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Rezensionen zu
Der Tag X

Titus Müller

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Ein bedeutender Tag für die Deutsche Demokratische Republik, dieser 17. Juni 1953, der mit seinem Volksaufstand für immer im Gedächtnis der damaligen Zeitgenossen eingebrannt bleiben wird. Ich muss gestehen, ich wusste bisher recht wenig zu den Details, welche ihn auslösten. Diese Lücke schließt nun Titus Müller für mich, der seinen Roman „Der Tag X“ genau um dieses Ereignis gestrickt hat. Viele kleine und große Persönlichkeiten kommen hier mit ihrer ganz eigenen Geschichte und Sichtweise zu Wort. So lernen wir die Abiturientin Nelly kennen, die von ihrer Überzeugung und ihrem Glauben an die Junge Gemeinde nicht ablassen will, obwohl diese mehr als schlecht und kritisch angesehen wird. Als Pendant treffen wir auf den jungen Mann namens Wolf, dessen Vater SED Kreisleiter ist, womit sein Sohn nicht immer einig ist. Nebenbei werden auch Lotte König, ihr Cousin Marc und dessen Frau später noch eine Rolle in der Entwicklung dieses Romans spielen. Doch auch die echten Macher und Möchtegerne der damaligen Zeit, angeführt von Stalin und - nach dessen Ableben - Lawrentia Beria kommen nicht zu kurz. Genau diese Mischung aus Wahrheit und Fiktion macht den akribisch recherchierten Roman von Titus Müller zu einer informativen und glaubwürdigen Geschichte. Titus Müller hat mich - wie so oft bei Romanen dieser Art - mal wieder tüchtig zur Selbstrecherche inspiriert, was mir ja immer großen Spaß macht. Dennoch war mir sein Buch fast ein wenig zu viel … zu viel Politik, zu viele Personen, einfach manchmal ein wenig zu viel, um die Story ganz rund zu machen. Deshalb gibt es einen klitzekleinen Punkteabzug und von mir verdiente vier von fünf Sternen.

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Titus Müller hat ein sehr beeindruckendes Stück Zeitgeschichte, den Aufstand in der DDR am 17. Juni 1953, in einen sehr interessanten Roman verpackt. Gerade für Westdeutsche ist es eine gute Möglichkeit etwas mehr darüber zu erfahren, weil zumindest mir vieles nicht so bekannt war. Ich war erschrocken, wie stark beschnitten der Alltag in der DDR sein konnte, wie immens der Staat sich in das Privatleben gedrängt und welche Konsequenzen das für den ein oder anderen nach sich gezogen hat. Titus Müller hat für seinen Roman "Der Tag X" ein Gerüst aus historischen Fakten mit fiktiven Figuren und Schicksalen gefüllt. Der Wissenschaftler Peter Findeisen lebt mit seiner Frau und Tochter Nelly in Berlin und wird 1946 von heute auf morgen nach Russland verschleppt. Seine Ehefrau entscheidet sich dagegen, ihren Mann zu begleiten und bleibt mit Nelly zurück. Nelly, mittlerweile zu einer mutigen, jungen Frau gereift, wird kurz vor dem Abitur der Schule verwiesen, weil sie sich in einer kirchlichen Jugendorganisation der evangelischen Kirche - der "Jungen Gemeinde" - engagiert hat. Der "Jungen Gemeinde" wurden angebliche Spionage - und Sabotagetätigkeiten vorgeworfen. Für die Jugendlichen in der DDR hatte es nur eine Jugendorganisation zu geben: die FDJ. Nelly lernt den jungen Uhrmacher Wolf Uhlitz kennen. Wollf verliebt sich in Nelly. Er ist Sohn eines SED Funktionärs, möchte Nelly helfen und riskiert dabei einiges für sie. Dadurch gerät er in die Fänge der Stasi und wird zu Spitzeltätigkeiten gezwungen. Ilja ist ein russischer Soldat, der für Lawrentia Beria, nach Stalins Tod einer der mächtigsten Männer der UDSSR, als Spion nach Westdeutschland geschickt wird. Die Machenschaften in der sowjetischen Machtzentrale in Moskau, rund um Stalin, Chruschtschow, Beria und einigen anderen waren mir persönlich etwas ausschweifend und haben auch etwas meinen Lesefluss gestört, aber es gehörte nun mal dazu. Welche Rolle Ilja in Nellys Leben spielt, ist eine Weile unklar. Die Charaktere des Buches sind sehr gelungen, gut gezeichnet und wirken sehr authentisch. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm. Er hat mich mit "Der Tag X" definitiv beeindruckt. Es ist ein sehr interessantes, spannendes Buch, aus dem ich unheimlich viel an Informationen mitgenommen habe.

