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Rezensionen zu
Anfängerin

Bärbel Wartenberg-Potter

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€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

Bärbel Wartenberg-Potter (*1943), Frauenrechtlerin und zuletzt Bischöfin in Nordelbien, erzählt Ihren Lebensweg in der Verknüpfung mit den historischen und sozialen Verhältnissen wie z.B. der Apartheid in Südafrika oder der Feindschaft vieler Württembergischer Pfarrer gegenüber dem Ökumenischen Weltrat der Kirchen (ÖKR) in Genf in den 70-er- Jahren. Immer wieder fühlte sie sich herausgefordert, durch Aktionen oder im Rahmen ihrer Ämter für Alternativen zu werben und gegebenenfalls zu kämpfen. Aufgrund ihrer großen Reisetätigkeit handelt die Autorin Ihr Themen im großen internationalen und interkonfessionellen Rahmen ab. Neben aller Kirchenpolitik spricht Sie immer wieder über ihre eigene geistig-seelische Entwicklung, z.B. beim Verlust Ihrer beiden Kinder im Abstand von wenigen Jahren oder Ihrer Scheidung. Auch die drei abgedruckten Predigten aus den Jahren 2012 und 2013 machen Ihre "Zeitgeschichten"-Sammlung authentisch. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm: Immer wieder unterbricht Sie ihre teilweise sehr genauen Informationen über Institutionen oder Personen durch unterhaltsame Anekdoten wie beispielsweise von der Nichtsesshaften-Gruppe vor dem Lübecker Dom, die bei Ihrer Verabschiedung schließlich doch noch die Kirche betritt. Das Buch ist ansprechend gestaltet: Ausreichend Platz zwischen den Kapiteln, gute Schrifttypen für die Überschriften und eingestreuten Gedichte. Die Bilder befinden sich mitten im Text, nicht in einem gesonderten Bildteil, was die Geschichten direkt anschaulicher macht und dem Leser ein Hin-und Herblättern erspart. Ein Überblick über verwendete Literatur und eigene Werke von Wartenberg-Potter am Ende der Autobiographie ermuntern zur eigenen Weiterarbeit. (Das einzige, was mich gestört hat, war die Internetadresse mit „Pixelbild für´s Handy“ auf der vorderen inneren Umschlagseite, da ich so etwas eher aus „unseriöser“ Werbung kenne.) Mein Fazit: Ein gutes Buch über das Träumen und Kämpfen für eine glaubwürdige Kirche, das ich auf jeden Fall weiterempfehle. ThP 10/2013

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Von: Friedrich Käpplinger aus Ansbach

