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Rezensionen zu
Todesmarsch

Stephen King

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Dass ich ein ausgewiesener King-Fan bin, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, jedenfalls schüttelt meine Familie weiterhin den Kopf über soviel Obsession. Neben John Irving und Ian McEwan ist Stephen King der einzige Autor, von dem ich so gut wie alle Bücher gelesen habe. Manch weniges fehlt noch, das aktuellste ist auch schon meins, aber „The Long Walk“ war schon lange auf meiner Liste. Geschrieben als Richard Bachman ist das Buch eines der alten, verschollenen, neu wieder zu entdeckenden, noch zu verfilmenden. Hundert junge Männer, eher Jugendliche, gehen den „Long Walk“, den nur einer überleben kann. Sie laufen, bis sie sterben. Simply as that. Wir erfahren nicht, warum, wir erfahren nicht genau, wie es ausgeht, soviel sei gespoilert. Ein Sog von einem Buch, eine Dystopie, eine coming-of-age-Story, ein echter King. Vielleicht sein bester? Weil: Kein Horror. Stephen King wird stets als der Horrorautor abgetan, aber seine stärksten Bücher schreibt er jenseits des Genres, das er selbst so sehr geprägt hat. (5/5)

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Was macht es mit Menschen, wenn sie sich miteinander auf den Weg machen, wissend, das am Ende des Weges für alle von ihnen - bis auf einen - der Tod stehen wird? Diese Frage stellt Stephen King in "Todesmarsch". 100 jugendliche Amerikaner müssen sich auf einen Todesmarsch begeben, den nur einer von ihnen überleben wird. King zeichnet das Bild von Freundschaft und Feindschaft und vor allem: Das Bild einer gnadenlosen Diktatur.

