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Rezensionen zu
Krähenmädchen

Erik Axl Sund

Die Victoria-Bergman-Trilogie (1)

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Eine Reihe von toten Jungen erschüttert Stockholm, doch es scheint kein Hinweis auf den Täter zu finden zu sein. Jeanette Kihlberg und ihr Kollege Jens Hurtig ermitteln fieberhaft, doch die Morde scheinen unauflösbar. Ein Zufall zwingt Jeanette mit Sofia Zetterlund, einer Psychologin, zusammen zu arbeiten. Auch wenn sie sich anfangs nicht leiden können, so verbindet die Beiden etwas… Die Idee an sich ist ja nichts Neues. Eine Mordserie erschüttert die Stadt und die Ermittlerin ermittelt. Einzigartig hierbei ist, dass aus dieser Serie eine Trilogie gemacht wurde. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den Personen und den zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich hatte aber leider das Gefühl, dass sich das ganze sehr gezogen hat und man die ganze Zeit auf der Stelle steht. Ich war froh, dass ich dieses Buch als Hörbuch hatte, sonst hätte ich schon lange vor dem Ende aufgehört. Das Buch hatte einige Wendungen, mit denen man absolut nicht gerechnet hatte und das waren dann die Situationen, die mir an diesem Buch gefallen hat. Der Schreibstil an sich ist okay und stolperte nicht. Dennoch fand ich das ganze sehr anstrengend zu hören und sehr langatmig. Der Sprecher des Hörbuchs hatte aber eine sehr angenehme Stimme und hat versucht, das Beste aus diesem Buch zu machen. Jeanette wirkte auf mich nicht so selbstbewusst, wie sie immer dargestellt wird unter den Kollegen. Schließlich ist sie die einzige hochrangige Polizistin in Stockholm. Sie wird diskriminiert und nach außen gibt sie sich stark. Zu Hause ist ihr Leben genauso Mist und geht den Bach runter. Dennoch merkt man, dass sie eine Polizistin mit Herz ist. Ich fand sie halb gut durchdacht mit einigen Schwächen. Genauso die anderen Charaktere. Ausgenommen ist hierbei Sofia Zetterlund. Sie finde ich sogar richtig genial. Alles in allem bin ich richtig enttäuscht von diesem Buch. Vom Inhalt her verspricht es so viel und doch hatte ich das Gefühl, dass ich meistens auf der Stelle laufe. Das finde ich sehr schade, denn Idee dieses Buches hat sehr viel Potenzial. Ich kann dieses Buch nicht weiter empfehlen.

