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Rezensionen zu
Die Schatzinsel

Robert Louis Stevenson

Penguin Edition (21)

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Die Schatzinsel ist wohl eine der einflussreichsten Erzählungen in der Welt der Belletristik. Jedes Piratenklischee, das wir heutzutage für selbstverständlich halten, findet seine Grundlage irgendwo in dieser magischen Geschichte. Als ich mich dieser Geschichte näherte, hatte ich das Glück, dass ich nichts über die Handlung wusste, außer dass es eine Karte gab, auf der X die Stelle markierte, an der sich der legendäre Schatz von Kapitän Flint befand. Ich ging an die Lektüre heran wie ein glücklicher Jugendlicher, der sich darauf freute, zum ersten Mal eine legendäre Geschichte zu erleben, ohne durch Vorkenntnisse über die Geschichte, die Figuren, das Tempo und die Wendungen der Handlung beeinflusst zu werden. Die Geschichte geht also ungefähr so. Ein alkoholkranker Ex-Piratenkapitän verbringt seine Tage in einer örtlichen Bar und säuft sich zu Tode, während er fröhliche Piratenlieder singt. "Yo-ho-ho und eine Flasche voll Rum" usw... Leider verstirbt er und hinterlässt eine Truhe, die neben anderen Schätzen auch eine geheime Karte enthält. Die Karte ist bei den falschen Leuten sehr begehrt. Unser junger Superstar Jim Hawkin in der Ich-Perspektive findet die Karte und spricht mit seinen Freunden Dr. Livesey und Mr. Trelawney, einem Knappen, und sie beschließen, sich auf diese mystische Schatzinsel zu begeben, um den besagten Schatz zu suchen. Sie starten von Bristol aus und versammeln ein ganzes Schiff voller Piraten und Helfer. Alle sind auf ihre Weise erfahren, aber keiner ist so erfahren wie der sympathische Schiffskoch Long John Silver. Und so machen sie sich auf zu diesem Abenteuer. Sie holen den Schatz, kehren nach Hause zurück und leben glücklich bis an ihr Lebensende. Aber das ist natürlich nicht passiert, denn das würde keine legendäre Geschichte ergeben. Der Hauptprotagonist Jim ist eine großartige Figur. Es handelt sich um ein typisches Kinderbuch (obwohl einige der Begriffe aus der See- und Piratensprache sehr spezifisch und komplex sind), und die Ich-Perspektive aus der Sicht eines kleinen Kindes macht die Geschichte noch bemerkenswerter. Die Tatsache, dass Jim ein junger Mann ist, der außergewöhnliche Taten vollbringt und sich oft gegen alle Widrigkeiten auf der Hispaniola (dem treuen Schiff, das sie zur Schatzinsel bringt) oder auf der Insel selbst inmitten von hartgesottenen Seefahrern behauptet, bedeutet, dass wir wirklich hinter ihm stehen und seine Taten während der gesamten Geschichte unterstützen. Wir fühlen uns ihm nahe, weil Stevenson diese Figur so gut beschreibt. Jedes Mal, wenn die Handlung voranschreitet, ist dies auf eine erstaunliche Tat zurückzuführen, die Jim vollbracht hat, oft auf seinem eigenen Rücken und ohne Rücksprache mit den ranghöchsten Mitgliedern der Gruppe. Wir fiebern jede Sekunde mit ihm mit, denn er ist wir. Als sie auf der Insel ankommen, läuft nicht alles reibungslos. Es kommt zu einer Spaltung. Meuterei, könnte man sagen. Es kommt zu einer Spaltung, so dass Jim, Dr., Squire und ein paar vertrauenswürdige Männer auf einer Seite stehen. Alte Piraten, die zu Kapitän Flints Mannschaft gehörten, versammeln sich unter dem, den wir für einen netten Kerl hielten. Long John Silver. Er ist die komplexeste Figur in diesem kurzen Buch. Holzbein, Papagei auf der Schulter - das sind einige seiner Charaktereigenschaften, die an Halloween wahrscheinlich von einem 12-jährigen Kind imitiert werden. Man weiß nie so recht, woran man bei Silver ist. Am Anfang scheint er gut zu sein. Jim belauscht seinen Plan zur Meuterei, während er sich in einem Fass versteckt. Zu diesem Zeitpunkt wird er als rein böse dargestellt, aber gegen Ende wirkt er menschlicher und komplexer. Er setzt sich für Jim Hawkins ein, als der Rest seiner Schiffskameraden den armen Jungen töten will. Andere bemerkenswerte Charaktere sind Ben Gunn, der Robinson Crusoe-ähnliche, gestrandete Inselbewohner und Dr. Livesey. Es ist genial, dass wir uns in einem so kurzen Buch für so viele der Akteure interessieren können, und ihre Komplexität ist unübertroffen. Es gibt eine Menge cooler Szenen. Schießereien auf der Insel zwischen den beiden Fraktionen. Jim vs. Israel Hands. Die Begegnung mit Ben Gunn und als Jim in den sicheren Hafen der Holzburg zurückkehrt, in der Erwartung, sich mit seinen Freunden neu zu gruppieren, aber leider... soll es nicht sein. Das hat mir wirklich gefallen. Es ist so anders als Dr. Jekyll & Mr. Hyde, das ich zuvor von Stevenson gelesen habe. Aber das macht einen guten Autor aus, dass er seine sprachlichen Fähigkeiten in verschiedenen Genres zur Schau stellen kann und so Geschichten wie diese entstehen, die für immer bleiben werden.

