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Rezensionen zu
Der Tag X

Titus Müller

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Empfehlenswert

Von: D.Maibach aus Wien

24.03.2017

Hier geht es um eine Geschichte aus Zeiten der DDR, welche durchwegs spannend und auch informativ erzählt wird. Auf jeden Fall sehr empfehlenswertes und gut geschriebenes Buch, vor allem, wenn man an der Thematik interessiert ist.

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Nelly musste die Deportation ihres Vaters miterleben. Er wurde 1946 als deutscher Wissenschaftler in die Sowjetunion gebracht. Seitdem ist das Mädchen unangepasster als es dem DDR-Regime wünschenswert scheint. Sie engagiert sich in der kirchlichen Jugendorganisation und lernt dort Wolf kennen. Sie hat aber auch Kontakt zu dem Spion Ilja. Beide Männer setzen viel aufs Spiel, damit Nelly Informationen über ihren Vater bekommt. Mit Tag X ist der Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 gemeint, dessen Geschichte Titus Müller in seinem aktuellen Roman beschreibt. Er platziert seine Figuren glaubhaft in die historisch belegte Geschichte und lässt sogar einige reale Persönlichkeiten zu Wort kommen. Die Mischung gelingt ihm wie schon in den anderen Romanen hervorragend. Es wird deutlich, dass im Ostsektor die Menschen noch litten, während im Westen bereits der Wirtschaftsaufschwung begann. Politik, Wirtschaftslage und der Idealismus der Parteifunktionäre werden ebenso nachvollziehbar geschildert. Es werden Beweggründe und Ziele in einem Licht dargestellt, sodass sie wertfrei die Handlung der fiktiven Figuren beeinflussen. Zum einen begleitet der Leser Nelly auf ihrem Lebensweg und zum anderen lernt man Lotte in Halle kennen. In Halle werden durch sie die Zustände im Gefängnis offenbart, mit denen die Aufständischen agieren mussten. Der Aufstand wurde zurecht zum Gedenktag erklärt. Alle Fäden laufen an jenem Tag zusammen und aus der bunten Mischung an Charakteren ergibt sich ein Bild, das mich fassungslos zurückließ. Anfangs wird lediglich die aufkeimende Wut angesprochen, die durch die ständige Überwachung der Bevölkerung und der anschließenden Repressalien ihre Wurzeln hatte. Langsam steigert sich diese Unzufriedenheit und eskaliert in Demonstrationen und Protesten in der gesamten DDR. Der Roman hält sich exakt an den historischen Verlauf, was natürlich keine überraschenden Wendungen zulässt. Spannung kommt dennoch auf, da hier viel verarbeitet wird, was der Bevölkerung im Westen, also dem Klassenfeind der DDR, nicht so deutlich bekannt war. Der Roman wird vermutlich jeden interessieren, der mehr über die Deutsche Geschichte zwischen Ost und West wissen möchte. Er regt an zu hinterfragen, auch wenn die Ereignisse längst der Vergangenheit angehören und auch die Mauer nur 28 Jahre bestand. Zudem ist er berührend und weckt Empathie für die Figuren. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Von: Laura aus Saarbrücken

21.03.2017

Ich kannte den Autor vor diesem Buch noch nicht. Allerdings bin ich nun sehr beeindruckt. Dieser Mann, der diese Zeit selbst nicht miterlebt hat und trotzdem so zeitgetreu und historisch über die frühe DDR schreiben kann, hat mich überzeugt. Die Geschichte enthält interessante Charaktere, ist unterhaltsam, informativ und zeigt uns, wie es den Menschen in der DDR ergangen ist. Das Cover ist sehr ansprechend, ebenso der Klappentext. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen.