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Darum geht’s: In Stockholm taucht die grausam zugerichtete Leiche eines Jungen auf, den niemand zu vermissen scheint. Die Polizistin Jeanette Kihlberg bearbeitet den Fall und leider bleibt es nicht bei diesem einen toten Jungen. Sie entdeckt, dass die Psychologin Sofia Zetterlund mit einem der Opfer zu tun hatte und sucht ihren Rat. Was haben die ermordeten Flüchtlingskinder gemeinsam? Sind sie Opfer von Sexualverbrechern geworden? So fand ich’s: Es gibt mehrere Erzähler, die aus ihrem Leben berichten und dabei auch gerne mal ausführlich abschweifen, so dass wir genug Gelegenheit bekommen, sie gut kennenzulernen. Lange Zeit laufen diese Erzählstränge getrennt oder nur mit loser Verbindung zu einander. Mir war lange nicht klar, wieso das der erste Band der Victoria Bergman Trilogie ist, wo doch die Schwerpunkte mindestens genauso umfangreich bei der Polizistin Jeanette Kihlberg und der Psychologin Sofia Zetterlund liegen. Leider war mir Jeanette Kihlberg nicht besonders sympathisch. Ihr arbeitsscheuer Künster-Ehemann wird von ihr seit 20 Jahren durchgefüttert und Jeanettes passive Art in ihrem privaten Leben ärgerte mich ständig. Zudem kämpft sie dauernd mit einem schlechten Gewissen ihrem Sohn gegenüber, den sie oft genug sich selbst überlassen muss. Die Psychologin Sofia Zetterlund scheint ihr Leben dagegen wesentlich besser im Griff zu haben. Sie ist beruflich erfolgreich und hat sich auf dem Gebiet der Traumabehandlung einen Namen gemacht. Eingestreut werden dann noch die Kindheits- und Jugenderlebnisse von Victoria Bergman, die bei Sofia in Behandlung ist und offensichtlich lange Zeit von ihrem Vater missbraucht wurde. Die ständigen Wechsel zwischen den Erzählern und zwischen den Zeiten, die langen Abschweife zu Nebengeschichten und die ruhige Erzählweise des Sprechers haben dafür gesorgt, dass ich dieses Hörbuch habe – auf durchaus angenehme Art – dahin plätschern lassen, gelegentlich die Orientierung verlor, wer nun wann die eine oder andere Szene durchlebt, und von der Ziellosigkeit der Erzählung auch ab und zu irritiert war. Es dauerte sehr lange, bis ich wusste, worauf diese Geschichte abzielt und bis sie mich endlich packen konnte. Die geschilderten Grausamkeiten an den toten Jungen und das, was Sofia als Psychologin zu hören bekommt, sind nichts für zarte Gemüter und hinterlassen mit dem deprimierenden Eheleben Jeanette Kihlbergs eine düstere Grundstimmung. Ich hatte schon fast beschlossen, die beiden anderen Bände dieser Reihe nicht zu hören, als sich dann plötzlich die Realität zu verschieben begann. In kleinen Stücken erschien zuerst fast unmerklich eine ganz andere Wirklichkeit hinter dem, was man vordergründig wargenommen hat. Vieles war gar nicht so, wie man lange Zeit dachte, und plötzlich machten Dinge einen ganz neuen Sinn, die ich zuerst einfach so zur Kenntnis genommen hatte. Und spätestens im letzten Drittel hatte mich die Geschichte gepackt. Dazu muss man noch wissen, dass “Krähenmädchen” keine in sich geschlossene Handlung hat. Manche Tatsachen liegen auf dem Tisch, aber beendet ist diese Geschichte noch überhaupt nicht. So erscheint die relativ lange Einleitungsphase wieder sinnvoll, denn es ist innerhalb der Trilogie genug Zeit, um auf subtilere Weise zu erzählen als das bei einem Einzelband möglich wäre. Deshalb kann ich ein abschließendes Urteil erst abgeben, nachdem ich Band 3 beendet habe. Aber da nach längerem Anlauf mich diese Erzählung doch so gepackt hat, liegt hier die Fortsetzung “Narbenkind” schon bereit, denn so wie “Krähenmädchen” mit einem gehörigen Cliffhanger endet, kann es das für mich auf keinen Fall gewesen sein. Ich muss nahtlos weriterhören.

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Krähenmädchen von Erik Axl Sund

