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Rezensionen zu
Sterben

Karl Ove Knausgård

Das autobiographische Projekt (1)

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€ 26,00 [D] inkl. MwSt. | € 26,80 [A] | CHF 35,50* (* empf. VK-Preis)

"Wenn uns der Tod als Phänomen nicht ängstigt, woher rührt dann dieses Unbehagen angesichts der toten Körper?" (Track 3) Im 30. Lebensjahr des Autors stirbt dessen Vater, und Karl-Ove Knausgård erzählt in der ersten Hälfte von ‚Sterben‘ von seinen eigenen Kindern, von seiner Kindheit und Jugend, von Alkohol, von sexuellen Erfahrungen und von Musik; im zweiten Teil befasst er sich näher mit dem Tod seines Vaters, während er mit seinem Bruder das zugemüllte und heruntergekommene Haus des Vaters aus- und aufräumt, die Beerdigung plant und versucht zu verstehen, wie die letzten Jahre seines Vaters ausgesehen haben, wie genau er zu Tode gekommen ist. Die ‚Min Kamp‘-Reihe stand schon eine gefühlte Ewigkeit auf meiner Lese-To-do-Liste, aber ich wollte ganz klassisch mit dem ersten Band beginnen und habe den Einstieg mit ‚Sterben‘ aufgrund eigener Erlebnisse und Erfahrungen lange vermieden. Jetzt habe ich das Buch endlich in Angriff genommen - und ich fand es einfach großartig, so dass nun auch schon Band 2 (‚Lieben‘) und Band 3 (‚Spielen‘) bei mir eingezogen sind und ich mich zum Knausgård-Fan erklärt habe. Knausgård ist ein sehr genauer Beobachter und kann seine Beobachtungen perfekt in Worte fassen. ‚Sterben‘ ist in anspruchsvoller und dennoch flüssiger Sprache geschrieben, und obwohl Knausgård sehr detailliert über Erfahrungen und Geschehnisse schreibt, kann man als Leser und Hörer stets gut folgen - und möchte auch folgen. Ich finde es erstaunlich, wie packend diese minutiösen Schilderungen aus dem Leben eines Unbekannten sind, wie sehr man Teil an Knausgårds Leben hat und wie gebannt man auf weitere Gedanken, Gefühlsäußerungen, Handlungsbeschreibungen wartet. Mich hat die schonungslose und entwaffnende Offenheit Knausgårds beeindruckt und die ausführliche Erzählweise, in der Knausgård die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen überzeugend abbildet, sehr berührt. Das Hörbuch wird von Sascha Rotermund auf sehr angenehme Weise gelesen. Ich habe oft lange Passagen am Stück gehört, wollte und konnte stundenlang dabeibleiben und finde, er ist der perfekte Sprecher für die ‚Min Kamp‘-Reihe, hoffe also, er wird auch die anderen 5 Bücher einlesen. Karl-Ove Knausgård: Sterben. Das autobiographische Projekt 1. Aus dem Norwegischen von Paul Berf. Ungekürzte Lesung mit Sascha Rotermund. der Hörverlag, 2016; 29,95 Euro.