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Stephen King kennt jeder. Auch Menschen, die eigentlich gar nicht lesen oder nur selten, haben den Namen schon einmal gehört und ganz oft auch mindestens eins seiner Werke mal durchlebt. Tja, und dann gibt es da mich, der für einen Durchschnittsmenschen richtig viel liest (ich meine, der Deutsche liest im Durchschnitt zehn Bücher im Jahr - damit befinde ich mich wahrscheinlich schon im Jahr 2136 oder so :D) und dennoch bis vor einigen Tagen noch kein einziges Stephen King-Buch gelesen hat. Warum auch immer. Aber irgendwie hatte ich nie großes Interesse daran bzw. wusste bei der Fülle nicht, mit welchem Buch ich anfangen sollte. Die liebe Mella von Book-Angel hat mir dann den "Todesmarsch" empfohlen, den sie selbst total geliebt hat. Und so stellte ich mich auf eine düstere Geschichte ein, vom wohl berühmtesten Autoren der Welt - und erhielt alles und noch viel mehr. Die Regeln sind einfach: Ein Lauf. 100 Jugendliche. Ein Gewinner. Das war's. Wer am längsten durchhält kriegt all seine Wünsche erfüllt, alle anderen müssen sterben. Grausam? Vielleicht. Mutig? Auf alle Fälle. Emotional? Sowas von! Denn natürlich entstehen Freundschaften, Gruppen bilden sich und Erfahrungen werden gemeinsam gemacht - und das, obwohl jeder von ihnen weiß, dass es für sie gemeinsam nie eine Zukunft geben wird. Wenn der Tod schlussendlich umarmt, statt gefürchtet wird, dann weiß man, dass der Preis hoch ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit, sich selbst und der eigenen Psyche beginnt - und hat ungeahnte Folgen. Schon der Klappentext sorgt für Gänsehaut bei mir, weshalb ich wirklich gespannt war, wie und ob ich den Roman überhaupt durchhalte. Doch überraschenderweise war es gar nicht so eklig oder blutig wie zunächst angenommen. Denn Stephen King beschreibt nicht das blutige Szenario, welches man sich vorstellt (okay, doch, an einigen Stellen, aber wirklich nicht an vielen), sondern zeigt, dass die körperlichen Anstrengungen bald überwunden sind und dann nur noch eine Sache im Vordergrund steht: Die eigene Psyche. In "Todesmarsch" werden zwar beide Aspekte, also sowohl physisches als auch psychisches Leiden, thematisiert, allerdings wird schnell klar, dass es nicht darum geht, einfach blutig festzuhalten, was mit den Teilnehmern passiert, sondern vielmehr darzustellen, wie sich ihre Persönlichkeit und ihre Gedanken verändern während sie im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben laufen. Dabei wirkt der Marsch so echt, so real und so gefährlich als würde ich ihn selbst im Fernsehen live mitverfolgen - diese glaubwürdige Skizzierung der Handlung führte dazu, dass ich den Roman nicht aus den Händen legen konnte. Anfänglich erinnerte mich die Idee etwas an die Hunger Games (ja, ich weiß, die kamen später, aber nicht in meiner Lesehistorie), wobei ich sagen muss, dass im "Todesmarsch" eben mehr die Charaktere und ihre Entwicklung im Vordergrund stehen als die eigentlichen Spiele, was es mehr zu einem psychologischen als körperlichen Experiment macht. Hinzu kommen Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die genau deshalb für Spannung sorgen. Allen voran der Hauptprotagonist Ray, der nahbar, aber auch etwas geheimnisvoll wirkt, denn so richtig verstehen, warum er an dem Marsch teilnimmt, möchte man als Leser nicht. Erst mit der Zeit lernen wir ihn deshalb mehr und mehr kennen und blicken schließlich in die tiefsten Abgründe seiner Persönlichkeit. Dadurch wird die Figur multidimensional und ist vielleicht nicht der perfekte Protagonist, allerdings sicherlich einer, der zumindest als eigenständige Person wirkt und nicht vom Autoren verschönigt wird, nur damit man ihn sympathisch findet. Zur Dynamik kommt es dann erst, wenn die anderen Teilnehmer in den Vordergrund rücken und ihre eigenen inneren Kämpfe durchblicken lassen - oder der Leser erst später Dinge erfährt, die die gesamten Spiele in ein neues Licht rücken. Spannend und unvorhersehbar bis auf die letzte Seite! Schön war hier auch, dass nichts schwarz-weiß dargestellt wurde. Der Autor hätte es sich leicht machen und sich auf die körperlichen Strapazen konzentrieren können, ohne dabei zu hinterfragen, was die Figuren dabei wohl denken und was von ihrer Persönlichkeit übrig bleibt. Dies hat er aber nicht getan und zeigt sehr komplexe Figuren, die jeweils anders mit der Situation umgehen: Einige von ihnen ziehen sich komplett zurück, andere denken viel über ihre Vergangenheit, den Tod und die Gesellschaft nach, während wiederum andere physische Krankheiten erleiden, mit denen sie zu kämpfen haben und die nicht weniger bedeutend sind. Besonders gelungen fand ich hier den Schreibstil, den ich als relativ emotionslos beschreiben würde, dies aber gar nicht negativ meine. Stephen King hat eine sehr reduzierte Schriebweise, wie ich finde und das ist auch wirklich in Ordnung, denn allein durch die Handlung und die großartige Beschreibung der Figuren und deren Haltungen kommen Emotionen beim Leser an, dafür muss man gar nicht emotional werden. Mein Fazit: Was soll ich sagen? Mich hat mein erster King wirklich mega gut unterhalten, dabei aber auch eindrucksvoll gezeigt, dass Stephen King nicht nur auf Blut aus ist, sondern durchaus auch wichtige Themen ansprechen möchte, die er sehr genau und intensiv in seinen Geschichten behandelt. Das führt zum Nachdenken und Reflektieren, was man beim ersten Kontakt mit der Story gar nicht erwartet hätte. Nicht umsonst steht da nicht Horror oder Thriller, sondern Roman. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil und so :D Deshalb gibt es von mir für meinen ersten King auch die volle Punktzahl und eine Empfehlung für all jene, dem Großmeister der Buchwelt eine Chance zu geben, falls ihr es noch nicht getan habt. Sonst können Kenner mir gerne mal schreiben, welchen King sie mir als nächstes empfehlen würden (:

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Ein Meisterwerk!