Von: Leseratte87

09.07.2015

Zum Buch: Verlag: Goldmann Verlag Ausgabe: (21.07.2014) Originaltitel: Krakflickan Seitenzahl: 480 (Broschiert) Genre: Psychothriller Zum Inhalt: In Stockholm werden mehrere Leichen von kleinen Jungen aufgefunden, deren Körper schwere Misshandlungen aufweisen. Kommissarin Jeanette Kihlberg und Kommissar Jens Hurtig machen sich auf die Suche nach dem Mörder. Doch die Ermittlungen erweisen sich als sehr schwierig: es gibt kaum Spuren sowie Anhaltspunkte. Im Zuge ihrer Ermittlungen treffen die beiden auf die Psychologin Sofia Zetterlund. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten und eines der Opfer war bei ihr in Behandlung. Sie bitten die Psychologin um Mithilfe. Doch diese kann nicht viel zum Fall beitragen, denn sie ist zur Zeit mit der Behandlung einer weiteren Patientin, Victoria Bergman, beschäftigt. Sofia ist verfolgt von dem Gefühl, bei ihrer Patientin irgendetwas übersehen zu haben und hört sich immer wieder die Interviews, die sie mit Victoria geführt hat, an. Doch keiner weiß, welche Rolle Victoria wirklich spielt. Eigene Meinung: Auch ich habe mich an die so groß gehypte Victoria-Bergman-Trilogie gewagt und nun endlich Band 1 gelesen. Die ersten Seiten waren sehr gewöhnungsbedürftig. Es gibt viele kurze Kapitel und bei jedem Kapitelwechsel findet ein Personen- als auch ein Perspektivenwechsel statt: Es werden die Geschehnisse aus der Sicht der Kommissarin Jeanette Kihlberg, der Psychologin Sofia Zetterlund und einer Frau, die ein grausames Spiel treibt, beschrieben. Zudem wird das Leben eines Mädchens beschrieben, dass missbraucht wurde. Diese Wechsel finden sehr schnell sowie abrupt statt, so dass ich zu Beginn eines Kapitels nicht immer sofort wusste, wessen Perspektive ich gerade lese. Nach einigen Seiten habe ich mich aber daran gewöhnt, gerade weil, der Schreibstil sehr flüssig und leicht zu lesen ist, als auch ein schnelles Tempo vorgibt. Mit den Hauptpersonen haben Erik Axl Sund sehr vielseitige Charaktere geschaffen. Allen ist gemeinsam, dass sie nicht einfach sind. Jeder hat prägende Erinnerungen und Erlebnisse, mit denen er selbst irgendwie fertig werden muss. In einigen Passagen erfährt der Leser sehr viele Details über das Privatleben der Protagonisten. Dies empfand ich teilweise etwas langatmig und selbst bis zum Ende des Buches überflüssig. Vielleicht spielt das ja für die nächsten Teile eine wesentlichere Rolle? Schließlich ist dies der erste Band und irgendwann muss die Handlung ja aufgebaut werden. Durch diese langatmigen Passagen hat sich die Spannung nur sehr schleppend aufgebaut. Hierfür gibt es deshalb auch einen Punkt Abzug. Erst auf den letzten 100 Seiten wurde es so richtig spannend. Ich habe daher Hoffnung, dass der nächste Teil dafür umso spannender wird. Wichtig ist, dass die Handlung von „Krähenmädchen“ keine leichte Kost ist. Die Hauptthemen sind Kindesmisshandlung/-brauch sowie die grausame Tötung von Kindern. Die Beschreibungen sind, zum Glück, nicht sehr detailreich, aber sie sind deutlich genug, um eine erschreckende Atmosphäre sowie eigene Bilder im Kopf zu schaffen. An einigen Stellen war es ganz schön gruselig und ich habe das Buch einige Male bei Seite gelegt, um eine kleine Verschnaufpause zu machen. Nichtsdestotrotz liefert der Psychothriller interessante Einblicke in das Denken und Fühlen von Opfern und Tätern, sowie Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Es ist erschreckend für mich, wie normal es für das Missbrauchsopfer ist, was ihm ständig angetan wird und auch das es jeden Mann als Pädophilen sieht. Ich denke, hier steckt viel Wahrheit drinnen. Es ist unvorstellbar, was Kinder fühlen und durchmachen, die solche Taten von Klein auf erleben müssen. Dies ging mir beim Lesen besonders nahe. Ich bin gespannt wie es in den nächsten beiden Teilen weiter geht: Welche schrecklichen und verstörenden Details wir noch erfahren werden und welche grausamen Morde noch geschehen müssen, bevor Jeanette Kihlberg und Jens Hurtig die Wahrheit aufdecken können. Fazit: 4 von 5 Sternen für einen gut inszenierten Psychothriller, dem ein wenig an Spannung fehlt.

