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Rezensionen zu
Der Distelfink

Donna Tartt

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€ 24,99 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Theodore Decker verliert im Alter von dreizehn Jahren seine Mutter bei einem Terroranschlag, als sie gemeinsam ein Museum in New York besuchen. Unter Schock nimmt Theo ein Gemälde mit, von dem seine Mutter sehr beeindruckt war: "Der Distelfink" von Carel Fabritius aus dem 17. Jahrhundert. Der Vater, ein notorischer Trinker, hatte die Familie wenig zuvor verlassen, so dass Theo in New York alleine ist. Um eine Unterbringung durch die staatliche Fürsorge zu vermeiden, quartiert er sich bei einem Schulfreund und seiner wohlhabenden Familie ein, bis sein Vater plötzlich wieder aufschlägt und den Jungen mit nach Vegas nimmt. Dort gelangt der bisher vernünftige Schüler in falsche Kreise und kommt in Kontakt mit Drogen. Zwei Jahre später ist er zurück in New York und kann die Kleinkriminalität zunächst hinter sich lassen. Er lernt alte Möbel zu restaurieren und wird als Erwachsener Antiquitätenhändler. Aber auch in New York kann er die Finger nicht von den Opiaten lassen, veräußert nicht nur Antiquitäten, sondern auch Fälschungen und stößt immer wieder die Menschen vor den Kopf, die ihm wohlgesonnen sind. Begleitet wird Theo auf all seinen Stationen vom "Distelfink", auch wenn er - gerade als Jugendlicher - panische Angst hat, dass er wegen Kunstraubes belangt wird. Dennoch kann er das Gemälde einfach nicht zurückgeben, hatte jedoch nie die Absicht, sich damit zu bereichern. Der Roman erstreckt sich über mehrere Jahre und handelt überwiegend in New York. Er beschreibt die Entwicklung eines Jungen, der seine Mutter verliert, zu der er eine enge Verbindung hatte und in Erinnerung an sie, unerlaubt eine echte Kunstwerk an sich nimmt und aus Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen nicht den Mut aufbringt, es rechtmäßig abzugeben. Dies wird allerdings nicht die einzige Fehlentscheidung in seinem Leben bleiben. Das Trauma seiner Kindheit hat Theo nie verarbeitet, betäubt sich mit Drogen, wird aber immer wieder von Angstzuständen eingeholt und hat eine niedrige Hemmschwelle in Bezug auf Betrügereien. Donna Tartt schreibt sehr detailliert, einzelne Ereignisse werden so ausufernd beschrieben, dass sie sich über unzählige Seiten erstrecken, auch wenn sie zeitlich nur einen winzigen Bruchteils des Romans ausmachen. Andererseits gibt es Zeitsprünge von mehreren Monaten oder Jahren, die dann nur rückblickend zusammengefasst werden. Trotz der Detailverliebtheit der Autorin ist das Buch nie ermüdend zu lesen. Die Schauplätze, an denen sich Theo aufhält oder die Wege, die er geht sind so anschaulich beschrieben, dass man sich selbst dorthin versetzt fühlt. Theos Entwicklung wirkt aufgrund seiner Erlebnisse und Erfahrungen sehr authentisch und auch seine Gefühlswelt, die oft traurig oder verwirrt ist, ist jederzeit verständlich. Man begleitet Theo als einsamen Teenager, der durch die äußeren Umstände fast unter die Räder gerät, in New York mit Unterstützung wieder auf den richtigen Weg gerät, dabei aber immer das verbotenerweise in seinem Besitz befindliche Gemälde mit sich herumschleppt, das mehr und mehr zur psychischen Belastung für ihn wird. Auch die Vergangenheit kann er nie ganz ausblenden, ist schreckhaft und geräuschempfindlich und entwickelt eine wahre Obsession in Bezug auf ein rothaariges Mädchen, das wie er den Terroranschlag überlebt hat. Auch wenn das Buch phasenweise etwas pointierter sein könnte, verfolgt man Theos Lebensweg, auf dem realistischerweise nicht immer viel passiert, gebannt, um zu erfahren, ob er sich am Ende von dem Gemälde befreien kann und glücklich werden wird. Durch Wendungen und Protagonisten, die Theo wiederholt begegnen, erhält der Roman immer wieder neuen Schwung und wird für eine nicht vorhersehbare Weiterentwicklung der Handlung gesorgt.

