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Rezension zu
Was bleibt, sind wir

Über die eine große Liebe...

Von: Martinas Buchwelten
06.09.2018

Ich liebe Liebesromane, in denen sich die Protagonisten trennen oder nur wenige Tage treffen und verlieben und sich danach lange Zeit nicht mehr sehen. Dabei fragen sie sich vielleicht immer noch, was wohl geworden wäre, wenn sie zusammen geblieben wären oder wie es wohl ist, sich nach fünf, zehn oder zwanzig Jahren wiederzutreffen. Diese "Liebe" zu Romane dieser Art habe ich seit dem Film "Before Sunrise" mit Ethwan Hawke und Julie Delply. Die beiden lernen sich im Zug kennen, verlieben sich und verbringen einen Tag und eine Nacht in Wien. Danach versprechen sie sich nach einem Jahr am selben Ort zu treffen..... "Was bleibt sind wir" hat ein ähnliches Thema und erinnert mich wiederum an zwei andere Romane, die ich gelesen habe (ja, man sieht, ich habe eine Vorliebe für Bücher dieser Art). In einem der beiden hat der Protagonist einen vergleichbaren Weg eingeschlagen wie Gabe in "Was bleibt sind wir". Deswegen hatte ich schon die Eingebung, wie der Roman wahrscheinlich ausgehen wird und so ist es auch eingetroffen. Jill Santopolo erzählt in einer Art Tagebuchform aus der Sicht von Lucy, die mit Gabe eine Art Gespräch führt. Eine interessante Variante einer Erzählform, die mir gefallen hat, aber nicht jedem zusagt, wie ich aus anderen Rezensionen lesen konnte. Durch diese Art des Erzählens hat man das Gefühl Lucy liest Gabe vor und erzählt so ihre Geschichte, in der sie nichts beschönigt. Ihre Erinnerungen gehen zurück an dem Moment als sie Gabe kennen lernt. Es ist der 11. September 2001 - ein schicksalhafter Tag! Beide sind diesen Vormittag an ihrer Uni und erleben unweit von Ground Zero den Zusammenbruch der Zwillingstürme. Dieses gemeinsame Erlebnis und die magische Verbundenheit in diesen Stunden lässt sie ihr ganzen Leben nicht mehr los, auch wenn sich ihre Wege erst einige Jahre später wieder kreuzen. Diesmal werden Lucy und Gabe ein Paar. Es ist die ganz große Liebe und dennoch ist es nicht für immer. Sowohl Gabe, als auch Lucy wollen Karriere machen und bauen sich getrennt voneinander ein neues Leben auf. Trotzdem bleiben sie immer in Kontakt - manchmal mehr, manchmal weniger. Beide können nicht wirklich einen Schlusstrich ziehen, auch nicht als Lucy heiratet und Kinder bekommt. Die Emotionen zwischen den beiden sind immer spürbar. Eigentlich sind die beiden füreinander geschaffen und dennoch trennen sich ihre Wege, ohne einander je zu vergessen. Der besondere Erzählstil verbindet den Leser direkt mit Lucys Gedanken und ihrer Gefühlswelt. Es ist eine Art Reflexion, die mich von Seite zu Seite immer mehr berührt hat. Trotzdem hätte ich Lucy oder Gabe manchmal einfach auch nur schütteln wollen.... Einige Entscheidungen konnte ich nicht ganz nachvollziehen und machten Lucy oder Gabe, sowie auch Darren, nicht immer sympathisch. Während Gabe charakterlich eher auf der Stelle tritt, entwickelt sich Lucy doch weiter, wird reifer und verantwortungsbewusster, aber ist trotzdem noch oft unüberlegt. Das Ende war, wie ich es erwartet hatte, barg aber auch noch eine kleine Überraschung. Jedoch fand ich es auch etwas übereilt, denn ich hätte mir noch auf eine oder zwei Fragen eine Antwort gewünscht. Im Vergleich zu den anderen beiden Romanen, die ich gelesen habe und ähnlich gestrickt sind, schneidet "Was bleibt sind wir" leider schlechter ab. Schreibstil: Für mich hat sich der Roman flüssig lesen lassen, auch wenn die Erzählform eine etwas andere als gewohnt war. Die Autorin hat besondere Momente, wie 9/11, sehr behutsam und eindringlich beschrieben. Die Handlung wird nur von wenigen Charakteren bestritten. Diese sind sehr lebendig dargestellt, auch wenn ich nicht immer alle Handlungen der beiden Hauptprotagonisten nachvollziehen konnte. Fazit: Ein berührender Roman, der von der großen Liebe erzählt, bei der jedoch nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. Manchmal kamen mir Gabe und Lucy vor wie die zwei Königskinder, die nicht zusammenkommen können... Liebe und Verlust liegen in diesem Roman eng beieinander...wie so oft im wirklichen Leben.

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