Von: Mella

04.09.2016

Klappentext/Inhalt: Wettrennen in den Tod Einhundert 17-jährige Amerikaner brechen jedes Jahr am 1. Mai zum Todesmarsch auf. Für neunundneunzig von ihnen gilt das wörtlich – sie werden ihn nicht überleben. Der Sieger dagegen bekommt alles, was er sich wünscht ... Meine Meinung: Nachdem ich Menschenjagd gelesen habe, musste ich zu diesem Buch greifen. Ich habe dazu so viele positive Meinungen gehört und hatte so meine Erwartungen und diese wurden mehr als erfüllt. Jedes Jahr brechen am 01. Mai 100 Jugendliche zum Todesmarsch auf. Derjenige der am Ende den Todesmarsch gewinnt beziehungsweise überlebt wird für immer ausgesorgt haben und braucht sich um nichts mehr Sorgen machen. Unter den 100 Jugendlichen befindet sich auch Garraty. Er hat sich dafür beworben und wurde angenommen. Als der große Tag dann kommt, kann er es eigentlich nicht fassen, dass er wirklich daran teilnimmt. Bei dem Marsch müssen die Geher immer eine Mindestgeschwindigkeit laufen, ansonsten erhalten sie eine Verwarnung. Diese kann man aber wieder abarbeiten. Garraty schließt sich gleich zu Anfang einer Gruppe Jungen an. Während des Marsches erfahren wir zum einen das Leben von Garraty aber auch zum anderen welche Ängste, Sorgen, Wünsche usw. er hat. Außerdem erfahren wir auch die Geschichten der Anderen Geher und deren Eigenschaften. Nach und nach wachsen wir Garraty wie auch die anderen Geher echt ans Herz und du willst unter keinen Umständen, dass sie verlieren aber es kann nunmal nur einen Gewinner geben. Stephen King konnte mich mit diesem Buch absolut überzeugen und mitreißen. Es ist ein Buch, dass auf eine Seite total bestialisch und grausam ist aber auf der anderen Seite einen auch absolut zum Nachdenken bringt. Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, hat ich irgendwie so einen kleinen Verlust erlitten, da ich die Geher so in mein Herz geschlossen hatte. Das Ende lässt meiner Meinung nach ein paar Fragen offen aber ich denke man soll hierbei einfach seine eigene Interpretation des Endes sich vorstellen. Fazit: Ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen wie mich dieses Buch so absolut begeistern konnte. Es ist grausam und geht einem total unter die Haut aber es regt einen auch absolut zum Nachdenken an. Außerdem habe ich Garraty und die anderen Geher so in mein Herz geschlossen, dass mir nach Beendung dieses Buches am nächsten Tag absolut gefehlt hat in diese Geschichte abzutauchen. Bewertung: Cover: 5/5 Klappentext: 5/5 Inhalt: 5/5 Schreibstil: 5/5 Gesamtpaket: 5/5 5 von 5 Sterne

