleinste Kuss der Welt“ liegt seit Ende August dieses Jahres der dritte ins Deutsche übersetzte Roman des Musikers und Autors vor – und wie die beiden Vorgänger steckt auch dieser voller Magie, Poesie, Liebe und Skurrilitäten. Im Mittelpunkt steht auch dieses Mal wieder ein verliebter Mann, der dieses Mal jedoch kein Mensch mit Kuckucksuhrenherz ist oder in der Metamorphose zum Vogel steckt – nein, dieses Mal ist unser Ich-Erzähler ein Erfinder, der just von seiner Liebsten sitzengelassen wurde und nun wieder von vorne anfangen muss. Während eines Tanzabends begegnet er einer betörend schönen und geheimnisvollen Frau – doch als er sie küsst, wird sie unsichtbar und verschwindet. Unser nun neu-verliebter, romantischer Erfinder will sich damit nicht zufrieden geben und setzt sich in den Kopf, die unbekannte Unsichtbare wiederzufinden. Unterstützung erhält er dabei von einem alten Detektiv und dessen Papagei. Papagei? Ja, Papagei – aber natürlich kein gewöhnlicher, sondern einer, der Frauen anhand von Stimme, Orgasmen, Geruch und den Empfindungen des verliebten Mannes ausfindig machen kann. Das hört sich merkwürdig an und tatsächlich dachte ich anfangs: „Monsieur Malzieu, jetzt haben Sie es aber gehörig übertrieben mit Ihrer übersprudelnden Fantasie. Wie soll ich das denn ernst nehmen können?“ Doch wie ich eingangs erwähnte, gehört Mathias Malzieu zu dieser seltenen Gattung von Autoren, die jeder Idee einen großartigen Zauber verleihen können. Und so gelingt es dem Frontmann der Band Dionysos auch in diesem Fall, zu überzeugen und etwas von der Verliebtheit des Protagonisten auf uns Leser zu übertragen. Das liegt vor allem an Malzieus unverkennbarem, poetischen – und von Sonja Finck wieder hervorragend ins Deutsche übertragenem – Stil, der selbst die unangenehmsten Ereignisse zauberhaft und wunderschön klingen lässt, aber auch an seinen kreativen Wortschöpfungen, außergewöhnlichen Metaphern und nicht zuletzt seinen wie immer einzigartigen Plot- und Charakterideen. Malzieus Bücher zu lesen, ist immer, als wäre man trunken vor Liebe und Endorphin-Zaubertränken – man verfällt von der ersten Seite an dem Charme des Schreibstils und lässt sich blindlings von ihm forttragen. Verglichen mit „Die Mechanik des Herzens“ konnte mich „Der kleinste Kuss der Welt“ aber trotz all dieser stilistischen Wunderbarkeiten nicht durchgehend packen. Ich mag die Idee, die Figuren, von denen ich vor allem Apothekerin Louisa ins Herz schloss und auch das Ende … irgendwie zumindest, denn einerseits habe ich mir genau diese Auflösung gewünscht, andererseits war ich fast ein wenig enttäuscht, dass mir mein Wunschende gewährt wurde (sind wir Leser nicht ein merkwürdiges Völkchen?). Doch so intensiv mitgefiebert, verzweifelt, geflucht, geschwärmt und mich gefreut wie bei „Die Mechanik des Herzens“ habe ich mich leider nicht. Allerdings liegt das nicht an „Der kleinste Kuss der Welt“ selbst. Das „Problem“ ist einfach der durch und durch perfekte Vorgänger, den man wohl nicht oder höchstens sehr schwer übertrumpfen kann. Abgesehen davon war „Die Mechanik des Herzens“ komplexer: Erstreckt sich die Handlung in „Der kleinste Kuss der Welt“ lediglich über ein paar Monate, begleiteten wir den Protagonisten aus „Die Mechanik des Herzens“ fast ein ganzes Leben lang – klar, dass man zu Charakteren, denen man beim Aufwachsen zusehen kann, eine stärkere Bindung aufbaut. Daher ist meine weniger intensive Leseliebe keineswegs auf die Qualität von „Der kleinste Kuss der Welt“ zurückzuführen und der Roman um den Erfinder und seine unsichtbare Geliebte ist die Lektüre mehr als wert. Wer es wie ich liebt, wenn Autoren und andere Kreative ihre einzelnen Projekte miteinander verbinden, hat bei „Der kleinste Kuss der Welt“ übrigens gleich doppelten Grund zur Freude: Zum einen hat die Covergestaltung erneut der einfach nur grandiose Benjamin Lacombe übernommen, was Malzieus Bücher zu einer optischen Einheit macht; zum anderen wird in einer Szene in „Der kleinste Kuss der Welt“ der von Mathias Malzieu/ Dionysos erfundene Tanz Bird’n’Roll getanzt, zu dem Dionysos einen Song komponierte, welcher wiederum auf Malzieus Roman „Metamorphose am Rande des Himmels“ beruht. Allein deswegen lohnt es sich, Malzieus Gesamtwerk weiter zu verfolgen – ich bin überzeugt, uns wird in den kommenden Jahren noch viel Wunderbares aus seiner Feder erwarten. Fazit: Poesie, Liebe und Erotik pur, dazu ein Schuss Skurrilität – Mathias Malzieus „Romanrezept“ ist erneut aufgegangen und sorgt für puren Lesegenuss.

