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Rezension zu
Hochland

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Düster und geheimnisvoll wie das isländische Hochland

Von: Literaturblogsaarland
29.06.2018

Zwei junge Paare aus Reykjavík machen mit ihrem Jeep einen Ausflug in die raue Bergwelt des isländischen Hochlands. Dichter Nebel zieht auf, sie kommen vom Weg ab und müssen die Nacht in einem Haus mitten in der Einöde verbringen. Ihr Amüsement über das ungeplante Abenteuer verwandelt sich schon bald in Unbehagen, denn ihre Gastgeber, ein verschrobenes altes Paar, benehmen sich sehr merkwürdig: Warum verbarrikadieren sie das Haus bei Einbruch der Dunkelheit wie eine Festung? Und wieso haben sie so wenig Interesse daran, ihren Gästen zu helfen? Steinar Bragi, 1975 geboren, zählt zu den ungewöhnlichsten Thrillerautoren Skandinaviens. Sein Roman »Frauen« (2010) war für den Literaturpreis des Nordischen Rats nominiert und brachte dem isländischen Autor den internationalen Durchbruch. Sein Thriller »Hochland« wurde von der Kritik hochgelobt und mit den Horrorgeschichten Stephen Kings verglichen. Das Buch ist in zwanzig Ländern erschienen. Die vier Freunde Egill, Hrafn, Anna und Vigdis unternehmen einen Trip ins isländische Hochland. Während der Fahrt durch undurchdringlichen Nebel und außerdem bekifft und betrunken, prallen sie mit ihrem Wagen gegen das Haus eines verschrobenen, alten Ehepaares. Obwohl die alte Frau offensichtlich bemüht ist, den jungen Leuten zu helfen, verlaufen die Bemühungen der vier, das unheimliche Haus zu verlassen, im Sande. Egal was die beiden Pärchen unternehmen, alle Versuche enden immer wieder bei dem alten Steinhaus. Will etwas oder jemand sie dort festhalten ? Und was hat es mit der unheimlichen Kreatur auf sich, die nachts auf allen vieren ums Haus schleicht ? Zu Anfang hatte ich Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Zuerst muss man sich an die fremdartigen Namen gewöhnen und erst nachdem ich mich mal bei Wikipedia über das isländische Hochland informiert hatte, konnte ich mir die Szenerie einigermaßen bildlich vorstellen. Das Szenario ist düster, unwirtlich und kalt, fast ebenso wie das Verhältnis der vier jungen Leute untereinander. Man merkt als Leser relativ schnell, das die vier keine besonderen Sympathien füreinander hegen. Vielleicht ist es deswegen auch fast unmöglich, einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden. Nach und nach erfährt der Leser in Rückblenden auch einiges über das Leben der Protagonisten. Dabei war mir Vigdis noch am sympathischsten. Egill und Hrafn haben da schon eine bewegtere Vergangenheit hinter sich. Der Schreibstil von Steinar Bragi ist flüssig und macht somit das Buch gut lesbar. Auch sind die Kapitel relativ kurz gehalten, was zur Spannungssteigerung merklich beiträgt. Der Schluss hat mich leider nicht ganz überzeugt und mich nachdenklich und zwiegespalten zurückgelassen. Der Vergleich mit Stephen King finde ich ebenfalls sehr vermessen, da man meiner Meinung nach beide Autoren nicht in einen Topf werfen kann. Trotz der kleinen Schwächen hat mich das Buch gut unterhalten, auch wenn Steinar Bragi mich noch nicht ganz von sich überzeugen konnte. Falls es einen Nachfolgeband geben wird, werde ich dem Autor aber auf jeden Fall noch eine Chance geben. Ich vergebe 4 von 5 Sternen. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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