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Rezensionen zu
Die Bücherdiebin

Markus Zusak

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Übersetzt von Alexandra Ernst Das hier ist eine Geschichte aus den dunkelsten Zeiten. Voller Hoffnung, Träume, Liebe und Freundschaft und kleinen Glückflecken. Ihr findet, das ist ein Widerspruch? Dann lasst euch gesagt sein, diese Geschichte wird euch der Tod erzählen. Es gibt Geschichten, die sind da. Zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben, sie bereichern einen auch auf Arten und Weisen, die wir zu diesem Zeitpunkt gar nicht erahnen, vielleicht hat mir "Die Bücherdiebin" damals den richtigen Weg geebnet empathischer zu sein, dass es Geschichten gibt, die von größtem Leid und Schmerz handeln, aber erzählt werden müssen, weil man in ihnen so viel mitnehmen kann, weil man sich erinnert. Manche Geschichten sind so intensiv, so prägend erzählt, dass sie das Vergessen vergessen machen. Und in der Zeit, in der "Die Bücherdiebin" spielt, der zweite Weltkrieg, ist das für die Gegenwart und Zukunft überlebenswichtig. Das nicht- Vergessen. Manche Geschichten sind da, doch um alles zu begreifen, all das Großartige aus "Die Bücherdiebin" mitzunehmen, musste ich auf jeden Fall älter werden. Denn schon damals empfand ich Markus Zusaks Roman als eine Geschichte, die nicht einfach nach dem ersten Lesen aussortiert wird aus dem Bücherregal, sie kam immer mit, war immer etwas Besonderes, immer da und wartete geduldig. Und als hätte sie es immer gewusst kam das komplett spontane Wiederlesen und da habe ich alles noch einmal intensiver gefühlt, mehr um die Wichtigkeit dieser Geschichte verstanden, die Figuren mehr ins Herz geschlossen, die Botschaften mehr gelebt und all diese wundervollen kleinen poetischen Buchstaben, Wörter und Sätze mehr gefeiert, weil ich sie heute mit ein paar Jährchen mehr auf den Buckel dieser Wörternärrin viel mehr zu schätzen wusste. "Die Bücherdiebin" ist mehr, so viel mehr. Sie ist eine berührende, eine intensive, eine tieftraurige aber gleichzeitig wunderschöne Geschichte über das, zu was Menschen fähig sein können, wenn man sie nur genug liebt, es geht um Freundschaft, um Familie, um Zusammenhalt und darum die kleinen Dinge voller Glück zu sehen in den dunkelsten Zeiten menschlichen Lebens. Und auch um Triumphe zu feiern, wie unbedeutend sie auch sein mögen. Und es geht vom Anfang bis zum Ende um die unfassbare Macht von Buchstaben, von Wörtern, von Sätzen, von Büchern, die wunderbare Geschichten erzählen und wie sie Lisel, Namensvetterin und Bücherdiebin, schon in jungen Jahren immer wieder retteten, als sie als Pflegekind, die gerade ihren kleinen Bruder verloren hat, vor der Türen der Hubermanns steht im Gepäck ihr erstes gestohlenes Buch und viel mehr findet, als sie sich jemals erträumen konnte bis hin zu dem Tag, als sie in den Keller ging, um ihre eigene Geschichte zu schreiben. Gekrönt wird dieses unglaublich großartige Buch von einem auf dem ersten Blick ungewöhnlichen Erzähler, der den Roman von Markus Zusak seine absolute Einzigartigkeit verleiht. Der Tod erzählt die Geschichte der Bücherdiebin und auch ihn lohnt es kennen zu lernen, denn auf dem zweiten Blick ist die Wahl des Erzählers tragischerweise nicht mehr so ungewöhnlich, denn auch nach den Worten des Autors im nachstehendem Interview war der Tod unwiderruflich allgegenwärtig im zweiten Weltkrieg, weswegen die Wahl nicht mehr so abwegig erschien. Kennt ihr diese Momente, wenn ihr Sätze in Büchern lest, so wunderschön, tieftraurig und treffend, dass ihr kurz vom Buch nach oben aufschauen, die Augen schließen und tief durchatmen müsst, um wirklich alle Wörter aufzusaugen? Eigentlich waren diese Momente "Die Bücherdiebin". Ein Buch, aus dem man jeden Satz einrahmen möchte und ob es nun daran lag, dass mich Geschichten gerade in diesem Moment auch in der Spur halten noch mehr als es sonst der Fall ist, dass ich mich fast schon verzweifelt an Bücher festhalte, auch ein Buch, das mich ein bisschen gerettet hat und das es immer wert ist das erste und zweite Mal und immer wiedergelesen zu werden. "Ich habe die Worte gehasst, und ich habe sie geliebt, und ich hoffe, ich habe sie richtig gemacht." (S. 563) "Sie war berühmt als die beste Worteschüttlerin ihres Gebiets, denn sie wusste, wie machtlos ein Mensch OHNE Worte war." (S. 480) "Er war hager, mit weichem Haar, und seine runden, schlammfarbenen Augen schauten zu, als der Fremde in dem schweren Raum ein weiteres Lied spielte. Er schaute von einem zum anderen, auf den Mann, der spielte, und auf die Frau, die weinte. Die Noten griffen nach ihren Augen. So viel Traurigkeit." (S.200)

