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Rezension zu
Die Erfindung der Flügel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bewegende Geschichte über den Kampf um Freiheit

Von: Fantasie und Träumerei
12.03.2015

"Die Erfindung der Flügel" ist einer der Romane, die sich eindringlich ins Gedächtnis seiner Leser brennt. Der Kampf um Rechte und Freiheit farbiger Sklaven ist eine Teil der Historie, der mich immer wieder stark bewegt und in mir Wut, Scham und Trauer auslöst. "Das versuchte ich ihr zu erklären. Ich sagte:'Mein Körper mag ein Sklave sein, aber nicht mein Geist. Bei dir ist es umgekehrt.' Sie zwinkerte mich an, und dann kamen die Tränen wieder. Sie schillerten wie Glasperlen." Sue Monk Kidd vereint in ihrem Roman die autobiografische Geschichte der Schwestern Sarah und Angelina Grimké, die selbst für Amerikaner eher unbekannt sind, obwohl sie die ersten Frauen waren, die sich öffentlich für die Rechte der Sklaven ausgesprochen haben und dadurch mitverantwortlich sind, für eine ganze Welle an Rebellionen und Veränderungen. "Revoluzzerinnen", die durch den ganzen Schaum an falschen Wertvorstellungen, die in dieser Zeit herrschten und ihnen sogar von ihrer eigenen Familie vermittelt wurden, für mehr Menschenwürde gekämpft haben. " 'Du glaubst, es bestünde keine Sünde darin, wenn ein Sklave lesen lernt? Diese unsere Welt kennt traurige Gewissheiten und eine davon ist, dass Sklaven, die lesen können, eine Bedrohung darstellen. Sie erführen solcherart Nachrichten und Kunden, die sie auf Weisen entflammen würden, die wir nicht beherrschen könnten. Ja, es ist ungerecht ihnen diese Fähigkeit vorzuenthalten, doch dabei geht es um den Schutz höherer Güter.' " Verknüpft wird die Geschichte der beiden Grimké Mädchen mit einer Erzählung aus der Sicht einer Sklavin. Abwechselnd berichten Sarah und deren Kammerzofe Hetty "Handful", die man ihr zu ihrem elften Geburtstag schenkte, aus ihren Leben, die unwiderruflich miteinander verbunden sind. Pflichterfüllung, aber auch Achtung und Respekt und dynamische Formen von Freundschaft verhelfen beiden dazu ihre eigenen Horizonte zu erweitern und für das zu kämpfen, was beiden in unterschiedlichen Formen fehlt: Freiheit. "Ich war nicht sicher, ob es Liebe oder Schuldgefühle waren, was Miss Sarah bewegte. Ich war nicht sicher, ob es Liebe oder der Wunsch nach Sicherheit war, was mich bewegte. Sie liebte und bedauerte mich. Ich liebte und benutzte sie. Es war nie nur das eine oder das andere. An dem Tag aber waren unsere Herzen rein." Durch den Wechsel der Erzählperspektive spricht der Roman noch viel eindringlicher zum Leser, als er es getan hätte, wenn man nur den Blickwinkel einer Protagonistin hätte. Dass Hettys Leben als Sklavin etwas ist, was man nicht mal seinem ärgsten Feind wünscht, steht außer Frage, wie schwierig es aber auch war, diese Konventionen, die den Sklavenbesitzern eigene Arroganz und Überheblichkeit über Menschenleben, zu druchbrechen, wird in Sarahs Erzählabschnitten nur allzu deutlich. "Ich war erleichtert und entsetzt zugleich. Vor mir stand der geballte Trotz. Das, was Handful ausmachte."

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