31.10.2013

Bärbel Wartenberg-Potter: Anfängerin. Zeitgeschichten meines Lebens Vielleicht geschah es unbeabsichtigt, das jüngst vorgelegte Buch der ehemaligen Direktorin der Abteilung „Frau in Kirche und Gesellschaft“ des ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) Genf/Schweiz, ist ein mehr als nötiger Impuls für die jetzt im November in Südkorea stattfindende Vollversammlung des Weltkirchenrates in dem 350 papstunabhängige Kirchen zusammen-geschlossen sind. Wieder und vielleicht noch deutlicher als je zuvor wird die Frage nach dem Sinn dieses globalen Rates gestellt. Bei all den Fragen hilft die Lektüre dieses mit Leidenschaft, Weitsicht und großer Sachkenntnis geschriebene Buch, immer wieder aufkommende Zweifel, ob denn dieser Weltkirchenrat wirklich etwas bewirken könne. Wartenberg-Potter hatte in führender Position an der sechsten Vollversammlung des Rates 1983 in Vancouver teilgenommen. Das zentrale, neunte Kapitel ihres neuen Buches beschreibt die damalige Ausgangslage, den Verlauf der Tagung und die Ergebnisse vor 30 Jahren. Sie sind bis auf den heutigen Tag wirksam. Gerade angesichts der damals prekären Weltsituation (atomares Wettrüsten der Supermächte USA und UdSSR) gelang es dieser Kirchenversammlung, für die Zukunft prägende Ziele zu erreichen: zum einen in der Friedensfrage die Absage an die Ideologie der Abschreckung und zum anderen die Beteiligung von Frauen in den Mitgliedskirchen und in den Strukturen des ÖRK. Bis heute ist das damals gefundene Leitwort „Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Erhaltung der Schöpfung“ handlungsleitendes Motiv für Christinnen und Christen und ihre Kirchen. Die sechs Jahre im und für den Ökumenischen Rat der Kirchen stehen zwar im Zentrum der Zeitgeschichten der Lebensbeschreibung, sie sind aber vorgeprägt durch die Lebensgeschichte der Autorin. So erzählt Wartenberg-Potter von ihrer Herkunft aus dem Pfälzer Wald, in den sie in den fünfziger Jahren mit ihrem Vater und Schwestern oft spazieren ging und dort erste Erfahrungen als Grenzgängerin über die deutsch-französische Grenze hinweg sammeln konnte. Grenzgängerin blieb sie ihr Leben lang. Wie auch ihre bleibende Liebe zur Musik bereits im Elternhaus geweckt wurde. Immer wieder bereit zu neuen Anfängen und Aufbrüchen, zu Veränderungen und vor allem mit dem ständigen Wunsch und der Bereitschaft Neues kennen zu lernen. Berufliche wie persönliche Erfahrungen, hier vor allem das bittere Leid des Verlustes ihrer Kinder, aber auch die Tröstungen und die Geborgenheit durch Menschen, die ihr freundschaftlich verbunden waren, von diesen Impulsen erzählt dieses Buch mit einer Nähe und Dichte, dass der Leser sich unmittelbar angesprochen und beteiligt weiß am Lebensgeschick der Autorin, wie auch an den öffentlichen Geschehnissen. Das Buch ist auf seine Weise ein zeitgeschichtliches Dokument der letzten sieben Jahrzehnte, angefangen in den Nachkriegszeiten bis hin zur jüngsten Gegenwart. Aus der Mitarbeit bei „Aktio Missio“, dem „Dienst für Mission und Ökumene“ und der Jahre als Studienleiterin im „Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildungsarbeit“ erwuchs Wartenberg-Potters politisches wie kirchliches vor allem ökumenisches Engagement der Befreiungstheologie. Aufenthalte in Afrika (Ghana, Südafrika), in New York, in der Karibik und in Genf und Begegnungen mit Frauen und Männern weiteten den Horizont und das Verständnis für den jeweiligen Kontext in dem das Evangelium von der Freiheit des Menschen und seiner Befreiung aus Unterdrückung. Deutlich wird, welche Beschwernisse zu überwinden waren und welche Hilfe christlicher Glaube in den Befreiungsgeschichten bedeuten kann. Als Feministin hatte es Wartenberg-Potter nicht leicht. Der Titel des Buches verweist auf ihr Leit- und Lebensmotiv: immer wieder mußte und konnte sie neu anfangen und wurde in allen Anfängen zugleich auch zur Anstifterin für Neues. Zuletzt wohl als eine der ersten Bischöfinnen der evangelischen Kirche in Deutschland. Sie war federführend beteiligt am Zusammenschluss dreier Landeskirchen, Nordelbien, Mecklenburg und Pommern zur Nordkirche, die 2012 an Pfingsten ausgerufen werden konnte. Aus der Karibik, wohin sie mit ihrem Mann Philip Potter dem ehemaligen Generalsekretär des ÖRK ausgewandert war, zurück nach Deutschland gekommen, beschreibt Wartenberg-Potter freilich auch die besonderen kirchlichen Mentalitäten hierzulande, verkrustete Strukturen im kirchlichen Gemeindeleben, das ermutigende Engagement von Frauen und Gemeindegruppen und die veränderten kirchlichen Herausforderungen in einem wohlhabenden Land der jüngsten Jahre. So wird die Lektüre dieses Buches nicht nur zu einer hilfreichen Horizonterweiterung für die Lebens-bedingungen der ärmeren Bevölkerung in den meisten Länder dieser Erde, sie ist zugleich die Bio-graphie eines außergewöhnlichen Frauen-Lebens, läßt teilhaben am persönlichen Glauben und dessen ständigen Erweiterungen und Vertiefungen und schließlich ist sie auch ein Geschichts- und Erfahrungsbuch über Entwicklungen kirchlichen Lebens weltweit, wie insbesondere der evangelischen Kirche in Deutschland. Entstanden ist ein Hoffnungsbuch, das ermutigt, selbst immer wieder aufs Neue anzufangen „Only connect“ – unser Verflochtensein mit allen Lebewesen in einer neuen Spiritualität“

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Zeitgeschichten voller Hoffnung für die Zukunft

