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Rezension zu
Artemis

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf zum Mond!

Von: Elke Heid-Paulus
30.05.2018

Nachdem Andy Weir seine Leser in dem Bestseller „Der Marsianer“ (verfilmt von Ridley Scott, in der Hauptrolle Matt Damon) mit auf den „Roten Planeten“ genommen hat, schickt er sie nun auf eine Reise zum Mond und dort in die Retortenstadt „Artemis“. Errichtet wurde sie in einer Fünf-Kuppel-Bauweise nahe der Stelle, an der die Astronauten der Apollo 11 als erste Menschen ihren Fuß auf den Erdtrabanten setzten. Das Geschäft mit dem besonderen Ausflugsziel boomt und Artemis ist mittlerweile der Touristen-Hotspot für die reichen und schönen Abenteuerurlauber, für deren Betreuung und Versorgung natürlich auch entsprechendes Personal benötigt wird. Und hier kommt Jasmine „Jazz“ Bashara ins Spiel, eine junge Frau Mitte zwanzig, die als sogenannte Trägerin dafür verantwortlich ist, Dinge von A nach B zu befördern. Chronisch pleite aber sehr konsumorientiert, bessert sie ihr Salär mit dem Transport verbotener Schmuggelgüter für zahlungskräftige Klienten auf. Als ihr eines Tages einer ihrer Kunden einen Job anbietet, bei dem sie so richtig Kasse machen könnte, greift sie ohne zu zögern zu, nicht wissend, dass sie sich damit in tödliche Gefahr begibt… Wenn man den „Marsianer“ gelesen hat, bleibt es nicht aus, dass man Vergleiche zieht – auch wenn meine Besprechung hier dem Hörbuch gilt. Die Handlung konzentriert sich hier wie da auf eine Person, in diesem Fall aber nicht auf einen Mann sondern eine junge Frau, die so überhaupt nichts mit dem sympathischen Mark Watney gemeinsam hat. Jazz ist nicht gerade mit herausragender Intelligenz gesegnet und ihr Benehmen lässt jegliche Art von Anstand und Erziehung vermissen. Zumindest die Sprache, die ihr der Autor in den Mund legt, ist unterirdisch und einer Mittzwanzigerin in keinster Weise angemessen sondern eher auf dem Niveau eines dümmlichen Teenagers. Punktabzug. Die Story an sich kommt reichlich bieder daher, so als ob Weir in den achtziger Jahren steckengeblieben wäre. Man mag ihm zu Gute halten, dass er bemüht ist, wissenschaftliche Fakten unterhaltsam zu verpacken und einem breiten Publikum, das nicht unbedingt aus Astrophysikern besteht, verständlich zu machen. Aber das eine oder andere innovative Detail hätte ich mir dann doch gewünscht. Und ja, mir schienen seine Erläuterungen dann doch an vielen Stellen zu ausführlich, was sich auch extrem auf den Hörgenuss ausgewirkt hat. Es gab Passagen, lange Passagen, die einfach nur überladen und zäh und langatmig waren und auch von den beiden Sprechern nicht gerettet werden konnten. Das ist schade, denn mit etwas korrigierendem Feintuning hätte man mit Sicherheit mehr aus diesem Roman herausholen können.

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