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Rezensionen zu
Das Vermächtnis von Granada

Ulrike Schweikert

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen: Die historische Ebene beginnt im Jahr 1476, als die beiden Cousinen Teresa und Jimelda die kastilische Königin Isabel als Hofdamen auf ihren Reisen begleiten. Isabel und ihr Mann Ferdinand sind mitten in ihrer Reconquista, der Rückeroberung der von den Mauren seit Jahrhunderten besetzten Gebiete. Auch die Inquisition beginnt und richtet sich zunächst gegen die Juden. Der Inquisitor Tomás de Torquemada flößt den Cousinen Angst ein, denn beide verfügen über gewisse seherische Fähigkeiten, die sie in den Augen Torquemadas zu möglichen Hexen machen. Als der Hof gerade in Córdoba weilt, geschieht ein Unglück: Von Torquemada in die Enge getrieben, weicht Teresa immer weiter zurück, bis sie schließlich über ein morsches Balkongeländer in die Tiefe stürzt und bewusstlos liegen bleibt. Erst eineinhalb Jahre später erwacht sie aus ihrem Koma. Im Jahr 2012 besucht die deutsche Journalistin Isaura das Land ihrer Vorfahren. In Tordesilla nahe Valladolid hat sie von ihrer Großtante ein Haus geerbt. Hier hat sie auch den Arzt Marco kennengelernt, mit dem sie eine Liebesbeziehung eingeht. Gemeinsam unternehmen die beiden eine Reise nach Andalusien, auf den Spuren des Buches „La Caminata de la edad“ (die Reisende durch die Jahrhunderte), das Isaura mit wachsender Faszination liest und das die Geschichte von Isabel von Kastilien erzählt. Doch immer wieder erlebt Isaura in einer Art Vision Szenen aus dem 15. Jahrhundert in einer Deutlichkeit, als sei sie selbst dabei gewesen. Beispielsweise steht sie in Sevilla auf dem von Touristen bevölkerten Platz vor der Kathedrale und wähnt sich plötzlich zwar am selben Ort, jedoch inmitten einer Szene, die sich dort im Jahr 1481 zugetragen hat: Das erste große Autodafé, bei dem konvertierte Juden auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Marco ist besorgt und glaubt, dass Isaura sich zu sehr in ihre Lektüre von „La Caminata“ hineinsteigert. In Córdoba kommt es schließlich zur Katastrophe: Bei der Besichtigung des Alcazar, des königlichen Palastes, stürzt Isaura und fällt ins Koma. Sie erwacht im 15. Jahrhundert im Körper von Teresa und erlebt fortan als diese die Rückeroberung Granadas und die Schicksalsjahre von Königin Isabel bis zu deren Tod, während Marco in der Gegenwart verzweifelt versucht, Isaura wieder zu Bewusstsein zu bringen. Als die Wochen vergehen und Isaura weiterhin im Koma liegt, schmiedet er einen wahnwitzigen Plan… Zu Beginn fand ich diese Geschichte ausgesprochen verwirrend. Von Isauras Vorgeschichte wird vieles als bekannt vorausgesetzt und folglich nur in knappen Nebensätzen ohne weitere Erklärung erwähnt, so dass ich mir manches Mal dachte: Hä, hab ich was verpasst? Hab ich was überlesen? Immer stärker wurde meine Vermutung, dass es zu diesem Buch eine Vorgeschichte geben muss und tatsächlich: Das Buch „Das kastilische Erbe“ erzählt das, was diesem Roman vorausgegangen ist. Schade nur, dass das im Buch selbst nirgends erwähnt wird, weder im Klappentext noch sonst irgendwo, das hätte mir viel Verwirrung erspart und ich hätte von Vorneherein mit dem ersten Roman angefangen. Aber auch so kam ich schließlich gut in die Lektüre hinein. Hier wird die Geschichte Andalusiens während der Reconquista quasi aus der Sicht Isabels bzw. ihrer ihr treu ergebenen Hofdamen erzählt und somit aus einer gänzlich anderen Perspektive als viele andere Romane zum Thema Granada. Allerdings fehlt auch eine kritische Betrachtung nicht, dadurch, dass Isaura zu Teresa wird und fortan zwar im 15. Jahrhundert lebt, aber mit ihrem Wissen aus dem 21. Jahrhundert. Der Roman umspannt den Zeitraum von 1476 bis 1504, dabei erfährt man sehr viel über Isabels Leben und Wirken, ihre Schlachten und Kreuzzüge, wobei mir diese Schilderungen manchmal etwas zu detailliert und zu blutrünstig waren, aber diese Zeit war eben leider so grausam. Anders als der Buchtitel vermuten lässt, spielt das Buch nicht nur in Granada, sondern u.a. auch in Sevilla, Córdoba, Ronda und vielen anderen Orten Andalusiens, was für mich als Reisevorbereitung besonders erfreulich war. Alles in allem ein spannendes Buch mit einem etwas fantastischen Element dank der Zeitreise von Isaura. Einen Punktabzug gibt es für die Verwirrung am Anfang, ich kann jedem nur empfehlen, zunächst Band 1 dieser Geschichte zu lesen, das erspart sicher viele Fragezeichen. Der Roman ist 2014 als gebundene Ausgabe erschienen, zwei Jahre später dann als Taschenbuch und eBook.

