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Rezension zu
Aquila

Halte dich fern von Adler und Einhorn?!

Von: silberseiten
28.08.2018

Meine Meinung... ...zum Cover: Das Cover und der Titel passen perfekt zum Buch. Zuerst dieser Titel. Anfangs habe ich mich gefragt, warum Aquila, aber im Verlauf des Hörbuches wird das schnell klar. (Schon mal als kleiner Hinweis: Aquila {Italienisch} - Adler) Dazu passt auch der Adler (ich glaube es soll ein Adler sein) im Hintergrund. Das Schwarz in Kombination mit dem goldgelb hat etwas edles und teures. Es erinnert bereits an Italien. Das Rot, das zwischen dem Schwarz und dem Goldgelb ist, passt gut dazu. Auch darauf kommt man im Laufe des Hörbuches. ...zum Buch: Wie würdest du reagieren, wenn du alleine und ohne jegliche Erinnerung an die letzten beiden Tage in deiner Wohnung aufwachst. Von deiner Mitbewohnerin fehlt jede Spur. Dein Handy fehlt, dein Laptop funktioniert nicht, du bist eingeschlossen in der Wohnung und findest die Schlüssel nicht. Auf deinem Badezimmerspiegel stehen die Worte "Letzte Chance" und auf einem verknitterten Zettel in deiner Hosentasche befinden sich seltsame Sätze in deiner Handschrift. Was ist passiert? wirst du dich fragen, genau wie Nika. Mal wieder hat es Ursula Poznanski mit ihrem Jugendbuch "Aquila" geschafft, mich vollkommen in ihren Bann zu ziehen. Sie schafft es mit ihren Worten eine ganz eigene und neue Welt in Siena zu schaffen, die voller Gefahr, Lügen und falscher Fährten scheint. Zu Beginn wacht man mit Nika und ihrer fehlenden Erinnerung in ihrem Schlafzimmer auf. Doch etwas stimmt ganz und gar nicht, denn Jenny ist nirgendwo zu finden und auch die Wohnung ist fest verschlossen und vom Schlüssel fehlt jede Spur. Genau wie von ihrem Handy. Mit ihrem Laptop kommt sie auch nicht weiter, denn der Akku fehlt und so kann sie nichts anderes tun, als zu warten. Und das Warten lohnt sich, denn Lennard, Jennys Freund, kommt und kann sie befreien. Doch bei diesenen merkwürdigen Ereignissen bleibt es nicht, denn Jenny wird kurze Zeit später ermordet aufgefunden und die Frage nach der Schuld bleibt ungeklärt. Alles deutet auf Nika hin, denn sie wurde als Letzte mit Jenny gesehen, aber ist das die Wahrheit? Kann es sein, dass der Zettel, den Nika in ihrer Hosentasche hat, Hinweise zu den letzten beiden Tagen enthält? Aber was soll sie mit den Worten "Weihnachten voller Angst" oder "Halte dich fern von Einhorn und Adler" anfangen? Genau das versucht sie herauszufinden um ihre Erinnerung zurück zu erlangen und ihre Unschuld zu beweisen. Aber ist Nika wirklich unschuldig? Diese Frage leitet durch das komplette Buch. Die Frage nach Nikas Schuld und was in den zwei Tagen geschehen ist. Nika ist eine Austauschstudentin in Siena. Sie ist mir weder sonderlich sympathisch, noch unsympathisch. Ich kann nicht genau sagen, woran dies liegt, aber ich kann nicht so ganz warm mit ihr werden. Trotzdem hat es mir gefallen, sie durch das Hörbuch zu begleiten und zu sehen, wie sie kläglich versucht, ihre Unschuld zu beweisen. Aber irgendwie finde ich sie etwas naiv, sie vertraut meiner Ansicht nach zu schnell und will lieber alles alleine lösen, als zur Polizei zu gehen. Was mir gefällt, ist ihre Art mit Menschen umzugehen. Sie ist offenherzig und versucht Freunde, Familie und Bekannte zu schützen, auch wenn das nicht das Beste für sie ist. Lennard ist derjenige, der sie aus der Wohnung lässt. Anfangs habe ich ihn wirklich gerne, ich hätte mir aber