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Rezensionen zu
Sprechen wir über Eulen - und Diabetes

David Sedaris

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David Sedaris’ “Sprechen wir über Eulen – und Diabetes” ist das neunte Werk des amerikanischen Autors, der nicht nur schreibt sondern auch für das Radio und als Comedian und Humorist tätig ist, und erschien bereits im September 2013 in gebundener Form bei Blessing bevor sich der Heyne Verlag im Dezember 2014 der Taschenbuchausgabe annahm. Auf dem amerikanischen Buchmarkt stieg das Werk sofort nach seinem Erscheinen auf Platz Eins der New York Times Bestsellerliste ein. “Sprechen wir über Eulen – und Diabetes” ist eine Sammlung von insgesamt 25 Essays und einem Gedicht, in denen sich David Sedaris – der neben Essays auch Kurzgeschichten und kleine Fabeln schreibt – vor einem zumindest teilweise autobiographischen Hintergrund über all die kleinen und großen Dinge des Alltags und des Lebens auslässt. Natürlich gehört hier ganz klar eine große Portion Humor und Übertreibung dazu, zieht er doch einige Begebenheiten doch sehr ins Extreme. Aber genau das macht seine Bücher aus, die kleinen überspitzten Momente, die den Leser oft nicht nur zum Schmunzeln sondern auch zum Lachen bringen. Doch gerade in der überspitzten Darstellung liegt auch der Hase im Pfeffer, denn nicht jeder Leser kann mit solchen Dingen etwas anfangen, findet es zu übertrieben. Sedaris ist ganz klar Geschmackssache, zum einen in Sachen Erzählweise und Schreibstil, zum anderen allein schon aufgrund der Tatsache, dass er sich größtenteils auf des Schreiben von Essays oder Kurzgeschichten beschränkt. Ich persönlich bin sowohl Übertreibungen als auch den Essays keineswegs abgeneigt und bei mir hat Sedaris mit seinem Buch ganz klar einen Nerv getroffen. Sedaris nimmt den Leser mit zu seinem Zahnarzt, beleuchtet Kinder und deren Erziehung im Allgemeinen, und seine eigene Kindheit im Besonderen, erwähnt Klassenunterschiede (zu denen seine Mutter ihre ganz eigene Meinung hat) und seine Vorliebe für die deutsche Sprache (“Sie ist wie Englisch, nur seitwärts.” S.86), und spricht neben Meeresschildkröten und Dekowahnsinn auch sein eigenes Privatleben an. Gerade in diesen Geschichten werden ernstere Töne angeschlagen, Thematiken erwähnt die heutzutage von vielen Menschen diskutiert werden. Aber dies alles sollte der geneigte Leser für sich selbst entdecken und sich eine Meinung bilden. “Sprechen wir über Eulen – und Diabetes” ist perfekt für jeden Leser, der etwas ironische aber dennoch autenthische Essays und Kurzgeschichten mag. Aber auch alle die Sedaris noch nicht kennen sollten definitiv einen Blick riskieren.

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Ich hatte noch nie von David Sedaris gehört, der schon einige Bücher geschrieben hat und davon werde ich auch das ein oder andere noch lesen. Das Buch besteht aus 25 kurzen Geschichten und einem Gedicht. Die Geschichten kann man alle unabhängig von einander lesen, finde ich. Die meisten davon sind aus seinem Leben wobei sie ganz bestimmt überspitzt dargestellt sind. Und ein paar andere sind zwar auch aus der Ich-Perspektive geschrieben aber nicht aus seiner Sicht. Es dauerte dann immer einen Moment bei mir bis ich wusste ob er es aus seiner Sicht oder aus der Sicht von jemand anderem geschrieben hat. Da es 25 Geschichten sind, gibt es immer welche, die einem besser gefallen als andere. Vom Schreibstil sind sie an sich alle gut, allerdings manchmal auch etwas holprig wobei das teilweise auch gut zu den Geschichten passt! Es sind eben autobiographische Geschichten und da muss nicht immer alles Perfekt sein. Die Geschichten beschreiben oft Situationen, die man selbst so oder so ähnlich kennt und genau das macht es auch sympathisch. Ich bin zwar manchmal der Meinung gewesen, dass Sedaris es zu weit getrieben hat, es einfach zu sehr überspitzt dargestellt hat, aber das ist absolut Geschmackssache. Am besten haben mir die Geschichten: 'Nur eine kurze E-Mail', 'Obama!!!!', 'Schlange stehen', 'Guter Junge', 'Eulen verstehen verstehen', 'Nein zur Gesundheitsreform, und warum ich mein Land zurückhaben will' und 'Müll' gefallen. Bei den genannten Gesichten musste ich oft auch laut lachen, weil er die Geschichten einfach unglaublich gut geschrieben hat. Nur eine kurze E-Mail und Nein zur Gesundheitsreform (...) sind zwei Geschichten, die aus der Sicht von Frauen geschrieben wurden. In Guter Junge geht es um einen Jungen, der einen Briefkasten beschmiert hat und dann von einem Mann Zivil festgenommen wird und die Reaktion der Eltern des Jungen. David Sedaris beschreibt dann wie seine Eltern mit der Situation umgegangen wären. Eine Geschichte hat mir persönlich gar nicht zugesagt und das war 'Meeresschildkröten' in der Geschichte hat Sedaris aus seiner Kindheit erzählt. Er schreibt wie er als Kind mit einem Freund Meeresschildkröten mit nach Hause nimmt und sie in ein Aquarium steckt und noch mehr drum herum. Mit der Geschichte konnte ich nichts anfangen und den Gedanken an die armen Tiere fand ich grausam. Im Großen und Ganzen aber eine sehr unterhaltsame Lektüre

