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Rezensionen zu
Eine kurze Geschichte der Menschheit

Yuval Noah Harari

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Der Historiker Harari beschreibt in seinem erstmals 2011 erschienenen Werk den Werdegang eines durchschnittlichen Tieres zum alles dominierenden Lebewesen auf dem blauen Planeten, heute bekannt unter dem Namen Homo sapiens. Die ersten Kapitel handeln von unseren frühen Vorfahren vor über 70000 Jahren und wie sie sich gegenüber den anderen Menschenarten als dominante Spezies durchsetzen konnten. Durch die landwirtschaftliche Revolution machte sich der Mensch die Welt zum Untertan und stellte sich von da an über alle anderen Lebewesen dieser Erde. Diese Entwicklung hatte weitreichende Folgen für das Voranschreiten des Menschen; vom Jäger und Sammler transformierte er sich nach und nach zum sesshaften Landwirt mit all seinen Vor- und Nachteilen. Durch die kognitive Revolution schließlich wird der Mensch zu einem übernatürlichen Wesen. Auch wenn der Titel vermuten lässt, dass es sich hierbei um einen Rückblick auf die Menschheit handelt, werden immer wieder Bezüge zur Gegenwart hergestellt. Im letzten Abschnitt, der überaus nachdenklich macht, befasst sich Harari mit der Gegenwart und einer möglichen Zukunft des Menschen. Harari bemühte sich sichtlich um einen verständlichen Schreibstil trotz Komplexität des Inhalts. Dennoch erfordert die Lektüre große Aufmerksamkeit, um die Vielfalt und die Tragweite des Inhalts erfassen zu können. Trotz der Inhaltsdichte gibt es zu keinem Zeitpunkt Längen oder langweilige Passagen. Besonders gelungen an diesem Buch ist die Tatsache, dass während des Lesens neue Gedankengänge und Eindrücke entstehen können, da der Autor sehr detailliert über die Entwicklungen des Menschen und deren vielfältige Konsequenzen schreibt. Zudem werden Fragen zu etablierten Strukturen und Ritualen aufgeworfen, die im Alltag zwar omnipräsent sind, deren Bedeutung oder Herkunft jedoch niemals hinterfragt werden. Als Beispiel lässt sich hier die Entstehung und Entwicklung des Geldes anführen. Darüber hinaus bezieht der Autor Themenfelder wie Religion, Kultur und Politik mit ein. Letztendlich lassen sich viele interessante Erkenntnisse aus der Lektüre gewinnen. Wer also für die Weihnachtszeit ein anregendes, interessantes und lehrreiches Buch sucht, das den gesamten Bogen von der Menschheitsgeschichte bis zu Zukunftsvisionen spannt, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen! Zeit Wissen formuliert dazu treffend: "Yuval Noah Havarie schreibt präzise, klug - und vor allem so, dass man gar nicht aufhören will zu lesen. Dieses Buch lässt Hirne wachsen."

