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Rezensionen zu
Die Wahrheit und andere Lügen

Sascha Arango

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Seit sein hochgelobtes Debüt erschienen ist, kann Henry kaum mehr einen Schritt vor die Tür machen, ohne dass er erkannt wird. Dennoch kennt ihn eigentlich niemand, weder Fans noch Verleger oder Kritiker – nicht einmal seine Ehefrau. Bisher konnte Henry Details aus seiner Vergangenheit immer gekonnt unter Verschluss halten. Doch was wird man finden, wenn man sich nicht so einfach abspeisen lässt? Durch Klappentext, Kurzbeschreibung und direkt mit Einstieg wird deutlich, dass dem Charakter Henry mit Vorsicht gegenüberzutreten ist, Sympathien behält man wohlweislich für sich. Obwohl trotz aller Andeutungen die Unschuldsvermutung im Raum stehen sollte – schließlich kann es sich ja auch immer um ein perfides Spiel handeln, das ihn zu Fall bringen soll – spürt man sofort eine gewisse Abneigung. Innerhalb der Erzählung wird garantiert nichts beschönigt, und doch ist man schon bald unsicher was Wahrheit und was Lüge ist. Wo ist die Grenze zwischen beidem, an welchem Punkt vermischt sich das tatsächlich Erlebte mit dem Erdachten? Regelmäßig erwischt man sich bei dem Gedanken es möge endlich eine in sich stimmige Variante dargelegt werden, um Ungereimtheiten auszuradieren und fadenscheinige Annahmen zu eliminieren. Trotz dessen, dass man als Leser kontinuierlich mit einbezogen wird, ist man doch nichts weiter als ein Zaungast oder gar ein Spielball des Autors – wie so viele andere auch. Sprachlich muss man sich zunächst ein wenig einfinden, die Handlung folgt einer recht nüchternen Erzählweise, es fällt kein Wort mehr als unbedingt notwendig. Dennoch, vielleicht auch gerade deswegen, wird der Leser mit jeder weiteren Seite tiefer hineingezogen in diese Geschichte, die so wenig greifbar scheint, obwohl doch alles vor den Augen des Lesers geschieht. Schon lange ist nicht mehr der Ausgang des Geschehens entscheidend. Zahlreiche Elemente pflastern den Weg der Existenz eines jeden einzelnen, Abzweigungen entstehen, werden genommen oder ignoriert, aber immer bleibt alles in Bewegung. So ist auch dieser Roman aufgebaut, der in letzter Konsequenz vermutlich nach einmaligem Lesen gar nicht in Gänze zu durchdringen ist.

