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Rezension zu
Das Mädchen im roten Kleid

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Liebe versetzt Berge ...

Von: hasirasi2
13.09.2018

...aber kann sie auch ein verschwundenes Gedächtnis heilen? 1918 lernt Eden Valentine im Garten eines Sanatoriums in der Nähe von London einen Soldaten kennen, der das Gedächtnis verloren hat. Zwar blitzen ab und an kurze Erinnerungsfetzen auf, aber er kann sie nie halten. Er weiß nicht einmal mehr seinen Namen. Doch er will endlich da raus und überredet Eden, ihn aus dem Sanatorium mitzunehmen. „Wenn Sie meine Träume wahr machen, dann werde ich eines Tages das Gleiche für sie tun ... das verspreche ich.“ (S. 25) Edens Vater ist ein angesehener jüdischer Herrenschneider, mit ihrem Bräutigam wurde sie schon vor der Geburt verlobt. Und nun platzt da Tom, wie sie ihn nennt, in ihr Leben. Er fragt sie nach ihren Träumen und versteht die Einschränkungen, denen sie nach Kriegsende wieder unterliegt. Ja, sie haben wahrscheinlich ein Gefühl der Freiheit empfunden und müssen jetzt wieder zu ihrem Leben zu Hause zurückkehren.“ (S. 35) Eden hätte gern ein Atelier, in dem sie Braut- und Alltagskleider für die gehobene Gesellschaft entwerfen und nähen könnte. Doch natürlich ist ihr zukünftiger Mann dagegen – eine gute jüdische Ehefrau gehört ins Haus zu ihren Kindern. Tom und Eden verlieben sich, heiraten gegen die Wiederstände ihrer Familie und sind auf dem besten Weg, sich alle ihre Träume zu erfüllen. Seine Vergangenheit spielt keine Rolle mehr: „Ich will gar nicht wissen, wer ich mal war. Mich interessiert nur, wer ich jetzt bin.“ (S. 156). Doch eines Tages kommt er nicht mehr nach Hause. Tom ist ein bemerkenswerter Mann. Obwohl er sich an nichts erinnern kann, will er sein Leben selbst in die Hand nehmen. Schnell stellt er fest, dass er ein Händchen für (legale) Geschäfte hat und Eden so ihren Traum ermöglichen kann. Eden ist sehr warmherzig, aber auch elegant und hat ein unglaubliches Gespür für zukünftige Trends. Tom findet es toll, dass sie aus den ihr von ihrer Familie und ihrem Glauben vorgegebenen Grenzen ausbrechen und sich selbst verwirklichen will. „Ich möchte selbst für mich wählen ... vom Beruf bis hin zu dem Mann, den ich liebe und heiraten will.“ (S, 116). Er fördert ihre Ambitionen, sie sind Partner auf Augenhöhe, ergänzen sich perfekt. Ich fand die Beschreibung von Edens Entwicklung von der braven jüdischen Tochter zur selbstbewussten Atelierinhaberin sehr spannend. Geschickt hat die Autorin die religiösen Hintergründe und Grundsätze in die Handlung einbezogen. Auch das Setting des Romans hat mir sehr gut gefallen. Das wieder aufstrebende London der 20er Jahre ist vor meinem inneren Auge lebendig geworden. Man könnte zwar bemängeln, dass einige Zufälle innerhalb der Handlung vielleicht etwas zu märchenhaft waren – aber steckt nicht in jeder Liebe auch ein bisschen Magie? Fiona McIntosh hat mich mit „Das Mädchen im roten Kleid“ sofort in ihren Bann gezogen. Es ist eine Geschichte voller Verlust, Hoffnung, Liebe und Vertrauen. Die Handlung ist so fesselnd, dass ich die knapp 550 Seiten an nur 2 Abenden förmlich inhaliert habe. Ich habe mit Tom und Eden mitgelitten und mitgefiebert, immer in der Hoffnung, dass es doch noch ein Happy End gibt.

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