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Sein Vater ist schon vor über einem Jahr abgehauen, der beste Vater war er nie. Mit 13 Jahren verliert Theo tragischerweise auch seine Mutter. Bei einem Anschlag auf ein Museum, das Beide gerade besuchen, kommt seine Mutter um. Theo, der nur einen Moment auf sie warten sollte, muss das wohl traumatischste Erlebnis überstehen, das ihm je widerfahren wird. Er wird verschüttet und als er aus seiner Ohnmacht erwacht, hilft er einem älteren Mann, der leider nicht gerettet werden kann. Theo findet Halt in einem Bild, dem Lieblingsbild seiner Mutter, das er aus den Trümmern retten kann, das er allerdings vergisst zurückzugeben. Kein Wunder, dass dieses einschneidende Ereignis Theos Leben bestimmt. Niemand scheint ihn haben zu wollen, seine Großeltern nicht, sein Vater bleibt verschwunden. Endlich kommt er bei der Familie eines Klassenkameraden unter, die ihn von Andy abgesehen auch eher kühl behandeln. Die Therapie bei einem Psychologen schlägt nicht so recht an, verständlicherweise vermisst Theo seine Mutter aufs Äußerste. Und gerade als er beginnt etwas Hoffnung zu schöpfen und er es geschafft hat, eine Verbindung zu dem Mädchen, das ihn im Museum so verzaubert hat und das ebenfalls überlebt hat, aufzunehmen, taucht sein Vater wieder auf. Ein Vater, der immer noch kein guter Vater ist, der Besitz des Bildes, der weiter auf ihm lastet - Theo beginnt den Halt zu verlieren. Einen umfangreichen Roman um ein real existierendes Meisterwerk präsentiert Donna Tartt ihren Lesern. Das ist man von ihr schon so gewöhnt, auch ihre geringe Produktivität ist bekannt. Man kann sich förmlich vorstellen wie sie jedes Wort abwägt, dreht und wendet bis sie es endlich in gemessener Form niederschreibt, an seinen Platz stellt. War man von ihrem Erstlingswerk „Die geheime Geschichte“ fasziniert und von dem Nachfolger „Der kleine Freund“ angeödet, geht man mit banger Erwartung an diesen neuen Roman heran, dessen Entstehung wieder ungefähr zehn Jahre in Anspruch genommen hat. Mit über tausend Seiten nicht gerade schmal türmt sich die Aufgabe vor dem Leser wie ein Berg. Erstaunlich schnell lässt sich dieser dann erklimmen. Zwar will er wohlmöglich ähnlich wie beim Schreiben Wort für Wort genommen werden, dennoch wirkt sein Bann. Auch wenn es kleiner Pausen bedarf, mag man schließlich von dem Buch nicht mehr lassen. Man folgt Theos Achterbahnfahrt durch seine Jugend, seine „aus der Bahn Geworfenheit“ stößt manchmal ab, häufiger aber berührt sie. An manchen Wendepunkten wünschte man ihm mehr Glück, mehr Durchblick. Man leidet mit, wenn sich beinahe ohne sein Zutun etwas zum Ungünstigeren wendet. Bald hofft, sein Leben möge doch eine ruhigere und positivere Fahrt aufnehmen. Auch wenn die Autorin für manchen Geschmack vielleicht hin und wieder zu weit ausholt, scheint doch letztlich kein Wort überflüssig. Wenn man sich auf die Lektüre einlassen kann und sich vornüber ins Vergnügen stürzt, hat man hier ein Werk, das jede Minute wert ist, die es beansprucht.

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Theo Decker ist dreizehn Jahre alt, als er bei einem tragischen Unglück seine Mutter verliert. Er versinkt in Trauer. Auch das Gemälde des Distelfinks, das er an diesem Tag aus dem Museum gestohlen hat, tröstet ihn wenig. Trost spenden kann es nicht. Theo kommt erst bei seinem Freund Andy unter, später geht er sogar nach Las Vegas. Mit jedem Jahr das vergeht zieht es Theo weiter in die kriminelle Richtung und er droht ganz abzurutschen. Zur Ausgabe Ich habe die Taschenbuchausgabe gelesen und dazu wollte ich auf jeden Fall auch mal meinen Senf abgeben. Das Buch ist unglaublich dick und auch die Seiten sind sehr dünn. Das ganze merkt man dann auch beim Lesen, denn das Buch liest sich sehr labbrig und irgendwann klappt es schon ganz auseinander und man kann es sogar wie eine Zeitung nach hinten klappen, es fällt schon fast von allein in diese Richtung. Das Buch sieht irgendwann unglaublich zerlesen aus, selbst wenn man beim Lesen aufpasst, wird es schnell aussehen wie mehrmals gelesen. Mehr Leserillen kann man in einen Buch nicht reinbekommen. Ich konnte es daher aber sehr bequem im Bett lesen, da man es in einer Hand super halten konnte. Zum Inhalt Wahrlich ein Meisterwerk und das nicht nur vom Schreibstil her. Es ist unglaublich dick und hat leider auch viele Längen aber deswegen ist die Story an sich nicht langweilig geschrieben. Leider hat mich das mit den vielen Drogen gelangweilt, eigentlich wurde es immer mehr und nervt irgendwann nur noch. Für mich auch mehr als schlecht nachvollziehbar, da ich selbst total gegen Drogen aller Art bin. Auch seine Trauer mit seinen Handlungen, war für mich schwer vorstellbar. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass Theo mehr aus seinen Leben macht. Aber wenn die Vorbilder nicht die Vorbilder sind, für die man sie hält gestaltet sich das Danach schwer. Theo fand ich auch schon sehr labil und verantwortungslos wie er sein Leben gestaltet, so ohne wirkliche Ziele im Leben. Er verliert immer mehr die Bodenhaftung und man schaut entsetzt zu wie Theo immer mehr in eine richtige Krise rutscht. Fazit Allgemein möchte ich nicht ewig rumlabbern oder zu viel verraten, weil es sich auf jeden Fall lohnt die Geschichte mal zu lesen, wenn man durchhält wird man auch am Ende belohnt und kann von sich behaupten eine richtig dicke Schwarte gelesen zu haben. Zurecht ein Bestseller über das sich das diskutieren lohnt. Eine riesen Herausforderung der man sich getrost mal stellen kann.

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Von: Betzner

13.03.2014

Sehr umfangreich, tolle Geschichte

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Fleesensee Buchhandlung

Von: Petra Hoffmann aus Göhren-Lebbin

27.02.2014

Zum Inhalt: S.969 "(...) mit der permanenten Erwartung eines Unglücks (...)" zieht sich das Leben von Theo. Auf jeden Fall lesenswert, trotz Längen (Jugendjahre mit Boris) und teilweise zu moralisierend. Aber man möchte wissen, ws Theo aus seinem Leben macht.

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