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Rezensionen zu
Todsünde

Tess Gerritsen

Rizzoli-&-Isles-Serie (3)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Für Rizzoli und Isles gibt es einen neuen Tatort. Und der ist ausgerechnet in einem von der Außenwelt abgeschotteten Kloster. Ein Unbekannter hat sich dort nachts Zutritt verschafft und in der Kapelle zwei Nonnen brutal angegriffen. Während die eine Schwester noch am Tatort stirbt, ringt die zweite mit dem Leben. Und dann stellt sich raus, dass die tote Frau kurz zuvor erst ein Kind zur Welt gebracht hat. Unbefleckte Empfängnis? Doch wo ist das Kind abgeblieben? Und warum tötet jemand zwei Nonnen, die sich von der Außenwelt ohnehin schon komplett abgeschnitten haben? Und dann taucht plötzlich FBI-Agent Dean auf, der von einem weiteren Fall erzählt. Doch wo ist die Verbindung zum Kloster? Wer die beiden Vorgänger Die Chirurgin und Der Meister gelesen hat, weiß, dass Gerritsen mit ihren Lesern nicht gerade sanft umspringt. Man muss schon ein wenig was abkönnen und sollte auch damit rechnen, die ganze Nacht nicht zu schlafen, denn man kann dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen. Allerdings muss man ehrlich sagen, dass im Gegensatz zu den Vorgängern die beiden Protagonistinnen mehr in den Vordergrund rücken. Die Story ist unstreitig spannend, doch Todsünde ist anders. Mir persönlich hat die Mischung zwischen Verbrecherjagd und Persönlichem unglaublich gut gefallen. Im Gegensatz zu den zwei vorangegangenen Büchern, wird ein großes Augenmerk auf die Charakterentwicklung geworfen. Vorher waren Rizzoli und Isles zwar zwei ganz eigene, prägnante Protagonistinnen, doch im Vordergrund stand immer der eigentliche Thriller. Diesbezüglich bricht Gerritsen in Todsünde mit ihrem Muster. Vor allem Jane Rizzoli tritt sehr viel mehr hervor. Ich hatte ja so meine Probleme mit ihr, da ihr einziges Charaktermerkmal darin zu bestehen scheint, dass sie immer im Kampf mit den Männern liegt. Aber endlich (!!) scheint die richtige Jane ihren Panzer abzulegen. Was ich auch besonders mag, ist, wenn ein Autor Charaktere nicht nur fürr einen Band einer Reihe erschafft, sondern diese immer wieder mit einfließen lässt. Gabriel Dean, mit dem Rizzoli in Der Meister eine lockere Affäre hatte, taucht daher auch in Teil 3 wieder auf. Und Gerritsen bindet ihn so ein, dass mit ihm wohl auch in den noch kommenden Büchern zu rechnen ist. Aber auch aus Mauras Vergangenheit erfährt man doch so einiges… Auch beim Schreibstil lassen sich kleine Unterschiede gegenüber den Vorgängern erkennen. Wo früher ein mehr oder weniger einheitlicher einzelner Handlungsstrang war, fügen sich nun mehrere ineinander. Die Rahmenhandlung und das Persönliche nehmen für sich betrachtet jeweils einen getrennten Bestandteil ein. Trotzdem sind beide wunderbar miteinander verbunden. Doch auch unter dem Aspekt des Schreibstils unterscheidet sich Todsünde von seinen Vorgängern. Man steht viel weniger am Seziertisch wie beispielsweise noch in Die Chirurgin. Dort hatte Gerritsen vielleicht noch auf die Schockmomente und den „Ekelfaktor“ gesetzt, was auch der Spannung immer zuträglich war. Und obwohl auch die ersten beiden Geschichte schon wirklich gut durchdacht waren, würde ich die aus diesem Buch fast schon brilliant nennen. Sprachlich ist das Buch zwar nicht sehr anspruchsvoll, aber dafür leicht und flüssig zu lesen. Durch die nur wenigen Besuche in der Rechtsmedizin halten sich auch die Fachbegriffe im Rahmen. Die Verstrickungen der beiden Fälle und die Auflösung dafür war einfach ein Traum. Ich war dermaßen gefesselt, dass ich bis tief in die Nacht gelesen habe, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Und ich wurde wirklich nicht enttäuscht. Es kam dabei nicht die typische Geschichte raus, in der nachher der böse Bube gefasst wird und die Welt wieder strahlt. Auch diesbezüglich wurde etwas Neues ausprobiert, was der Story aber wirklich gut stand. Wer sagt denn, dass es immer die gleiche Richtung sein muss, in die Bücher dieser Art gehen müssen? Tess Gerritsen hat sich in Todsünde von ihrem bisherigen Schema etwas gelöst. Viele Rezensionen, die ich dazu gelesen habe, haben genau diesen Umstand kritisiert. Mir persönlich hat das allerdings unglaublich gut gefallen. Obwohl Rizzoli und Isles persönlich viel mehr Platz bekommen, hat dies dem Kriminalfall keinen Abbruch getan. Im Gegenteil!! Die Idee und Auflösung haben mich wirklich begeistert, gefesselt und mitgerissen. Außerdem bin ich der Ansicht, dass gerade auch die persönlichen Entwicklungen der Protagonisten den Leser an eine Thriller-Reihe binden kann. Daher: Frau Gerritsen, alles richtig gemacht!

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