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Inhalt: EINE UNVERGESSLICHE REISE ZU EINER GROSSEN LIEBE – JENSEITS VON RAUM UND ZEIT! Auf den Spuren einer jungen Hofdame, die im 15. Jahrhundert an der Seite von Isabel von Kastilien lebte, ist die deutsche Journalistin Isaura mit ihrem Freund Marco auf Recherchereise unterwegs. Die historischen Orte üben eine seltsame Wirkung auf Isaura aus: Immer wieder sieht sie fremdartig gekleidete Gestalten und beobachtet merkwürdige Geschehnisse, die nicht in ihre Zeit zu passen scheinen. Als Isaura und Marco einen jahrhundertealten Palast in Córdoba besichtigen, kommt es zu einem Unfall – Isaura stürzt und verliert das Bewusstsein. Als sie wieder erwacht, scheint sie in einer anderen Welt zu sein … Zwischen heiliger Inquisition und höfischen Intrigen: das farbenprächtige Spanien des 15. Jahrhunderts erwacht zum Leben. Meine Meinung: Der zweiten Teil der “La Caminata” – Reihe setzt direkt dort an, wo “Das kastillische Erbe” endet. Auch dieses Buch spielt wieder zu 2/3 im 15. bzw. frühen 16. Jahrhundert (1476 – 1504) und zu einem dritten in der Gegenwart (2012). Während Isaura im ersten Teil die Vergangenheit nur durch Visionen erfährt, werden diese nun Realität und sie bekommt die Geschehnisse am Hofe Isabellas dirkt mit, denn ihr Sturz hat sie in den Körper Teresas versetzt. Dennoch ist sie sich bewusst, dass das nicht ihre Zeit ist und erlebt die Dinge nun nicht nur wie im Geschichtsbuch, sondern auch mit dem Wissen einer modernen Frau aus dem 21. Jahrhundert… Somit erfährt sie auch die ganze Brutalität und Intriegen dieser Zeit sowie den Horror der Inquisition und Verfolgung der Andersgläubigen. Fazit Auch der 2. Band der Reihe hat mir unheimlich gut gefallen und ich finde, man kann durch beide Bücher enorm viel über die spanische Geschichte lernen. Aber auch über Freundschaft und Verbundenheit.

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Das Cover ist unglaublich schön, schon alleine deswegen würde ich dieses Buch kaufen - ich bin ganz verliebt! Auch der Inhalt gefällt mir sehr gut. Mit 512 Seiten für nur 9,99€ ist man auf jeden Fall gut & günstig beschäftigt. ;) Da ich selbst bereits in Andalusien war (was manche von euch vielleicht mal mitbekommen haben, da ich dazu ein paar Impressionen-Beiträge hochgeladen habe), hat es mir umso mehr Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ich konnte wunderschöne Orte ein zweites Mal besuchen, alles Dank diesem Buch. Granada, Córdoba und Sevilla sind meiner Meinung nach die schönsten Städte Spaniens und ich finde es toll, dass die Autorin Andalusien als Schauplatz für ihre Geschichte ausgesucht hat. Die Geschichte fand ich am Anfang etwas verwirrend, aber umso mehr ich gelesen habe, umso mehr Sinn ergab alles auf einmal und das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Fazit Dieser Roman holt den Leser nach Andalusien und alleine deswegen lohnt es sich ihn zu lesen!