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Meine Meinung: Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt und die Inhaltsangabe gelesen habe, habe ich eine schöne romantische Liebesgeschichte erwartet. Aber das Buch ist so viel mehr als das. Die Geschichte wird uns aus der Sicht eines sehr zurückgezogenen Erfinders erzählt, dem einst das Herz gebrochen wurde und der schon lange nicht mehr an die Liebe glaubt. Auf einem Tanzabend entdeckt er „Sie“, seine Traumfrau, die sein Herz höher schlagen lässt. Doch als er es zu ihr durch die tanzende Menge schafft, reicht es nur für den „kleinsten Kuss der Welt“ und dann wird sie plötzlich unsichtbar. Alleine die 1 ½ Seiten, die diesen Moment in Worte fassen und den Kuss beschreiben, sind so malerisch, poetisch und gefühlvoll formuliert, dass man sofort gefesselt ist. Dieser Schreibstil wird im gesamten Buch fortgesetzt. Um die unsichtbare Frau wiederzufinden holt sich der Erfinder Hilfe vom Privatdedektiv Gaspard Neige. Was nun beginnt ist nicht nur romantisch, sondern auch zauberhaft und kurios. Gaspard Neige schickt seinen Papageien los, der darauf spezialisiert ist, schöne Frauen zu finden. Dieser ist gleichzeitig ausgestattet mit einer praktischen Aufnahmefunktion und kann dadurch entsprechende Nachrichten überbringen. Zu viel möchte ich aber noch nicht verraten. Ich kann nur sagen, dass das Buch absolut witzig und romantisch zugleich ist. Man darf die Geschichte einerseits nicht zu ernst nehmen (Denn wo gibt es denn Küsse verpackt als Pralinen und Frauen, die durch Küsse unsichtbar werden?) aber andererseits spielen, schön malerisch verpackt, ganz normale Liebesprobleme, -beziehungen und –konflikte eine große Rolle und werden ganz wunderbar thematisiert. Ich bin einfach fasziniert von dem Buch, weil es schafft, ernsthafte Liebesprobleme so locker, leicht und fantasievoll auseinanderzunehmen. Im Anhang gibt es auch noch eine Gedichtsammlung, die der Erfinder seiner unsichtbaren Frau geschenkt hat. Cover: Ich liebe das Cover! Es ist eines der schönsten und bezauberndsten, die ich kenne. Einfach sehr romantisch, zuckersüß und absolut liebevoll gezeichnet von Benjamin Lacombe. Es strahlt gleichzeitig was Schüchternes aus und passt damit gut zur „unsichtbaren Frau“ im Buch. Ein absoluter Hingucker! Fazit: Eine Mischung aus Poesie, Verrücktheit und Alltagswahnsinn ganz liebevoll und malerisch verpackt!

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Schon lange habe ich ein Auge auf die Bücher von Mathias Malzieu geworfen. Allein von der Covergestaltung sind seine Werke ein Traum. Auch bei diesem Buch habe ich mich gleich ins Cover verliebt. Es ist, wie auch die beiden anderen Bücher des Autors, von dem Künstler Benjamin Lacombe gestaltet worden und passt wunderbar zum Inhalt des Buches. Es ist eine Augenweide. Ich kann mich an diesem schönen Bild nie und nimmer satt sehen. Ein deprimierender Erfinder glaubt nicht mehr an die Liebe. Seit der Trennung von seiner Ex-Auserwählten hatte er sein gebrochenes Herz in einen Schuhkarton gepackt. Doch auf einem Ball trifft er auf die wunderschöne Sobralia. Als er sie küsst, ist sie plötzlich unsichtbar. Dank eines alten Detektives und seinem magischen Papagei Elvis, der jedes mögliche Geräusch nachmachen kann, macht er sich auf die Suche nach der schönen Unsichtbaren. Und er findet auch sein Glück, aber ganz anders als er zunächst erwartet hatte. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll bei diesem Buch. Es hat mich wahrlich verzaubert, berührt und in eine bis dato selten entdeckte Poesie entführt. Schon auf den ersten Seiten war ich beeindruckt von der sprachlichen Kreativität des Autors. An dieser Stelle sei auch ein Dank an die tolle Übersetzerin Sonja Finck zu richten, die es geschafft hat, die französische Poesie in die doch manchmal rüde deutsche Sprache zu tragen. Ein Beispiel gefällig? Hier eines meiner Lieblingszitate des Buches von S. 19: "Im Trauern bin ich ganz tiefbegabt. Mein Gehirn ist von blauen Flecken übersät, die nicht verblassen wollen. Ich bin ein Dachbodenmensch. Ich kann keine Erinnerung wegwerfen, ich bewahre alles auf." Allein diese bildliche Umschreibung von Dingen fand ich einfach nur schön. Doch auch die Handlung, die vor Melancholie nur so strotzt und von einer märchenhaften Romantik geprägt ist, ließ mich in die Pariser Welt eintauchen. Die Charaktere glänzen durch so manche Eigenart und Skurrilität. Jeder für sich ist besonders liebenswürdig herausgearbeitet worden. Jeder einzelne Satz ist eine Metapher, deren Worte ich mir am liebsten für immer ins Hirn schreiben möchte, um sie ja nicht zu vergessen. Der Autor schaffte es durch seinen Schreibstil mich in eine großartige Fantasiewelt zu verfrachten und ließ mich auch hinterher nicht so einfach gehen. Für so manchen wird diese Art zu Schreiben gewöhnungsbedürftig sein. Für mich zeugt es von einer selten vorkommenden und unnachahmlichen Sprachgewalt. Ich freue mich schon auf die anderen Bücher von Malzieu und bin jetzt schon sicher, dass sie mir genauso gefallen werden, wie dieses hier. "Der kleinste Kuss der Welt" ist ein wunderschöner, poetischer Roman, bei dem der Autor Mathias Malzieu mit einer einzigartigen Sprachgewalt mich absolut überzeugen konnte. Liebenswürde, kuriose Charaktere und ein melancholischer und von unzähligen Metaphern geprägter Schreibstil, machen dieses Buch zu einem literarischen Schatz. Von mir gibt es 5 Eulen!

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