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Rezension zu Todesmarsch von Stephen King Inhalt Hundert 17-jährige Amerikaner brechen jedes Jahr am 1. Mai zum Langen Marsch auf. Ein Kampf um Ausdauer und Entschlossenheit, bei dem jeder Schritt der letzte sein kann. Ray Garraty ist einer von 100 Teilnehmern des Todesmarschs - ein jährlicher Wettbewerb um den ultimativen Preis in einer düsteren Zukunftsvision der USA. Der Marsch nach Süden beginnt an der kanadischen Grenze und ist mit dem Tod des vorletzten Gegners zu Ende. Der Sieger erhält bis an sein Lebensende alles, was er sich wünscht. Die Regeln sind einfach: Man darf nicht anhalten und eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit nicht unterschreiten. Ansonsten wird man verwarnt und statt der vierten Verwarnung gibt es die rote Karte - in Form einer tödlichen Kugel ... Meine Meinung Durch ein YouTube-Video bin ich auf das Buch aufmerksam geworden . Ich muss sagen , dass es mein erster King war und ich deshalb nicht riesengroße Erwartungen hatte . Der Schreibstil war sehr sehr angenehm und hat Lust auf mehr gemacht . Die gesamte Geschichte wurde aus der Erzähler-Perspektive erzählt . Die Charaktere kannte man am Anfang eher schlecht als recht . Doch im Laufe der Geschichte erfuhr man immer mehr . Das hat die Geschichte spannender gemacht , denn nur durchs weiterlesen erfuhr man weitere interessante Details . In die Geschichte kommt man wirklich schnell rein , denn schon nach einigen kurzen Seiten ging es richtig los . Was ich wirklich sehr interessant fand war , dass die Jungen während des Marsches viel diskutiert haben und einige sehr interessante Themen aufgekommen sind . So hat man auch ein besseres Bild bekommen von den Amerika in der Zukunft . Jetzt fragt ihr euch bestimmt wo der Horror bei der Geschichte geblieben ist . Der Horror war meiner Meinung immer dabei . Ich habe mich teilweise sehr unwohl gefühlt den Jungen beim qualvollen Laufen " zuzusehen " . Auch die Verletzungen wurden sehr gründlich beschrieben , wo sich dann manchmal schon die Nackenhaare aufgestellt haben . Das Buch war meiner Meinung auch nicht vorhersehbar. Es blieb bis zum Ende spannend , weil es jeden als nächstes hätte treffen können . Bevor ich das Buch begonnen habe , dachte ich mir , dass es sich vielleicht ziehen wird , weil sie die ganze Zeit nur laufen . Doch da lag ich falsch . Immer wenn es den leichten Anschein hatte , bald wird es sich ziehen , hat Stephen King interessante Details eingebaut , die dann wieder super spannend waren . Einige Blogger und Leser fanden das Ende zu schnell , doch ich fand es genau richtig . Wenn man bedenkt wie lange die Läufer schon gelaufen sind , kann es schon mal vorkommen , dass viele hinter einander wegsterben . Doch das Ende war mir dann doch zu schnell vorbei . Es blieben noch einige Fragen offen , was ich sehr schade finde . Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen . Mein einziger Kritikpunkt war nur das Ende , das einige Fragen offen stehen gelassen hat . Bis jetzt bin ich begeistert von Steven King und weiß , dass es noch besser werden kann . Es wird nicht mein letztes Buch von ihm gewesen sein . Bewertung Durch den oben genannten Kritikpunkt vergebe ich 4/5 Sternen . Eine wirkliche Empfehlung für alle Steven King - Fans und auch an alle die gerne anfangen wollen Steven King zu lesen , so wie ich . Angaben zum Buch Titel : Todesmarsch Autor : Stephen King Preis : 9,99 Euro Verlag : Heyne Seitenanzahl : 400

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Stephen King - Todesmarsch

Von: Kerstin Junglen aus Flörsheim/Main

25.03.2015

Meinung: In einer nicht allzu fernen Zukunft wird die USA von einer Militärdiktatur beherrscht, deren Anführer der Major ist. Jedes Jahr findet der sogenannte Todesmarsch statt, an dem 100 junge Männer teilnehmen und bei dem es nur einen Sieger und Überlebenden geben kann. Jeder Teilnehmer darf eine gewisse Geschwindigkeit nicht unterschreiten, denn passiert dies mehr als drei Mal, wird derjenige gnadenlos erschossen. Dem Sieger indes winkt ein sorgenfreies Leben mit allem, was er sich nur wünscht. Die Hauptfigur der Geschichte ist Ray Garraty, ein Junge aus dem Bundesstaat Maine. Wie alle anderen hat er sich zu Beginn nicht sehr viele Gedanken darüber gemacht, auf was der Todesmarsch wirklich hinausläuft und nimmt dies noch auf die leichte Schulter. Doch schon bald wird der erste Mitläufer erschossen und nun wird allen klar, dass der Marsch kein Zuckerschlecken wird. Ohne Pause und Schlaf wandern die Jungen, es schließen sich Freundschaften, Feindschaften und sie philosophieren über das Leben. Der Leser ist immer hautnah dabei, wenn sich jemand eine Verwarnung einfängt, die Füße langsam wundgelaufen sind und manche Teilnehmer in Wahnsinn verfallen. Erschreckend ist auch, wie die Zuschauer, die die Läufer anfeuern, sich gebärden. Hier stellt King eindrucksvoll dar, wie aus normalen Menschen Bestien werden können. Stephen King ist und bleibt ein herausragender Schriftsteller, der sämtliche Emotionen, seien sie himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt bis in die Anfänge des Wahnsinns eindrucksvoll und anschaulich schildert. Todesmarsch ist bereits 1979 unter seinem Pseudonym Richard Bachman erschienen, doch hat dieser Roman kein bisschen an Aktualität verloren, vielmehr ist er ein grundsteinlegendes Buch zu den heutigen sehr beliebten Dystopien. Das Ende ist zwar von Anfang an vorhersehbar, doch durch seine Brutalität und Emotionalität fesselt Todesmarsch bis zum Schluss, der leider ein wenig zu abrupt endet, aber dem Leser dadurch eigene Gedankengänge bietet, wie es weitergehen könnte. Ich kann Todesmarsch unbedingt weiterempfehlen, denn diese Geschichte wird man nicht so schnell vergessen. Fazit: Todesmarsch ist ein sehr eindrucksvolles Buch, das zeigt, wie der Mensch zur Bestie werden kann. Ungeschönt und brutal - ein Buch, das lange nachhallt und nachdenklich macht. Absolut empfehlenswert nicht nur für King-Fans!