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Inhalt: Als Knausgård sich mit seinem Bruder daran macht, den Nachlass ihres verstorbenen Vaters zu ordnen, bietet sich beiden ein Bild des Grauens. Während sie das Haus reinigen und die Beerdigung vorbereiten, kommen Erinnerungen hoch. So sehr hat dieser Vater einen Schatten auf das Leben der Brüder geworfen, dass sie den Bestatter bitten, die Leiche sehen zu dürfen. Erst dann, so sind sich beide einig, werden sie glauben können, dass er wirklich tot ist. Der Sog, der von Knausgårds direkter Art des Erzählens schon mit den ersten Sätzen ausgeht, macht seinen Roman zu einer faszinierenden und erschütternden Lektüre. Gerade weil er so radikal persönlich schreibt, gewinnt sein Text eine schmerzliche Allgemeingültigkeit. Selten ist in einem Stück Literatur so greif- und fühlbar geworden, was jeder Mensch ist: ein einmaliger und unerschöpflicher innerer Kosmos. Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Als großer Fan der Vier-Jahreszeiten Bände und auch seines erst letztes Jahr erschienenen Buches "So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche" wollte ich mich jetzt gerne auch mal an sein autobiografisches Projekt wagen, das aus sieben Büchern besteht. Direkt als ich mit dem Lesen angefangen habe, habe ich seinen Schreibstil wiedererkannt, der einfach einmalig ist. Er schreibt mit einer unglaublichen Aufmerksamkeit, mit der er die Welt um sich herum wahrnimmt und jedes einzelne Detail beobachtet. Außerdem nimmt er nicht nur die Oberfläche, sondern auch die tiefer liegenden Eigenschaften von Gegenständen und Phänomenen wahr, was mir schon in den Vier-Jahreszeiten Bänden positiv aufgefallen ist. Während des gesamten Buches wechselt Knausgård zwischen unterschiedlichen Etappen seines Lebens, so erzählt er mal von einem prägenden Erlebnis seiner Kindheit, von einigen Erinnerungen aus seiner Jugend und später sehr genau vom Tod seines Vaters und den anschließenden Tagen, die er damit verbringt, seine Beerdigung vorzubereiten und vor allem die Beziehung zu ihm zu überdenken. Blickt man danach auf seine Erzählungen zurück, so stellt man fest, dass ein Großteil von ihnen in direktem oder indirektem Zusammenhang zu seinem Vater stehen und somit gezielt auf die Erlebnisse nach seinem Ableben verweisen. Knausgård besitzt zudem die Fähigkeit, die Personen, die in seinem Leben eine Rolle gespielt haben präzise zu beschreiben, sodass der Eindruck entsteht, diese Menschen persönlich getroffen zu haben. Er fasst deren Charaktere genau auf und zeichnet so ein überraschend passendes Porträt von ihnen. Gut gefallen hat mir zudem, dass der Autor zahlreiche interessante, teilweise fast schon philosophische Themen in seinen Sätzen anspricht, sodass ich während des Lesens auf fast jeder Seite zum Innehalten und Nachdenken angeregt wurde. Auch habe ich durch seine Formulierungen einen differenzierten Blickwinkel auf viele Dinge, wie vor allem den Tod, um den es in seinem Buch ja vor allem geht, bekommen. Karl Ove Knausgård schreibt über sein Leben mit einer so unglaublichen Intimität und versteckt dabei auch nicht seine scheinbar negativen Charakterzüge, sodass er den Anschein erweckt, sich einfach nur seinem Tagebuch mitzuteilen und nicht einer Leserschaft von vielen Menschen. Genau das ist es, was ich an ihm und seinen Büchern so bewundere. Mit Sicherheit werde ich mich bald an den nächsten Teil dieses autobiografischen Projekts machen! Mein Fazit: Ein mit außerordentlicher Vertraulichkeit geschriebenes Buch, das auf die großen, aber auch die kleineren, sonst unauffälligen Dinge im Leben eingeht. Vielen Dank an den btb Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! Sterben bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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»Anfang 2017 wagte ich mich an eine Buchempfehlung, die schon lange im SUB schlummerte: „Sterben“ von Karl Ove Knausgård. Einerseits ist der Titel schon etwas abschreckend. Andererseits ist allein dieser erste Teil der geplant sechs-bändigen Selbstreflexion fast 600 Seiten stark – wenn man nicht weiß, was einen erwartet, ein guter Prokrastinationsgrund. Der Einstieg hat es mir schwer gemacht, mich mit dem Buch anzufreunden. Knausgård ist so direkt und entblättert sich so unumwunden vor dem Leser, dass es mir zu schnell ging. So einen nahen Einblick in das Leben, Denken und Fühlen eines Menschen zu erhalten, ist nicht immer einfach. Trotzdem las ich weiter und wurde immer mehr in das Buch gesogen. Mit der Zeit konnte ich die Autobiografie ausblenden und den Roman genießen: Mit toller Sprache, gutem Stil und einfach einer berührenden Story. (...)«

