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Rezensionen zu
Der Marshmallow-Effekt

Walter Mischel

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Als ich das Buch bekam, hatte ich ziemlich Angst davor, weil ich dachte, dass es sicherlich schrecklich kompliziert geschrieben ist. Das stimmt aber gar nicht, im Gegenteil, man kann es durchaus als populärwissenschaftlich bezeichnen. Wie der Titel schon aussagt, geht es um den berühmten Marshmallow-Test, der einem in fast jedem Psychologiebuch begegnet. Im ersten Versuch (der bekannteste), sollten Kinder 20 Minuten der Versuchung widerstehen, eine Süßigkeit zu essen. Schafften sie es, dann bekommen sie zwei, das Warten lohnte sich also durchaus. Um zu erforschen, wie die Kinder ihren Lebensweg gestalteten, traf der Autor sich noch einmal mit ihnen. Dabei stellte er fest, dass die Fähigkeit zum Widerstand als Kind und beruflicher Erfolg durchaus zusammenhingen. Was mir an dem Buch fehlte, war der Praxisbezug. Wenn man z.B. rauchen möchte, soll man sich vorstellen, wie es wäre, wenn man dadurch Lungenkrebs bekäme. Ich habe nie geraucht, bezweifle aber, dass dies Süchtige vom Rauchen abhält. Genau wie es mir an sehr anstrengenden Tagen ziemlich egal ist, ob ich vom bestellten Essen zunehme oder nicht. Ich bin dann zu erschöpft zum Kochen und damit sind meine Gedankengänge am Ende angelangt. Positiv sind jedoch die zahlreichen Anekdoten und Fallbeispiele, die das Buch zu einem amüsanten Lesevergnügen machen. Fazit Ich konnte für mich nicht viel für die Praxis herausholen, fand aber die Kombination aus Genetik, Verhaltenspsychologie und Kognitionsforschung sehr interessant.

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Geduld ist eine Tugend!?

Von: Eva-Maria Obermann

14.04.2015

Hochinteressant finde ich das Buch! Zum einen natürlich aus Sicht der Mutter. Immerhin rahmt Mischel seine Untersuchungen immer wieder mit amüsanten und faszinierenden Anekdoten, bring so Farbe ins Spiel und liefert darum mitnichten ein langweiliges Sachbuch, sondern eine unterhaltsam lesbare Untersuchung, die den Blick schärft und alltägliche Momente in ein anderes Licht rückt. Das ungeduldige Kind etwa, die Strategien, die es entwickelt, um eben doch geduldig zu sein, der Erfolg oder Misserfolg darin. Aber – seien wir ehrlich – noch viel mehr schärft es den Blick auf uns selbst. Können wir das? Warten? Geduldig sein? Haben wir das im überschnellen Zeitalter nicht bereits vergessen, wo Informationen in Sekunden verbreitet sind und Supermärkte den Ladenschluss immer wieder minimieren. Hätten wir gewartet auf ein Marshmallow (oder eben etwas anderes)? Und darüber hinaus geht Mischel noch einen entscheidenden Schritt weiter. Denn er geht durchaus kritisch mit seiner eigenen Studie um. Bezieht die Möglichkeit in Betracht, das Tagesformen ebenso entscheidend sein können, wie der Charakter des Kindes. Die Rolle des sozialen Umfeldes, Hunger, Streit, Ereignisse, die im Rahmen des Experimentes eben nicht aufzuzeichnen waren, sie alle können die individuellen Ergebnisse verfälschen. Dass ein Kind nicht warten kann, das macht Mischel klar, heißt nicht gleich, dass es einmal weniger erfolgreich sein wird, weniger Selbstbewusstsein haben wird, oder oder oder. Denn die Strategien zur Geduld sind a) erlernbar, b) von vielen Faktoren abhängig und c) besteht noch immer die Frage wie sinnvoll sie tatsächlich sind. Etwas Ungeduld, das zeigt Mischel interessant auf, täte manchen Menschen sehr gut. Das ewige Aufschieben erinnert immerhin (mich zumindest) an die kirchliche Doktrin, das Gute erst im Jenseits zu erwarten. Was haben wir dann jetzt davon? haben unsere Vorfahren schon vor Jahrhunderten gefragt. Und doch sind wir noch in der gleichen Spirale gefangen. Wir lernen, damit wir später gut arbeiten können. Wir arbeiten hart, damit wir später Geld haben. Und später? Mischel legt damit im Marshmallow-Test nicht nur sein Experiment und dessen Ergebnisse dar, sondern hinterfragt die Bewertung, die sofort im beruflichen Erfolg der frühen Geduldigen einen positiven Effekt sah. Und er erklärt, dass Geduld nicht gleich Geduld ist, Verlässlichkeit nicht gleich Verlässlichkeit. Erfolg eben nicht gleich Erfolg. Ein großartiges Experiment, dass nicht umsonst über Umwege nahezu in unseren Alltag übergegangen ist und auf jeden Fall wert ist mehr beachtet zu werden, als durch einen einfachen Werbefilm. Noch dazu, wenn der Stil so anekdotenreich und lesbar ist, dass die Erkenntnis fast so nebenbei daher kommt und das Lesen Spaß macht.