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Der Roman "Der Tag X" von Titus Müller erschien am 27. Februar 2017 im Roman Blessing Verlag. Bereits der Klappentext sprach mich direkt an und spätestens als ich den Verweis auf die Ähnlichkeit zu Robert Harris' Werken las, war mir klar: Diesen Roman musst du einfach lesen. Die Handlung „Der Tag X“ kann als Synonym für den Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 gelten: Titus Müller nimmt uns mit auf eine historische Reise, welche die Sichtweisen unterschiedlicher fiktiver Protagonisten aufzeigt. Unter anderem begleiten wir Nelly Findeisen, eine junge Frau, die sich zusammen mit ihrer Mutter bereits im Jahr 1946 gezwungenermaßen von ihrem Vater trennen musste. Dieser wurde zusammen mit vielen anderen Menschen nach Russland deportiert, um den Sowjets mit seinem Können und Wissen als Wissenschaftler zu dienen. Das einzige Bindeglied zwischen Nelly und ihrem Vater ist dabei ein russischer Spion namens Ilja, der Briefe zwischen den beiden vermittelt. Ilja findet an Nelly Gefallen, ist dabei allerdings nicht der Einzige: Auch der junge Wolf Uhlitz, Uhrenmacher und Sohn eines bedeutenden Parteimannes, kann sich ein Leben mit Nelly vorstellen und begibt sich für sie sogar in Gefahr. Neben Nelly sind allerdings auch andere Protagonisten Teil des Geschehens: So sind unter anderem Lotte (alleinerziehende Mutter von drei Kindern) sowie ihr Cousin Marc und dessen Ehefrau Katharina zu nennen. Nahrungsmangel, schlechte Bezahlung und unterdrückte Religionsausübung führen neben einigen anderen Aspekten zu einer immensen Unzufriedenheit auf Seiten der Bevölkerung mit dem Regime. Diese endet letztendlich in Massendemonstrationen in Halle sowie Berlin und verändert das Leben aller Hauptcharaktere schlagartig. Meine Meinung Ich muss ja zugeben: Was geschichtliche Fakten anbelangt, bin ich alles andere als fit. Vielleicht ist gerade das auch der Grund dafür, weswegen ich um derartige Romane bis dato immer einen großen Bogen gemacht habe. Meine größte Sorge war, dass ich inhaltlich gesehen nicht mitkomme und beim Lesen ständig nebenbei im Internet recherchieren muss. Titus Müller hat es aber geschafft, dass ich das Buch im Nu durchlesen konnte: Indem ich als Leser einen Einblick in das Leben und die Sichtweisen unterschiedlicher fiktiver Charaktere bekommen habe, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Hierzu muss man auch sagen, dass die Namen der meisten Protagonisten zwar erfunden sind, Titus Müller sich hierbei allerdings trotzdem an echten Menschen und deren Schicksal orientiert hat. Genaueres hierzu lässt sich im doch recht umfangreichen Anhang des Buches lesen, auf den ich mir bereits zu Beginn des Romans einen Hinweis gewünscht hätte. Das hätte alle restlichen Fragen bereits von Anfang an geklärt. Man merkt direkt, dass das Buch sehr gut recherchiert ist: Ich habe eine Menge durch das Lesen des Romans gelernt und es dabei an keiner Stelle als anstrengend empfunden. Dem Autor ist es gelungen, die spannende und nervenaufreibende Geschichte rund um die fiktiven Protagonisten mit wahren, historischen Fakten zu verweben. Das kann nicht jeder, wie ich finde. Trotz all den positiven Aspekten habe ich dem Buch trotzdem „nur“ vier von fünf Sternen gegeben. Grund dafür ist der Schreibstil von Titus Müller: Diesen finde ich keinesfalls schlecht, allerdings war er für mich zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Der komplette Roman ist bis auf eine kurze Sequenz in der dritten Person geschrieben. Das wäre für mich kein großes Problem (auch wenn ich die erste Person in der Regel bevorzuge). Allerdings empfinde ich es dadurch als schwierig, die aufgezeigten Gedanken der einzelnen Charaktere als authentisch einzustufen: Die dritte Person führt bei mir automatisch zu einer gewissen Distanz zu den Protagonisten. Dass es sich dann aber gleichzeitig um einen auktorialen Erzähler handelt, der neben dem äußeren Sachverhalt die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere erfassen kann, steht für mich immer ein wenig im Widerspruch. Dies ist allerdings ein absolut subjektiver Kritikpunkt und selbstverständlich macht es auch Sinn, dass sich Titus Müller für diese Erzählweise entschieden hat: So können wir als Leser die unterschiedlichen Sichtweisen und Einstellungen der Charaktere erfahren. Davon abgesehen empfand ich die Sätze manchmal als zu kurz, fast schon ein wenig abgehackt, was meinen Lesefluss etwas gestört beziehungsweise unterbrochen hat. Aber auch hier meine ich, dass das reine Geschmackssache ist. Fazit Ich kann euch den Roman „Der Tag X“ uneingeschränkt empfehlen, wenn ihr euch für die historischen Fakten rund um den Aufstand vom 17. Juni 1953 interessiert. Der Autor vermittelt die Informationen auf eine spannende Art und Weise, sodass man das Buch kaum noch weglegen kann. Die Ereignisse und Lebensumstände zu dieser Zeit haben mich bestürzt gemacht und zum Nachdenken angeregt. Einiges, was in dem Roman aufgezeigt wird (darunter beispielsweise die Macht der Medien sowie die Bedeutung von Reden), spielt schließlich auch heute noch eine entscheidende Rolle – und zwar dahingehend, wie sie die Menschen in ihrem Denken beeinflussen.

