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Rezensionen zu
Die Beisetzung

Lars Saabye Christensen

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Fantastisch, traumhaft und surrealistisch. So beginnt das Buch und als Leser fällt es schwer anfangs durch dieses Chaos durchzublicken, dass sich ehe man es sich versieht zu einem großen Ganzen entfaltet und durch die Sicht mehrerer Figuren ein Gesamtbild ergibt. Kim Karlsen kommt eines Tages in einem Hotelzimmer zu sich ohne zu wissen wer er ist und selbst die einfachsten Dinge sind für ihn anfangs nur schwer durchzuführen oder zu verstehen. Der Leser begleitet ihn und eine erzählende unbekannte Person auf seiner Reise zu sich selbst. Wie eingangs erwähnt sind die ersten etwa 200 Seiten sehr traumhaft und surrealistisch dargestellt und erst nach und nach versteht man den Sinn dahinter. Ich finde der Autor hat hier eine sehr interessante und bewegende Geschichte über eine Figur geschrieben, die sympathisch wirkt und die man gerne auf ihrer abenteuerlichen Reise begleitet. Von einer Busfahrt mit den Dirty Fingers, einem Besuch beim Friseur, einem Ritt mit einem Walross und vielen weiteren wundersamen Begegnungen erzählt die Handlung und über allem schwebt der Tod von John Lennon, denn kein Wunder, Kim Karlsen ist ein großer Beatles-Fan. Warum der Autor Lennons Tod so oft erwähnt hat ist mir allerdings schleierhaft, da die Handlung im Jahr 2001 spielt und Lennon in den 80ern starb. Die Dirty Fingers scheinen auch eine Art Anspielung auf die Beatles zu sein, da es auch hier kleine Ähnlichkeiten gab. Lars Saabye Christensen hat einen tollen Schreibstil. Trotz des kleinen Textes lesen sich die Seiten weg wie nichts. Er ändert seinen Stil hin und wieder, so dass sich Dialoge und Bandwurmsätze, mit kurzen prägnanten Sätzen bis hin zu seitenlangen Texten die nur durch Kommata unterbrochen werden abwechseln. Mit letzterem hatte ich Anfangs meine Schwierigkeiten, aber wenn man einige Seiten hinter sich hat, gewöhnt man sich schnell dran und allzu oft verwendet er diesen Schreibstil auch nicht im Buch. Die Nebenfiguren sind nicht blass geblieben. Man lernt Familie und Freunde von Kim Karlsen kennen und sogar sehr viel aus ihrem Leben. Beim Lesen merkt man schnell, dass auch in Kims Familie nicht alles eitel Sonnenschein gewesen ist und auch die anderen Figuren so ihre Marotten und Eigenarten haben. Das Ganze liest sich zu Anfang wie eine Art Roadtrip zurück nach Hause um am Ende bei anderen Figuren anzusetzen. Das Ende verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, aber zumindest eine Entwarnung kann ich geben. Taschentücher werden bei diesem Buch nicht benötigt. Das Ende hat mir gut gefallen. Im Grunde genommen hat Kim Karlsen irgendwie alle Figuren noch einmal mehr zusammengebracht, vor allem Personen, die seit Jahren keinerlei Kontakt mehr zueinander gehabt haben. Das fand ich sehr schön. Ein unterhaltsames und tiefgründiges Buch, das ich sehr gern gelesen habe. Trotz des Titels ist es nicht ganz so traurig, wie man vielleicht denken mag. Ich habe mich gut unterhalten lassen, vor allem der Aufbau der Geschichte ist schon eine Kunst für sich und bin äußerst gespannt auf die nächsten Werke des Autors.

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