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Rezensionen zu
Die Blutsfeinde

Robyn Young

Brethren (3)

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Achtung: Enthält Spoiler zu Die Blutschrift und Die Blutritter! Inhalt Frankreich, 1295: Nach dem Fall von Akkon treibt den Tempelritter William Campbell nur noch eines: Die Rache an König Edward, dem Will die Schuld am Tod einiger geliebter Menschen gibt und der in das Geheimnis der Anima Templi, der geheimen Bruderschaft innerhalb des Tempels, eingeweiht ist. Doch außer Will weiß niemand, wie sehr Edward tatsächlich in finstere Machenschaften verwickelt ist, schließlich hat er über Jahre hinweg seine eigenen Geheimnisse verborgen gehalten. Doch dann bittet Edward die Templer, ihn in seinem Kampf gegen die Schotten zu unterstützen, einen Kampf Christen gegen Christen in Wills Heimat. Als der Orden zustimmt, muss Will eine wichtige Entscheidung treffen… Meine Meinung Die ersten beiden Bände um den fiktiven Tempelritter William Campbell, der zudem auch noch Mitglied einer geheimen Bruderschaft ist, konnten mich beim Lesen mitreißen, beide habe ich nicht nur ein Mal mit Begeisterung gelesen. Dieser dritte Band dagegen hat mir zwar immer noch gefallen, kann aber nicht vollständig mithalten. Geschichtlich gesehen beschreibt der Roman eine interessante Zeit, zum einen die letzten Jahre der Tempelritter, zum anderen die schottischen Unabhängigkeitskämpfe unter William Wallace und Robert Bruce, und Will, als Templer schottischer Herkunft, steckt hier mitten drin. Und genau darin liegt auch eine der Schwächen des Romans: Der Versuch, die Brücke zwischen beiden Ereignissen zu schlagen, gelingt der Autorin nicht vollständig, weil unweigerlich zu Vieles auf der Strecke bleiben muss. So bekommt man viele Dinge nur nebenbei mit, wer sich mit der Zeit beschäftigt hat kann die Lücken mit Ereignissen füllen, wer sich jedoch nicht auskennt, wird sich möglicherweise häufiger fragen, wie es jetzt dazu gekommen ist. Will Campbell ist inzwischen nahezu fünfzig Jahre alt, ein gestandener Mann und erfahrener Kämpfer, und trotzdem ist er noch immer ein Hitzkopf wie zu seiner Jugend. Und so lässt er sich zu einer unüberlegten Tat hinreißen, die sein weiteres Leben in eine ganz andere, unerwartete Richtung lenkt. Trotzdem ist er noch derselbe wie in den Vorgängern, er versucht auf seine eigene Weise, Unheil abzuwenden und kann sich nicht von der politischen Spielwiese zurückziehen. Nicht wenige seiner Entscheidungen waren mir hier zu übertrieben, scheint er doch alleine gegen zu viele Mächtige kämpfen zu wollen. Intrigen, Spionage und politische Verwirrungen kommen in diesem Roman nicht zu kurz, Will ist mal hier, mal da beschäftigt, und immer wieder steht er auch in Kontakt zu alten Freunden. Die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Szenen sind dabei nicht immer klar, besonders wenn man ohne Vorkenntnisse dieser Zeit an diesen Roman herangeht, könnte es sehr verwirrend werden. Mehr als ein Mal gerät Will in Gefangenschaft, für meinen Geschmack zu oft, zudem er meist nur durch viel Glück entkommen kann. Die geheime Bruderschaft Anima Templi, deren Kopf Will zwischenzeitlich war und die er bald verlässt, spielt in diesem Roman eine wichtige Rolle. Wer die vorherigen Bände nicht kennt, könnte möglicherweise seine Schwierigkeiten mit dieser Geheimgesellschaft haben, wird doch kaum auf die ersten beiden Bände Bezug genommen. Aus diesem Grund würde ich nicht empfehlen, diesen dritten Band für sich zu lesen. Der Schreibstil ist angenehm, die Übersetzung von Nina Bader wie gewohnt gut zu lesen. Allzu blutige Beschreibungen findet man hier nicht vor, doch sollte man sich bewusst sein, dass auch hier Krieg ein wichtiges Thema ist, selbst wenn ein Großteil der Handlung sich eher auf der politischen Ebene abspielt. Romantik wird man dagegen kaum vorfinden, auch wenn hier und da kleinere Andeutungen erkennbar sind. Der Roman wird durch etliche Zusatzmaterialien abgerundet. So findet man vorne eine Europakarte, die grob die wichtigsten Orte darstellt, hinten im Buch sind zudem ein Personenregister, ein Glossar und ein Literaturverzeichnis zu finden. Ein Nachwort zum historischen Kontext liefert einige Hintergründe nach und erläutert, wo die Autorin von Tatsachen abgewichen ist. Fazit Auch wenn mich dieses Buch nicht vollständig überzeugen konnte, habe ich es gerne gelesen. Im Gegensatz zu den Vorgängern wird es hier um einiges politischer, die Zusammenhänge sind nicht immer klar erkennbar, zudem sind mir manche von Wills Handlungen nicht ganz überzeugend dargestellt. Für diejenigen, die sich für die letzten Jahre der Templer interessieren möglicherweise ein ansprechender Roman, jedoch sollten die Vorgängerbände bekannt sein, um Zusammenhänge verstehen zu können.

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