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Ich muss schon sagen Emma, wenn ich höre, wie du deinen eigenen Verstand mißbrauchst, bin ich fast geneigt dir zuzustimmen. Lieber gar keinen Verstand haben, als ihn so falsch anzuwenden wie du. (Jane Austen) Reizvoll finde ich bei der kurzen Geschichte eines solch riesenhaften Themas, entscheidende und wesentliche Entwicklungen zeigen zu wollen und begreiflich zu machen. Dass es sie mehr oder weniger wesentlich und sinnvoll gegeben hat und dass sie als solche reflektiert und formuliert werden können, erscheint verlockend, allerdings auch gerade für den Teil unseres Menschseins und der Menschheit, welche sich zu einer ungeheuerlichen Anmaßung und Selbstermächtigung über andere Teile und alles andere Leben haben hinreißen lassen. Auf was es dem entgegengesetzt wirklich ankommt, ist Bereitschaft und Fähigkeit zum Diskurs oder Dialog und eine engagierte und auch (selbst)konfrontative Auseinandersetzung mit Geschichte: Menschen sind soziale Wesen durch und durch, die Evolution ihrer besonderen Intelligenz und von Zivilisation, ist im wesentlichen Kooperation und zwischenmenschliche Interaktion.[2] Auch in dieser kurzen Geschichte wird das gleich im Buchdeckel hervorgehoben und ist wiederkehrendes Thema vieler Kapitel. Was sicher zum wichtigsten Grund für unsere Intelligenz wurde, ist allerdings auch zum dunkelsten und zerstörerischsten Teil unserer Geschichte geworden: Nach einer These die sich immer mehr durchsetzt und auch von H. überzeugend vertreten wird, hat der Homo sapiens als Jäger und Sammler durch raffinierte Kooperation anfangs noch kleiner Gruppen überall wo er auftauchte, den größten Teil der Megafauna ausgerottet und nach der gleichen Methode alle weiteren Menschengattungen, wie z. B. den Neandertaler (S. 88)[3]. Ausdifferenzierung, Vielfalt, Vitalität und Komplexität, ist zweifellos wesentliche Grundlage von dem, was wir (Selbst)Reflexionsfähigkeit und Intelligenz nennen können. Schon in Zeiträumen, die gern „Vorgeschichte“ genannt werden, hat der Homo sapiens seine Weisheit negiert und umgekehrt; zur negativen Intelligenz gemacht und gegen sich selbst und ihre Grundlagen gerichtet. Wir sollten uns meine ich viel mehr in Forschung und Theorie die Frage stellen, wie ursächlich und wesentlich dies zu Militarismus, Rassismus, Nationalismus und Sexismus geführt hat. In meiner Rezension soll es darum gehen, die wackeligen und unklaren Thesen und Behauptungen dieser kurzen Einleitung zu erläutern und zu begründen. ... "Götter, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt. Dass „primitive Menschen“ ihre Gesellschaft zusammenhalten, indem sie an Geister glauben und bei Vollmond um ein Feuer herumtanzen, verstehen wir sofort. … Im Grunde sind Unternehmer und Anwälte (allerdings) gar nichts anderes als mächtige Zauberer. Die Geschichten die sich moderne Juristen erzählen, sind sogar noch viel sonderbarer als die der alten Schamanen." (S. 41) ... Aber kann etwas, das so weitreichende Folgen und Wirkungen hat, irgendwie und eigentlich gar nicht sein? Seine Formulierung scheint mir an diese Stelle bestenfalls misslungen zu sein. Mal auf die Gefahr hin als humanistischer Träumer und Idealist dazustehen; aber ist es wirklich so unmöglich, dass sich Menschenrechte vielleicht doch etwa selbst als Teil der realen Biologie begründen und ableiten lassen? Bzw. als Teil von Natur, Leben und Intelligenz? Würde es nicht doch der Mühe lohnen, ehe man Menschenrechte wie nebenbei mitsamt Göttern und Geld als „erfundene Ordnung“ (S. 131) über den Haufen wirft? Weiterlesen: https://www.fuehlenunddenken.de/2017/04/02/seine-meine-oder-eine-kurze-geschichte-der-menschheit/

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In „Eine Kurze Geschichte Der Menschheit“ erläutert Yuval Noah Harari den Werdegang der menschlichen Rasse. Dabei beginnt er bei den Urzeiten der Menschen und geht auch auf die früheren Menschenrassen ein und warum diese ausgestorben sind. Der Autor endet mit der heutigen Zeit und der heutigen Rolle der Menschen. Harari teilt sein Buch nach den 3 großen Revolutionen der Menschheit ein – der kognitiven Revolution, der landwirtschaftlichen Revolution und die wissenschaftliche Revolution. Die kognitive Revolution beschreibt eine Entwicklung des Homo Sapiens, die dazu führte, dass das Gehirn deutlich an Größe gewinnt und somit konnte der Mensch erstaunliche Fähigkeiten erlangen Dies fand ungefähr vor 70 000 Jahren statt. Die landwirtschaftliche Revolution bezeichnet das veränderte Leben der Menschen vor ungefähr 12 000 Jahren. Damals haben die Menschen begonnen, die Natur nicht mehr nur für sich zu nutzen, sondern auch sie effektiver und großflächiger zu nutzen. So haben sie zuerst begonnen, Tiere zu halten und nicht nur zu jagen. Später wurde dann auch landwirtschaftlicher Anbau betrieben. Die wissenschaftliche Revolution fand deutlich näher an unserer Zeit statt, nämlich ungefähr vor 500 Jahren. Durch unglaubliche Entdeckungen und tolle Erfindungen hat sich das Leben der damaligen Menschen rasant verändert. In keiner anderen Zeitspanne hat es jemals so viele Veränderungen gegeben wie in der Zeit von 1500 bis jetzt. Harari hat einen unglaublichen Schreibstil. Es hat selten so viel Spaß gemacht ein Sachbuch zu lesen, denn man ließt dabei ja nicht nur, sondern lernt wirklich interessante Dinge. Harari versucht das Buch nicht langweilig zu gestalten sondern bringt dem Leser durch komische Vergleiche näher an das Beschriebene heran. Auch Fachausdrücke werden leicht erläutert und evolutionäre Vorgänge zum Beispiel anhand von Romeo und Julia erklärt. Mir hat das Buch wirklich sehr viel Spaß gemacht und ich kann es jedem empfehlen, der Lust hat ein bisschen was über die Geschichte der Menschheit zu erfahren. Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass wirklich etwas hängen bleibt!:) Meine Bewertung: 5/5