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Die schwer misshandelte Leiche eines Jungen wird mitten in Stockholm gefunden, der die ganze Stadt erschüttert. Kommissarin Jeanette Kihlberg wird mit dem Fall betraut und bittet die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe. Langsam sortieren sie die Fakten, doch der Schlüssel zu der Lösung scheint die psychisch stark gestörte Victoria Bergmann zu sein, deren Vergangenheit mit dem aktuellen Fall in Verbindung zu stehen scheint... Um „Krähenmädchen“ ist ein ziemlicher Hype entstanden, der düstere Thriller aus Schweden, der von einem Autorenduo unter dem Pseudonym Erik Axl Sund geschrieben wurde, hat ein starkes mediales Echo hervorgerufen. Tatsächlich kann dann auch die sehr dichte Atmosphäre des Thrillers überzeugen, wobei die stellenweise brutalen Beschreibungen schon an die Grenzen herangehen. Das Thema wird dabei sehr hart und unnachgiebig geschildert, was dann auch einen starken Eindruck hinterlassen kann. Besonders gut gefällt mir auch, dass die Charaktere so umfassend beschrieben werden. Durch zahlreiche Perspektivwechsel wird die Handlung aus zahlreichen Sichtweisen gezeigt, was sie sehr lebendig wirken lässt. Nur leider hat der Roman auch einige Stolpersteine. So ist die Handlung recht schnell zu durchschauen, etwas zu offensichtlich wurden hier ganz zu Beginn die Hinweise gestreut, die sich dann auch tatsächlich bestätigen. Schade, denn das Grundkonstrukt hätte deutlich spannender geschildert werden können, die Autoren lassen hier viel Potenzial liegen – vielleicht auch, weil zu viele Nebenschauplätze aufgemacht werden, die die Handlung nicht wirklich bereichern. Die verwendete Sprache ist recht klar und leicht zu lesen, bietet aber nicht sonderlich viele Finessen oder eindringliche Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Dennoch können die Autoren die Szenen durchaus stimmig wirken lassen und eine düstere Atmosphäre schaffen, die die Handlung anreichert und sie dichter wirken lässt. Die wörtliche Rede wirkt durchaus authentisch und glaubhaft. Von Krähenmädchen bleibt ein solider, aber kein überragender Eindruck. Viele Elemente aus anderen erfolgreichen Romanen wurden miteinander kombiniert, aber etwas unsauber zusammengefügt. So wirken die Charaktere zwar durchaus intensiv, die Handlung kommt aber des öfteren vom Weg ab und ist zu leicht durchschaubar.

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In Stockholm wird ein Junge tot aufgefunden. Er wurde schwer misshandelt. Kommissarin Jeanette Kihlberg wird als Ermittlerin mit dem Fall betreut. Doch sie und ihr Team kommen fast keinen Schritt weiter. denn es gibt kaum Spuren und alle Ermittlungen führen in eine Sackgasse. Dann tauchen weitere Leichen auf. Im Zuge ihrer Ermittlungen sucht sie Hilfe bei der Psychologin Sofia Zetterlund. sie ist Psychologin mit Spezialgebiet Multiplen Persönlichkeiten und hatte eines der Opfer in Behandlung. Unter den Patienten ist auch Victoria Bergmann, die Sofia Kopfzerbrechen bereitet, denn sie meint, bei ihr irgendwas zu übersehen. Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, musste ich mich erst mal ein wenig reinfinden. Es spielen viele verschiedene Persönlichkeiten mit und diese muss man erst einmal auseinander halten. Aber nach und nach hat mich dieser Thriller in den Bann gezogen. Und es wurde sogar Spannung aufgebaut. Der Erzählstil ist von verschiedenen Protagonisten, aber hauptsächlich von Jeanette und von Sofie oder von Victoria. Oftmals erzählt Victoria auch in Vergangenheitsform, sprich von ihrer Kindheit und dessen Erlebnisse. Die einzelnen Personen, die hier mitwirken sind realistisch und gut dargestellt. Was mich hier etwas stört, ist die vielen Hintergründe der einzelnen Protagonisten. Teilweise wird darauf langatmig eingegangen. Obwohl es gut ist, das die Autoren nicht nur sich auf den Fall konzentriert haben, sondern hier auch das Private mit einfließen haben lassen. Am Ende wird dieser Thriller allerdings etwas verwirrend und man muss sich noch mehr aufs Lesen konzentrieren, damit man in der Geschichte und dem Leerfloss bleibt. FAZIT: Dieser Thriller hätte gutes Potenzial, wenn er nicht ab und zu verwirrend wäre. Auch das total offene Ende, so dass man die folgenden Bände lesen muss stört mich. Aber trotz allem wird hier Spannung aufgebaut und gehalten. Die Protagonisten sind mir sympathisch. Allerdings ist das Thema Multiple Persönlichkeit hier mir ein wenig zu undurchsichtig dargestellt. Ich habe mich viel und oft mit dem Thema beschäftigt und weiß wovon ich spreche. Hier allerdings kommt es mir ein wenig zu oberflächig vor. Es wird zwar beschrieben, dass die Personen Gedächtnislücken haben und auch die Stimmlage verändert sich, aber sonst nichts. Doch so eine multiple Persönlichkeit hat noch viel mehr Facetten, die hier gar nicht aufgeführt werden. Was es mit dem Krähenmädchen allerdings hier auf sich hat, wird meiner Erachtens nicht geklärt. In der Vergangenheit von Victoria Bergmann kommt dieses Mädchen zwar immer zu Wort kurz, aber es wird nicht aufgeklärt wer oder was es ist. Das Coverbild zeigt einen See (?). ich vermute, das ist der See, wo Victoria als Kind Urlaub gemacht hat. Der Titel ist mit Ästen geschrieben, die wohl etwas Blutverschmiert sind. Ich finde diese Art gut gewählt. Passt zum Titel. Beim Aufklappen des Covers kann man dieses nochmals aufklappen und es zeigt eine Seenlandschaft, genauso wie der hintere Teil. Das komplette Cover ist düster gehalten, so wie dieser Thriller auch ist. Alles im Allen gut gewählt! Was für mich auch positiv ist, sind die teilweise extrem kurzen Kapitel. So lässt sich das Buch gut lesen und man kommt schnell vorwärts trotz der über 400 Seiten. Am Ende ist noch eine Leseprobe zum zweiten Teil von der Victoria Berman Trilogie Narbenkind. Und als kleines Bonbon gibt es noch ein kurzes Interview mit den beiden Autoren.