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Meine Meinung Isaura zieht sich auf das Anwesen verstorbenen ihrer Großtante zurück. Nachdem ihr Ehemann einen Unfall hatte und sich von ihr Scheiden lassen will. Außerdem müsste sie eigentlich noch einen Artikel über das Spanien des 1500 Jahrhunderts schreiben und diese in zwei Wochen ihrer Chefin in München vorlegen. Da sie aber noch nicht einmal mit der Recherche begonnen hat, schlägt ihr Marco vor, den sie in Spanien kennen und lieben gelernt hat, ihr dabei zu helfen. Die zwei besuchen verschieden Orte Spaniens, während dessen sieht Isaura immer wieder Szenen aus dem 1500 Jahrhundert. Diese Entpuppen sich als Erinnerungen von Teresa einer der Hofdamen von Isabel von Kastilien. Durch einen Vorfall gelangt Isauras Geist in den Körper von Teresa, in dem sie dann die Geschichte von Kastilien mit erlebt. Sie kann allerdings nicht die Geschichte verändern und nur tatenlos zusehen die Menschen um sie herum Entscheidungen treffen, von denen manche die Geschichte für immer verändern. Isaura kann nur versuchen ihre Liebsten zu beschützen. Marco versucht während dessen, sich selber einen Reims auf das ganze zu machen und Isaura so gut es geht aus der heutigen Zeit zu helfen und unterstützen. Ich finde das Buch sehr gut geschrieben, besonders die Wechsel zwischen den Zeiten sind so beschrieben, dass man während des Lesens nicht durch einander kommt in welcher Zeit man sich gerade befindet. Vorne im Buch befindet sich auch noch eine Karte von Spanien in der die Orte eingezeichnet sind, die in der Geschichte erwähnt worden sind. Dies hat mir häufig geholfen um nach zu vollziehen in welchem Teil von Kastilien man sich gerade befindet. Das Vermächtnis von Granada ist der zweite Band einer Reihe. Der erste Band heißt Das kastilische Erbe. Was ich aber erst nach dem ich das Buch gelesen habe heraus gefunden habe. Mich hat das jetzt nicht gestört und ich kam gut in die Geschichte herein, sicherlich ist es besser wenn man zuerst den ersten Teil liest um so mehr über Isaura und ihre Gabe zu erfahren. Mich hat es jetzt aber nicht gestört. Das Buch endet schlüssig, es wird aber angedeutet dass es einen weiteren Roman geben wird in dem eine von Isabels Töchtern gehen wird. Fazit: Ein gelungene Roman über das 1500 Jahrhundert, der einem freudig auf einen folge Roman warten lässt.