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Aber Glück ist nicht mein Ziel, ist noch nie mein Ziel gewesen, was soll ich damit? Auch die Familie ist nicht mein Ziel. Wäre sie es gewesen und ich könnte ihr all meine Zeit und überschüssige Energie widmen, würden wir ein phantastisches Leben führen, davon bin ich überzeugt. Dann hätten wir irgendwo in Norwegen leben können und wären im Winter Ski und Schlittschuh gelaufen, mit Broten und einer Thermoskanne im Rucksack, wären im Sommer mit dem Boot hinausgefahren, hätten gebadet, gefischt, gecampt, hätten mit anderen Familien im Ausland Urlaub gemacht, hielten Ordnung zu Hause, hätten Zeit darauf verwendet, wohlschmeckende Mahlzeiten zuzubereiten und glücklich und fröhlich Zeit mit Freunden zu verbringen. Nun ja, das hört sich jetzt an wie eine Karikatur, aber ich sehe täglich Familien, die es schaffen, dass ihr Leben mit Kindern so funktioniert. Die Kinder sind sauber, ihre Kleider hübsch, die Eltern gut gelaunt, und wenn sie ausnahmsweise mal die Stimme erheben, schreien sie ihre Kinder niemals an wie Idioten. An den Wochenenden machen sie Ausflüge, im Sommer mieten sie Häuser in der Normandie, und ihr Kühlschrank ist niemals leer. ….Warum soll die Tatsache, dass ich Schriftsteller bin, mich von dieser Welt ausschließen? Warum soll der Umstand, dass ich schreibe, dazu führen, dass unsere Kinderwagen allesamt aussehen wie etwas, das wir auf einer Müllhalde gefunden haben? Warum soll mein Schreiben dafür verantwortlich sein, dass ich mit irren Augen und einem Gesicht, das zu einer grotesken Fratze der Frustration erstarrt ist, in den Kindergarten komme? Warum soll mein Schreiben dazu führen, dass die Kinder ganz auf ihren eigenen Willen setzen, egal, welche Konsequenzen das hat? Woher kommt all diese Wirrnis in unserem Leben?“ Ich lese gerade, nach Lieben, mein zweites Knausgard – Buch Sterben. Es fehlen mir jetzt noch Träumen, Leben, und Spielen und ich kann sagen, das erleichtert mich. Jetzt, da ich ein Fan bin, möchte ich nicht, dass die Bücher von Knausgard allzu schnell durchgelesen sind. Zu sehr fühle ich mich in ihnen wohl. Dass ich ein Fan wurde, ich kann nicht sagen, warum das so ist. Ursprünglich gehörte ich zu den gefühlt dreizehn Menschen weltweit, die Knausgard auf gar keinen Fall lesen wollten, ihn für einen eitlen, aufgeblasenen, seinen Egoergüssen verschriebenen Jammerlappen und Narzisten hielt. Es könnte sein, dass meine Charakterisierung seiner Person gar nicht vollkommen daneben liegt, also zumindest einen Teil seines Charakters treffend umschreibt. Dennoch kann ich nicht aufhören, ihn zu lesen. (Ich würde mir mittlerweile sogar ein Foto von ihm neben den Schreibtisch hängen!! Das ist mir seit Hesse nicht mehr passiert.) Es ist ein wenig wie eine Sucht. Ist es große Literatur? Keine Ahnung! Es ist vielleicht noch nicht einmal Literatur. Es ist so voller Ich Ich Ich. Aber das gerade, was ich normalerweise nicht so gut ertragen kann, was man Schreibenden ja auch vorwirft, zum Beispiel, wenn man ihre Manuskripte ablehnt oder unreif findet, das entwickelt bei ihm diesen Sog: seine absolute Zentriertheit auf sich selbst und sein Universum, das derart authentisch und minutiös Seite um Seite beschrieben wird. Er schreckt auch nicht davor zurück, den Blick aus dem Küchenfenster seitenlang genau zu beschreiben, oder die Tasse Kaffee und wie er sie zubereitet, die Zigarette und wie er sie raucht. Landschaften, andere Menschen, Straßen, Geschäfte, Zugfahrten, Bücher die er liest, Bücher die er schreibt, sein Leben als Sohn, als Mann, als Vater, als Schriftsteller, seine Frau, seine Kinder (Irgendwo in einem Interview mit seiner Frau Linda las ich die Zeile "Ich habe den indiskretesten Mann der Welt geheiratet", sie könnte recht haben, kommt sie mir doch schon nach anderthalb Büchern ihres Mannes so vertraut vor, als wäre sie meine beste Freundin) – alles wird so wahrhaftig wie möglich dargelegt, nackt vor den Leser gestellt mit jedem noch so unwichtig erscheinenden Detail. Das ist mutig, das ist auch schön. Man liest es und findet in dieser Menschlichkeit so ganz mühelos sich selbst wieder. Vielleicht ist