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Jeanette Kihlberg steht vor einem schwierigen Fall. Der Fund mehrerer misshandelter Jungenleichen stellt sie vor ein großes Rätsel. Dabei nimmt sie Kontakt zu der Psychologin Sofia Zetterlund auf, bei der einer der Jungen in psychologischer Behandlung war. Zusammen mit Sofia versucht Jeanette herauszufinden, wer die Schuldigen sind. Dabei stoßen sie auch auf die ehemalige Patienten von Sofia, Victoria Bergmann, die jedoch schon seit längerer Zeit verschwunden ist. Wie steht sie in Zusammenhang mit den gefundenen Jungen und welche Qualen musste sie erleiden? Doch nicht nur der Fall bringt Jeanette an den Rand der Erschöpfung, auch privat geht es immer mehr bergab. Und so ist Jeanette froh, Sofia an ihrer Seite zu haben. Nach Beendigung des Hörbuchs war ich erstmal baff. Wie kann man so eine Geschichte verfassen, wie kann man sich in solch menschliche Abgründe hinablassen? Wie kann man von einer Geschichte fasziniert sein, die sich um Kindesmisshandlung, Gewalt und niedere menschliche Triebe dreht? Als ich dann im Internet nach Stimmen zu dem Roman suchte, fand ich heraus, dass ich nicht alleine mit meinen Gedanken stehe. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie ich am besten meine Meinung zu der Geschichte kundtue und versuche nun, dies einfach mit meinen Worten auszudrücken. Als erstes fällt einem auf, wie kaputt doch die Protagonisten teilweise sind. So zum Beispiel Jeanette, die ausgebrannt ist und mit ihrem Leben unzufrieden. An ihrer Seite ihr Mann Ake, der versucht, sich mit seiner Malerei einen Namen zu machen und dem13jährigen Sohn, dessen Leidenschaft der Fußball ist. Jeanette ist Hauptverdiener der Familie und versucht, die kleine Familie am Laufen zu halten. Schafft dies jedoch nicht mehr und macht sich so Gedanken um ihre Zukunft. Und Sofia, die als Psychologin ihren Lebensunterhalt verdient und mit ihrem Freund eine fragwürdige Beziehung führt. Auch sie fragt sich, ob dies alles gewesen ist und stellt alles in Frage. Auch die anderen Charaktere sind belastet, sei es durch die Vergangenheit oder die Gegenwart. Die Handlung erscheint am Anfang sehr komplex, findet jedoch im Laufe dann zu einem roten Faden zusammen und immer mehr wird man im menschliche Abgründe hineingezogen. Das Thema Kindesmissbrauch ist schwer und man schluckt mehr als einmal vernehmlich, weil man sich einfach nicht vorstellen kann, dass irgendjemand zu solch Taten fähig sein kann. Der Sprecher Thomas M. Meinhardt liest in einer fast monotonen Tonlage, ohne viele Emotionen. Aber dies passt vollkommen zu der Geschichte. Die Stimme führt einem dann schon etwas „teilnahmslos“ durch die Ereignisse und so gewinnt man wieder ein wenig Abstand und alles ist wieder reine Fiktion. Sieht man alles mit diesem Abstand, liegt einem eine spannende Geschichte vor, mit überraschenden Wendungen und Protagonisten, die zu allem fähig sind, wenn es darum geht, für sich zu kämpfen und ihre Ziele zu verfolgen. Die Ecken und Kanten der einzelnen Charaktere sind teilweise so groß, dass man sich letztendlich fragt, wie solche Personen überhaupt fähig sein können, sich mit diesem Thema zu befassen. Die Stabilität der einzelnen Figuren bröckelt sehr und der Showdown am Ende des Buches bringt einem dazu, eben mit offenem Mund nach dem nächsten Teil zu schreien, weil man dann letztendlich doch mitleidet. Nicht umsonst sagt man den skandinavischen Autoren nach, Literatur in Höchstform aufs Papier zu bringen und das Autorenduo Erik Axl Sund stehen hier bestimmt keinem nach. Mit Jeanette Kihlberg und Sofia Zetterlund wurden zwei Frauenfiguren geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein können und trotzdem zueinander passen. Fazit: Grausam, verstörend und eng gestrickt. Krähenmädchen zieht einem in seinen Bann.