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Isaura hat sich nach dem Unfall ihres Mannes, den sie verschuldet hat, nach Spanien auf das Anwesen ihrer verstorbenen Großtante zurückgezogen. Ihr Mann hat eine Geliebte und will die Scheidung und so zieht Isaura momentan wenig in ihre Heimatstadt München zurück. Und dann ist da ja auch noch Marco, mit dem sie nun zusammen ist. Noch traut sie der neuen Liebe nicht so ganz, aber als Marco vorschlägt, mit ihr gemeinsam auf Recherchereise durch Spanien zu reisen, ist sie begeistert und nimmt das Angebot gerne an, immerhin wartet daheim in München auch ihr Arbeitgeber, eine Zeitung, dringend auf weitere Artikel von ihr. Doch die Reise verläuft anders als erwartet. Immer wieder erlebt Isaura eine Art Flashback, Visionen oder besser gesagt Erinnerungen an die Zeit von Königin Isabel von Kastilien. Eines Tages hat Isaura einen Unfall und erwacht in der Vergangenheit. Sie erlebt die Zeit damals durch die Augen von Teresa, einer von Isabels Hofdamen und passt sich notgedrungen schnell an die Gegebenheiten an, doch bleibt ihr immer das Wissen aus ihrer eigenen Zeit, so dass sie das Schicksal der sie umgebenden Menschen oft kennt und voraussagen kann – eine gefährliche Gabe zu Zeiten der Spanischen Inquisition und oft auch eine frustrierende, denn am Lauf des Schicksals kann Isaura auch als Teresa nichts ändern und so bleibt ihr immer wieder nur übrig, das Geschehen hinzunehmen und ihre Lieben bestmöglich zu beschützen. Währenddessen versucht Marco in der Gegenwart verzweifelt alles, um die im Koma liegende Isaura wieder zurückzubringen. Erst ganz langsam lässt er den Gedanken daran zu, dass es Dinge gibt, die er als wissenschaftlich denkender Arzt kaum begreifen oder gar erklären kann. Es handelt sich um die Fortsetzung von "Das kastilische Erbe". Ich habe das Buch ohne Vorkenntnisse gelesen und bin gut in die Geschichte hineingekommen, mehr Hintergrundinformationen über Isaura erhält man natürlich, wenn man die beiden Bände in der richtigen Reihenfolge liest. Zeitreiseromane sorgen bei mir oft für einen Knoten im Hirn, hier entwickelt sich das alles aber erstaunlich schlüssig. Insbesondere durch Marcos Zweifel und nur langsame Akzeptanz der Ereignisse waren die unerklärlichen Details auch für mich als skeptischen Leser sehr gut hinnehmbar. Das Ende ist in sich geschlossen, deutet aber auf eine weitere Fortsetzung hin, in der es dann wohl in die Zeit von Isabels Tochter Juana "la Loca" gehen wird – ich bin gespannt!

