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Rezensionen zu
Nachtzug nach Lissabon

Pascal Mercier

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€ 13,00 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Der „Nachtzug nach Lissabon“ dürfte mittlerweile fast schon ein moderner Klassiker sein, und ich hatte nun die Gelegenheit, das Hörbuch, bzw. das Hörspiel hierzu zu genießen. Den Inhalt fasst der Verlag kurz und bündig zusammen: „Ein Mann lässt sein Leben hinter sich und setzt sich in den Zug nach Lissabon. Im Gepäck: das Buch des Portugiesen Amadeu de Prado, dessen Reflexionen den Lateinlehrer Raimund Gregorius nicht mehr loslassen. Es beginnt eine rastlose Suche kreuz und quer durch Lissabon - nach einem anderen Leben und nach einem ungewöhnlichen Arzt und Poeten, der gegen die Faschisten kämpfte.“ Ich will jetzt auch gar nicht mehr allzu viel zum Inhalt sagen, und versuche mal, meinen Höreindruck zu schildern. Ich war echt begeistert. Was ganz viele Rezensenten vor mir schon gesagt haben: das hier ist ein sprachlicher Hochgenuss. Eloquenz, Wortgewalt, Weisheiten, sprachliches Können -wow, welch eine Abwechselung zur „normalen“ Belletristik. Und dabei nie gestelzt oder unnahbar. Hier kann jemand Sätze formulieren, die aus mehr als S (ubjekt) – P (rädikat) – O (bjekt) bestehen und trotzdem ganz natürlich daher fließen. Das kann ich nach dem Hörspiel sagen: sprachliche Eleganz kann man durchaus auch im gesprochenen Dialog ganz natürlich verwirklichen. (Kleine Anmerkung: wenn mich das jetzt so begeistert, stellt sich natürlich die Frage, woraus mein / unser Alltag ansonsten so besteht …. Irgendwann gings wohl bergab….) Ich hatte anfangs etwas gezögert, bei einem Hörspiel zuzugreifen. Ich höre sehr gerne und viele Hörbücher, bei Hörspielen war ich skeptisch, aber meine Sorgen waren umsonst. Wir haben hier einen Vorleser, und für jeden Protagonisten einen Sprecher, und sei es auch noch so eine kleine Rolle, und einige Hintergrundgeräusche. Und: wir haben Musik. Ganz wunderbare Musik, Gitarre und Cello, und wenn ich das richtig verstanden habe, wurde die Musik auch speziell für das Hörspiel komponiert. Eine sehr getragene, fast schon melancholische Grundstimmung wird erzeugt, und ich fand es einfach passend und wunderschön. Was mich in all meiner Begeisterung etwas gestört hat, war leider die Kürze des Hörspiels. Auf 2 CDs haben wir hier 2:46 Stunden Gesamtspielzeit, und das Buch im Print hat knappe 500 Seiten. Also ist hier zwangsläufig viel gekürzt worden, und zwar leider so, dass ich wirklich das Gefühl hatte, hier fehlt mir was. Gregorius – die Hauptfigur, der Lateinlehrer, der so Hals über Kopf nach Lissabon fährt auf den Spuren Amadeus – trifft so viele Leute, so viele Weggefährten Amadeus‘, und das wurde im Hörspiel nicht wirklich ausgearbeitet. Ich habe tatsächlich die zweite CD doppelt angehört, weil ich wirklich dachte, mir sind entscheidende Dinge entgangen (ich höre gemeinhin beim Autofahren meine Hörbücher, und da kann mir tatsächlich auch mal was entgehen – aber nein, ich habe alles mitbekommen. Da war nicht mehr ;-( ….) Also nicht, dass die Handlung unvollständig gewesen wäre, aber ich fand es ein wenig schwierig, die Beziehungen der Leute untereinander zu sortieren. Daher leider ein Punkt Abzug bei der Bewertung – und ich glaube, ich muss mir das Buch noch zulegen und dringend nachlesen, was ich verpasst habe! Vielen Dank liebes Bloggerportal / Randomhouse für das Rezensionsexemplar!

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Ein Lehrer auf der Suche nach.... ja, was oder wem eigentlich? Weiß er auch nicht. Er weiß eigentlich auch nicht wirklich, warum er geht. Mein Problem: man glaubt es ihm nicht. Ich werde nicht warm mit der Figur des Lehrers. Er bleibt für mich genau so oberflächlich, wie alle anderen Personen, die er im Buch trifft. Auf keiner wird näher eingegangen, alles plätschert so wischi-waschi und halbgar vor sich hin. Wenn man der Figur des Lehrers aber von Anfang an seine Motive nicht abnimmt, ihn für unglaubhaft hält... dann ist der Rest des Buchen hoffnungslos verloren, denn er baut darauf, daß man dem Lehrer in seinen "Ausbruch in die Freiheit" folgt. Schade, auf Grund der positiven Bewertungen habe ich mir sehr viel mehr Tiefe versprochen.

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Dieses Buch ist mal wieder ein gelungenes Beispiel für einen völlig mißlungenen Klappen- und Umschlagtext und was daraus wird: Mehr als die Hälfte der Bewertungen sind gut bis sehr gut, ca. ein Drittel schlecht bis sehr schlecht und lediglich 10% finden es 'so ok'. Kein Wunder: Wer sich ein Buch kauft aufgrund der vollmundigen Ankündigung als Krimi ('Bewußtseinskrimi!'), in dem der Protagonist Raimund Gregorius um sein Leben fürchten muss, wird schwer enttäuscht sein von dieser Lektüre. Statt Verbrechen und gefährlichen Situationen ist der Schwerpunkt dieser Reise nach Lissabon eine Suche. Die Suche nach dem, was den wahren, echten Menschen ausmacht. Klingt, als ob sich um einen weiteren der zahllosen Lebensratgeber handelt: Wer bin ich? Was will ich? Erkenne dich selbst! Das Ganze verpackt in eine unterhaltsame Rahmenhandlung, die Gregorius auf der Suche nach einem portugiesischen Autor (Prado) nach Lissabon führt. Doch weit gefehlt. Statt der üblichen mittlerweile alltäglichen Ratschläge wie 'Gönnen Sie sich eine Auszeit und entdecken Sie, was SIE wollen!', legt der Autor Schicht für Schicht all die Einflüsse offen, die das eigene Ich einzwängen, bedrängen, leiten.... Doch ist das was dann bleibt, das eigene ICH? Durch das Lesen der Schriften des verstorbenen Prados und der Erforschung dessen Lebens erfolgt Gregorius' zunehmende Erkenntnis seines eigenen Ich. Prado war besessen von dieser Frage, wer er selber war und Gregorius beginnt verstärkt sich ebenso diesen Fragen zu stellen wie ganz zwangsläufig auch die Leserinnen und Leser. Doch dies ist nur ein Thema (wenn auch das hauptsächliche) um das dieses Buch kreist. Es geht um Gott, um den Tod, das Miteinander der Menschen... Ein ungemein reichhaltiges, inhaltsschweres Werk das sich dennoch nicht allzu schwer liest. Doch es ist keine Unterhaltungslektüre die nur zu konsumieren ist. Um's eigene Gedanken machen wird man kaum herum kommen :-)

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Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.