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Krähenmädchen ist der erste Teil einer auf eine Trilogie ausgelegten Psycho-Thriller Reihe eines schwedischen Autorenduos, das sich selbst Erik Axel Sund nennt. Zentraler Bestandteil dieser Reihe ist die Psychologin Sofia Zetterlund, die während der Ermittlungen und den Untersuchungen einer Mordserie an illegal eingereisten Kindern eine immer größere beratende Rolle für die schwedische Polizei einnimmt. Sie wird von der Kommissarin Jeanette Kihlberg aufgesucht, nachdem man bei mehreren der Opfer sie als zentrale Beraterin identifiziert hat. Eine skrupellose Mordserie scheint sich anzudeuten, die die Kripo und die Psychologin vor ungeahnte Herausforderungen stellt. Neben der eigentlichen Haupthandlung rund um diese Morde gibt es ein breit angelegtes Nebensetting rund um die Charaktere und eine zentral wichtige Rolle, eine sich bereits seit Jahren bei Sofia Zetterlund in Behandlung befindende Patientin, nämlich Victoria Bergmann. Sie verbirgt ein dunkles Geheimnis, geschuldet durch schreckliche Erfahrungen in ihrer Kindheit. Wozu im Stande ist und ob das Kripoteam die Mordserie aufklären kann? In Krähenmädchen wird eine Antwort geliefert... ... Zumindest teilweise. Das Grundkonstrukt dieser auf mehrere Romane ausgelegten Reihe ist absolut überzeugend. Der Fall ist interessant und sehr detailliert geschildert, wodurch man durchaus eine Gänsehaut bekommen kann, wie skrupellos manche Täter zu Werke gehen. Ebenfalls überzeugend fand ich das sehr komplex ausgelegte Konstrukt neben der eigentlichen Handlung rund um die Charaktere, ihre Eigenheiten und Beziehungen zu einander. Zwar liebe ich Komplexität in Geschichten ausgesprochen doll doch um ehrlich zu sein wurde hier maßlos über die Stränge geschlagen. Irgendwann war für mich beim Lauschen des Hörbuchs nicht mehr wirklich klar, wo man sich in der Handlung denn nun befindet. Es wird ständig zwischen "Damals" und dem "Hier & Jetzt" hin und hergesprungen und diese Sprünge machen auch zwischen den Charakteren keinen Halt weshalb ich des Öfteren nicht mehr wusste, in welchem Kopf ich mich denn gerade befinde. Es wurde irgendwann nur noch wirr, der Charakter ging mit dem Fremd, der hatte hier was Laufen etc. Der eigentliche Fall war zwischenzeitig gefühlt vollkommen egal und es wurde nur noch drumherum erzählt ohne die Handlung wirklich weiterzubringen. Mittendrin hatte ich echt das Gefühl, dass ich 3-4 Stunden nicht von der Stelle gekommen bin und das hat mich irgendwann nur noch genervt und ich war dann wirklich froh, als ich mich dem Ende genähert habe. Meines Erachtens haben die Autoren zwischendurch komplett ihren roten Faden verloren und nur noch irgendetwas belangloses erzählt, was der Story kein bisschen weitergeholfen hat. Zugegeben, dass Ende ist dann hingegen wieder durchaus überzeugend und hat mich letztendlich auf die Fortsetzung sehr neugierig gemacht. Aber mein Gott, war das ein langer Weg bis zum Ziel. Vielleicht lag es daran, dass man dem Hörbuch nicht immer 100% zugehört hat und dann ab und zu den Faden verloren hat oder einfach daran, dass es hier mit der Komplexität abseits des eigentlichen Falls übertrieben worden ist, ich weiß es nicht genau... Hier wäre weniger wirklich mal mehr gewesen und viel Potenzial, was sich anfangs angedeutet hat, wurde zwischendurch liegen gelassen.