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Ein ganz, ganz wichtiges Meisterwerk!

Von: die_lesebiene

25.04.2023

Zweiter Weltkrieg. Wir begleiten die junge Liesel auf ihrem holprigen Weg zum Erwachsenwerden. Das erste Mal begegnen wir ihr auf der Zugreise zu ihrer Pflegefamilie, denn Liesel ist die Tochter eines Kommunisten & muss daher untertauchen, obwohl sie nicht einmal versteht, was das Wort überhaupt bedeutet. Schon hier bekommt Liesel den ersten großen Schicksalsschlag zu spüren, der sie jahrelang in ihren Träumen verfolgen wird: Ihr Bruder Werner verstirbt in ihren Armen. Nach & nach kann man Liesel dabei beobachten, wie sie Worte & Taten der Nazis hinterfragt & von ihrem Papa Hans lernt, warum sie das niemandem erzählen darf. Warum sie überhaupt die Bücherdiebin genannt wird, findet ihr am besten selbst heraus. Ein ebenfalls fantastischer Aspekt dieses Buches ist der besondere Erzähler, denn Liesels Geschichte wird uns von keinem geringeren als dem Tod höchstpersönlich berichtet. Er begegnet Liesel immer wieder, aber nicht weil sie selbst dem Tode nahe ist, aber immer wieder Menschen um sie herum. Wie ihr euch denken könnt, hatte der Tod während des Zweiten Weltkrieges alle Hände voll zu tun… „Die Bücherdiebin“ ist eine wundervolle fiktive Geschichte, die perfekt zur Aufklärung & Erinnerung dient. Liesel begegnet vielen Menschen, zu denen sie Vertrauen fasst & die sie lange begleiten werden. All diese Menschen - Rudi, Hans, Rosa & Max - sind mir total ans Herz gewachsen & einfach stimmig für die Geschichte, weshalb es ziemlich einfach ist, emotional zu werden. 💛 Ich habe mal wieder ein wenig um den heißen Brei herum geredet. Kurz & gut: Lest das Buch, schaut den Film. Es ist großartig & etwas ganz Besonderes! Beides kann ich nur wärmstens empfehlen. Denn auch hier gilt, dass man niemals vergessen darf, was damals passiert ist. Denn leider ist das Thema auch heutzutage immer noch viel zu präsent.

