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Rezensionen zu
Das fremde Mädchen

Katherine Webb

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England, Anfang des 19. Jahrhunderts, 1803. Zu der Zeit lebt die junge Alice, die ein Mündel des Lord Faukes ist. Eines Morgens taucht aus dem Nichts ein Mädchen auf, ausgehungert, verwahrlost. Ihre Herkunft bleibt unklar, doch Alice nimmt sie auf und nennt sie Starling. Lord Faukes hat einen Enkel, Jonathan, den er oft mit zu den Besuchen bei Alice mitbringt. Die beiden verlieben sich, allerdings darf niemand davon erfahren. Jonathan soll eine andere heiraten. Bis zum Jahr 1815 dauerten die Koalitionskriege, die auch vor England nicht Halt machen. Jonathan wird einberufen. Sein Versprechen, Alice nach Kriegsende zu heiraten, kann er nicht einlösen. Alice hat das Versprechen schriftlich gelöst und ist spurlos verschwunden. Zitat Prolog Anfang: „Der Tag, an dem das Kind aus dem Moor kam, war ein Tag betäubender Kälte. Unablässig wehte der Nordwind, von dem Ohren, Lunge und Knochen schmerzten.“ Fast zwanzig Jahre später, 1821, in dem Badeort Bath. Dorthin zieht die frisch vermählte Rachel mit ihrem Ehemann Richard Weekes. Jonathan Alleyn, nicht nur vom Krieg körperlich und seelisch zerbrochen, lebt von nun an zurückgezogen. Starling ist über den Verlust ihrer lieben Freundin, die ihr wie eine Schwester war, betroffen und setzt alles daran, das Verschwinden von Alice aufzudecken. Das Familiendrama spielt auf zwei Zeitebenen, allerdings sind es nur knapp zwei Jahrzehnte, die es trennt. Diesen Zwischenraum füllt die Autorin geschickt durch das Einbinden des damaligen Krieges. Für uns fast unvorstellbar müssen sich dort grausige Szenen abgespielt haben. Der Klappentext verrät nur das wichtigste, so dass das Interesse auf jeden Fall geweckt wird. Man ist schnell in der Geschichte drin, denn Katherine Webb hat es bis zum Ende geschafft, ihren Schreibstil verständlich und spannend beizubehalten. Jede einzelne Charaktere werden glaubwürdig beschrieben. Für den Leser historischer Familienromane ist es wichtig, sich durch klare und detaillierte Beschreibungen der Handlungsorte sowie auch der Protagonisten in die Story hineinzuversetzen. Welche Rolle im weiteren Verlauf spielt und warum sie von Starling nützlich ist, das lasse ich hier offen. Das Cover ist wunderschön und passt ausgezeichnet. Es wirkt zwar düster, wird aber durch das Licht der Laterne und den blauen Wolken am Himmel aufgelockert. Fazit: „Das fremde Mächen“, hiermit ist der Autorin Katherine Webb erneut ein spannend geschriebener Roman gelungen. Meine (stillen) Erwartungen wurden voll erfüllt.

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Für Starling, eine aufgenommene Waise von Alice, bricht eine Welt zusammen, als Alice von einem Tag auf den anderen verschwindet. Sie wuchs in deren Haus wie ein Schwesterersatz für Alice auf, die selbst keine Eltern und Geschwister hat. Alice lebte zurückgezogen mit ihrer Betreuerin Bridget als Mündel von Lord Faukes auf. Wenn Lord Faukes auf Besuch war und seinen Enkel Jonathan mitbrachte, blühte Alice förmlich auf, so dass es nicht wunderte, dass die beiden bald mehr Gefühle füreinander hatten, als sie sollten. Doch Jonathan war nicht frei, er war bereits einer anderen versprochen. Aber ihre Liebe keimte im geheimen und Jonathan wollte Alice heiraten, sobald er aus dem Krieg, in den er eingezogen war, vorbei war. Doch dazu sollte es nie kommen, denn er bekommt eines Tages Post von Alice, in dem sie die Verbindung löst und verschwindet spurlos. Starling, die entgegen allen Vermutungen, dass Alice mit einem anderen Mann weggegangen ist, der Meinung ist, das diese tot sei, hält Jonathan für den Schuldigen, für einen Mörder. Selbst nach 12 vergangenen Jahren versucht sie dem inzwischen gebrochenen Jonathan ein Geständnis zu entlocken und da kommt ihr Rachel, die kürzlich ihren Geliebten geheiratet hat, gerade recht. Denn Rachel hat etwas, womit sie ihn überführen soll... Was für ein Buch. Es gelingt einem nicht, es aus der Hand zu legen. Ein Buch voller Konflikte und Geheimnisse, voll Liebe, Hass und Verrat und vor allem vor Hoffnung. Es spielt Anfang des 19. Jh. in dem hübschen Städtchen Bath. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die gesellschaftlichen Klassenunterschiede zwischen Personal und Herrschaft herauszuarbeiten und dies gekonnt in Szene zu setzen. Mit der dazugehörenden Portion an Konflikten und Geheimnissen macht sie das Leseerlebnis komplett. Rachel Weekes, die kürzlich den Weinhändler Richard Weekes geheiratet hat, zwar nicht aus Liebe, aber die kann sich ja ihrer Meinung nach noch einstellen, gerät in den Sog der Machenschaften um Jonathan Alleyn und seiner Mutter. Aber bald sieht sie es als ihre Pflicht an, selbst hinter das Geheimnis des Verschwindens um Alice zu kommen, denn es könnte auch sie betreffen. Der Autorin Katherine Webb ist es gelungen, den Leser durchweg an der Stange zu halten. Es ist nicht zu erahnen, durch welchen Pfuhl aus Macht, Gier, Eifersucht, Neid und Hochmut man gehen muss, um letztendlich zu erfahren, was aus Alice wurde. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, die jedoch nicht allzuweit auseinander liegen. Man kann sie bezeichnen als Vor dem Verschwinden von Alice (1803 - 1808) und Nach dem Verschwinden (1821 - 1822). Das Zusammenspiel der einzelnen Protagonisten ist perfekt. Die, die nur als "Nebenfiguren" eingesetzt werden, sind die, die letztendlich lange verborgene Geheimnisse aufdecken und das ganze Lügengebilde zum Einsturz bringen. Die Autorin lässt aber auch die Geschichte nicht außen vor. Der Roman spielt zur Zeit der Napoleonischen Kriege, in den auch ihr Protagonist Jonathan einberufen wird. Sie scheut sich nicht, die Grausamkeiten, das Abstumpfen und das Resignieren der Soldaten aufzuzeigen. Es ist deutlich spürbar, dass es nicht leicht war, diese Zeit als Mensch zu überstehen. Nicht nur Jonathan kommt aus diesem Krieg als seelischer und körperlicher Krüppel zurück. Mit diesem Buch hat man ein Werk in der Hand, von dem man behaupten kann, dass wirklich nichts so ist, wie es scheint. Böse Geheimnisse werden offenbart, Menschen gehen durch die Hölle. Durch die Grausamkeiten und Bösartigkeiten weniger Menschen werden andere bis ins Innerste verletzt und verlieren ihre Realität. Ein wunderbares Buch, geschrieben von einer Autorin, die Geschichte nicht nur studiert hat, sondern die diese auch gekonnt in einem Buch umsetzen kann. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

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Bornstedts kleine Bücherstube

Von: Nicole Pienkoß aus Potsdam

20.06.2014

4 von 5 Sternen. Ein interessantes, intrigantes und häufig boshaftes Buch. Total spannend, authentisch und mitreißend.

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