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Ein letztes Aufbegehren

Von: Carmen aus Westerheim

16.03.2017

"Der Tag X" ist ein neuer Roman von Titus Müller, welcher im Karl Blessing Verlag erschienen ist. Er erzählt über den Aufstand vom 17. Juni 1953 aus der Sicht mehrerer Protagonisten. Dies war mein erstes Buch von Titus Müller, das meiner Meinung nach gut verständlich und bis zum Schluss spannend geschrieben ist. Der Titel und das Cover selbst haben mich auch sehr angesprochen. Zum Inhalt: Die Gymnasiastin Nelly wurde früh von ihrem Vater getrennt, da er Wissenschaftler ist und zu einem Leben in Russland gezwungen wurde. Nelly hat immer größere Probleme, sich ihrer Umgebung anzupassen, und als sie sich dann in einer Jugendorganisation der Evangelischen Kirche, der sogenannten Jungen Gemeinde engagiert, wird sie der Schule verwiesen. Hilfe findet sie bei dem Uhrmacher Wolf Uhlitz, der sich in Nelly verliebt hat. Dieser vermutet, dass Nelly in Verbindung mit einem russischen Spion steht, der wiederum für Beria, das Schwert der Revolution und Nachfolger Stalins, arbeitet. Zur gleichen Zeit entwickelt sich in Halle und Berlin aus einem Arbeiterkonflikt ein politischer Volksaufstand, der tragische Konsequenzen mit sich bringt.

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17.Juni 1953, DDR. Ein Volksaufstand. Wie kam es dazu, was passierte damals ? Wie ging es weiter ? Titus Müller hat seinen Roman "Der Tag X" um dieses Ereignis gebettet. Es gibt verschiedene Erzählstränge, verschiedene Protagonisten und sie führen alle zu diesem Tag. Verschiedene Sichtweisen, verschiedene Erlebnisse. Wie immer hat Titus Müller alles hervorragend recherchiert, hat im Anhang den historischen Kern nochmals dargelegt, ein Stichwortregister mit weiteren Erklärungen zu den Abkürzungen ist ebenfalls vorhanden. Es geht um Nelly, die Abiturientin ist Mitglied der Jungen Gemeinde und bekommt zu spüren, dass der christliche Glaube in der DDR nicht mehr erwünscht ist, sowie um Wolf, dessen Vater SED-Kreisleiter ist. Lotte König ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, sie weiß kaum noch, wie sie sie satt bekommen soll. Ihr Cousin Marc und dessen Frau Katharina werden ungewollt eine größere Rolle am 17. Juni spielen. Das sind die kleinen "Rädchen", die alle wichtig sind für das, was passieren wird. Aber es gibt auch den Russen Ilja, Handlanger für Lawrentia Beria, der nach Stalins Tod einer der wichtigsten Männer der UDSSR wird. Historisches Geschehen, politische Entscheidungen und Ränke, reale Erlebnisse sind das wahre Grundgerüst zu diesem Roman. Ausgefüllt wurde dies mit den fiktiven Protagonisten, die der Autor nah an der Realität gefüllt hat. Wie immer gelingt es Titus Müller Zeitgeschehen informativ und unterhaltsam in eine Geschichte zu verpacken. Auch wenn mir die Protagonisten in "Berlin Feuerland" mehr ans Herz gewachsen waren. Diesmal sind es sehr viele, daher ist vielleicht die Distanz zum Leser größer. Dennoch zeigen sie alle eindringlich, warum sich die Menschen erhoben. Warum sie aufbegehrten. Jeder hatte seine Gründe, es waren unterschiedliche, doch nur zusammen konnten die sie damals stark sein. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag dazu, diese Zeit nicht zu vergessen. Fazit: Gut recherchiert, hervorragend erzählt - Zeitgeschehen zum Nacherleben. Informativ und unterhaltsam.

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Aufstand

Von: Holger Naumann aus Oschersleben

12.03.2017

Ich finde das Buch wahnsinnig spannend und interessant, da ich in der DDR aufgewachsen bin. Das Buch hat etwas von einem Thriller, in dem es um Geheimnisse und tödliche Wahrheiten geht. Mir gefällt das Cover sehr gut. Es passt richtig gut zur Geschichte. Der Schreibstil ist spannend und man findet durch ihn in das Buch hinein. Besonders gelungen sind die Figuren, die tiefgründig und authentisch angelegt sind. Ich werde das Buch auf alle Fälle empfehlen.