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Isaura, eine deutsche Journalistin, hat ihr Leben lang schon Visionen und Träume, in denen sie fremden Gestalten aus vergangener Zeit begegnet. Bislang sträubt sie sich allerdings, sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Vielmehr ist sie mit der Frage beschäftigt, ob sie, nachdem sie von ihrer spanischen Großtante ein kleines Anwesen geerbt und sich von ihrem Ehemann nach dessen Untreue getrennt hat, ihren Lebensmittelpunkt ganz nach Kastilien verlegen soll. Denn da gibt es den Arzt Marco, der für sie tiefe Gefühle hegt, die sie - noch etwas unsicher - erwidert. Als sie mit ihm auf eine Reise geht, um für einen lange fälligen Artikel zu recherchieren, häufen sich die unerklärlichen Ereignisse, bis sie mit einem tragischen Unfall enden: Bei der Erkundung des jahrhundertealten Palastes in Cordoba "sieht" sich Isaura von einem Mann bedrängt, stürzt von einer Balustrade in die Tiefe und verliert das Bewusstsein. Nach ihrem Erwachen muss sie erschreckt feststellen, dass sie sich nunmehr in einer anderen Zeit befindet, nämlich im 15. Jahrhundert. Als Hofdame Teresa lebt sie am Hof der Königin Isabel von Kastilien. Gibt es für sie die Möglichkeit, in die Gegenwart und damit zu Marco zurückzukehren? Wie bereits im ersten Roman der Triologie, "Das kastilische Erbe", erzählt Ulrike Schweikert auch in "Das Vermächtnis von Granada" die Geschichte abwechselnd auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart erhält der Leser Einblick in das Leben von Isaura, die von Visionen verfolgt wird und mit Marco nach bitterer Enttäuschung eine neue Liebe gefunden hat. Während sie im Koma liegt, begibt sich ihre Seele auf eine Wanderung in die Vergangenheit. Im Mittelpunkt des historischen Teils steht das kastilische Königreich in den Jahren von 1476 bis 1504. Isabel von Kastilien ist seit zwei Jahren Königin und hat den Anspruch auf die Krone gegen ihre Nichte Juana La Beltraneja gesichert und kann sich nun der inneren Befriedung des Reiches, unter anderem durch die Einführung der Santa Hermandad, einer Polizei- und Militärorganisation, widmen. Die Jahre sind daneben geprägt von der Wiedererrichtung der Inquisition unter königlicher Kontrolle und dem entschlossenen Vorgehen gegen bekehrte Juden, die im Verdacht stehen, insgeheim noch ihrem früheren Glauben anzuhängen. Außerdem betreibt Isabel planmäßig die Rückeroberung des letzten muslimischen Reiches der Halbinsel. 1491/1492 fällt Granada, die Reconquista ("Rückeroberung") ist beendet. Tausende Muslimen verlassen das Land. Ebenso werden die Juden erfolgreich vertrieben. Beides bedeutet sowohl einen wirtschaftlichen als auch künstlerischen Aderlass. Ulrike Schweikert liefert eine Fülle an historischem Hintergrund, beschränkt sich jedoch auf wesentliche Ereignisse und weiß diese für den Leser fesselnd aufzubereiten, ohne ihn zu überfordern. Gleiches gilt für die Einführung historisch belegter Personen. Insgesamt entsteht so ein farbenprächtiges Bild einer Zeit, die mit der brutalen Verfolgung und Vertreibung von muslimischen und jüdischen Menschen im Namen des katholischen Glaubens einen grausamen Höhepunkt aufweist. Ulrike Schweikert ist eine ausgezeichnete Erzählerin. Sie schildert überzeugend, lebendig, bildreich und emotional menschliche Schicksale, schafft glaubwürdige Figuren. Allen voran beeindruckt Isaura mit ihrer Fähigkeit und ihrem Willen, sich in der Vergangenheit der neuen Situation zu stellen, gleichwohl nicht alles hinzunehmen. Zwischen Hoffen und Bangen versucht sie, ihren Weg auch im kastilischen Königreich zu finden. An ihrer Seite steht eine bemerkenswerte Person: Jimena, deren im "Kastilischen Erbe" begonnene Geschichte nunmehr hier seine Fortsetzung erfährt. Ihr lebhaftes, freimütiges und aufrichtiges Wesen nimmt den Leser von Beginn an für sie ein. Nicht zu vergessen: Isabel von Kastilien. Sie ist eine energische Frau, gebildet und intelligent, tatkräftig, hat Rückgrat und einen festen Willen. Sie kann ausgezeichnet reiten, was ihr bei den vielen Reisen durch das Land zugute kommt. Zwischen Königin und Hofdamen herrscht ein sehr persönlicher, ja freundschaftlicher Umgang. Isabel ist offen gegenüber Meinungen, die auch Bedenken enthalten und zur Mäßigung raten, nur in der Frage des christlichen Glaubens erscheint sie unnachsichtig. Trotz dieser Widersprüchlichkeit hat sie eine außerordentliche Präsenz, der man sich schwerlich zu entziehen vermag. In der Gegenwart überzeugt Marco besonders durch seinen Zwiespalt, neben wissenschaftlich Belegbarem auch Unerklärliches zuzulassen. Die Seelenwanderung wird im Großen und Ganzen plausibel und nachvollziehbar geschildert, so dass es dem Leser leicht fällt, sich diesem fantastischen Element zu öffnen. Das Erscheinungsbild des Buches ist äußerst gelungen. Nicht nur das Cover punktet mit einem passenden Blick auf die Alhambra von Granada. Auch die Karte der iberischen Halbinsel um 1480, ein umfangreiches Personenregister und ein geschichtlicher Abriss runden das Lesevergnügen ab. Erwähnt sei, dass "Das Vermächtnis von Granada" durchaus unabhängig vom Vorgängerroman "Das kastilische Erbe" gelesen werden kann und auf Grund seiner tiefgründigen Darstellung der Geschichte und ihrer Protagonisten die Vorfreude auf den Abschluss der Triologie erhöht. 4,5 Sterne