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Interessante Einblicke

Von: CogitoLeider

20.03.2015

Zugegeben, ich habe es nicht so mit Essays. Auch nicht mit Kurzgeschichten. Ich mag lange Geschichten. Aber mal so zwischendurch, warum nicht? Und obwohl ich anfangs irritiert war, fand ich diese Sammlung kleiner Geschichtchen - die sowohl autobiographisch wie auch fiktiv sind, doch sehr unterhaltsam, wenn auch nicht gerade amüsant. Ist wahrscheinlich einfach nicht mein Humor, muss er aber auch nicht. Denn auch ohne Lachen habe ich einige Dinge aus dem Buch für mich herausgezogen. Sollte auch nur noch ein winziger Teil von mir der Ansicht gewesen sein, China wäre ein Land, das eine Reise lohnen würde, ist es damit nun endgültig vorbei. Und eine Darmspiegelung, nun, könnte ich ja mal probieren. Sehr schön fand ich den Blickwinkel eines weitgereisten Anerikaners, der mal nicht so richtig in eine Schublade passen will, andere aber gerne in solchen verstaut. David Sedaris versteht es sehr gut, sich selbst und auch seine Mitmenschen gekonnt und bildlich darzustellen, mit wenigen Sätzen, die noch nicht einmal sehr kunstvoll sind, Szene zu skizzieren, die man sofort vor Augen hat. Schon deshalb, weil sie wunderbar alltäglich und menschlich sind. Fazit? So ganz überzeugt hat mich das Buch zwar nicht, auch, wem es einfach nicht mein Genre ist, aber dennoch war es keine Zeitverschwendung, sondern durchaus eine gute Gelegenheit, den Horizont zu erweitern.

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In seinem neuesten Band mit 26 zum Teil absurden Alltagsgeschichten entführt Sedaris die Leser unter anderem in den australischen Busch, wo allerlei Getier verborgene Ängste und längst verdrängte Erfahrungen in ihm aufleben lässt; er erzählt von einer durchzechten Nacht mit wildfremden Alkoholikern im Zug von Chicago nach New York, weiht ein in die Geheimnisse der französischen Kieferchirurgie und in die Abgründe des britischen Handwerkertums, verrät seinem präpotenten Patenkind, wie Tagebuchschreiben funktioniert und wozu es gut ist. Sedaris' Stil ist tagebuchähnlich, und tatsächlich ist er auch ein passionierter Tagebuchschreiber, der seine und die Erlebnisse seiner Umwelt akribisch festhält, gleichsam seziert. Ich mag seine Schreibe, die sich selbst wichtig nimmt und gleichzeitig auch wieder nicht. Sedaris hat selten Scham, sich und seine Umwelt in Geschichten der Lächerlichkeit preiszugeben. Gleichzeitig ist ihm bewusst, welchen Stellenwert seine Geschichten (und seine Tagebücher) für die Nachwelt haben: Sie sind belangloses Zeug. Das ist etwas, das wohl jeder Tagebuchschreiber, jede Tagebuchschreiberin nachvollziehen kann. Wie in den Büchern zuvor, schildert Sedaris in kurzen Geschichten aus unterschiedlichen Perspektiven seine Beobachtungen des amerikanischen oder europäischen Alltags und Erlebnisse seiner zahlreichen Reisen. Ob er seine Kindheit aufarbeitet – die Hölle eines amerikanischen Vorortes –, seiner Jugend nachspürt – der Versuch, der Hölle durch haarsträubende Jobs und persönlichkeitsverändernde Drogen zu entkommen – oder sich über sein Leben im englischen Wahlexil wundert: Sedaris’ Beobachtungen und Erinnerungen sind immer präzise, gelegentlich überraschend und komisch. Oft bleibt mensch aber auch das Lachen im Halse stecken, nimmt eine Geschichte eine tragikomische Wendung. Teilweise gehen die Geschichten abrupt zuende, so, als wenn der Autor nun auch nicht mehr weiß, was er eigentlich sagen möchte, oder die erforderliche Wortzahl erreicht hat und einfach aufhört zu schreiben. Das finde ich verstörend. Und als Dichter ("Sprechen wir über Eulen und Diabetes" endet mit einem Gedicht) gefällt Sedaris mir auch nicht, aber ich denke, damit können wir beide leben. Fazit: Auch wer bislang Sedaris' Kosmos noch nicht kennt, findet in "Sprechen wir über Eulen und Diabetes" schnell einen Zugang zu seiner Welt, selbst in der deutschen Übersetzung von Georg Deggerich (wenngleich ich die Übersetzungen von Harry Rowohlt noch immer am Liebsten habe).

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