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Schon lange wollte ich diesen Klassiker lesen. Ich fragte mich, wie wird ein Australier über Nazi-Deutschland schreiben? Markus Zusak, Jahrgang 1975, lebt in Sydney. Er ist der Sohn einer Münchnerin und eines Wieners. Vor allem Erinnerungen seiner Mutter sind in die Figur der Bücherdiebin Liesel eingeflossen. Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass es der Tod selbst ist, der sie erzählt. Viele Menschen stellen sich den Tod grausam und furchtbar vor. Hier ist der Tod ein eher sanftes und mitfühlendes Wesen. Man kann ihn als Leserin sympathisch finden, wie er behutsam die Seelen der Toten einsammelt, in die Arme nimmt und davonträgt. Er ist es nicht, der darüber entscheidet, wann jemandes Zeit gekommen ist. Er ist nur im richtigen Moment zur Stelle. Im Leben der neunjährigen Liesel hat der Tod viel zu tun. Deshalb wird er auf sie aufmerksam und erzählt uns ihre Geschichte. Liesel ist die Tochter zweier Kommunisten. An ihren Vater erinnert sie sich nicht, die Mutter gibt sie und ihren kleinen Bruder im Januar 1939 zu Pflegeeltern, um sie zu schützen. Liesel versteht nicht, warum ihre Mutter sie verlässt. Sie muss auf der Eisenbahnfahrt mitansehen, wie ihr Bruder noch vor dem Eintreffen bei den Pflegeeltern stirbt. Das ist auch der Anlass, bei dem sie ihr erstes Buch stiehlt, obwohl sie gar nicht lesen kann. Wie man sich angesichts des Titels denken kann, lernt unsere Hauptfigur im Laufe der Geschichte lesen und stiehlt weitere Bücher. Wir begleiten ihr Leben bei den Pflegeeltern in einem Dorf nahe München bis zum Kriegsende 1945. Ihre Beziehungen zu den neuen Eltern, den anderen Kindern und Dorfbewohnern sind ein Thema. Dabei erlebt sie natürlich auch die Veränderungen der Gesellschaft mit, die sich im Verlauf des Krieges ergeben. Wie die Dorfbewohner weiß auch sie, warum Gruppen von halbtoten Menschen zu Fuß durch das Dorf ins nahegelegene Dachau getrieben werden. Ich habe schon viele Romane und auch Sachbücher über Nazi-Deutschland gelesen. Dieses hat mich angerührt, weil man die Geschichte durch Liesels Augen betrachtet, die ein aufgewecktes und phantasievolles Mädchen ist. Dazu trägt auch die besonders sinnliche Erzählweise bei, die den Duft oder Geschmack einer Situation oder eines Satzes beschreibt. Farben spielen eine besondere Rolle in der Geschichte, auch Körperempfindungen wie das Brennen in den Fußsohlen oder die unbequeme Sitzposition. Der Leser spürt die Geschichte daher mit allen Sinnen. Natürlich haben Worte und die Kraft von Worten eine besondere Bedeutung in einer Geschichte, deren Kapitel nach Büchern benannt sind, die Liesel stiehlt. Schon das Druckbild des Buches ist ungewöhnlich. Die großen Kapitel beginnen mit einer Aufzählung der Mitwirkenden, bei denen es sich nicht nur um Personen handelt, sondern z.B. um „zwei Haarschnitte“ oder „ein treibendes Buch“. Der personifizierte und fast allwissende Tod hebt wichtige Erklärungen oder Umstände, etwa die Motive einer Person, mitten im Text durch fettgedruckte, zentriert gesetzte Absätze ab. Bücher, die während des Verlaufs der Geschichte geschrieben werden, werden wie von Hand geschrieben und mit Illustrationen versehen wiedergegeben. Auch werden ständig spätere Begebenheiten im Ergebnis vorweggenommen, aber erst später ausführlich erzählt. Erstaunlicherweise tut das der Spannung keinen Abbruch. Insgesamt scheint sich mir der Ton der Erzählung zu unterscheiden von dem deutscher Erzähler, auch wenn ich gar nicht genau sagen kann inwiefern. Die deutschen Verhältnisse werden akkurat und gut recherchiert dargestellt. Auch wenn es hier und da kleine Längen gibt, ist das Buch über fast 600 Seiten gut und spannend zu lesen in seiner besonderen Klangfarbe. Es ist eigentümlich und sehr berührend, die ungeheuren Schrecken des Krieges im empathischen Ton des Todes zu lesen. Ein ungewöhnlich erzählter Roman, der einem den Tod zum Freund machen kann, jeden Sinn des Lesers anspricht und erfahren lässt, wie Nazi-Deutschland schmeckt. Lesenswert!