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Dieses Buch steht schon eine Weile auf meiner Wunschliste und jetzt habe ich es endlich auch gelesen. Nach zwei Jahren bloggen habe ich mein erstes Rezensionsexemplar angefragt und auch bekommen, vielen Dank an das Bloggerportal! Henry Hayden, der Protagonist, erfährt gleich am Anfang, dass seine heimliche Geliebte, Betty Hansen, ein Kind von ihm erwartet. Seine Begeisterung hält sich verständlicherweise in Grenzen und er fragt sich, wieso seine Frau Martha von ihm kein Kind bekommt. Betty ist seine Lektorin und eigentlich kann er sie nicht wirklich leiden. Ich auch nicht. Ich mochte sie von der ersten Seite an nicht. Henry ist ein Bestseller-Autor. Betty hat rein zufällig das erste Manuskript, das er an das kleine Verlagshaus Moreany geschickt hatte, entdeckt. Das war die Rettung für Claus Moreanys Verlag, und seither liefert Henry regelmäßig Bestseller ab. Er und seine Frau sind durch seine Bücher wohlhabend geworden, sind den ärmlichen Verhältnissen entkommen, leben ganz angenehm und eher zurückgezogen in einer kleinen Ortschaft irgendwo an einer Küste. Eigentlich ist Henry glücklich in seiner Ehe aber, wie viele Männer, kann er das Fremdgehen nicht lassen. Trotzdem liebt er seine Frau und diese Liebe für sie habe ich als aufrichtig empfunden, auch wenn es das einzig wirklich Aufrichtige in seinem Leben ist. Und Martha liebt ihn, so wie er ist, mit all seinen Fehlern. Henry und Martha haben ein gemeinsames, großes Geheimnis, und solange kein anderer davon erfährt, lässt es sich wirklich gut leben. Er kann seine eitle, leicht angeberische Ader ausleben und seine Frau kann ihr bescheidenes, zurückgezogenes Leben führen. Henry ist mit dem serbischen Fischhändler Obradin Basari befreundet. Gerade in dieser Freundschaft erkennt man, dass Henry kein geiziger Mensch ist und auch nicht eingebildet, kommt er doch selbst aus sehr bescheidenen Verhältnissen. Henry ist ein Protagonist, den ich nicht unsympathisch finde, obwohl das doch eher nahliegend wäre. Der Klappentext ist auch leicht irreführend, weil Henry sich keinesfalls vornimmt, ein Mord zu verüben wie angedeutet. Er begeht sehr spontan einen folgeschweren Fehler, der sein Leben für immer verändern wird, unwiderruflich. Dieser Fehler zieht einfach andere Handlungen nach sich. Für mehr als die Hälfte des Buches war es wirklich schwer für mich ihm geplante, bösartige Handlungen zu unterstellen. Im Gegenteil, manchmal hat er fast heldenhaft gehandelt! So waren meine Gefühle für ihn permanenten Schwankungen unterworfen. Mit einem Einblick in seine Vergangenheit wird manches verständlich. Auf dem Cover steht »Roman« und ich denke, das passt, auch wenn diese Geschichte Elemente eines Kriminalromans oder auch Thrillers beinhaltet. Mehr als einmal war ich von den Wendungen, die diese Geschichte nimmt, überrascht. Es geht aber nicht darum, aus der Sicht eines Detektivs ein Verbrechen aufzuklären. Es geht um Henry, um das was er macht oder was um ihn herum passiert. Es geht um sein Leben, ein Konstrukt aus Lügen, und wie eine Unwahrheit einfach zur nächsten führt. Wie schwer es sein muss sich jede Lüge zu merken. Wie anstrengend ein erlogenes, verlogenes Leben zu leben. Und wenn er doch die reine Wahrheit spricht, glaubt ihm kein Mensch, weil die Lügen schon zur Wahrheit geworden sind, glaubhafter sind. Die ganze Geschichte ist noch dazu mit einem genialen, subtilen Humor gespickt die mich immer wieder zum Schmunzeln brachte. Gerade dieser Humor überzeugt und verleiht dem Ganzen Glaubwürdigkeit und Originalität. Ja, diese Geschichte hat mich tatsächlich fasziniert. Obwohl kein Thriller im eigentlichen Sinn, wird man von der Geschichte gepackt und gefesselt. Henry ist ein mitreißender Charakter und man weiß nie, was er als Nächstes machen wird. Das Ende der Geschichte war schon ein bisschen vorhersehbar, aber das stört nicht, es passt zu Henry, passt zur ganzen Geschichte wie das i-Tüpfelchen auf dem i.