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17. Juni 1953

Von: Eliza

12.03.2017

Meine Meinung: Schon seit längerem bin ich ein Fan von Titus Müller, er schreibt für mich historisch fundierte Romane die unter die Haut gehen und von seinen Lesern bzw. Leserinnen verlangen, dass sie sich eine eigene Meinung zu einem Thema bilden und dies gefällt mir ganz außerordentlich. Als ich in der Vorschau der Verlagsgruppe Random House sah, dass „Der Tag X“ das neue Buch von Titus Müller bald erscheinen würde, setzte ich es mir direkt auf meinen Merkzettel. Auch das Cover sprach mich direkt an, es ist relativ ruhig gehalten, ein wenig beklemmend und strahlt eine gewisse Nachdenklichkeit aus. Der Klappentext bzw. die Beschreibung des Buches gibt nur einen Teil der Geschichte wieder und kratzt somit nur an der Oberfläche dessen, was Titus Müller uns erzählen wird. Die Geschichte wird stringent chronologisch erzählt, als Leserinnen und Leser erleben wird die Zeit des Umbruchs aus verschiedenen Perspektiven und finden uns auf einmal mitten im Geschehen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland wieder. Es ist nahezu unmöglich eine Distanz zum Geschehen zu wahren, so sehr wird man in den Strudel aus Intrigen, politische Spiele und familiäre Beziehungen hineingezogen. Nur die Mischung und Verstrickung der verschiedenen Handlungsstränge ergibt ein Gesamtbild zur Lage in der Gesellschaft, die so komplex und unübersichtlich ist. Nelly, Wolf sowie Ilja sind die Hauptcharaktere dieses Romans, doch spielen sie nicht alleine, sondern müssen sich den Regeln ihrer Regierung, ihren Machthabern, ihrer Familie und Vorgesetzten beugen. Sie erfahren leidvoll, dass sie nicht wirklich frei sind, sondern in einem System gefangen sind, welches man nicht so einfach durchbrechen kann. Die Zeichnung der Charaktere und Nebenfiguren ist Titus Müller wieder einmal sehr gut gelungen. Jede handelnde Figur hat ein unverwechselbares Profil. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Facettierung der Figuren, keine Figur ist nur „schwarz“ oder nur „weiß“. Es gibt nicht die klassisch „Guten“ oder die klassisch „Bösen“ in diesem Roman. Um dem Autor in vollem Umfang folgen zu können, braucht man eine gehörige Portion an geschichtlichem Wissen bzw. die Bereitschaft sich diese(s) während des Lesens anzueignen. Ein recht anspruchsvoller Roman, der genau wegen dieser Tiefe so viel Spaß und Freude bereitet. Auch die Sprache die Titus Müller wählt ist diesem Roman angemessen. Der Schreibstil fordert vom Leser Konzentration und Aufnahmefähigkeit, denn man hat nicht nur das Gefühl, dass jedes Wort wichtig ist, nein jedes Wort ist wichtig und wohl gewählt und trägt zu dem überzeugenden Gesamteindruck bei. Komplettiert wird der sehr gute Eindruck von diesem Buch durch die Karte im vorderen Klappeninnendeckel, sowie einem Abkürzungsverzeichnis und einem umfangreichen Anhang, der viele zusätzliche historische Infos gibt. Titus Müller hat wieder einen sehr guten historischen Roman geschrieben, der volle Beachtung verdient. Für dieses Buch muss man sich Zeit nehmen, um es in seiner ganzen Tiefe und Breite erfassen zu können. Wer hier eine reine Liebesgeschichte vor historischer Kulisse erwartet wird eventuell enttäuscht oder völlig überrascht werden. Von mir gibt es eine ganz klar Lese- und Kaufempfehlung für alle Leserinnen und Leser, die sich auch schon mal gerne etwas tiefer mit einem historischen Thema beschäftigen und dabei nicht auf die Nähe von menschlichen Protagonisten verzichten möchten. Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe Random House und dem Karl Blessing Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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Von Arietta Meine Meinung zum Autor: Titus Müller hat mit seinem Roman »Der Tag X« ein bravouröses Werk der Erzählkunst geschaffen, ein Stück deutscher Geschichte, sehr gut veranschaulicht. Bis ins kleinste Detail hat er vom Aufstand des 17. Juni 1953 erzählt. Da war ich gerade mal 10 Monate alt. Ich habe das Ganze beim Lesen aufgesogen wie ein Schwamm. Schade, dass in meinem Geschichtsunterricht nicht darüber gesprochen wurde. Die internationalen politischen Hintergründe hat er sehr präzise und authentisch beschrieben. Er erzählt sehr spannend, was hinter den Mauern des Kremls passierte. Da bekam man schon manches mal Gänsehaut. Die Machenschaften der Politiker dort, der Druck der UdSSR auf die Politiker in Ostdeutschland, das wurde einem beim Lesen erst so richtig bewusst. Die Politiker in der DDR, die ein sehr hartes Regiment führten, die Menschen unterdrückten und bespitzelten. Auch hier schauderte man, wie machtbesessen diese Bonzen waren. Das Aufbegehren der Menschen im Osten, mehr Arbeit, weniger Lohn, Enteignung, die Unterdrückung und Entmündigung. Ein Volk, das unter der Knute steht. Kein Wunder, dass das Fass überlief und man auf die Straße ging. Ein Aufstand, der aus dem Ruder lief und in Blut und Tränen endete. Das alles hat er sehr gut herübergebracht. Seine Protagonisten sind teilweise echt. Man konnte sich gut in sie hineinversetzen. Er hat sie sehr gut und lebendig beschrieben. Seinen Schreibstil empfand ich als klar, kraftvoll, fließend, informativ und mitreißend. Meine Zusammenfassung zum Inhalt: Sehr gut hat er die vier betroffenen Familien beschrieben. All diese Menschen verbindet das gleiche Schicksal: Sie sehnen sich nach Freiheit, nach einem Staat der ihnen Luft zum Atmen lässt und wo man nicht ständig überwacht und bespitzelt wird. Wo man wieder sagen kann, was man denkt und nicht Angst hat, dass sie einen gleich holen und ins Gefängnis stecken. Was keiner ahnt - sie werden mit in den Aufstand des 17. Juni 1953 hereingezogen, der in Blut, Leid und Tränen endet, was erst so Euphorisch begonnen hatte. Es war schon dramatisch das ganze Ausmaß mitzuerleben. Man sah das Ganze vor seinem inneren Auge wie einen Film ablaufen. Es ging einem ganz schön unter die Haut. Es fängt mit Nelly und ihrer Familie an, in der Nacht in ihrer Ostberliner Wohnung von der russischen Armee aus dem Schlaf gerissen wird. Der Vater, ein Wissenschaftler, wird nach Russland entführt. Er ist wertvoll für die Russen. Die Deutschen besaßen das Wissen, dass sie dringend brauchten. Die Ängstewaren so greifbar, mir tat die Familie so Leid. Wolf, der Uhrmacher, tickt auch ganz anders. Er zweifelt am Regime. Obendrein hat er sich in Nelly verliebt. Sein Vater ist ein hohes Tier in der Partei. Aber Wolf in seiner Verliebtheit möchte Nelly helfen, ihren Vater zu finden und riskiert dabei Kopf und Kragen. Lotti, deren Mann Erwin sich in den Wesen abgesetzt hat, muss Tag und Nacht arbeiten, um sich und ihre 3 Jungen durchzubringen. Diese stille Lotte riskiert bei der Demo einiges und landet im Gefängnis. Was sie dort mitmachte, war unmenschlich und trieb einem beim Lesen die Tränen in die Augen. Auch Katharina und ihr Mann Marc geraten unschuldig ins Fadenkreuz der Politik und müssen viel Leid und Schmerz erdulden. Nicht vergessen möchte ich den russischen Spion Iljas, der auch ein Auge auf Nelly geworfen hat. Was er von ihr will und was sie verbindet erscheint geheimnisvoll. Da ist noch sein Chef und Auftraggeber Lawenri Beria, ein hohes Tier im Kreml. Auch sie geraten nach und nach ins Visier der Mächtigen und müssen um ihr Leben bangen. Eine sehr aufregende und bewegende sowie lehrreiche Geschichte mit einem sehr überraschenden Ausgang.

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