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Wenn man "Todesmarsch" auf den kleinsten Nenner runterrechnet, kommt so etwas dabei raus: in einer dystopischen Zukunft treten Jugendliche in einem grausamen Medienspektakel gegeneinander an, und nur einer kann überleben. Oh, sagt da der moderne Leser. Kenn ich schon, hab ich schon tausendmal gelesen. Battle Royale! Die Tribute von Panem! Allerdings muss man sich da einer Sache bewusst werden: der erste Band von "Die Tribute von Panem" ist 2008 erschienen, "Battle Royale" 1999... "Todesmarsch" wurde in den 70er Jahren für eine ganz andere Generation von Lesern geschrieben und 1979 veröffentlicht, also lange, bevor Dystopien zu einem gehypten Genre wurden. So wenig originell das Thema also aus heutiger Sicht wirkt, so originell war das Buch doch damals, und es ist meiner Meinung nach immer noch durchaus lesenswert. Ich habe das Buch 1986 das erste Mal gelesen, und da war ich gerade mal zehn Jahre alt. Ich war viel zu jung, um es wirklich zu verstehen, aber es hat mich nie wirklich losgelassen, 28 Jahre lang - bis ich vor ein paar Wochen beschloss, es noch einmal zu lesen, um zu schauen, ob es auch mein erwachsenes Ich beeindrucken kann. Und das tat es. Das Buch liest sich anders, als man das heute von Dystopien gewöhnt ist, mehr introspektiv als darauf zentriert, dass der Protagonist sich gegen das Regime auflehnt. Es geht hauptsächlich um die Gefühle und die Psychologie der teilnehmenden Jugendlichen: zunehmende Verzweiflung, Selbsthass, Todeswunsch und komplette Übersättigung, aber auch Hoffnung und Selbstlosigkeit. Was hat sie dazu getrieben, an etwas teilzunehmen, bei dem die Überlebenschancen gerade mal 1 zu 99 sind? Und was treibt die Zuschauer dazu, sich so etwas geradezu todesgeil anzuschauen? Auch die Zuschauer sind übersättigt, brauchen den ultimativen Kick und hinterfragen gar nicht mehr, ob so etwas ethisch vertretbar ist. Das Ganze ist auf perfide Art spannend, aber oft schmerzhaft grausam und schwer zu lesen. Denn so nach und nach lernt man die verschiedenen Charaktere kennen, und die meisten davon wachsen einem ans Herz. Aber man weiß ja von Anfang an, dass alle bis auf Einen auf elende Art und Weise sterben werden... Im Endeffekt gönnt man das nicht einmal den weniger sympathischen, denn so etwas hat niemand verdient - und vielleicht ist genau das die Botschaft? "Todesmarsch" ist eines der ersten Bücher von Stephen King alias Richard Bachman, und das merkt man auch am Schreibstil, der noch nicht ganz ausgereift ist und gelegentlich zu dick aufgetragenem Pathos neigt. Für jüngere Leser, die in den 70ern und 80ern noch gar nicht am Leben waren, lesen sich sicher auch die Dialoge etwas befremdlich, denn heutige Jugendliche sprechen ganz sicher nicht mehr so. Dennoch entwickelt das Buch einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann! Stephen King selber hat einmal gesagt, die Bücher, die er unter seinem eigenen Namen verfasst habe, seien positiver als die von Richard Bachman. Schwer zu glauben, schließlich schreibt er hauptsächlich Horror! Aber tatsächlich ist es so, dass in den Büchern von Stephen King am Ende meist doch noch das Gute siegt - und hier? Ich will noch nicht verraten, ob der Protagonist nun siegt oder nicht, und im Endeffekt ist es auch egal, denn was bleibt, ist die Erinnerung an unsägliches Leid und menschliche Grausamkeit. Dennoch würde ich das Buch jedem weiterempfehlen, der