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Vor einem Tag habe ich ein sehr brillantes Sachbuch zu Ende gelesen. Es hat mich so sehr begeistert, dass ich meine Eindrücke gleich mit euch teilen möchte. Der Marshmallow Test hat in der Zwischenzeit ziemliche Berühmtheit erlangt, sogar in Deutschland haben schon diverse große Zeitungen wie FAZ und DieZeit darüber berichtet. Das Buch „Der Marshmallow Test“ fasst die Forschungserkenntnisse des sehr bedeutenden Persönlichkeitspsychologen Walter Mischel zusammen, man kann es als Konzentrat seines Lebenswerks bezeichnen. Jeder Mensch wünscht sich manchmal, dass er doch nur etwas willensstärker wäre. Ja, dann könnte er es endlich schaffen! Mit dem Rauchen aufhören, Abnehmen, im Beruf besser vorankommen, nicht immer nur Ja sagen … Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen, jeder hat sein eigenes Problemfeld, dass er nur zu gerne nicht mehr hätte. Ausgangspunkt von Walter Mischels Forschungen war der sogenannte Marshmallow Test. Eigentlich wollte Herr Mischel damit nur testen, wie Kleinkinder auf Verlockungen reagieren. Den Kindern wurde ein Marshmallow vorgesetzt und ihnen wurde versprochen, wenn sie diesen nicht essen, bis der Versuchsleiter wiederkommt, dann bekommen sie sogar 2 Marshmallows. Es gab Kinder, die haben nur wenige Sekunden durchgehalten, andere konnten tatsächlich 25 Minuten ausharren, bis der Versuchsleiter wieder da war. Durch Zufall entdeckten Walter Mischel und seine Forscherkollegen später, dass Kinder, die lange auf ihre Belohnung warten konnten, auch später mehr Erfolg hatten. Diese Kinder hatten mehr Selbstvertrauen, eine höhere Resilienz (Stressresistenz) und eine deutlich höhere soziale Kompetenz als Erwachsene im Vergleich zu den Kindern, die sofort zum Marshmallow griffen. Aber nicht nur diese brillanten Entdeckungen hat Herr Mischel gemacht. Es kam ihm viel mehr darauf an, zu klären, ob diese Willensstärke nun festgelegt ist in den Genen oder ob sie durch den Menschen selbst trainiert und verbessert werden kann. Walter Mischel Der Autor wurde im Februar 1930 in Österreich geboren und emigrierte, als er 8 Jahre alt war in die USA. Im Februar diesen Jahres wurde er also 85 Jahre alt. In seiner Universitätslaufbahn lehrte und forschte er an der University of Colorado, Harvard University, Standford University und an der Columbia University. Man kann Walter Mischel zu Recht als einen der einflussreichsten Psychologen unserer Zeit bezeichnen. Meine Meinung zum Buch Mit „Der Marshmallow Test“ ist Walter Mischel ein brillantes Buch für Laien gelungen. Dem Autor gelingt es wunderbar, den Leser dort abzuholen, wo er steht. Komplizierte Sachverhalte der Psychologie drückt er so einfach aus, dass es nicht schwerfällt, ihn zu verstehen. Auch die häufigen Zusammenfassungen tragen sehr gut zum Verständnis und zum Überblick bei. Als Leser muss man wirklich keine Angst vor diesem Buch haben. Bereits nach den ersten 50 Seiten habe ich gemerkt, was für eine Koryphäe Walter Mischel sein muss, so viele große Namen tauchen in diesem Buch auf: Beispielsweise wäre da auch Daniel Kahneman, ebenfalls Psychologe, aber auch Wirtschaftsnobelpreisträger. Es ist schon beeindruckend, mit wievielen Leuten Herr Mischel an den großen amerikanischen Universitäten zusammengearbeitet hat. Auch wenn das viele „Namedropping“ mir manchmal beim Lesen auf den Nerv ging, aber Walter Mischel muss wohl auch diesen Forschern seinen Dank dadurch erweisen. „Der Marshmallow Test“ gibt sehr präzise die Forschungsergebnisse wieder, wird aber nie langweilig, weil es eher wie eine Art Gespräch geschrieben ist. Kleine und größere Erzählungen reihen sich aneinander und darin verpackt ist geballtes Wissen um die Willensstärke des Menschen. Auch darf man keinesfalls die Forschungsarbeit darauf reduzieren, dass Herr Mischel mit seinen Marshmallows vorhersagen kann, welches Kind als Erwachsener Erfolg haben wird. Ja, das ist interessant, aber noch längst nicht alles. Der Verdienst von Walter Mischel liegt viel mehr darin, auch bewiesen zu haben, dass Willensstärke keine feste Eigenschaft einer Person ist. Es kommt auf viele Faktoren an und Willensstärke ist trainierbar. Der Autor stellt in seinem Buch auch etliche Strategien vor, wie man denn an seiner Willensstärke arbeiten kann. Fazit Also, kein Mensch ist verloren, wenn er mal wieder nicht an der Schwarzwälder Kirschtorte vorbeigehen kann. Walter Mischel weiß Abhilfe. Unbedingt Lesen!

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