Von: Friedrich Käpplinger aus Ansbach

29.10.2013

Vielleicht geschah es unbeabsichtigt, das jüngst vorgelegte Buch der ehemaligen Direktorin der Abteilung „Frau in Kirche und Gesellschaft“ des ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) Genf/Schweiz, ist ein mehr als nötiger Impuls für die jetzt im November in Südkorea stattfindende Vollversammlung des Weltkirchenrates in dem 350 papstunabhängige Kirchen zusammen-geschlossen sind. Wieder und vielleicht noch deutlicher als je zuvor wird die Frage nach dem Sinn dieses globalen Rates gestellt. Bei all den Fragen hilft die Lektüre dieses mit Leidenschaft, Weitsicht und großer Sachkenntnis geschriebene Buch, immer wieder aufkommende Zweifel, ob denn dieser Weltkirchenrat wirklich etwas bewirken könne. Wartenberg-Potter hatte in führender Position an der sechsten Vollversammlung des Rates 1983 in Vancouver teilgenommen. Das zentrale, neunte Kapitel ihres neuen Buches beschreibt die damalige Ausgangslage, den Verlauf der Tagung und die Ergebnisse vor 30 Jahren. Sie sind bis auf den heutigen Tag wirksam. Gerade angesichts der damals prekären Weltsituation (atomares Wettrüsten der Supermächte USA und UdSSR) gelang es dieser Kirchenversammlung, für die Zukunft prägende Ziele zu erreichen: zum einen in der Friedensfrage die Absage an die Ideologie der Abschreckung und zum anderen die Beteiligung von Frauen in den Mitgliedskirchen und in den Strukturen des ÖRK. Bis heute ist das damals gefundene Leitwort „Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Erhaltung der Schöpfung“ handlungsleitendes Motiv für Christinnen und Christen und ihre Kirchen. Die sechs Jahre im und für den Ökumenischen Rat der Kirchen stehen zwar im Zentrum der Zeitgeschichten der Lebensbeschreibung, sie sind aber vorgeprägt durch die Lebensgeschichte der Autorin. So erzählt Wartenberg-Potter von ihrer Herkunft aus dem Pfälzer Wald, in den sie in den fünfziger Jahren mit ihrem Vater und Schwestern oft spazieren ging und dort erste Erfahrungen als Grenzgängerin über die deutsch-französische Grenze hinweg sammeln konnte. Grenzgängerin blieb sie ihr Leben lang. Wie auch ihre bleibende Liebe zur Musik bereits im Elternhaus geweckt wurde. Immer wieder bereit zu neuen Anfängen und Aufbrüchen, zu Veränderungen und vor allem mit dem ständigen Wunsch und der Bereitschaft Neues kennen zu lernen. Berufliche wie persönliche Erfahrungen, hier vor allem das bittere Leid des Verlustes ihrer Kinder, aber auch die Tröstungen und die Geborgenheit durch Menschen, die ihr freundschaftlich verbunden waren, von diesen Impulsen erzählt dieses Buch mit einer Nähe und Dichte, dass der Leser sich unmittelbar angesprochen und beteiligt weiß am Lebensgeschick der Autorin, wie auch an den öffentlichen Geschehnissen. Das Buch ist auf seine Weise ein zeitgeschichtliches Dokument der letzten sieben Jahrzehnte, angefangen in den Nachkriegszeiten bis hin zur jüngsten Gegenwart. Aus der Mitarbeit bei „Aktio Missio“, dem „Dienst für Mission und Ökumene“ und der Jahre als Studienleiterin im „Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildungsarbeit“ erwuchs Wartenberg-Potters politisches wie kirchliches vor allem ökumenisches Engagement der Befreiungstheologie. Aufenthalte in Afrika (Ghana, Südafrika), in New York, in der Karibik und in Genf und Begegnungen mit Frauen und Männern weiteten den Horizont und das Verständnis für den jeweiligen Kontext in dem das Evangelium von der Freiheit des Menschen und seiner Befreiung aus Unterdrückung. Deutlich wird, welche Beschwernisse zu überwinden waren und welche Hilfe christlicher Glaube in den Befreiungsgeschichten bedeuten kann. Als Feministin hatte es Wartenberg-Potter nicht leicht. Der Titel des Buches verweist auf ihr Leit- und Lebensmotiv: immer wieder mußte und konnte sie neu anfangen und wurde in allen Anfängen zugleich auch zur Anstifterin für Neues. Zuletzt wohl als eine der ersten Bischöfinnen der evangelischen Kirche in Deutschland. Sie war federführend beteiligt am Zusammenschluss dreier Landeskirchen, Nordelbien, Mecklenburg und Pommern zur Nordkirche, die 2012 an Pfingsten ausgerufen werden konnte. Aus der Karibik, wohin sie mit ihrem Mann Philip Potter dem ehemaligen Generalsekretär des ÖRK ausgewandert war, zurück nach Deutschland gekommen, beschreibt Wartenberg-Potter freilich auch die besonderen kirchlichen Mentalitäten hierzulande, verkrustete Strukturen im kirchlichen Gemeindeleben, das ermutigende Engagement von Frauen und Gemeindegruppen und die veränderten kirchlichen Herausforderungen in einem wohlhabenden Land der jüngsten Jahre. So wird die Lektüre dieses Buches nicht nur zu einer hilfreichen Horizonterweiterung für die Lebens-bedingungen der ärmeren Bevölkerung in den meisten Länder dieser Erde, sie ist zugleich die Bio-graphie eines außergewöhnlichen Frauen-Lebens, läßt teilhaben am persönlichen Glauben und dessen ständigen Erweiterungen und Vertiefungen und schließlich ist sie auch ein Geschichts- und Erfahrungsbuch über Entwicklungen kirchlichen Lebens weltweit, wie insbesondere der evangelischen Kirche in Deutschland. Entstanden ist ein Hoffnungsbuch, das ermutigt, selbst immer wieder aufs Neue anzufangen „Only connect“ – unser Verflochtensein mit allen Lebewesen in einer neuen Spiritualität“

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