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Rezension zu
Im Schatten von San Marco

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gut gemacht!

Von: Elke Heid-Paulus
05.06.2018

Venedig in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs. Die Menschen gehen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach, denn anders als zahlreiche italienische Städte bleibt die „Serenissima“ bisher von den Bombenangriffen der Alliierten verschont. Dennoch sind die Deutschen präsent, ganz besonders in der Nacht, in der der Fischer Innocenzo „Cenzo“ Vianello auf einen guten Fang hofft. Aber es ist kein großer Fisch, der ihm ins Netz geht, sondern eine junge Frau, die er aus dem Wasser der Lagune zieht. Giulia ist die einzige Überlebende einer Razzia auf San Clemente, bei der die SS alle Juden, die sich dort versteckt gehalten hatten, töteten. Jemand hatte sie verraten. Cenzo beschließt ihr zu helfen und schmuggelt sie gemeinsam mit einem ehemaligen Kriegskameraden an den Gardasee nach Salò. Dort verliert sich jede Spur von Giulia. Danach überschlagen sich die Ereignisse, was mit Sicherheit der Tatsache geschuldet ist, das plötzlich jede Menge Personen im Spiel sind, die man auf den ersten Blick nicht einordnen kann: der deutsche Oberst, der das Ende des Krieges herbeisehnt, die Gattin des argentinischen Konsuls, die ihre Möglichkeiten nutzt, um Nazis die Flucht zu ermöglichen, ein Partisanenführer, ein hochrangiger Faschist und ein undurchsichtiger Schweizer, der seine eigenen Pläne verfolgt. Und dann ist da ja auch noch der legendäre Schatz des Duce. Dreh- und Angelpunkt in diesem Spiel ist Giulia, denn sollte über die notwendigen Informationen verfügen, die Licht ins Dunkel bringen könnten. Martin Cruz Smith, Autor der Arkadi Renko-Reihe, hat mit „Im Schatten von San Marco“ vertrautes Terrain verlassen, wobei dies allerdings in erster Linie unter geographischem Aspekt zu sehen ist. Denn auch in seinem neuen Roman sind die Zutaten vorhanden, die seinen früheren Erfolge ausmachen: jede Menge Action, undurchsichtige Personen und Spionage im weitesten Sinne. Dazu kommt hier aber auch noch in Form der Lovestory zwischen Giulia und Cenzo eine Prise Romantik. Hervorzuheben ist der historische Hintergrund, den Cruz Smith stimmig und ohne das bei amerikanischen Autoren so beliebte Pathos und die vorbelegten Gut-oder-Böse Charakterisierungen kreiert. Er vermag seine Leser zum einen gut zu unterhalten, zum anderen aber auch zu überraschen. Und das betrifft nicht nur die Entwicklung der Story sondern auch die handelnden Personen. Gut gemacht!

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