mehr von ihm erwartet. Ich verstehe einfach nicht, wie er erst so freundlich und dann immer abweisender zu Nika ist. Stefano ist der zweite Junge, der eine wichtige Rolle in dem Buch spielt. Ihn finde ich von Anfang an sehr herzlich. Wenn man das Hörbuch fertig gehört hat und so darüber nachdenkt, ist es schon etwas seltsam, wie hilfsbereit er ist, aber am Anfang achtet man da gar nicht drauf. Später erfährt man etwas, das dem ganzen Buch etwas "mitfühlendes" (wenn man das so sagen kann) verleiht. Stefano ist die Person, die Nika durchs ganze Buch begleitet und auch dolmetscht. Aber meint er es wirklich so gut mit ihr? Der Kommissar hat es faustdick hinter den Ohren. Er weiß irgendwie immer, wonach er suchen muss und scheut vor nichts zurück. Wird er Nika verhaften und sie wegen Mordes anklagen, oder wird er sie für unschuldig erklären? Und zu guter letzt Jenny. Anfangs hatte man keine Ahnung, man dachte sie sei ein netter Mensch, der manchmal etwas seltsam ist, aber im Verlauf des Buches wird klar, dass sie ein düsteres Geheimnis hat. Was da wohl auf euch zukommt? Mit der Zeit tauchen immer mehr Personen auf, die alle irgendetwas über die beiden Tage wissen, in denen Nika die Erinnerung verloren hat. Es ist krass, wie die Autorin es schafft, wirklich ALLES miteinander zu verbinden und dabei den Überblick zu behalten. Ich glaube, es gibt nicht eine Stelle, die richtig unwichtig ist. Da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt. Das Hörbuch ist, laut Verlag, ab 12 geeignet. Im Prinzip ist das okay, die Handlung ist nicht wirklich schlimm und gruselig ist es auch nicht. Allerdings ist es ziemlich kompliziert. Selbst ich hatte Probleme alles nachvollziehen zu können und verstehe immer noch nicht alles. Normalerweise höre ich Hörbücher nebenbei, aber das war hier ziemlich unmöglich, denn man muss sich wirklich gut auf Aquila konzentrieren, um alles wichtige mitzubekommen. Allerdings finde ich das auch wieder ziemlich begeisternd, denn es baut Spannung auf. Man fiebert mit Nika mit, will wissen, was geschehen ist, was die anderen Personen damit zu tun haben und was wirklich mit Jenny geschehen ist. Dieses Puzzle setzt sich nach und nach zusammen und erst am Ende bekommt man wirklich Klarheit. Das finde ich zwar nicht so gut, weil sich so alles über einen langen Zeitraum ansammelt und sich dann einfach auflöst. Es baut zwar Spannung auf, aber mir ging es am Ende dann einfach ein bisschen zu schnell. Zu viel Nachdenken und selbst zusammenpuzzeln und parallel dazu noch Nikas Gedanken. Das hat mich fast überfordert. Okay, aber die Stimme von Laura Maire ist der Hammer. Sie schafft es, jede Szene anders zu betonen und die Wechsel der Stimmungen von Nika und den anderen Charakteren ist wirklich mitreisend. Es ist, als würde sie das mit links schaffen ohne darüber nachdenken zu müssen. Der Schreibstil ist flüssig, die Worte klar und das Tempo gut gewählt. Alles ist verständlich, bis auf die italienischen Sätze, die man entweder nicht braucht oder übersetzt bekommt. Oder deren Bedeutung von Anfang an klar ist. Die Autorin schafft es, packend zu schreiben und die Gefühle, Nika´s Selbstzweifel, ihre Wut und die Hoffnungslosigkeit sehr gut darzustellen. Die Orte, an denen die einzelnen Szenen spielen, sind ebenfalls gut vorstellbar. Fazit Ein gelungenes Jugendbuch, mit viel Spannung und Mystery, welches jedoch Konzentration erfordert. Deshalb 4,5/5 Sternen!

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