das der Grund, dass ich die Bücher liebe? Ich finde mich selbst beim Lesen, ich erkenne mich, ich finde meine Gedanken wieder, meine täglichen Handlungen, auch meinen Blick aus dem Fenster. Ich erwische mich dabei, wie ich die Straße in Mitte hinunter gehe, und im Kopf wie Knausgard rede, mir jeden Sinneseindruck bewusst mache und ausformuliere. Das hat etwas beruhigendes und entschleunigendes. Es ist fast wie Meditation. Er macht menschliches Leben einer bestimmten Schicht im Europa des frühen 21. Jahrhunderts auf eine Weise publik, die mir als Leserin einen Schub gibt nach vorne aber auch in die Tiefe. Das liegt natürlich unter anderem daran, dass ich in einem ähnlichen Leben wie er stecke. Ich frage mich, ob seine Bücher auch interessant sind für Menschen, die vollkommen anders leben. „Man weiß so wenig, und es existiert nicht. Man weiß zuviel, und es existiert nicht. Schreiben heißt, das Existierende aus dem Schatten dessen zu ziehen, was wir wissen. Darum geht es beim Schreiben. Nicht, was dort geschieht, nicht, welche Dinge sich dort ereignen, sondern es geht um das Dort an sich. Dort ist der Ort und das Ziel des Schreibens. Aber wie kommt man dorthin?“ Ich würde weiter gehen: Ich würde sagen, Dort ist das Ziel des Lebens, (auch des Lesens), des alles, was man tut und lässt, atmet und verdaut. Ein Leben lang geht es um die Frage: wie komme ich zu diesem Dort? Für jeden Menschen geht es doch eigentlich um diese Frage. Also für jeden Menschen dieser Knausgard-Schicht, wenn man weiß, was man morgen isst, dass man ein Dach über dem Kopf hat, regelmäßig ins Museum geht, sich mit Philosophie beschäftigt, sehr viel liest, sich manchmal fast langweilt in dieser selbstverständlichen Bequemlichkeit. Knausgard nimmt uns in seinen Büchern auf seine persönliche und doch irgendwie allgemeingültige Reise Richtung Dort mit. Er zeigt uns all die Tiefen und Höhen der Suche, des Kampfes (so heißen seine Bücher ja eigentlich Mein Kampf), und manchmal kommt er an, beim Dort, und auch wir dürfen mit ihm zum Dort reisen. Er lädt uns ein. Als Leserin sind die Momente, die man mit ihm im Dort verbringt, größte Glücksmomente, weil sie einen selbst näher bringen an alles, worum es geht. Die Wahrhaftigkeit. Das eigene Dort. Ist es Literatur? Das frage ich mich immer mal wieder und ich komme zu der Einsicht, dass das so vollkommen egal ist, wie es nur egal sein kann. Es ist die Reise zum Dort, der Kampf ums Dort und vielleicht ist Literatur ja alles, wo die Menschen schreibend um dieses Dort kämpfen, so kommt es mir vor, und dann ist es Literatur. Wenn Literatur etwas anderes ist, dann sind Knausgards Bücher keine Literatur. Vielleicht sind sie dann einfach Tagebücher? Verrückterweise habe ich sein Buch „Lieben“ parallel zu dem Buch „Dein Name“ von Navid Kermani gelesen. Die beiden vermischten sich manchmal ein wenig in meinem Bewusstsein, aber dann auch in der Realität. Denn manchmal hatten sie die gleichen Themen, wie zum Beispiel Hölderlin, oder auch die Beschreibung des eigenen Lebens als Schreibender auf der Suche nach der Wahrheit, dem Dort, diese Suche schreibend so wahrhaftig und authentisch wie möglich darlegend, detailliert und minutiös. Mit sich selbst nicht gerade zart umgehend, auch die eigenen Schwächen dem Leser präsentierend, die Intimsphäre nicht aussparend. Ich sehne mich als Lesende nach mehr solchen Büchern, in denen mir erzählt wird, was ist, minutiös, der Wahrheit verschrieben, dem Dort, und wie man hinkommt. Ich mag die Authentizität, die Wahrhaftigkeit, aber auch der philosophische Anspruch, den ich in solchen Bücher erkenne, gefällt mir. Allerdings wären Knausgards Bücher wohl kaum so gut, wenn er nicht auch wunderbar schreiben könnte. Kein Mensch könnte all diese Seiten von ihm lesen, wenn sie sich erzählerisch und sprachlich nicht auf einem hohen Niveau bewegten. Dann würde man das Buch irgendwann einfach genervt in die Ecke schmeissen. Stattdessen schleicht man um den Buchladen, um den Stapel ungelesener Bücher, und diskutiert mit sich selber genervt hin und her, unter welchen Umständen es doch okay wäre, sich den nächsten Knausgard zu kaufen. © Susanne Becker