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Erik Axl Sund: Krähenmädchen

Von: Merendina

06.05.2015

Ich mag Thriller und Psychothriller sehr gerne. Erst kürzlich habe ich wieder einmal ein sehr interessantes, äußerst spannendes Buch verschlungen: Erik Axl Sunds "Krähenmädchen". "Krähenmädchen" ist der erste Band einer Trilogie. Ich mag Krimis, die in Skandinavien spielen, sehr gerne und deswegen war ich sehr auf dieses Buch gespannt, das mir schon in der Buchhandlung und online aufgefallen war. Schon das Buchcover selbst fand ich sehr ansprechend. Und auch der Titel "Krähenmädchen" klingt für mich sehr interessant. Das Buchcover ist ganz in dunklen Farben gehalten. Man sieht darauf eine düstere Seen- bzw. Moorlandschaft. Auf den schwarzen Himmel ist in krakeliger Schrift der Titel in weißen Buchstaben aufgedruckt. Das Buch wurde von zwei Autoren zusammen geschrieben, von Hakan Axlander Sundquist und Jerker Eriksson. Schon nach wenigen Zeilen gelang es ihnen, mich an das Buch regelrecht zu fesseln. Ich konnte es kaum mehr aus den Händen legen und habe es in nur zwei Tagen verschlungen. Der Roman beginnt damit, dass ein Junge tot und grausam verstümmelt in einem Park gefunden wird. Man hat Schwierigkeiten, seine Identität herauszufinden. Das bleibt kein Einzelfall, denn in den nächsten Monaten werden in Stockholm immer wieder ähnlich zugerichtete Leichen gefunden. Anscheinend ist hier ein Serienmörder am Werk... Bei den Ermittlungen findet man schließlich heraus, dass eines der Opfer in Behandlung bei der Psychologin Sofia Zetterlund war. Mit dieser beginnt die Ermittlerin Jeanette Kihlberg zusammenzuarbeiten um endlich die grausamen Morde aufzuklären. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, trotzdem hat man meiner Meinung nach keinerlei Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen oder die jeweiligen Abschnitte bestimmten Personen zuzuordnen. Mal ist man mit der Kommissarin mitten in den Ermittlungen, dann ist man wieder bei einem der grausamen Leichenfunde dabei oder aber bei einer Behandlung der Psychologin, die vor allem Menschen mit Identitätsstörungen betreut, wie etwa Victoria Bergman, die als Kind missbraucht wurde. So werden dann auch mehrere Themen im Thriller abgehandelt und über allem steht immer wieder die Frage, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann, bevor er selbst zu einem Monster wird. Mehr möchte ich an dieser Stelle über den Inhalt nicht verraten. Ich habe aber schon bald geahnt, was es mit bestimmten Personen im Thriller auf sich hat... Trotzdem fand ich das Buch auch weiterhin spannend und fesselnd. Die Sprache ist einfach und bestens lesbar. Es wird gut beschrieben, so dass man sich ein perfektes Bild von Personen, Handlung und Orten machen kann. Natürlich gibt es hier auch einige grausame Beschreibungen, aber das gehört eben zu einem Thriller mit dazu. Schon jetzt bin ich sehr gespannt auf die beiden anderen Teile, die ich auf alle Fälle lesen möchte. Am Ende des Buches ist nämlich mehr oder weniger offen, ob der Mörder auch tatsächlich der Mörder ist. Und auch sonst hat man noch so einige Fragen, die man unbedingt beantwortet haben möchte. Ich fand diesen Thriller sehr fesselnd und gebe ihm deswegen volle Punktzahl: fünf Sternchen!

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