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Isaura, eine deutsche Journalistin, hat ihr Leben lang schon Visionen und Träume, in denen sie fremden Gestalten aus vergangener Zeit begegnet. Bislang sträubt sie sich allerdings, sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Vielmehr ist sie mit der Frage beschäftigt, ob sie, nachdem sie von ihrer spanischen Großtante ein kleines Anwesen geerbt und sich von ihrem Ehemann nach dessen Untreue getrennt hat, ihren Lebensmittelpunkt ganz nach Kastilien verlegen soll. Denn da gibt es den Arzt Marco, der für sie tiefe Gefühle hegt, die sie - noch etwas unsicher - erwidert. Als sie mit ihm auf eine Reise geht, um für einen lange fälligen Artikel zu recherchieren, häufen sich die unerklärlichen Ereignisse, bis sie mit einem tragischen Unfall enden: Bei der Erkundung des jahrhundertealten Palastes in Cordoba "sieht" sich Isaura von einem Mann bedrängt, stürzt von einer Balustrade in die Tiefe und verliert das Bewusstsein. Nach ihrem Erwachen muss sie erschreckt feststellen, dass sie sich nunmehr in einer anderen Zeit befindet, nämlich im 15. Jahrhundert. Als Hofdame Teresa lebt sie am Hof der Königin Isabel von Kastilien. Gibt es für sie die Möglichkeit, in die Gegenwart und damit zu Marco zurückzukehren? Wie bereits im ersten Roman der Triologie, "Das kastilische Erbe", erzählt Ulrike Schweikert auch in "Das Vermächtnis von Granada" die Geschichte abwechselnd auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart erhält der Leser Einblick in das Leben von Isaura, die von Visionen verfolgt wird und mit Marco nach bitterer Enttäuschung eine neue Liebe gefunden hat. Während sie im Koma liegt, begibt sich ihre Seele auf eine Wanderung in die Vergangenheit. Im Mittelpunkt des historischen Teils steht das kastilische Königreich in den Jahren von 1476 bis 1504. Isabel von Kastilien ist seit zwei Jahren Königin und hat den Anspruch auf die Krone gegen ihre Nichte Juana La Beltraneja gesichert und kann sich nun der inneren Befriedung des Reiches, unter anderem durch die Einführung der Santa Hermandad, einer Polizei- und Militärorganisation, widmen. Die Jahre sind daneben geprägt von der Wiedererrichtung der Inquisition unter königlicher Kontrolle und dem entschlossenen Vorgehen gegen bekehrte Juden, die im Verdacht stehen, insgeheim noch ihrem früheren Glauben anzuhängen. Außerdem betreibt Isabel planmäßig die Rückeroberung des letzten muslimischen Reiches der Halbinsel. 1491/1492 fällt Granada, die Reconquista ("Rückeroberung") ist beendet. Tausende Muslimen verlassen das Land. Ebenso werden die Juden erfolgreich vertrieben. Beides bedeutet sowohl einen wirtschaftlichen als auch künstlerischen Aderlass. Ulrike Schweikert liefert eine Fülle an historischem Hintergrund, beschränkt sich jedoch auf wesentliche Ereignisse und weiß diese für den Leser fesselnd aufzubereiten, ohne ihn zu überfordern. Gleiches gilt für die Einführung historisch belegter Personen. Insgesamt entsteht so ein farbenprächtiges Bild einer Zeit, die mit der brutalen Verfolgung und Vertreibung von muslimischen und jüdischen Menschen im Namen des katholischen Glaubens einen grausamen Höhepunkt aufweist. Ulrike Schweikert ist eine ausgezeichnete Erzählerin. Sie schildert überzeugend, lebendig, bildreich und emotional menschliche Schicksale, schafft glaubwürdige Figuren. Allen voran beeindruckt Isaura mit ihrer Fähigkeit und ihrem Willen, sich in der Vergangenheit der neuen Situation zu stellen, gleichwohl nicht alles hinzunehmen. Zwischen Hoffen und Bangen versucht sie, ihren Weg auch im kastilischen Königreich zu finden. An ihrer Seite steht eine bemerkenswerte Person: Jimena, deren im "Kastilischen Erbe" begonnene Geschichte nunmehr hier seine Fortsetzung erfährt. Ihr lebhaftes, freimütiges und aufrichtiges Wesen nimmt den Leser von Beginn an für sie ein. Nicht zu vergessen: Isabel von Kastilien. Sie ist eine energische Frau, gebildet und intelligent, tatkräftig, hat Rückgrat und einen festen Willen. Sie kann ausgezeichnet reiten, was ihr bei den vielen Reisen durch das Land zugute kommt. Zwischen Königin und Hofdamen herrscht ein sehr persönlicher, ja freundschaftlicher Umgang. Isabel ist offen gegenüber Meinungen, die auch Bedenken enthalten und zur Mäßigung raten, nur in der Frage des christlichen Glaubens erscheint sie unnachsichtig. Trotz dieser Widersprüchlichkeit hat sie eine außerordentliche Präsenz, der man sich schwerlich zu entziehen vermag. In der Gegenwart überzeugt Marco besonders durch seinen Zwiespalt, neben wissenschaftlich Belegbarem auch Unerklärliches zuzulassen. Die Seelenwanderung wird im Großen und Ganzen plausibel und nachvollziehbar geschildert, so dass es dem Leser leicht fällt, sich diesem fantastischen Element zu öffnen. Das Erscheinungsbild des Buches ist äußerst gelungen. Nicht nur das Cover punktet mit einem passenden Blick auf die Alhambra von Granada. Auch die Karte der iberischen Halbinsel um 1480, ein umfangreiches Personenregister und ein geschichtlicher Abriss runden das Lesevergnügen ab. Erwähnt sei, dass "Das Vermächtnis von Granada" durchaus unabhängig vom Vorgängerroman "Das kastilische Erbe" gelesen werden kann und auf Grund seiner tiefgründigen Darstellung der Geschichte und ihrer Protagonisten die Vorfreude auf den Abschluss der Triologie erhöht. 4,5 Sterne