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Pluspunkte: Das Buch lässt sich gut lesen, die Sprache ist flüssig und die Kapitellänge angenehm. Die vielen Perspektivwechsel sind gut gestaltet, sodass ich eigentlich immer wusste, wo ich in der Geschichte stehe. Minuspunkte: Ein klein wenig verwirrend sind die Zeitsprünge zwischen den ersten Kapiteln für mich gewesen, auch wenn sie mit Datum versehen waren. Zudem nervten mich die Passagen über die russische Politik doch irgendwie, konnten mich einfach nicht fesseln. Außerdem fand ich es schade, dass zwei Handlungsstränge scheinbar keinerlei Verbindung miteinander haben. Meine Meinung: Durch die wechselnde Erzählperspektive konnte mich der Anfang der Buches fesseln, doch später war ich genervt davon, dass es so häufig um den Spion und die russischen Machthaber ging. Trotzdem las ich recht schnell weiter, da ich eben hoffte, dass bald wieder Abschnitte kommen, die von dem Mädchen erzählen. Die Nachkriegszeit zählt außerdem zu den Epochen, die mich am meisten interessieren, und daher war es schön, Einblicke in das Leben in der DDR rund um den großen Aufstand herum zu bekommen. Am Ende war ich dann doch enttäuscht, dass nicht alle Handlungsstränge zusammengeführt wurden und mir fehlte in der Geschichte des Mädchens eine zu wichtige Phase. Aber gut, man kann nicht alles haben und der letzte Satz ist wieder sehr schön, sodass ich den Rest verzeihen kann.

