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Rezension zu
Die Eismacher

Bittersüße Familiengeschichte

Von: MoZeilenherz
29.04.2018

Wer hinter „Die Eismacher“ eine romantisch leichte Sommergeschichte vermutet, mit viel Liebe und Freude, der irrt sich. Die Eismacher erzählt auf einzigartige Weise die Geschichte der Familie Talamini. Giovanni nimmt den Leser mit hinein in sein Leben. Der Sohn der italienischen Eismacherfamilie, der sich als Jugendlicher der Poesie verschreibt, mit der Tradition bricht und als Dichter, Lektor und Festival- Leiter einen völlig anderen Lebensweg beschreitet als seine Familie. Obwohl man Episoden aus Giovannis Leben liest, die auf den ersten Blick nichts mit dem Eiscafé und seiner Familie zutun haben, spürt man trotzdem in jeder Zeile die Verbundenheit, die Giovanni noch immer zu dieser Tradition spürt, vor allem aber zu Luca. Luca seinem jüngeren Bruder. Man spürt den Schmerz über das Zerwürfnis, jedes Mal, wenn Giovanni eine Szene zwischen sich und seinem Bruder beschreibt, sei es vor oder nach dem Bruch zwischen ihnen. Genauso merkt man, wie sehr Giovanni trotzdem noch immer das Eis liebt. Fast kann man beim Lesen die Sorten schmecken, die Luca, sein Vater oder sein Urgroßvater mit den Eismaschinen kreieren. Bezaubernd und wunderbar berührend. Das Buch ist mir an vielen Stellen sehr nahe gegangen. Giovanni, der Exot und Außenseiter einer Familie, die seit Jahrzehnten eine Tradition lebt ist eine wunderbare Hauptfigur, so gefühlvoll und so echt. Man liest die Geschichte einer Familie, die untrennbar mit einer Tradition verwachsen ist und nur schwer mit den Veränderungen und dem Zahn der Zeit umgehen kann, man liest die Geschichte einer Familie, die nicht loslassen kann und durfte, die ihre Träume immer für das Eis machen hintenan gestellt hat und man liest vor allem die Geschichte zweiter Brüder, die so viel verbindet, obwohl sie augenscheinlich zu Beginn des Buches alles trennt. Zwei Brüder, deren Wege einfach nicht zu trennen sind, obwohl beide es mehrmals versucht haben. Die Geschichte liest sich unglaublich schön. Teilweise wird man mitgenommen in die Gründerzeit des Eismachergeschäfts der Talaminis, teilweise liest man von der Kindheit von Giovanni und Luca und erlebt ihr Erwachsen werden, die Zeit vor dem Zerwürfnis, die der Annäherung und die danach. Ein wunderbar bittersüßes Buch, das von verlorenen Sommern erzählt, von Familientradition, von Liebe, von dem Gefühl, nicht dazuzugehören und von dem, dazuzugehören zu müssen, von verlorenen Träumen, zerbrochenen Beziehungen und vom Geschmack von Eiscreme. Wunderschön zu lesen und definitiv 5 von 5 Sterne!

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