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Rezensionen zu
Anna Sacher und ihr Hotel

Monika Czernin

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Das Hotel Sacher in Wien ist und war schon immer eine Legende. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass hinter diesem erfolgreichen Hotel eine Frau steckt. Anna Fuchs wurde mit 21 “Frau Sacher”. Gemeinsam mit ihrem Mann baut sie das Hotel zu einer Größe am Platz auf. Da ihr Gatte durch Krankheit früh verstirbt ist sie diejenige, die für alles verantwortlich ist. Es ist die Rolle ihres Lebens. Eine geborene Gastgeberin, die es versteht ein Umfeld zu schaffen, in dem Geschichte geschrieben wird. Alle Größen der damaligen Zeit aus Politik, Wirtschaft, Kaiser- und Königshäusern aus aller Welt gehen bei ihr ein und aus. Die Autorin Monika Czernin versteht es in ihrem Buch geschickt die Fäden des Hotel Sacher mit den politischen Geschehnissen zu verbinden. Durch alte, familiäre Verbindungen hatte sie Zugang zu Quellen wie persönliche Korrespondenzen von Anna Sacher, die ihr ermöglichen ein reiches und buntes Bild der damaligen Zeit zu malen. Das Buch umfasst die Jahre von etwa 1890 – 1930 und ist äußerst kurzweilig zu lesen. Die alte Welt entsteht dabei vor den eigenen Augen und es ist hochinteressant die Fakten dieser Epoche eingebettet auf diese Weise zu erfahren. Interessante Hintergründe, gute Recherche und das menschliche Schicksal von Anna Sacher machen das Buch zu einem lesenswerten Ausflug in die Geschichte Österreichs und Europas.

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Als Hotelier tief beeindruckt

Von: Jürg Thommen aus CH-6648 Minusio

27.01.2016

Monika Czernin hat eine unglaubliche Recherche getätigt, um so umfassend und prägnant über diese Zeit, die Gesellschaft und das Hotel zu schreiben. Als ehemaliger Hotelier freut mich besonders, wie Monika Czernin die Bedeutung eines berühmten Hotels in den geschichtlich-historischen Veränderungen jener Zeit fest zu halten vermag, wie auch ihre Anteilnahme am betrieblichen Alltag des Sachers und der Schicksale einzelner Mitarbeiter. Instruktiv, unterhaltsam und charmant!

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So lautete das Lebensmotto der Unternehmerin Anna Sacher. Den Namen assoziierte ich bisher nur mit der weltberühmten Schokoladentorte. Dass Anna und ihr Mann Eduard Sacher Ende des 19. Jahrhunderts zum erfolgreichsten Lieferanten von Delikatessen und Diners in Wien aufstiegen und sogar den Kronprinzen Rudolf persönlich belieferten, erfuhr ich erst durch dieses Buch von Monika Czernin. Zu dieser Zeit kam das Reisen in Mode und die Weltausstellung im Jahr 1873 sorgte für einen harten Konkurrenzkampf unter den Hotels der Stadt. Trotz der schwierigen Lage gelang es Anna Sacher durch eine gefeilte Werbestrategie ein Grand Hotel zu schaffen, in dem sich sowohl Aristokraten als auch Großbürger wohlfühlten. Czernin geht auch auf das schwere Schicksal der Dienstmädchen, Näherinnen und Fabrikarbeiterinnen ein, die zum Unterhalt der Familie beitrugen, und aus Existenznot häufig in den Selbstmord getrieben wurden. Die Autorin entwirft ein vielseitiges Panorama der Wiener Gründerzeit und lässt die damalige Aufbruchsstimmung wieder aufleben. Leider kommt das Porträt Anna Sachers dabei ein wenig zu kurz, was an den mangelnden Quellen liegen könnte. Sie wird als lebendige und resolute Person beschrieben, doch ihre Gefühle und ihr Wesen bleiben bis zum Ende nicht richtig greifbar.

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"Wer legt eigentlich fest, dass Fantasie und Dichtung in einer Biografie nichts zu suchen haben?" Dieses Zitat von Virginia Woolf setzt Monika Czernin ganz zu Anfang ihres Buches über Anna Sacher und ihr wohl weltberühmtes Hotel. Daher ist dies auch eher ein Roman mit biografischen Zügen denn eine strenge Biografie. Das tut dem Lesegenuss überhaupt keinen Abbruch, mit viel Vergnügen las ich mich durch die Seiten und tauchte ein in das Leben der damaligen Zeit. Episoden um Kaiserin Sisi, Gustav Klimt oder Erzherzog Franz Ferdinand waren für mich ganz besonders interessant. Wer sich für das Thema interessiert und wer etwas über das Leben einer überaus interessanten Frau erfahren will, der bekommt mit "Das letzte Fest des alten Europa" eine kurzweilige, flüssig zu lesende Lektüre und Geschichtsstunde. 5 Sterne

