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Rezensionen zu
Preußen

Christopher Clark

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Lieber Leser, man kann die Geschichte Preußens sicher noch länger erzählen als auf 750 Seiten. Aber kürzer wäre es auch gegangen. Christopher Clark wollte ein Standardwerk schreiben, und für Geschichtsstudenten hat er das vielleicht geschafft. Ich interessierte Laiin bin mehr als einmal beim Lesen eingeschlafen. Nicht, dass die Geschichte Preußens nicht spannend wäre. Streckenweise weiß Clark sie auch spannend zu erzählen. Aber so viele Gesichtspunkte will der Autor untersuchen, dass er immer wieder in der Zeit zurückspringen muss. Mal sind wir in der Stadt, dann auf dem Land, dann in den evangelischen Kirchen. Man muss Jahreszahlen mitschreiben und vieles im Hinterkopf behalten, bis der Autor es viele Seiten später wieder aufgreift. Das ermüdet. Clark setzt einiges Wissen beim Leser voraus. So erzählt er zum Beispiel, wie 1848 in der preußischen Nationalversammlung zwei Verfassungsentwürfe scheiterten. Im Dezember wird die Nationalversammlung ergebnislos aufgelöst. Kurz erwähnt Clark noch, dass die Regierung einen weiteren Entwurf ankündigt. Dann geht er zu einem anderen Thema über. Und plötzlich hat Preußen doch eine Verfassung. Dass sie 1848 entworfen wurde und 1850 in Kraft trat, erfahren wir später aus Nebensätzen. Auch das Paulskirchenparlament taucht irgendwann auf und bietet dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. eine Kaiserkrone an. Der König lehnt ab. Und damit endet diese Episode. Wo das Paulskirchenparlament herkam und was daraus wurde, ist nicht strenggenommen preußische Geschichte. Es kam auch in der Schule irgendwann dran, ich glaube, in der achten Klasse. Ein paar erklärende Sätze hätten trotzdem geholfen. Die Sprache schwankt zwischen einfach und umständlich. Wegen der drei verschiedenen Übersetzer? Oder hat Clark bei einem Teil seiner Kapitel an den Leser gedacht, bei einem Teil nicht? Man müsste nachforschen. Wie richtig oder wie parteiisch diese Geschichte Preußens ist im Vergleich zu anderen Büchern, das müssen andere entscheiden. Ich fand sie umfassend und ausgeglichen. Christopher Clark erklärt, wo das Bild von den preußischen Tugenden herkam und was es mit dem Militarismus auf sich hatte. Auch der Hauptmann von Köpenick - lebende Karikatur dieses Militarismus - bekommt seine zwei Seiten. Jetzt habe ich den Kopf ziemlich voll von Preußen. Mal sehen, was hängen bleibt. Hochachtungsvoll Christina Widmann de Fran

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