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Dieses Buch steht schon eine Weile auf meiner Wunschliste und jetzt habe ich es endlich auch gelesen. Nach zwei Jahren bloggen habe ich mein erstes Rezensionsexemplar angefragt und auch bekommen, vielen Dank an das Bloggerportal! Henry Hayden, der Protagonist, erfährt gleich am Anfang, dass seine heimliche Geliebte, Betty Hansen, ein Kind von ihm erwartet. Seine Begeisterung hält sich verständlicherweise in Grenzen und er fragt sich, wieso seine Frau Martha von ihm kein Kind bekommt. Betty ist seine Lektorin und eigentlich kann er sie nicht wirklich leiden. Ich auch nicht. Ich mochte sie von der ersten Seite an nicht. Henry ist ein Bestseller-Autor. Betty hat rein zufällig das erste Manuskript, das er an das kleine Verlagshaus Moreany geschickt hatte, entdeckt. Das war die Rettung für Claus Moreanys Verlag, und seither liefert Henry regelmäßig Bestseller ab. Er und seine Frau sind durch seine Bücher wohlhabend geworden, sind den ärmlichen Verhältnissen entkommen, leben ganz angenehm und eher zurückgezogen in einer kleinen Ortschaft irgendwo an einer Küste. Eigentlich ist Henry glücklich in seiner Ehe aber, wie viele Männer, kann er das Fremdgehen nicht lassen. Trotzdem liebt er seine Frau und diese Liebe für sie habe ich als aufrichtig empfunden, auch wenn es das einzig wirklich Aufrichtige in seinem Leben ist. Und Martha liebt ihn, so wie er ist, mit all seinen Fehlern. Henry und Martha haben ein gemeinsames, großes Geheimnis, und solange kein anderer davon erfährt, lässt es sich wirklich gut leben. Er kann seine eitle, leicht angeberische Ader ausleben und seine Frau kann ihr bescheidenes, zurückgezogenes Leben führen. Henry ist mit dem serbischen Fischhändler Obradin Basari befreundet. Gerade in dieser Freundschaft erkennt man, dass Henry kein geiziger Mensch ist und auch nicht eingebildet, kommt er doch selbst aus sehr bescheidenen Verhältnissen. Henry ist ein Protagonist, den ich nicht unsympathisch finde, obwohl das doch eher nahliegend wäre. Der Klappentext ist auch leicht irreführend, weil Henry sich keinesfalls vornimmt, ein Mord zu verüben wie angedeutet. Er begeht sehr spontan einen folgeschweren Fehler, der sein Leben für immer verändern wird, unwiderruflich. Dieser Fehler zieht einfach andere Handlungen nach sich. Für mehr als die Hälfte des Buches war es wirklich schwer für mich ihm geplante, bösartige Handlungen zu unterstellen. Im Gegenteil, manchmal hat er fast heldenhaft gehandelt! So waren meine Gefühle für ihn permanenten Schwankungen unterworfen. Mit einem Einblick in seine Vergangenheit wird manches verständlich. Auf dem Cover steht »Roman« und ich denke, das passt, auch wenn diese Geschichte Elemente eines Kriminalromans oder auch Thrillers beinhaltet. Mehr als einmal war ich von den Wendungen, die diese Geschichte nimmt, überrascht. Es geht aber nicht darum, aus der Sicht eines Detektivs ein Verbrechen aufzuklären. Es geht um Henry, um das was er macht oder was um ihn herum passiert. Es geht um sein Leben, ein Konstrukt aus Lügen, und wie eine Unwahrheit einfach zur nächsten führt. Wie schwer es sein muss sich jede Lüge zu merken. Wie anstrengend ein erlogenes, verlogenes Leben zu leben. Und wenn er doch die reine Wahrheit spricht, glaubt ihm kein Mensch, weil die Lügen schon zur Wahrheit geworden sind, glaubhafter sind. Die ganze Geschichte ist noch dazu mit einem genialen, subtilen Humor gespickt die mich immer wieder zum Schmunzeln brachte. Gerade dieser Humor überzeugt und verleiht dem Ganzen Glaubwürdigkeit und Originalität. Ja, diese Geschichte hat mich tatsächlich fasziniert. Obwohl kein Thriller im eigentlichen Sinn, wird man von der Geschichte gepackt und gefesselt. Henry ist ein mitreißender Charakter und man weiß nie, was er als Nächstes machen wird. Das Ende der Geschichte war schon ein bisschen vorhersehbar, aber das stört nicht, es passt zu Henry, passt zur ganzen Geschichte wie das i-Tüpfelchen auf dem i.

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