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Zauberhafte Reise in die Vergangenheit {Rezension}

Von: Barbara Lerchenberger

19.06.2015

Der Roman „Das Vermächtnis von Granada“ von Ulrike Schweikert hat mich positiv überrascht. Er schmeißt das Romangenre in die Vergangenheit Spaniens – ins 15. Jahrhundert, um genau zu sein. Und ist dabei alles andere als Langweilig. Geschichte: Die Münchner Journalistin Isaura hat es wegen einer Erbschaft nach Spanien verschlagen. Sie hat das Haus ihrer Großtante geerbt, dass in Tordesillas unweit eines alten Klosters steht. Dort in Spanien ist es auch, wo sich ihre Träume, die sie schon ihr ganzes Leben lang begleiten, intensiver werden. Aus den Träumen, die sich schon immer so echt angefühlt haben, werden in Spanien nun Visionen, die sich wie Erinnerungen anfühlen. Erinnerungen an eine Zeit, die sehr lange zurück liegt und die sie an den Hof von Königin Isabel von Spanien bringen. Um für einen Artikel, auf den ihre Chefin in München schon ungeduldig wartet, zu recherchieren beschließt sie, zusammen mit ihrem Freund durch Spanien zu reisen und alte Städte, wie Sevilla und Cordoba und deren altehrwürdige Bauten zu erkunden. Doch im Jahrhunderte alten Palast von Cordoba kommt es schließlich zu einem Unfall, bei dem Isaura so schwer verletzt wird, dass sie ins Koma fällt. Doch während Isauras Körper im Krankenhaus, in dem ihr Freund Marco arbeitet bestens gepflegt wird, begibt sich ihre Seele auf eine gefährliche Reise ins Jahr 1480, in den Körper der Hofdame Teresa de Lucena, an den Hof von Isabel von Kastilien. Meinung: Am Anfang fand ich es ein bisschen schwierig in die Geschichte rein zu kommen. Was wohl aber hauptsächlich daran liegt, dass die Handlung immer zwischen den beiden Handlungssträngen – 2012 und 15. Jahrhundert – hin und her springt. Richtig spannend wurde es dann, nachdem Isaura in den Körper von Teresa de Lucena geschlüpft ist. Diese war Hofdame am Hof der Spanischen Königin. Teresa und ihre Cousine Jimena de Moron gehören nicht nur zu den engsten Vertrauten der Königin, sie sind auch ihre besten Freundinnen. So ist der Leser immer hautnah dran an den Erlebnissen am Hof der spanischen Königin. Man bekommt also alles mit von kleineren Auseinandersetzungen mit den verschiedenen Fürsten über die spanische Inquisition, bis hin zum Sturm aus das Sultanat Granada. Dies macht die Geschichte sehr spannend! Und nachdem ich dann mal in die Handlungen reingekommen war, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen.  P.S.: Das Cover gefällt mir übrigens auch so richtig gut!!

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