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Sterben

Von: gosureviews

17.01.2016

Die Bücher von Karl Ove Knausgård werden überall auf das Höchste gelobt und ich dachte mir, dass ich die "Min kamp" Reihe jetzt doch auch einmal ausprobieren muss, da es auch etwas vollkommen anderes ist, als was ich sonst lese. Und ich muss sagen ich bin wirklich positiv überrascht worden. Ein Leseerlebnis wie in noch keinem anderen Buch zuvor. Die Art und Weise wie Knausgård schreibt ist einfach faszinierend und zieht einen förmlich in seinen Gedankenstrom. Wir haben keine gradlinige Erzählung, oftmals springt man von einem Erinnerungshandlungsstrang zu einer anderen Erinnerung und wieder zurück. Das war erst schwer sich drauf einzustellen, lässt man sich aber auf diese Erzählweise erst einmal ein, entsteht eine großartige Geschichte, die so unglaublich ehrlich ist. Knausgard kennt keinen Scharm und beschreibt jede Emotion bis ins kleinste Detail und ist dabei so nachvollziehbar geschrieben, dass man sich gut in seinen Leben hineinversetzen kann. Selenstriptease vom feinsten. Ein literarisch fantastisches Werk, das das ganze Lob den es von Kritikern bisher erhalten hat, wirklich verdient. - See more at: http://gosureviews.blogspot.de/2016/01/sterben-von-karl-ove-knausgard.html#sthash.gdyL0qza.dpuf

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Worum es geht Die Schwierigkeit einer Inhaltsangabe von „Sterben“ ist: Eigentlich geht es um Nichts – und doch um so viel. Zum Beispiel um die Beziehung von Knausgard zu seinem Vater. Es geht um den Tod seines Vaters, um Knausgards Beziehung zu seinem Bruder. Chronologisch sind diese Erinnerungen nicht, Knausgard springt hin und her in seinem Leben. Dabei schont er weder sich noch seine Familie. Der Alkoholismus des Vaters (und der Zustand des Hauses, in dem er zum Schluss gelebt hat), die scheinbare Überlegenheit seines Bruders Yngve, alle Schwächen werden offengelegt und bis ins Kleinste geschildert. Sterben ist das erste Buch einer sechsbändigen Serie, die im norwegischen Original „Min Kamp“ heißt. Ein Titel, der aus offensichtlichen Gründen in Deutschland so nicht ging. Ins Deutsche übersetzt wurden mittlerweile «Sterben», «Lieben», «Spielen» und «Leben». Wie es gefällt Meist hat man das Gefühl, Ereignisse in Echtzeit zu lesen, über unendlich viele Seiten streckt sich Beschreibung, wie er mit einem Kumpel und zwei Tüten Bier Silvester verbringt. Und dennoch: Es ist nicht langweilig, Knausgard beim Leben und beim Darüber philosophieren „zuzuschauen“. Es ist sogar so faszinierend, dass ich die 576 Seiten durchaus zügig weggelesen habe. Worin die Faszination liegt,kann ich allerdings nicht beschreiben. Ein bisschen scheint es wie bei einem Unfall zu sein, bei dem man nicht wegschauen kann. Oder einer Reality-Show, die einen in den Bann zieht. Ob diese Faszination auch die restlichen Bände von Knausgards Biografie anhalten wird, kann ich auch nicht vorhersehen. Ich werde es aber berichten.

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Sterbenvon Karl Ove Knausgard (deutsch von Paul Berf) Ja, gut, nach dem Ijoma Mangold in der ZEIT behauptete, bei seinen Freunden sei ein Hype nach Knausgard ausgebrochen, wie zuletzt bei Harry Potter… Es geht ein seltsamer Sog von dieser Prosa aus. Knausgard beobachtet sehr genau, schreibt dabei sehr einfach, um in nächster Sekunde wunderbar poetisch zu werden. Ständig fragt man sich, ob das hier wirklich autobiographisch ist, oder einfach genial schlicht. Den Hype hat es bei mir zwar nicht entfacht, aber die anderen Bücher (dies ist das erste einer Reihe) lese ich ganz sicher. (5/5)

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