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Einfach nur wow!

Von: wordfulbooks

09.03.2020

„Zuerst die Farben. Dann die Menschen.“ So leitet „Der Tod“ höchstpersönlich dieses fabelhafte und bewegende literarische Werk ein und entführt uns in die Welt von Liesel Memminger zur Zeit des Nationalsozialismus. Eine Zeit, in der „Der Tod“ viel zu tun hat… . Liesel kommt als Pflegekind zu den Hubermanns in die Himmelstraße und beginnt dort ein neues Leben. Sie lernt zu lesen und zu schreiben, beginnt jedoch auch, Bücher zu stehlen. Als Max, ein Jude, bei den Hubermanns Zuflucht sucht und der Krieg in vollem Gange ist, lernt Liesel auch die Schrecken der NS-Zeit kennen. Bücher und ihr bester Freund Rudi malen ihr Leben jedoch in bunten Farben und übertönen das Schwarz und Grau des Krieges. . „Die Bücherdiebin“ ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Die Ich-Perspektive des Tods gibt der Geschichte eine ganz andere Stimmung und der Leser lernt, dass bei all dem Schrecken auch der Tod ein Herz hat und dass Worte die Macht haben, Hoffnung und Mut zu schenken, wenn der Rest des Lebens schwarz ist. Der Schreibstil lässt einen mitfühlen, weinen, lachen und nachdenken. Ich vergebe 5 Sterne, da es für Jung und Alt ist und ein sehr wichtiges Thema, nämlich den Tod, in einer interessanten Art und Weise anspricht.

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>>Zuerst die Farben. Dann die Menschen. So sehe ich die Welt normalerweise. Ich versuche es zumindest.<< ...so beginnt das Buch „Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak. Der Tod höchstpersönlich erzählt hier die Geschichte der Bücherdiebin Liesel und diese Geschichte enthält so so viele Farben! Der Tod erzählt dem Leser, wie er die Welt sieht und dass alles eine Farbe hat und so wird Liesels Geschichte bunt, obwohl sie doch von so vielen grauen und schwarzen Momenten überschattet wird. Der Roman spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges und bietet so für den Tod unendlich viele Schauplätze. Hält neben den grausamen Momenten dieser Zeit aber eben auch einen ganz besonderen Erzähler, den Tod bereit, der nicht so rabenschwarz ist wie man vielleicht meint. Denn auch der Tod hat ein Herz und genau mit eben diesem erzählt er diese Geschichte, die es sich zu lesen absolut und unbedingt lohnt! Für mich persönlich zeichnet sich dieses Buch sehr durch den tollen Schreibstil Zusaks und der sehr kreativen Erzählerperspektive aus. Das Buch hat einen ganz eigenen Charme dadurch und konnte mir die damalige Zeit doch sehr nahe bringen. Liesels Geschichte hat mich sehr berührt und auch wenn ich zu Beginn ein bisschen gebraucht habe um mich gänzlich einzufinden, hielt das Buch ein Ende bereit, was mich unheimlich bewegt und zu Tränen gerührt hat. Fazit: Eine absolut lesenswerte Geschichte, auf die man sich jedoch als Leser einlassen muss!

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Zur Zeiten des Nationalsozialismus wird das Leben in der deutschen Stadt Molching beschrieben. Die kleine Bewohnerin Liesel Meminger lässt bei günstigen Gelegenheiten das ein oder andere Buch mitgehen. Nicht nur ihre Rolle als Bücherdiebin, sondern auch als Freundin, Tochter und Deutsche spielen in dieser Zeit eine große Rolle. Mir hat das Buch unfassbar gut gefallen, weil die Geschichte sehr gut geschrieben ist. Der Autor verwendet eine sehr bildliche Sprache, die den Leser beeindruckt. Besonders faszinierend finde ich, dass die Geschichte aus der Perspektive des Todes erzählt wird. Man erhält einen völlig anderen Blickwinkel auf das Geschehen. Das Buch ist berührend, spannend und herzergreifend. Die Geschehnisse der Nazizeit werden gut mit den fiktiven Charakteren der Stadt Molching verbunden. Wer gerne Bücher rund um den Zweiten Weltkrieg liest und zusätzlich ein literarisches Meisterwerk lesen möchte, hat mit "Die Bücherdiebin" die richtige Wahl getroffen.

