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Rezension zu
Remember the Fun

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mehr als nur eine lockere Sommerromanze

Von: Zeilenwanderer
05.08.2018

Kurzbeschreibung: Hinter Zoey liegt eine harte Zeit. Nach einem schweren Schicksalsschlag verliert sie ihren festen Freund und auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin gerät ins Straucheln. Doch Zoey möchte ihr Leben wieder auf die Reihe bekommen. Sie möchte ihre Freundin zurück und am liebsten auch ihren Exfreund. Was bietet sich da eher an als ein Roadtrip quer durch Australien, der seinen glorreichen Abschluss beim Konzert des Lieblingsmusikers findet? Richtig! Ein Roadtrip bei dem nicht nur der Exfreund und die ehemals beste Freundin mitkommt, sondern auch der unverschämt attraktive Cousin des Ex und seine kleine Schwester. Meinung: Der erste Satz des Romans lautet: »Mein Plan, mir meinen Ex zurückzuholen, gerät ins Wanken, kaum dass seine neue Freundin – meine beste Freundin – ihre Haustür öffnet« (S. 7). Als ich diesen Satz das erste Mal las, musste ich aus mehreren Gründen mit dem Kopf schütteln. Was für eine beste Freundin kommt mit dem Ex der besten Freundin zusammen? Was ist das für ein seltsamer Mann? Und was ist das für eine schräge Protagonistin, die mit dem Ex und der Beziehungskonstellation einen Roadtrip unternimmt, um diese Flitzpiepe auch noch zurückzubekommen? Meine Erwartungen an diesen Roman gingen schnell in den Keller. Den Klappentext hatte ich nämlich ganz anders gedeutet und war etwas missmutig, als ich Remember the Fun begann. Ich hatte wirklich keine hohen Erwartungen mehr an diesen Roman. Die Erwartungen schwanden noch mehr als ich die ersten zwanzig bis dreißig Seiten gelesen hatte und merkte, welche Charaktere hinter der besten Freundin Cass und dem Exfreund Finn stecken. Gemeine Kommentare und abwertendes Verhalten stehen bei den beiden fast schon auf der Tagesordnung, wenn es um Zoey geht. Diese wiederum kriegt den Mund gar nicht auf und schluckt jeden Kommentar hinunter und lässt jede Stichelei über sich ergehen. Was ist da bitte los? Doch Zoey macht das nicht grundlos. Sie fühlt sich schuldig und denkt, sie habe all das verdient. Zoey durchlebt eine starke Veränderung. Cass und Finn haben ihr den Rücken gekehrt, nachdem Zoey in einem emotionalen Loch versank. Ihr Bruder Dan starb ein halbes Jahr zuvor und sie kam mit der Trauer nicht zurecht. Sie stürzte ab, verletzte Menschen, die ihr nahestanden und möchte nun ihr altes Leben – inklusive damaliger Beziehungen – zurück. Doch Zoey hat sich verändert und der Roadtrip Richtung Melbourne zeigt ihr dies nur zu gut. Mit jeder Seite, die Leser hinter sich lassen, reflektiert Zoey sich selbst. Und – ein Glück! – ebenfalls die Menschen in ihrer Umgebung. Ist Finn wirklich ihre wahre Liebe? Und was hat es eigentlich mit Luc und seiner kleinen Schwester Jolie auf, die das Trio ebenfalls begleiten? Meine zwei Lieblinge in diesem Roman waren eindeutig die Geschwister Luc und Jolie. Die zwei verbindet etwas ganz besonderes und je weiter der Roman fortschreitet, desto besser kann man die zwei und ihr Handeln verstehen. Luc, der grimmige, attraktive Typ, der sich herzallerliebst und mit großer Sorgfalt um seine Schwester kümmert. Jolie, das aufgeweckte kleine Nervenbündel, das nur so vor Lebensfreude und Optimismus sprudelt. Beide sind auf ihre eigene Art an Zoey interessiert und beeinflussen sie maßgeblich. Es scheint fast, als würden die zwei Zoey aufwecken. Sie verwickeln Zoey in Gespräche, durch die sie zu sich zurückfinden kann. Im Laufe des Romans kann man eine gewaltige Veränderung sämtlicher Charaktere kennenlernen. Allen voran natürlich Zoey, doch auch Jolie, Luc, Finn und Cass wandeln sich und damit hätte ich nach dem ersten Satz nicht gerechnet. Ehrlich gesagt hätte ich nach diesem ersten Satz mit nichts mehr gerechnet, aber Remember the Fun verdeutlicht nur zu gut, dass eine Hurricane auf einen einzigen Satz folgen kann. Ein großer Hurricane der Gefühle.  Ich habe dieses Buch begonnen in der Hoffnung, in ihm eine leichte Lektüre für den Sommer zu finden. Für den Sommer war sie auch perfekt. Zoey & Co reisen an der Küste Australiens entlang, campen am Strand, gehen schwimmen, schauen sich spektakuläre Wasserfälle an und genießen ein atemberaubendes Konzert. Wer bekommt da keine Sommerstimmung und Lust quer durch Australien zu reisen? Dennoch ist in Remember the Fun nicht alles so rosig, wie es den Anschein macht. Ab der Hälfte des Romans hatte ich erste Ahnungen, dass es das nicht gewesen sein kann. Dieses Buch braucht noch eine Kehrtwende und als sie kam, kamen auch die Tränen. Auf einmal kam so ein Schocker, auf dessen drastische Art ich doch nicht gefasst war. Becks Nicholas setzt ihn dabei sehr gelungen um. Zumindest in meinen Augen. Spätestens bei den letzten einhundertfünfzig Seiten mochte und konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen. Auch wenn es manchmal echt schwierig war. Ich musste immer wieder Lesepausen machen, da es mich emotional so mitgenommen hat. Der erste Satz und meine anfängliche Skepsis waren davongespült. Ich konnte jede Figur und ihr Verhalten zu einhundert Prozent nachvollziehen, litt mit ihnen, freute mich mit ihnen und genoss die gemeinsame Zeit. Fazit: Für mich war dies eine sommerliche Geschichte, die ich definitiv anders eingeschätzt habe. Ein Roman, der weitaus mehr zu bieten hat, als einen Roadtrip und sommerliche Schmetterlinge im Bauch.

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