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Rezension zu
Stürmische Versuchung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lediglich Stephanie Laurens guter Schreibstil und ihre zeitgemäße Ausdrucksweise haben mich davon absehen lassen, diesen Roman schlechter zu bewerten

Von: Happy End Bücher.de-Nicole
03.03.2015

Gervase Tregarth, dem Earl of Crowhurst wird ausgerechnet von seinen Halbschwestern ein Ultimatum gestellt. Er soll heiraten! Allerdings keine affektierte Dame aus London, die lediglich ihr Wohl im Auge hat und Gervase Schwestern kein Debüt gönnt, sondern eine zupackende Frau vom Land. Landadelige sind jedoch dünn gesät. Dennoch, Madeline Gascoigne ist eines zweiten und auch dritten Blickes würdig. Die schöne Nachbarin zieht ihre jüngeren, unternehmungslustigen Brüder auf und bereitet den ältesten, Harry, den Titelträger, bereits auf die Übernahme des Besitzes vor. Ihre Intelligenz und ihr offenes Ohr in Gutsangelegenheiten imponieren Gervase und so beschließt er kurzerhand Madeline zu umwerben. Doch diese will Gervase nicht ehelichen, weil das Wohl ihrer Brüder ihr über alles geht. So kommt Plan B zum Tragen. Gervase umgarnt Madeline so lange, bis sie einwilligt, mit ihm eine heimliche Affäre zu beginnen. Natürlich erhofft er sich am Ende Madelines Hand, doch diese zeigt sich äußerst widerstrebend. Doch dann wird ausgerechnet Madelines jüngster Bruder entführt, der kurz zuvor mit seinen Brüdern eine edle Brosche am Strand fand. War es einfach nur angetriebenes Schmugglergut oder steckt mehr dahinter? Wer ist der große Unbekannte, der den Jungen entführt hat? Gervase und die übrigen, befreundeten Mitglieder des Bastion Club beginnen damit zu ermitteln. Besonders Dalziel möchte den großen Unbekannten in flagranti erwischen, denn er glaubt, dass dieser ein ganz spezieller Feind des Bastion Clubs und der britischen Krone ist… Der bereits 6. Teil der „Bastion Club“ Reihe von Stephanie Laurens, erzählt nun die Geschichte über Gervase, der genau wie auch die Heldin dieses Romans Madeline ein sympathischer Zeitgenosse ist, der weder Leichen im Keller hat, noch seelische Altlasten mit sich herum trägt, was ich eigentlich zur Abwechslung ganz erfrischend fand. Allerdings sorgt die Einfachheit der Charaktere auch dazu, dass in Verbindung mit einer Liebesgeschichte, die kein Konfliktpotential zu bieten hat, der Roman viele Längen aufzuweisen hat. Im Grunde hatte ich beim Lesen das Gefühl, als hätte man die Love Story zwischen Gervase und Madeline auch bereits nach 150 Seiten zum Ende bringen können, denn beide sind sich sogleich sympathisch und auch stimmt die Chemie zwischen ihnen. Selbst der Krimiplot weist diesmal leider für meinen Geschmack keine echten Spannungselemente auf, denn zum einen wird ein Betrüger, der es auf die Minen in der Umgebung abgesehen hat, die dieser durch eine Gaunerei an sich bringen möchte, viel zu unspektakulär aufgeschreckt und zum anderen entpuppt sich auch die Entführung von Madelines Bruder und Dalziels Jagd nach dem großen Unbekannten wieder einmal als schmückendes, aber unbefriedigendes Beiwerk/Mogelpackung, dass mich auch nicht großartig überzeugen konnte. Und erneut hat die Autorin ihrem Heldenpaar wieder einmal unzählige, ausufernde Liebesszenen auf den Leib geschrieben, die zwar gewohnt prickelnd aber auch viel zu lang erscheinen. Überhaupt hatte ich gerade bei dem Lesen von „Stürmische Versuchung“ das Gefühl, als ob die Autorin einfach nur möglichst viele Seiten füllen wollte. Sicherlich legt die Autorin dabei einen sehr guten Schreibstil an den Tag, doch was nutzt das, wenn man das Paar lediglich von Veranstaltung zu Veranstaltung begleiten darf, bei dem es allgemeine Nettigkeiten und anzügliche Anspielungen austeilt und einem ansonsten kaum Inhalte, die einen ans Buch fesseln, begegnen. Ich hätte mir gerade bei diesem Band eine fesselnde Nebenhandlung gewünscht und dass sich das Heldenpaar schneller findet, denn einen echten Grund für Madelines Zögern gibt es hier streng genommen nicht. Positiv fand ich jedoch Madelines und Gervases Geschwister, die dagegen leider viel zu wenig Auftritte in diesem Roman hatten und die mit ihrem Humor und ihrer Abenteuerlust sicherlich für mehr unterhaltsame Szenen gesorgt hätten. Kurz gefasst: Eine auf 573 Seiten aufgeblähte Historical Romance, die meiner Meinung nach, leider weder echte Spannungselemente, noch große Unterhaltungsmomente zu bieten hat, da die Story viele Längen aufzuweisen hat. Lediglich Stephanie Laurens guter Schreibstil und ihre zeitgemäße Ausdrucksweise haben mich davon absehen lassen, diesen Roman schlechter zu bewerten.

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