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Rücklicht

Von: Florian Hildebrand aus München

31.07.2017

Ein sehr gelungener Faction-Roman über den 17. Juni, seine Vorgeschichte und Folgen. Titus Müller erfindet plausible Figuren (bei dem russischen Spion Ilja bin ich mir nicht sicher, wie gelungen ich ihn finden soll) und schickt sie in den Arbeiteraufstand von 1953. Die Details zeigen einen gewissenhaft recherchierenden Autor. Da kommt z.T. Erstaunliches zu Tage, und alte Legenden wie die vom mörderischen SU-Geheimdienstchef Beria werden revidiert. Ob die Gegenüberstellung von zurückhaltendem Moskau und borniertem Pankow historiographisch gedeckt ist, weiß ich nicht; es ist für einen Roman auch zweitrangig. In den Tag des Aufstands führt Müller den Leser wie in eine tagesaktuelle Berichterstattung sehr unmittelbar. Man riecht förmlich den politischen Brandgeruch. Ein wunderbares Buch, authentisch, poetisch, spannend.

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Ostberlin und Halle/Saale im März 1953: Nelly steht kurz vor dem Abitur, während ihr Vater im weit entfernten Russland arbeiten muss und sie ihn seit Jahren nicht gesehen hat. Aufgrund ihrer Mitgliedschaft in einer kirchlichen Jugendorganisation wird sie von der Schule geworfen. Der Uhrmacher Wolf möchte ihr helfen, landet dadurch aber schließlich im Gefängnis und muss für die Stasi spionieren. Der russische Spion Ilja versorgt Nelly mit Briefen ihres Vaters, während er in Berlin nach Stalins Tod für Beria arbeitet. Dieser versucht eine Kurskorrektur in der DDR zu vollziehen, wo sich aber schließlich Mitte Juni 1953 die Unzufriedenheit der Bürger mit dem SED-Regime in Massenaufständen entlädt, so auch in Halle, wo die Putzfrau Lotte König versucht, ihre Kinder zu ernähren und mitten in die Demonstrationen gerät… Dieser Roman ist mittlerweile der dritte, den ich von Titus Müller gelesen habe. „Berlin Feuerland“ hatte mir sehr gut gefallen, woran auch sein neuestes Werk glücklicherweise heranreichen kann, war doch „Tanz unter Sternen“ eher eine Enttäuschung gewesen. Im Zentrum des Buches steht der Zeitraum von März bis Juni 1953 in der DDR. In einem Vorspann, der im Oktober 1946 spielt, erfährt man, wie Nellys Vater nach Russland verfrachtet wurde. Danach werden immer Ereignisse einzelner Tage im Jahr 1953 dargestellt. Der Fokus liegt auf Berlin (Nellys, Wolfs und Iljas Geschichte) und Halle (Lottes Geschichte), einzelne Szenen finden aber auch etwa in Bonn oder Moskau statt. Im Laufe des Buches liegen immer mehr Tage zwischen den einzelnen Kapiteln bis hin zum 16./17. Juni, was sehr sprunghaft wirkt und den Lesefluss ein wenig stört. Die Handlungsstränge kommen etwas abgehackt daher. Im Januar 1954 endet der Roman mit einem leider doch zu kitschigen Ende, das einiges noch offen lässt. Womit das Buch durchweg überzeugt, das ist die sehr genaue Orientierung an den historischen Fakten, was mir generell sehr an Müllers Romanen gefällt. Auf der Innenseite des Bucheinbandes ist zum einen ein Ausschnitt aus einem Berliner Stadtplan abgebildet, der die Marschroute der Bauarbeiter am 16. Juni zeigt. Zum anderen findet man im Anhang ausführliche Schilderungen der dem Buch zugrunde liegenden historischen Begebenheiten und Personen und erfährt, wo der Autor etwas Fiktion dazugepackt hat. Zudem werden Abkürzungen erläutert und weiterführende Literaturtipps gegeben. Auch greift Müller im Text auf historische Dokumente zurück, die zum Teil wortwörtlich abgedruckt werden. Man darf natürlich nicht vergessen, dass „Der Tag X“ immer noch ein Roman ist, doch der Umgang mit der geschichtlichen Überlieferung ist durchaus zu loben. So kann auch ein wenig Vorwissen rund um die Massendemonstrationen Mitte Juni 1953 nicht schaden, das Buch ist aber auch für Laien gut verständlich geschrieben. Insbesondere die spannenden Einblicke in die damalige Spionagearbeit und die damit verbundene Technik machen den Roman zusätzlich zu seiner aufwühlenden Hauptthematik sehr lesenswert. Diese wird sehr facettenreich dargestellt, man versteht besser, wie es zu den Aufständen kommen konnte, und weiß unsere heutige Demokratie und im Verhältnis deutlich größere Freiheit umso mehr zu schätzen. Fazit Mit diesem Roman konnte mich Titus Müller wieder überzeugen. Seine Herausarbeitung der Umstände rund um den 17. Juni 1953 ist kenntnisreich, spannend, nah an den historischen Fakten und abgewogen geschrieben. Im Verhältnis dazu bleiben die fiktiven Charaktere zwar ein wenig blass, sie tun dem Lesevergnügen aber keinerlei Abbruch. Wer sich für die Geschichte der DDR interessiert, kann mit diesem Roman rein gar nichts falsch machen!