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Wie soll es einem gehen, wenn man eine Geschichte liest, die im zweiten Weltkrieg stattfindet. Man weiß: es geht nicht gut aus. Man weiß: es ist keine Fiktion. Man weiß nicht: Was war nur los mit den Menschen? Man weiß noch viel weniger: Was ist eigentlich immer noch los mit den Menschen? Viele Bücher habe ich schon gelesen über diese dunkle Zeit. Immer haben sie mich berührt. Dieses hat mich tief getroffen. Ich musste es immer wieder weglegen, weil ich emotional nicht stark genug bin, um mich ganz auf die Geschichte einzulassen. Seit ich selbst Mutter bin, halte ich es beinahe gar nicht mehr aus, von Kindern zu lesen, die Leid erleben. Liesels Leid ist nicht zu ertragen. Es lähmt mich. Als ich das Buch geschlossen habe, war mir übel. Erzählt werden die Ereignisse aus der Sicht des Todes und in einer Sprache, als würde er ein Märchen erzählen. Dies auch deswegen, weil es als Jugendbuch geschrieben wurde. Für mich hat diese Art des Erzählens etwas von dem Schrecklichen wieder wett gemacht und es gleichzeitig teilweise ins Unerträgliche verstärkt. Weil hier in einer ungeschönten und glasklaren Sprache gesagt wird, wie es war. Das macht einen einfach nur traurig und lässt ein unglaubliches Entsetzen über die Abscheulichkeiten der Menschen zurück. Der Tod als Erzähler greift manchmal in der Geschichte voraus und macht bereits Andeutungen auf deren Ausgang. Das macht es spannend und andererseits will man eigentlich nicht mehr weiterlesen, weil man nicht möchte, dass kommt, was er vorhersagt. Zusak spielt in jeder erdenklichen Weise mit dem Bild von der Macht der Worte. Er zeigt auf, dass Hitler ohne Worte nicht groß werden hätte können, dass es ohne Worte diesen Krieg nicht gegeben hätte, dass den Menschen die Worte gefehlt haben und jenen, die Worte einsetzten, bitterliche Strafen blühten. Worte heilen in diesem Roman einen kranken und bewahren ihn vor dem Tod und sie trösten ein kleines Mädchen,das alleine zu fremden Menschen kommt. Durch Worte entstehen neue Beziehungen und in einem Luftschutzkeller nehmen Worte die Angst der Menschen entgegen. "Wenn er ihn nicht verabscheut hätte, hätte er sich vielleicht nicht ein paar Wochen später auf seinen Platz gesetzt, als sie auf einer scheinbar harmlosen Straße unterwegs waren. Ein Sitzplatz, zwei Männer, ein kurzer Streit und ich. Es bringt mich schier um, wie manche Menschen sterben." S. 498 Sogar der Tod findet noch so viele Worte. Ein zentraler Aspekt dieses Romans für mich: Ich glaube, dass niemand mehr nach dieser Lektüre seine Vorfahren vorwurfsvoll fragen kann: Warum habt ihr nichts dagegen getan? Warum habt ihr dabei untätig zugesehen? Ich denke, in "Die Bücherdiebin" findet man die Antworten darauf. Antworten die einen bis ins Mark treffen. Das Buch ist in seiner Originalausgabe übrigens fast 15 Jahre alt. Für mich ist es ein moderner Klassiker, der nicht an Aktualität verliert. Im Gegenteil. Leider.