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Im Allgemeinen lese ich nur selten Sachbücher. Für naturwissenschaftliche oder philosophische Thematiken habe ich allerdings schon einiges übrig und mache gern mal eine Ausnahme. Eine kurze Geschichte der Menschheit ist eine solche und bei weitem nicht so trocken, wie der Titel zunächst vermuten lässt. Denn um Geschichte im Sinne blanker Daten und Fakten geht es im Buch von Yuval Noah Harari lediglich ganz am Rande. Stattdessen bekommt der Leser eine ordentliche Ladung Denkanstöße präsentiert, die sich an Wendepunkten der Entwicklung des Menschen orientieren. Das Buch gliedert sich daher in vier Kapitel: die kognitive sowie die landwirtschaftliche Revolution, die Vereinigung der Menschheit und wissenschaftliche Umwälzungen. Wirklich genial finde ich, dass sich ein Kapitel ganz ohne wahrnehmbare Brüche aus dem anderen ergibt. Auf diese Weise werden vom Autor nach und nach verschiedene Fragen behandelt: Wie organisierten sich die ersten Menschengruppen? Führten Jäger und Sammler ein besseres Leben als Bauern? Welchen Einfluss hatten Religion oder die Erfindung des Geldes auf soziale Strukturen? Wird sich die Menschheit in Zukunft neu erschaffen? Immer wieder spekuliert der Autor über andere mögliche Ausgänge der Geschichte. Weiterhin stellt er moderne Verhaltensweisen in Bezug zu unseren Instinkten und erforscht mögliche Zusammenhänge. Indem entscheidende Konzepte anhand historischer Beispiele erläutert werden, deckt der Autor schonungslos Motive und Fehler, aber auch die schier endlose Fantasie unserer Spezies auf. Oftmals werden dabei genauso viele Fragen aufgeworfen, wie beantwortet, wodurch man Lust bekommt, sich im Nachhinein mit einigen der angeschnittenen Themen näher zu befassen. Mir selbst hat das Sachbuch wirklich Freude bereitet, weil es prägnant die Entwicklung des Menschen vom unauffälligen Tier bis hin zu künftigen Möglichkeiten künstlichen Lebens zusammenfasst. Besonders gegen Ende des Buches, das bevorstehende Entwicklungen skizziert, nehmen die Kapitel fast philosophische Qualitäten an. Diese Lektüre ist genauso spannend, wie überraschend und aufwühlend, denn trotz seines spielerischen Tonfalls ist Harari in seinen Betrachtungen stets kritisch und fordert dazu auf, selbst nachzudenken. Genau so sollte gutes Lesefutter doch sein, oder? Katrin, www.inkunabel.wordpress.com Autor: Yuval Noah Harari Buchtitel: Eine kurze Geschichte der Menschheit Verlag: Pantheon Verlag

