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Rezensionen zu
Picknick mit Bären

Bill Bryson

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Unterhaltsam unterwegs

Von: Judith

06.04.2023

"Picknick mit Bären" ist eines der besten Bücher die ich bisher gelesen habe. Besonders gut gefällt mir die sehr persönliche, zum Teil schelmenhafte, ironische und dennoch sachlich fundierte Erzählweise, die unverkennbar zu Bill Bryson gehört. Seine Auswahl der Inhalte gleicht in der emotionalen Intensität beinahe einem Roman und hat mich alle paar Seiten zum schmunzeln gebracht. Gelegentlich gibt einem der Text sogar Anlass laut zu lachen, was in der Literatur eine Kunstform ist. Ähnlich wie in anderen Büchern von Mister Bryson, schwingt gelegentlich eine angenehme Dosis Nostalgie mit, die immer wieder mit Anekdoten des Autors gekoppelt ist. Er erzählt von den Eigenarten der Menschen, vor der Kulisse einer großartigen Landschaft. Ich habe große Freude an diesem Buch gefunden, dass beinahe einer Einladung den Appalachen Trail selbst zu gehen, gleich kommt. Selten kann es so viel Freude bereiten, einem Autor bei seinen Wanderungen über die Schulter zu schauen, wie beim Lesen von "Picknick mit Bären". Die Berichte die Bryson uns Lesern liefert, lassen einen nicht wieder los und sind nachhaltig unterhaltsam. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

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Abenteuer Wildnis

Von: Bri

03.11.2015

Bill Bryson ist in Deutschland schon lange kein Unbekannter mehr, hat der 1951 in Iowa geborene Journalist und Schriftsteller doch lange in Europa gelebt und unter anderem über seine Erfahrungen mit uns Europäern berichtet. Während seine populärwissenschaftlichen Bücher - zuletzt erschien 2014 Sommer 1927 (im Original One Summer: America 1927) - sehr generalistische Züge tragen und ein weit gefächertes Interesse und Wissen zeigen, bietet seine Reiseliteratur eine Mischung aus themenbezogenen Informationen und amüsanten persönlichen Einblicken. Identifikationspotential ist da allemal gegeben. Picknick mit Bären - im Original A Walk in the Woods - erschien bereits 1999 auf Deutsch und ist damit ein Buch, das sich durch eine Eigenschaft auszeichnet, die wenige Bücher heute besitzen: Sie entwickeln sich zu Longsellern. Dass ein Buch sich heute auch 16 Jahre nach seinem Ersterscheinen offensichtlich noch so gut verkauft, dass es weiterhin lieferbar gehalten wird, ist leider auch in Zeiten von Print on demand nicht alltäglich. Einen neuen Aufschwung mag Picknick mit Bären aber jetzt vielleicht zusätzlich erhalten, wurde die Geschichte der Wanderung auf dem Appalachian Trail doch mit Robert Redford (im Film Bryson) und Nick Nolte (Brysons Freund Katz) prominent fürs Kino verfilmt - wenn auch stark adaptiert. Ursprünglich hatte Redford die Rechte an der Verfilmung gekauft, um diesen Streifen gemeinsam mit Paul Newman zu drehen, doch dazu kam es nicht. Was jetzt im Kino zu sehen ist, hat einen anderen Fokus als das Buch. Im Film geht es vor allem darum, wie es ist, wenn man alt wird und nicht mehr viel Zeit hat. Das Buch jedoch erzählt nicht nur von einem (vielleicht letzten) Abenteuer zweier alter Freunde, die sich aus den Augen verloren hatten, sondern eben auch von der Entstehung, Geschichte und Gegenwart eines der längsten Fernwanderwege: dem Appalachian Trail. Gewohnt amüsant und gleichzeitig überaus gut informiert nimmt uns Bryson mit auf ein Abenteuer. Hinter seinem Haus beginnt der Appalachian Trail, da kann man doch gar nicht anders, als auf Wanderschaft zu gehen. Einmal noch richtig ausbrechen, bevor es nicht mehr geht. Dieses Gefühl des sich Frei-Machen-Wollens von allen Zwängen oder Verpflichtungen kennt man ab einem bestimmten Alter und kann es wunderbar nachvollziehen. Manche Abenteuer reizen zusätzlich, weil sie zwar eben Abenteuer in einem gewissen Rahmen bieten, aber prinzipiell nicht per se lebensbedrohlich wirken. Und so sucht sich Bryson einen Mitstreiter, um den ca. 3500 km langen Fernwanderweg zu bezwingen - ein alter Freund, den er seit Jahren aus den Augen verloren hat, wird mit ihm wandern. Strukturell ist das Buch in zwei Stränge aufgeteilt: Einerseits sind da die informativen Kapitel, die dem Appalachian Trail, seiner Entwicklung, der zugrunde liegenden Idee und darüber hinaus dem Wald und unserer Umwelt im allgemeinen gewidmet sind, andererseits wandern wir mit Bryson und Katz den Weg entlang. Erstaunlich, wie sehr wir Menschen uns doch im Lauf unserer Entwicklung von der Natur hin zur Technik entwickelt haben. Eigentlich sind wir "Lauftiere", doch wenn es darum geht, weite Strecken zu Fuß zurückzulegen, wird es schwierig. Mit welchen Begegnungen und Hürden Bryson und sein Freund Katz zu kämpfen haben, was mit ihnen und ihrer Freundschaft dabei passiert, kann man auf äußerst unterhaltsame Weise nachvollziehen. Für Menschen, die sich gerne in der Natur aufhalten und mehr über diesen außergewöhnlichen Fernwanderweg erfahren möchten, ist dieser Longseller quasi ein Muss. Zur Ausgabe zum Kinofilm gibt es ein Special auf der Verlagsseite. Wer gerne darüber hinaus eine fiktive Wanderung mit unterschiedlichen Mitreisenden unternehmen möchte, dem sei noch ein großartiger im Jahr 2013 im Blumenbar Verlag erschienener Roman wärmstens ans Herz gelegt: Kings of nowhere. Der Autor dieses Romans ist einer der wenigen Thru - Hiker, also einer jener Menschen, die den kompletten Trail gelaufen sind, und weiß genau, wovon er schreibt. Wo oder mit wem auch immer man sich auf den Weg macht, bleibt jedem selbst überlassen. Doch für mich steht eines fest: Der Weg ist mein Ziel.

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