etwas lesen will, das zum Nachdenken anregt. Fazit: 100 Jugendliche treten den Todesmarsch an, aber nur einer kann überleben - Stephen King hat 1979 unter seinem Pseudonym Richard Bachman vielleicht eines der ersten Bücher dieser Art veröffentlicht, und es ist sogar noch grausamer und schonungsloser als die meisten heutigen Dystopien àla "Die Tribute von Panem" oder "Battle Royal". Es ist geradezu sadistisch, wie er den Leser dazu bringt, mit den Charakteren mitzufühlen, nur um sie dann einen nach dem anderen eines elendigen Todes sterben zu lassen... Hier ist buchstäblich der Weg das Ziel, und mit jedem Schritt denken die teilnehmenden Jugendlichen mehr über die eigene Vergänglichkeit und den Wert des Lebens nach - zu spät, viel zu spät. Ein Buch, das einem an die Nieren geht, aber meiner Meinung nach ein lohnendes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Autor/in: Stephen King als Richard Bachman Verlag: Heyne Seitenanzahl: 400 ISBN: 978-3-453-43691-6 Ebook-ISBN: 978-3-641-16222-1 Internetseite des Verlags: http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Todesmarsch-Roman/Stephen-King/e406787.rhd Aufmachung des Buches Stephen Kings Name nimmt in krakeliger schwarzer Schrift die Hälfte des mintgrünen Buchcovers ein. Der Titel „Todesmarsch“ dagegen ist ordentlich in roter Farbe gedruckt. Ein schwarzer Turnschuh mit blutiger Sohle verheißt schlechtes. Das Cover ist eher schlicht, aber bringt ein ungutes Gefühl zu Tage. Inhalt Nur einer von 100 Jungs wird den „Todesmarsch“ von Stephen King, der als Richard Bachman schreibt, überleben. Jedes Jahr starten am 1. Mai hundert junge Herren, die sich scheinbar freiwillig beworben haben, in einem amerikanischen Militärstaat zu einem Marsch, bei dem am Ende nur einer von den Gehern überleben und als Gewinner hervortreten wird. Unter ihnen ist auch Garraty aus dem Staat Maine. Bei dem Marsch wird er auf Jungs treffen, mit denen er im normalen Leben hätte Freundschaften schließen können, aber er wird auch Einzelgänger kennenlernen, die für ihn ein Rätsel bleiben. Und beim Gehen wird er zum Nachdenken kommen und erkennen, dass der Marsch kein Spiel ist sondern grausame Realität! Wird er seine Mutter und seine Freundin Jan noch einmal wiedersehen können? Meine Meinung Dieses Buch war mein erster Roman von Stephen King. Lange habe ich überlegt, ob ich mal etwas von ihm lesen soll. Ich entschied mich lange dagegen, da ich King immer in die Kategorie Horrorromane gesteckt habe. Doch bei lovelybooks bekam ich dann von anderen Mitgliedern Bücher von King vorgeschlagen, die nicht unbedingt gruselig sind. Somit habe ich mich für „Todesmarsch“ entschieden. Tatsächlich ist es kein Gruselroman. Aber trotzdem ist es auch keine leichte Lektüre für zwischendurch. Das Buch strotzt von düsteren und grausamen Momenten und hat bei mir immer wieder ein ungutes Gefühl ausgelöst. Das soll ja auch sicherlich so sein und somit hat Stephen King sein Handwerk verstanden. Von der Art erinnert mich der Roman etwas an „Tribute von Panem“. Schließlich darf ja auch dort am Ende eigentlich nur einer überleben. Aber trotzdem ist das Buch auch wieder ganz anders. „Todesmarsch“ ist im Vergleich zu „Tribute von Panem“ auf jeden Fall kein Jugendbuch, finde ich. Es ist auf seine Art wahrscheinlich nochmal grausamer als die Trilogie. Bei dem Langen Marsch lernt man einige Geher kennen. Das Buch konzentriert sich auf den Protagonisten Garraty. Dieser