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Rezension zu
Summer Girls

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Idyllisch, doch so mörderisch

Von: Weltenfuchs
25.02.2018

Da ich momentan wieder ziemlich stark im Thriller-Fieber bin, habe ich beschlossen, das brandneu ins Deutsche übersetzte „Summer Girls“ der niederländischen Autorin Jobien Berkouwer zu lesen. Das Cover des Buches ist, wie ich es mittlerweile schon vom Penguin-Verlag kenne, wieder hübsch hergerichtet mit geprägtem, glänzendem Titel und vielversprechendem Titelbild. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht der Profilerin Lot erzählt, die erst vor Kurzem in die kleine Gemeinde Twente versetzt wurde und nun „vorübergehend“ bei Hieke, einer älteren Frau, im Gästehaus wohnt. Hieke wird im Laufe der Erzählung mehr und mehr zu einer Art Freundin/ Mutterfigur für Lot und war mir beim Lesen eine der sympathischsten Protagonisten mit ihrer liebenswürdigen Art, immer ein offenes Ohr für die junge Polizistin zu haben. Der Profilerberuf scheint dort auf dem Land noch ziemlich unbekannt zu sein und so muss sich Lot bei ihren Kollegen den Respekt hart erarbeiten, da die Männer „Täterprofile“ als Zeitverschwendung und vergeudete Ermittlungskraft sehen und sowieso der steinzeitlichen Ansicht sind, Frauen gehören besser in die Küche. Mir persönlich gefällt die Detailliertheit, mit der Lots Beruf beschrieben wird, da ich das selbst superinteressant finde. Jobien Berkouwers eigene Profilertätigkeit und ihre 15-jährige Berufserfahrung bei der Polizei sind sicher ausschlaggebend dafür, dass diese Themen so authentisch an den Leser gebracht werden und die gesamte Erzählung keine Lücken oder Logikfehler aufweisen. Einige Kapitel von „Summer Girls“ betreffen allerdings nicht Lot, sondern den Täter oder auch die Opfer. Es ist faszinierend, dass man in diesen häufig relativ kurzen Kapiteln so viel über den Mörder und sein vergangenes Leben erfährt, aber trotzdem keine Hinweise bekommt, wer er denn nun ist. Man versteht im Laufe der Geschichte, wieso er zu dem geworden ist, der er nun ist. Leider unterscheidet sich dieser Teil des Romans nicht groß von anderen, denn wie häufig sind die Ursachen Zurückweisung und eine schwere Kindheit. Über dieses kleine Detail kann ich aber hinwegsehen, denn am Leseerlebnis ändert es nichts. :-) Was mich erstaunt hat, war, dass selbst die Täter-Sequenzen so einfühlsam erzählt werden, dass ich sogar Verständnis für einige seiner Handlungen entwickelt habe. Ein Punkt hat mich leider sehr gestört – und zwar das Ende. Es kam für mich einfach zu abrupt und und unerwartet. Ich hatte noch einige Fragen, die dann aber nicht mehr beantwortet wurden. Ob es vielleicht einen Folgeband mit dem nächsten Fall gibt, weiß ich nicht, deshalb kann ich mich noch nicht damit trösten, dass alles eventuell in späteren Büchern aufgeklärt wird. Der Thriller ist trotz Allem ein guter Mix aus Spannung, Einblicken in die Ermittlungabläufe und auch ein bisschen Liebe, die das Werk abrundet. Der Ort Twente ist als Handlungsort sehr schön ausgewählt, denn obwohl er ja Mittelpunkt des grausamen Verbrechens im Buch ist, erscheint er idyllisch. Ich habe den Ort auch im Internet gegoogelt – eine Region in den Niederlanden heißt tatsächlich so und die sieht auf den Bildern wirklich hübsch aus. Deshalb gibt es für "Summer Girls" vier Sterne.

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