Ein absolut traumhafter Roman der einem zeigt, dass selbst das schlechteste Ereignis auch noch etwas
Positives haben kann.
Den Anfang fand ich ziemlich Makaber als Poppy sich den Tod ihres Mannes sehr detailliert und in verschiedenen Unfällen ausdenkt. Einfach nur, weil er manchmal sehr langweilig ist. Doch dann passiert
es wirklich und ihr Mann verstirbt bei einem Unfall, der all ihre Vorstellungen übertrifft. Es ist eine
kuriose, nicht unvorstellbare, aber irgendwie eine entwürdigende Art, auf diese Weise zu sterben. Und
doch musste ich lachen, denn wie sich herausstellte, hatte er diese Art des Ablebens doch ein wenig
verdient. Natürlich macht Poppy sich Vorwürfe, da sie oft an den Tod ihres Mannes gedacht hatte, der
über ihr Leben bestimmte, pedantisch und perfektionistisch war und doch nicht für die eigene Familie
genug Zeit aufbrachte. Ihre beste Freundin Jennie nimmt ihr diese Vorwürfe, indem sie zugibt, auch des
Öfteren über den Tod ihres Mannes nachzudenken. Trotzdem zieht Poppy sich eine Weile in ihrer Trauer
zurück, vernachlässigt sich und ihre Kinder. Auch, wenn sie versucht ein wenig Normalität in das Leben
ihrer Kinder zurückzubringen, fällt es ihr sichtlich schwer und sie scheitert daran, bis die Familienfürsorge
vor der Tür steht. Doch nicht nur dieser unangemeldete Besuch macht ihr zu schaffen. Denn bald darauf
klingelt eine völlig Fremde bei ihr an und sagt ihr das sie seid vier Jahren die Geliebte ihres Mannes sei
und das er in seinem Testament für sie vorgesorgt hätte. Das bringt sie völlig aus der Bahn, denkt erst,
es sei ihre eigene Schuld das ihr Mann zu einer anderen Frau ging, bis sie sich verinnerlichte, was ihr
Mann ihr angetan hat. Sie hat sein Leben für seines zurückgestellt, sich aufopferungsvoll um die Kinder
gekümmert und das Haus so geputzt, wie er es wollte und was tut er? Voller Wut krempelt sie die Ärmel
hoch und versucht sich neu zu ordnen. Sie wird selbstbewusster und man merkt, dass sie eine
außergewöhnlich starke und lebenslustige Frau ist, die nur zu lange eingesperrt gewesen ist. Voller
Energie packt sie ihr neues Leben an und merkt, dass das Leben schön sein kann.
Ich fand diesen Roman einfach nur Klasse! Die Namensgebungen waren ein wenig ulkig. Poppy, Peggy,
Clemmie und Archie waren nur ein paar davon. Alle Charaktere hatten ihren eigenen Charme. Alle so
verschieden, dass sie sich perfekt ergänzten. Die Freundinnen untereinander, die Partner und die Kinder.
Jeder hatte eine wichtige Rolle in diesem Buch. Ich hatte erst Sorge, dass es zu viele Charaktere sind,
doch während des Lesens konnte ich gar nicht mehr aufhören und habe jeden einzelnen liebgewonnen.
Naja, fast jeden…