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Rezension zu
Mein Sommer nebenan

Schöne Urlaubslektüre

Von: Lainybelle
12.03.2015

Inhalt Jase runzelt die Stirn. „Ich halte grundsätzlich nicht besonders viel davon, sich ein bestimmtes Image zuzulegen. Kommt mir irgendwie unecht vor." „Dann schlüpfst du also nie in irgendeine Rolle?" Ich setze mich auf den Grünstreifen neben der Einfahrt. „Ich bin keine Mogelpackung. Bei mir bekommt man das, was man sieht." (S. 41) Samantha beobachtet die nachbarliche Großfamilie, für die ihre Mutter nur Verachtung übrig hat, schon lange. Nie hätte sie sich träumen lassen, sie jemals näher kennenzulernen, doch genau das passiert, als eines abends Jase Garrett zu ihr aufs Dach klettert. Von da an ändert sich Samanthas Leben von Grund auf. Sie merkt, wie leicht und schön das Leben sein kann. Doch genauso gibt es die Schattenseiten und das Unglück schlägt meist dann zu, wenn man es am wenigsten erwartet... Meine Meinung Ich merke immer wieder, dass ich mich ein wenig vom Genre der realistischen Jugendbücher entfremdet habe, sodass solche Bücher es von Vornherein schwerer haben, mich zu überzeugen. Allzu oft vermisse ich bei solchen Geschichten die Spannung. Dafür können sie in Bezug auf Charaktergestaltung, Schreibstil und Tiefe Punkte sammeln. Ähnlich ging es mir auch mit „Mein Sommer nebenan". Vorweg ein Wort zum Titel: Im englischen Original heißt das Buch ja „My life next door" und das hätte ich auch in der direkten Übersetzung passend gefunden. Zwar spielt sich die Geschichte im Sommer ab, doch da Samantha selbst immer wieder davon spricht, dass bei den Garretts für sie ihr ganzes Leben anders erscheint, wäre dieser Titel dem Buch gerechter geworden. Das Paar auf dem deutschen Cover passte für mich leider absolut nicht auf Samantha und Jase (ich hätte das Cover der Rezensionsexemplare lieber gesehen), aber auch das eher nebenbei. „Mein Sommer nebenan" wäre bei mir wahrscheinlich ein Anwärter für den hinteren Teil der Wunschliste gewesen und irgendwann in Vergessenheit geraten, wenn ich nicht das Glück gehabt hätte, es am Welttag des Buches zu gewinnen. Gefreut habe ich mich dann allerdings natürlich doch riesig und habe gehofft, dass es sich um ein bisschen mehr handelt als eine oberflächliche Sommerromanze für zwischendurch. In dieser Hinsicht hat „Mein Sommer nebenan" mich nicht enttäuscht. Aber kommen wir endlich zum Eingemachten... Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr vielseitig. Es geht nicht nur, wie man es schon so oft zu lesen bekommen hat, um die erste große Liebe zwischen Teenagern und um das Erwachsenwerden, sondern auch um Themen wie Vorurteile, Probleme zwischen verschiedenen Bevölkerungsschichten, Drogensucht, Manipulation, die Bedeutung von Familie und darum, inwiefern der Zweck die Mittel rechtfertigen darf. Dass der Schauplatz sich in Amerika befindet, wird zwar immer wieder deutlich, wird jedoch nicht zur Basis altbekannter Klischees. Alle Charaktere, sowohl Jase und seine gesamte Familie als auch Samantha, ihre Schwester, ihre Mutter, deren Freund Clay und Sams Freunde Nan und Tim spielen jeder für sich eine wichtige Rolle für den Gesamteindruck des Buches und sind auch und besonders in ihren Beziehungen zueinander sehr gut getroffen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, war locker und angenehm zu lesen. Am Ende des Buches, das zwar in sich geschlossen ist, aber eine Menge Raum für Spekulationen über Sams und Jases Zukunft lässt, ist mir vor allem eine Sache schwer im Magen liegen geblieben. Ohne zu viel verraten zu wollen, sage ich nur, dass die Entwicklung zwischen Sam und Nan für mich nicht so hätte ausklingen dürfen. Da hat mir einfach noch etwas gefehlt. Was mich auch sehr interessiert hätte, wäre die Identität von Sams Dad, die leider nicht aufgeklärt wird. Fazit „Mein Sommer nebenan" war auf jeden Fall eine sehr schöne Urlaubslektüre, die vor allem an Tiefgründigkeit mehr zu bieten hatte als erwartet. Spannung gab es allerdings wenig und im Großen und Ganzen war der Verlauf auch recht vorhersehbar. Wer sich vom Klappentext her angesprochen fühlt, sollte es aber auf jeden Fall lesen.

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