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Dieses Buch ist ein wahrer Klassiker. Es ist die Mutter aller Piratengeschichten. Ich bin völlig begeistert. Es ist ein Buch von 1881 und hält mit jedem Abenteuerbuch der heutigen Zeit mit bzw. übertrifft diese noch. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Der ganze Plot ist toll und vor allem wirklich richtig spannend und aufregend. Natürlich ist die Geschichte grob schnell erzählt: Schatzkarte wird gefunden, Schatz gesucht und gefunden. Fertig. Aber in den Feinheiten: Brilliant. Es ist alles nicht so einfach und eindimensional, wie es scheint. Es gibt Intrigen, Betrügereien, überraschende Wendungen, Doppelagenten, für totgehaltene Überlebende und viel Gesang, Alkohol und Piraten. Des Weiteren ist der Schreibstil toll. Er hat noch wirklichen STIL („charakteristisch ausgeprägte Erscheinungsform“). Es kommt natürlich drauf an, welche Übersetzung man hat. Zuerst habe ich eine andere, ältere Ausgabe begonnen (leider weiß ich nicht mehr, wer übersetzt hat), aber die war ein Fehldruck, so dass ich mir die neue Ausgabe von cbj gekauft habe, welche von Otto Weith übersetzt wurde. Es ist fließend zu lesen, das Buch ist ja auch ein Jugendbuch. Herr Stevenson hatte es extra “Für Jungen” geschrieben. Allerdings muss ich da eindeutig widersprechen. Es ist auch für Mädchen! Jedenfalls ist trotzdem der Charme des 19. Jahrhunderts in der Sprache zu erkennen. Man lernt viel über Schiffe und einige Begriffe der Schiffssprache. Und zu letzt sind die Protagonisten ganz großes Kino. Wir haben zuerst den Jungen Jim, der abenteuerlustig, spontan, mutig und leichtsinnig (mit einer großen Portion Glück) ist. Er hat seinen eigenen Kopf, steht aber zu seinem Ehrenwort. Eine richtige Identifikationsfigur! Und dann muss ich noch Captain Silver erwähnen, der eigentlich der Böse ist (aber auch nicht immer), aber auch ein echter Pirat, den man toll und verwegen findet. Er ist Abenteuer pur. Aber: Lest selbst!

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