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Klappentext Deutschland, 1939. Der Tod hat viel zu tun, und er hat eine Schwäche für Liesel. Am Grab ihres Bruders stiehlt Liesel ihr erstes Buch. Mit dem »Handbuch für Totengräber« ist eine tiefe Liebe zu Büchern und Worten geweckt, die sie auch dann nicht verlässt, als ihre Welt in Schutt und Asche versinkt. Liesel sieht die Juden nach Dachau ziehen, sie erlebt die Bombennächte über München – und sie überlebt: weil der Tod sie in sein Herz geschlossen hat. Meinung Wie wurde ich überhaupt auf dieses Buch aufmerksam? Ich weiß es gar nicht so genau. Ich hörte natürlich auch von dem Film, aber hatte ich erst dadurch das Buch entdeckt? Gelesen habe ich zuerst das Buch, ich weiß sogar noch, dass es im Juni 2014 war, das Buch ist mir sehr im Kopf hängen geblieben - gemerkt habe ich mir das Datum allerdings nur, weil ich es im Krankenhaus durch las, trotz allem sind die Erinnerungen an das Buch noch sehr lebhaft. Einmal versuchte ich es sogar als Comic um zu setzen, aber diese Geschichte so zu kürzen, so in Form zu Bringen, um sie als Comic zu Papier zu bringen, war mir ganz einfach fast nicht möglich. Es wurde eine unglaublich hohe Zahl an Seiten schon im Storyboard, und ich hielt alles für zu wichtig um es zu streichen, so das ich es erstmal zu anderen Projekten gepackt habe, es nicht weiter verfolgt habe. Tatsächlich war das glaube ich auch gut so, denn diese Geschichte muss man einfach in ihrer Gesamtheit lesen. Selber diese Bilder im Kopf haben und selber dem Tot "zuhören" während er einem die Geschichte dieses Mädchens und all der Nebencharaktere erzählt. Ich liebe diese Idee, dass der Tot die Geschichte erzählt - das ist es auch, was dieses Buch noch mal so besonders macht, was es herausstechen lässt. Wie dieses Buch alleine schon anfängt! Ich könnte alleine den Anfang des Buches immer und immer wieder neu lesen, weil ich den Tot so interessant und so witzig finde, weil er mir so sympathisch ist. Ja der Tot ist mir sympathisch, das muss man sich erstmal überlegen. Wie.. der Tot? Ja, zumindest in diesem Buch. Ein Charakter den ich einfach mag, obwohl er eigentlich nur der Erzähler ist. Aber was heißt hier nur? Wir sind nicht nur mitten im Leben von Liesel und allen Personen um sie herum, nein wir sind direkt beim Tot, beobachten aus seinen Augen, seinen Gedanken, seiner Erzählung. Der Tot wird gern liebenswert dargestellt, warum eigentlich? Es ist wohl einfach ein schöner Gedanke. Damals hatte er jedenfalls sehr viel zu tun, der Arme. In dieser Geschichte geht es aber natürlich um Liesel, und diese kommt zu einer neuen Familie und lernt dort auch das Lesen und Schreiben. So wird ihr erstes Buch, mit dem sie lernt, auch das Handbuch für Totengräber, welches sie auf dem Friedhof eingesteckt hat. Man könnte meinen, laut dem Titel 'Die Bücherdiebin', würde sie viele Bücher stehlen, aber es ist tatsächlich eine überschaubare Zahl an Büchern. Und jedes mal kann man auch irgendwie einen Grund erkennen, aus dem heraus sie ein Buch stiehlt. Kurz und Knapp Es bleibt eigentlich nur noch zu sagen, dass dieses Buch einfach gelesen werden sollte. Ich kann es wirklich sehr empfehlen, es hat mich über eine lange und langweilige Krankenhaus Zeit begleitet, die dadurch um einiges spannender, interessanter geworden ist. Ich kann sagen in diesem Buch findet man einen guten Begleiter. Vor allem der Schreibstil hat mir auch gut gefallen, mich sehr angesprochen. Eine Klare Empfehlung. Lies unbedingt mal rein, die Leseprobe schreit schon danach, dieses Buch komplett zu lesen.

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