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Auf 508 Seiten führt Yuval Harari den Leser durch 100.000 Jahre Menschheitsgeschichte. Die beginnt mit dem Menschen als ziemlich unauffälligem Tier unter anderen Tieren. Das ändert sich erst mit der ersten von insgesamt drei Revolutionen, die Harari als Schlüsselerlebnisse für die Menschheitsgeschichte definiert: der kognitiven Revolution vor 70.000 Jahren, gefolgt von der landwirtschaftlichen Revolution vor 12.000 Jahren und schlussendlich der wissenschaftlichen Revolution vor knapp 500 Jahren. Die kognitive Revolution bezeichnet die Entstehung neuer Denk- und Kommunikationsformen, mit deren Hilfe der Homo Sapiens sich von Afrika aus bis nach Europa und Asien ausbreiten konnte und sich dabei gegen die dort bereits lebenden Neandertaler und andere Menschenarten durchsetzte. Nach dieser kognitiven Entwicklung erfand der Homo Sapiens Boote, Öllampen, Pfeil und Bogen und Begann auch damit, vor etwa 45.000 Jahren, Kunst und Schmuck herzustellen. Etwa zur selben Zeit müssen sich erste Religionen, Handel und gesellschaftliche Schichten in unterschiedlich starker Ausprägung gebildet haben. Die landwirtschaftliche Revolution bezeichnet den Wandel von Jägern und Sammlern zu sesshaften Ackerbauern. Nachdem zunächst Weizen und Ziegen domestiziert wurden, folgten vor rund 10.000 Jahren Erbsen und Linse, vor 6.000 Jahren domestizierte der Homo Sapiens die ersten Pferde und vor 5.500 Jahren schließlich wurde der erste Wein angebaut. Die wissenschaftliche Revolution, die um 1500 herum einsetzte, hat die Menschheit davon überzeugt, dass Wissen mit Macht gleichzusetzen ist. Laut Harari ging es der Menschheit vor diesem Zeitpunkt nicht darum, neues Wissen zu erwerben sondern eher, bestehendes Wissen zu bewahren. Seit der wissenschaftlichen Revolution hat sich dies geändert und drei Eigenschaften der modernen wissenschaftlichen Tradition sind ausschlaggebend: Das Eingeständnis der Unwissenheit (alles, was wir zu wissen glauben, kann durch neue Erkenntnisse widerlegt werden), die zentrale Bedeutung von Beobachtung und Mathematik (Beobachtungen werden mit Hilfe mathematischer Instrumente zu allgemeingültigen Theorien verbunden), und der Erwerb neuer Fähigkeiten (die allgemeingültigen Theorien werden für den Erwerb neuer Fähigkeiten und zur Entwicklung neuer Technologien genutzt). Eine kurze Geschichte der Menschheit ist ein ambitioniertes Buch. Harari berücksichtigt schließlich nicht nur historische Fakten, sondern geht auch teils sehr philosophisch an das Erläuterte heran - so stellt er zum Beispiel in Frage, ob sich die Lebensqualität der Menschen durch die landwirtschaftliche Revolution tatsächlich zum Besseren verändert hat. Auch die in den letzten Jahren immer beliebter gewordene Glücksforschung bezieht er mit ein und sie dominiert den letzten Teil dieses Buches. Durch diese vielseitige Herangehensweise reißt Harari eine Menge interessanter Themen an und er bietet Thesen, mit denen man übereinstimmen kann, aber nicht muss, und die definitiv zum Nachdenken anregen. Zugleich ist dieses bunte Gemisch jedoch auch die größte Schwäche des Buches. Harari verfranst sich in manchen Theorien und wird so dem Anspruch, eine kurz-knackige Übersicht zur Menschheitsgeschichte zu bieten, nicht gerecht. Dafür scheint ihm dann an anderen Stellen die Zeit, oder der Raum, zu fehlen, um ausführlicher zu berichten. So werden beispielsweise komplexe historische Ereignisse wie die französische Revolution so verkürzt dargestellt, dass sie Hararis Theorien untermauern können, der Sache an sich jedoch nicht gerecht werden und ein teilweise verzerrtes Geschichtsbild abgeben. Vermutlich auch dieser extremen Verknappung geschuldet, sind Begrifflichkeiten und Bilder nicht immer sehr glücklich gewählt. Ein Großteil der Formulierungen derer Harari sich bedient, um komplexe Sachverhalte auch für absolute Geschichts-Beginner begreiflich zu machen, sind zu einfach und eindeutig - für eine umfassende Darstellung von Geschichte muss man auch Grautöne verwenden. Insgesamt ein teilweise hochinteressantes Buch, das jedoch meinen Erwartungen leider nicht ganz gerecht wurde.