schließt „Freundschaften“ beim Gehen mit anderen Teilnehmern, doch diese Gemeinschaften sind leider nicht von allzu langer Dauer. Schließlich darf am Ende nur einer den Marsch überleben. So wird Garraty auch Leute sterben sehen, die er vielleicht mag. Es gibt Momente, da erkennt man bei jedem der Geher, dass es ihnen eigentlich ganz recht ist, wenn wieder jemand stirbt, egal ob man denjenigen ins Herz geschlossen hat. Das ist schon teilweise ein grausamer Gedanke. Klar, eigentlich möchte man schon die anderen überleben, aber hier erkennt man auch, dass jeder Mensch eigentlich nur auf sein eigenes Wohlsein bedacht ist. Doch es gibt auch wieder Moment in diesem Roman, da erkennt man auch die Gutherzigkeit der Menschen. Einer der Geher, der wahrscheinlich in geraumer Zeit sich seinem Schicksal ergeben muss, hat daheim eine schwangere Freundin. Die Teilnehmer des Langen Marsches versprechen sich, dass der Gewinner am Ende dieser Freundin einen Teil seines Gewinnes spenden wird. Dies finde ich eine schöne Geste. Garraty schließt eine besondere Freundschaft zu einem Jungen namens McVries. Dieser rettet Garraty des Öfteren vor dem Todesschuss der mitfahrenden Soldaten. McVries ist mir schon etwas ans Herz gewachsen. Trotz des Wissens, dass nur einer überleben darf, hilft er ständig Garraty. Das zeugt von gutem Charakter, finde ich. Die Geher müssen eine bestimmte Geschwindigkeit laufen, ansonsten werden sie verwarnt. Nach der dritten Verwarnung erschießen die Wächter in Form von Soldaten den Geher. Eigentlich dürfen die Teilnehmer nicht stehen bleiben, wenn das passiert, gibt es natürlich auch eine Verwarnung. Der Marsch erstreckt sich auf Tage. Die Vorstellung tagelang laufen zu müssen ist grausam. Die Geher kommen an ihre Grenzen. Die einen bekommen Blasen, die anderen bekommen Krämpfe oder andere Schwierigkeiten, die dazu führen, dass sie den Marsch nicht überstehen werden. Schrecklich finde ich auch die Zuschauer am Straßenrand. Sie jubeln den Teilnehmern zu und freuen sich, wenn einer von ihnen vor ihren Augen nach der dritten Verwarnung von den Soldaten erschossen wird. Sind wir Menschen wirklich so grausam, dass wir jeden das schlechte Wünschen und uns darüber freuen, wenn es den anderen nicht gut ergeht? Das Buch regt auf jeden Fall sehr zum Nachdenken an. Ich finde, wir Menschen kommen in dem Roman nicht gut weg. Aber Stephen King bringt es auf den Punkt meiner Meinung nach und mich lässt das Buch mit einer grüblerischen Stirnfalte zurück. Nach Beendigung des Buches sind mir allerdings leider noch immer zu viele Fragen offen: Warum findet jedes Jahr solch ein grausamer Marsch statt? Was hat das für ein Zweck? Was bewegt diese Jungs an dieser Sache teilzunehmen? Sie können doch nicht alle ernsthaft glauben, dass sie gewinnen werden, oder? Das Ende hat mich leider enttäuscht, teilweise habe ich es auch nicht so ganz verstanden, was nun geschieht. Das Buch hört einfach auf und lässt mich etwas unwissend zurück. Das finde ich sehr schade, denn solch Enden mag ich gar nicht. Mein Fazit Mein erster Stephen King und er bringt mich zum Nachdenken beim „Todesmarsch“. Es bleiben Fragen offen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte. Ich denke, irgendwann versuche ich es noch mit einem weiteren Buch von dem Autoren. Jetzt gebe ich diesem Roman erst einmal 3 Sterne. Er regt auf jeden Fall zum Nachdenken an!

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