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Rezension zu
Schmetterlinge im Winter

Mehr als "nur" ein Liebesroman

Von: Annette Traks
28.09.2018

Kailey führt ein erfülltes Leben: Sie arbeitet in gehobener Position als Journalistin beim namhaften "Herald" in Seattle. Und privat ist sie nicht nur mit Umbauplänen für einen Bungalow beschäftigt, den sie und ihr Verlobter Ryan kürzlich gekauft haben, sondern auch mit Hochzeitsvorbereitungen. Denn sie schätzt sich glücklich, den attraktiven, humorvollen und erfolgreichen Mann, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest, schon bald heiraten zu können. Eines Abends wartet Kailey vor einem Nobelrestaurant darauf, dass Ryan mit dem Wagen vorfährt, als sich ihr ein Obdachloser nähert. Ihre Blicke treffen sich, und sie erkennt ihre große Liebe Cade. Mit ihm war sie 2 Jahre lang eng befreundet gewesen, für immer wollten sie zusammenbleiben, die ewige Liebe erleben. Doch dann ist Cade vor nun 10 Jahren plötzlich ohne Vorwarnung spurlos verschwunden und hat Kailey in großem Schmerz zurückgelassen. Dass er jetzt und in einem völlig verwahrlosten Zustand aus dem Nichts wieder aufgetaucht ist, stürzt sie in ein Gefühlschaos und stellt sie vor schwere Entscheidungen. Vor allem muss sie unbedingt herausfinden, was dem einst so erfolgreichen Musikmanager Cade damals zugestoßen ist. Er scheint schwer traumatisiert zu sein, spricht nicht und kann sich offenbar an nichts erinnern. Auch Kailey erkennt er zunächst nicht - lediglich das Tattoo mit dem Schriftzug "toujours", das sich beide haben stechen lassen, scheint ihm etwas zu sagen. Resümee: Die Handlung dieses Romans spielt auf zwei Zeitebenen: • in der Gegenwart, d. h. im November und Dezember 2008 (und ein kurzes Schlusskapitel 1 1/2 Jahre später), sowie • in der Vergangenheit, nämlich von April 1996 bis Oktober 1998, als Kailey und Cade zusammen waren. Die Rückblenden in diese Zeit werden meist durch Erinnerungen der jungen Frau an bestimmte Situationen oder Ereignisse ausgelöst, die beide zusammen erlebt haben. In vielen Szenen wird beispielhaft das Zusammenleben von Kailey - Ryan bzw. Kailey - Cade und deren Umgang miteinander geschildert, sodass der Leser einen umfassenden Eindruck von der Qualität der jeweiligen Beziehung bekommt. Man spürt, dass beide Männer Kailey über alles lieben, und sie selbst sehr glücklich mit ihnen ist respektive war - aber auch, dass Ryan sie nie "so ganz" haben kann, wie sie selbst sagt. Daher versteht man so gut das Gefühlschaos, in das sie durch das plötzliches Auftauchen ihres Ex-Freundes gestürzt wird, und das sie so erlebt: "Ich komme mir vor wie eingeklemmt zwischen zwei Welten, unfähig, die eine oder andere zu retten." (Pos. 3873 E-Reader). Man ist bis zum Schluss gespannt, für wen sie sich letztlich wohl entscheiden wird bzw. welcher der beiden Männer, die sich eine Zukunft mit ihr sehnlichst wünschen, am Ende allein sein wird. Ich selbst hätte ihr überhaupt nicht zu raten gewusst - je nach aktueller Entwicklung und Rückblenden ging meine Tendenz mal in die eine, mal in die andere Richtung. "Erschwerend" kam diesbezüglich hinzu, dass alle Protagonisten sehr sympatisch herüberkommen, ganz besonders Kailey. Interessanterweise begegnen sich beide Männer zum ersten Mal gegen Schluss kurz persönlich, als die Entscheidung quasi gefallen ist - es ist also ein Kampf, den Kailey ganz alleine ausfechten muss. Neben dieser dramatischen und bewegenden Geschichte um eine Frau zwischen zwei Männern und der Frage, ob es die "ewige Liebe" trotz aller Hindernisse geben kann, geht es in diesem Roman auch um das Thema Obdachlosigkeit, die verschiedenen Einstellungen dazu und menschlichen versus wirtschaftlichen Interessengruppen. Fazit: Dies ist viel mehr als "nur" eine romantische Liebesgeschichte und lediglich am Schluss ein klein wenig kitschig.

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