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Im Hotel Sacher trifft sich um die Jahrhundertwende alles, was in Österreich-Ungarn Rang, Namen und/oder Geld hat. Gegründet wird es 1872 von Eduard Sacher, der sich in den 60er Jahren bereits einen Namen in Wien als Restaurateur und Delikatessenhändler gemacht hat. Nachdem Eduard 1880 die junge Anna heiratet, wird das Hotel schnell zu ihrem Projekt und ambitioniert macht sie sich daran, das zunächst einfache Maison meublée zum Grandhotel zu machen. In Nachbarhäusern werden zusätzliche Zimmer und Wohnungen angemietet und Anna Sacher stellt mehr Personal ein, das sie umfassend ausbildet - ihrem Mann prophezeit sie: "Ich bring dir dir Leut so weit, dass alle in der Stadt sagen werden, dass, wer beim Sacher gelernt hat, seine Zukunft in der Hand hat." 1892 stirbt Eduard Sacher und seine junge Witwe ist plötzlich nicht mehr nur Hoteliersgattin, sondern selbst Hotelierin. Beherzt nimmt sie die Dinge in Hand und das Sacher wird immer mehr zum Treffpunkt der Wiener Gesellschaft. Laut Czernin ist es auch einer der wenigen Orte, an denen sich sowohl Mitglieder der Hocharistokratie als auch die aufstrebenden Geschäftsleute des Wiener Bürgertums die Klinke in die Hand geben. Das Haus ist längst in den Hoflieferantenstatus des Kaiserhauses erhoben worden und Erzherzog Rudolf, Thronfolger und Sohn des Kaiserpaares ist vor seinem Freitod nicht das einzige Mitglied der kaiserlichen Familie, das regelmäßig im Sacher diniert oder sich seine Diners in der Hofburg vom Sacher ausrichten lässt. Neben Scharen von Erzherzögen verkehren hier auch die Rothschilds, König Milan von Serbien und Pauline Metternich. Aber auch Künstler treibt es hier hin und fast alle großen Wiener Künstler aus der Zeit um die Jahrhundertwende finden Erwähnung: darunter Arthur Schnitzler, Gustav Klimt, Gustav Mahler und Max Reinhardt. Nicht nur die Personen, die im Sacher ein und aus gehen sind interessant, Anna Sachers Zeit ist es auch: 1930 verstirbt Anna Sacher und erlebt so tiefgreifende Veränderungen in der Donau-Monarchie: mit großen Schritten hält die Modern Einzug in der Welt, das Leben wird schneller und lauter, die Kaiserin erliegt einem Attentat, der Kronprinz bringt sich um, ein weiterer Thronfolger wird erschossen und das europäische Wettrüsten entlädt sich im ersten Weltkrieg nach dessen Ende das Kaiserreich eine beträchtlich geschrumpfte Republik ist: der Vielvölkerstaat ist zerbrochen und in Wien streiten sich Sozialisten und Konservative, während sie den Aufstieg der Faschisten nicht ernst genug nehmen... Monika Czernin gelingt es, diese Zeit der Veränderungen und dramatischen Ereignisse ebenso einzufangen wie die oft schillernden Persönlichkeiten, die dieser Belle Epoque und den Jahren danach ihren Stempel aufdrücken, und die Person der Anna Sacher zum Leben zu erwecken. Der Spagat zwischen Biographie und Gesellschaftsporträt gelingt ihr dank umfassender Rechercheergebnisse, die sie teilweise in schön erzählte Momentaufnahmen einfließen lässt, um dann wieder einen sachlichen Blick auf die historischen Gegebenheiten zu lenken. Diese Mischung aus erzählerischen Episoden und Sachbuch liest sich leicht und flüssig; man erfährt quasi nebenbei eine Menge über Kultur, Politik und Gesellschaft einer europäischen Großmacht vor, während und nach dem ersten Weltkrieg. Daher ist dieses Buch nicht nur für Sacher(torten)-Fans absolut empfehlenswert, sondern auch für jeden, der sich schlicht für locker aufbereitete, europäische Geschichte interessiert.

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n Wien treffen sich die Größen der Zeit - und sie treffen sich im Hotel Sacher. Das hat Monika Czernin zum Leitmotiv ihrer Sacher-Biografie gemacht: Die einzelnen Kapitel sind den VIPs der Zeit gewidmet, die in ihren jewiligen Allüren das Sacher besuchen und mit der Chefin in Kontakt kommen. Gustav Mahler, Kaiserin Sisi, Gustav Klimmt, die Thronfolger Rudolf und Franz Ferdinand: alle geben sich im Sacher die Ehre. Und in jeder dieser kurzweilig geschilderten Begegnungen lernen die Leserinnen und Leser auch die einzelnen Charakterzüge und Eigenschaften, Vorlieben und Laster der Anna Sacher kennen. Das ist eine ungewöhnliche Form der Biografie - aber sie überzeugt. Die anekdotische Erzählform wirkt nicht abgehackt oder konstruiert, sondern in sich stimmig. Und so duftet es schon nach wenigen Seiten (wenn man sich sich vom allzu reißerischen Titel "Das letzte Fest Europas" erholt hat) nach köstlicher Melange und man fühlt sich fast so, als würde man selbst in Anna Sachers Salon sitzen und dem Klatsch und Tratsch, den hochgeistigen und den politischen Gespräche an den Nachbartischen lauschen. Stilecht gehört übrigens zu diesem Lesevergnügen natürlich ein Stückchen Sachersache... Die ganze Rezension gibt's direkt im Biografien-Blog.

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