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Rezension zu
Artemis

Kann seinem Vorgänger leider nicht das Wasser reichen

Von: Bubobubos_Lesewelt
05.08.2018

2014 erschien in Deutschland „Der Marsianer“. 2015 erschien die Verfilmung „Der Marsianer – Rettet Mark Wattney“. Mit seinem Debut erzielte Andy Weir einen riesigen Science-Fiction Erfolg, nicht nur für eingefleischte Science-Fiction Leser. Umso mehr freuten sich seine Fans, so auch ich, mich auf seinen zweiten Roman „Artemis“. Der Schauplatz war diesmal der Mond – ein nicht so ungewöhnlicher Handlungsort in diesem Genre. Anders als die doch recht ungewöhnliche Herkunft der 26-jährigen Protagonistin Jazz Bashra. Die Muslima stammt aus Saudi-Arabien, lebt aber bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr in der ersten und der bisher einzigen Stadt im Weltall, in „Artemis“, der Stadt auf dem Mond. Artemis ist ein Magnet für reiche Touristen von der Erde, ein Ausflug dorthin ist teuer, aber für die Wirtschaft von Artemis notwendig. Die Stadt besteht aus fünf sogenannten Blasen, die Einwohner sind unterschiedlichster Herkunft, üben unterschiedliche Berufe aus und sind unterschiedlich wohlhabend. Jazz gehört nicht zu den reichen Bewohnern, sie schlägt sich als Schmugglerin durch und kann sich gerade mal ein „sarggroßes“ Appartement leisten. Bei ihrer Arbeit als Botengängerin fallen ihr seltsame Dinge auf, sie kommt einem organisierten Verbrechen auf die Spur. Nicht nur sie ist in Gefahr, sondern auch die Stadt auf dem Mond… Der Schreibstil ist leicht und flüssig- für mich leider etwas zu einfach gehalten. Ich hätte mir mehr sprachliche Finesse gewünscht, die ich letztendlich nicht geboten bekommen habe. Für Science-Fiction Einsteiger ist der Schreibstil bestimmt von Vorteil, für mich leider etwas zu einfach. Den Aufbau von Artemis fand ich ok, nicht besonders spektakulär, aber in Ordnung. Dadurch dass die Stadt sehr klein und geografisch begrenzt ist, konnte ich mir immer gut den Schauplatz vorstellen, besonders weil als Extra noch eine Karte in dem Buch enthalten ist. Für mich auf jeden Fall ein Plus. Anders die Charakterzeichnung der Protagonistin Jazz. Sie wirkte auf mich unauthentisch bis zum geht nicht mehr. In dem Buch wird sie mehrmals als „Schlampe“ bezeichnet – ohne dass wir auch nur ansatzweise verstehen warum. Einmal hat sie sich mit dem falschen Mann eingelassen – bei so einer kleinen Stadt wie Artemis ist das auch kein Wunder. Ansonsten hat sie kein Sex in der Geschichte, dennoch wird sie ständig so abgestempelt, als würde sie ständig mit allen Männern auf dem Mond Sex haben. Habe ich nicht verstanden und finde ich auch nicht gut. Zudem hat sie sich verhalten wie ein Mädchen in der Pubertät, welche gerade ihre Rebellen – oder Trotzphase hat. Dabei gehe ich davon aus, dass das Leben auf dem Mond sehr anstrengend ist und viel Gefahren birgt. Ob man mit so einem Verhalten weit kommt ist sehr fragwürdig. Mit ihrer burschikos-frechen Art kam sie sehr nach an den Marsianer Mark Wattney ran. Doch hat er mich wesentlich mehr zum Lachen gebracht, als sie, Jazz hat mich im Laufe der Zeit mehr genervt. Die Geschichte plätscherte so vor sich hin und es ist keine Spannung aufgekommen – es war okay – aber mehr auch nicht. Die wissenschaftlichen Einschübe fand ich sehr interessant – genau wie bei dem Debut von Andy Weir, aber das hat die Story dennoch nicht spannender gemacht. Im Großen und Ganzen muss ich leider sagen, dass mich die Charaktere nicht mitreißen konnten und die Geschichte keine Fahrt aufgenommen hat und für mich doch sehr lahm war. Trotzdem habe ich es gerne gelesen, aber war auch froh als es Vorbei war. Wer noch nichts von Mark Wattney gelesen hat, es aber tun möchte, sollte unbedingt zu „Der Marsianer“ greifen. „Artemis“ kann getrost nicht gelesen werden.

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