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Ein wundervolles Buch! Es ist für mich das Sommersachbuch des Jahres! Harari erzählt die Geschichte aus einer ganz anderen Perspektive. Seine Sprache ist leicht und das Buch ließt sich flüssig wie ein Roman. Trotzdem vermittelt es ein Wissen, was ich davor nicht hatte. Ich bin begeistert! Das Buch ist informativ, lehrreich, unterhaltsam und ironisch, witzig. Eine Verbeugung an den Autor, der diesen Spagat geschafft hat!

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Wie konnte der Mensch es schaffen, zu glauben, die Erde zu beherrschen? Welche Errungenschaften, Freiheiten, Möglichkeit, Zwänge und Fehler haben ihn dazu geführt? Welche Schritte sind wir gegangen, vom aufrechten Gang bis zum digitalen Zeitalter? Yuval Noah Harari erklärt es. In seinem – im Vergleich zur Erdengeschichte doch sehr kompaktem – Buch erzählt er von der kognitiven, landwirtschaftlichen und wissenschaftlichen. Mit den vielen Vielleichts der Historiker zeigt er dabei nicht nur einen möglichen Weg auf und gibt zu, wo Lücken sind. Biologische wie kulturelle und industrielle Phänomene werden beleuchtet, erklärt und mit Beispielen versehen. Das – natürlich – offene Ende stellt die Frage nach dem Götterstatus der Menschen und den selbst auferlegten Normen. Ich war von dem Buch gefesselt. Gerade der erste eher biologische Teil von Eine kurze Geschichte der Menschheit war faszinierend und aus meiner Sicht überaus interessant. Nicht, dass die späteren kulturellen Entwicklungen nicht ebenso beachtenswert sind, aber die natürliche Auslese, die Entwicklung zum homo sapiens ist ein reines Wunder der Natur aus meiner Sicht und ebenso eine erschreckende Entwicklung. Das zeigt auch das Buch auf. So führt Harari beispielsweise die Vermehrung der Menschen in Bezug zur Vermehrung von domestizierten Tieren (Hühnern, Schafen, Kühen) und zeigt gleichzeitig, dass dieser massentechnische Evolutionssieg für diese Lebewesen oft mit einem einzigen Leidensweg (Nahrungsmittelproduktion) verbunden ist. Ohne zu belehren geht Harari diesen Weg. Stellt die Aufgabe des Normadentums eben nicht nur als geniale Entwicklung dar, sondern belegt welche Einbußen der Mensch dafür hingenommen hat. Dieser reflektierte Blick zieht sich durch das Buch, das mitnichten eine Lobpreisung des großartigen Menschen ist, sondern Positives wie Negatives gegeneinander stellt. So bleibt das Buch auch relativ wertfrei, zeigt kein: Nur so ist es richtig, sondern vielmehr ein: So ist es nunmal. Etwas schwieriger zu lesen, aber nicht weniger interessant, ist das Buch in Bezug auf die „jüngere“ Geschichte. Vielleicht fand ich die wissenschaftliche Revolution aber auch deswegen nur bedingt ebenso fesselnd wie die kognitive, weil mein Kulturwissenschaftlicher Hintergrund mir da einiges schon vorher klar gemacht hat. Vielleicht ist es aber auch einfach leichter mit einem weiteren Blick auf die frisch entstandenen Menschen zu sehen, als die Fehler der direkteren Vorfahren vorgeführt zu bekommen – und damit mitunter die eigenen. Höchst wissens- und damit auch lesenswert ist Eine kurze Geschichte der Menschheit. Mit einem wunderbar unterhaltsamen Stil, der weniger belehrt, als anekdotenreich informiert und die großen Punkte der Menschheitsgeschichte auf so einfache Weise darlegt, kann ich es nur empfehlen.

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Thalia Buchhandlung Nord GmbH & Co. KG

Von: Monika Mannke aus Berlin

30.08.2013

Ein genialer Tripp durch unsere Geschichte – Lesegenuss pur! Man weiß ja eigentlich, was kommt – und ist trotzdem gespannt, wie es weiter geht. Zum Weiterempfehlen!!

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