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Empfehlenswert

Von: D.Maibach aus Wien

24.03.2017

Hier geht es um eine Geschichte aus Zeiten der DDR, welche durchwegs spannend und auch informativ erzählt wird. Auf jeden Fall sehr empfehlenswertes und gut geschriebenes Buch, vor allem, wenn man an der Thematik interessiert ist.

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17.Juni 1953, DDR. Ein Volksaufstand. Wie kam es dazu, was passierte damals ? Wie ging es weiter ? Titus Müller hat seinen Roman "Der Tag X" um dieses Ereignis gebettet. Es gibt verschiedene Erzählstränge, verschiedene Protagonisten und sie führen alle zu diesem Tag. Verschiedene Sichtweisen, verschiedene Erlebnisse. Wie immer hat Titus Müller alles hervorragend recherchiert, hat im Anhang den historischen Kern nochmals dargelegt, ein Stichwortregister mit weiteren Erklärungen zu den Abkürzungen ist ebenfalls vorhanden. Es geht um Nelly, die Abiturientin ist Mitglied der Jungen Gemeinde und bekommt zu spüren, dass der christliche Glaube in der DDR nicht mehr erwünscht ist, sowie um Wolf, dessen Vater SED-Kreisleiter ist. Lotte König ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern, sie weiß kaum noch, wie sie sie satt bekommen soll. Ihr Cousin Marc und dessen Frau Katharina werden ungewollt eine größere Rolle am 17. Juni spielen. Das sind die kleinen "Rädchen", die alle wichtig sind für das, was passieren wird. Aber es gibt auch den Russen Ilja, Handlanger für Lawrentia Beria, der nach Stalins Tod einer der wichtigsten Männer der UDSSR wird. Historisches Geschehen, politische Entscheidungen und Ränke, reale Erlebnisse sind das wahre Grundgerüst zu diesem Roman. Ausgefüllt wurde dies mit den fiktiven Protagonisten, die der Autor nah an der Realität gefüllt hat. Wie immer gelingt es Titus Müller Zeitgeschehen informativ und unterhaltsam in eine Geschichte zu verpacken. Auch wenn mir die Protagonisten in "Berlin Feuerland" mehr ans Herz gewachsen waren. Diesmal sind es sehr viele, daher ist vielleicht die Distanz zum Leser größer. Dennoch zeigen sie alle eindringlich, warum sich die Menschen erhoben. Warum sie aufbegehrten. Jeder hatte seine Gründe, es waren unterschiedliche, doch nur zusammen konnten die sie damals stark sein. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag dazu, diese Zeit nicht zu vergessen. Fazit: Gut recherchiert, hervorragend erzählt - Zeitgeschehen zum Nacherleben. Informativ und unterhaltsam.

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