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Rezension zu
Schattengrund

Ein toller Thriller für kalte Tage

Von: Sandra @Buechernische
01.03.2015

Packend, eloquent, fesselnd bis zur letzten Seite. So rauschte Elisabeth Herrmanns Jugendthriller »Schattengrund« mit einem Hauch von Krabatfeeling – nur ohne Mühle und mit harter Realität – in meine Büchernische ein. Gesponsort vom cbt Jugendbuch Verlag, ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle, durfte ich im Rahmen einer Leserunde bei lovelybooks.de in die verschneiten Tiefen eines kleinen Dorfes und seinen Intrigen und Geheimnissen der Vergangenheit eintauchen, auf den Spuren einer unbequemen Wahrheit. Elisabeth Herrmann war mir vor diesem Thriller kein Begriff. Als das Buch hier in meinen Händen lag, war ich vom Cover sehr begeistert. Eine rote Schaukel sticht aus dem sonst schwarz-weißen Hintergrund hervor, ein wenig mystisch wirkt das Häuschen in der Ferne, rechts der Wald, eine Krähe fliegt durch die Szene. Das Krähenmotiv findet sich auch auf dem schwarzen Buchrücken wieder und erinnert mich ein wenig an den Koselbruch, die alte Mühle aus »Krabat«, eines meiner Lieblingsbücher. Im Gegensatz zu eben genanntem Buch ist »Schattengrund« ein packender Thriller, mit mit Zauberei und Magie nicht viel am Hut hat. Die Autorin schafft es mit unglaublicher Eloquenz, blumigen und durchweg fließenden Worten das Lesevergnügen in begeisterungsfähige Höhen zu treiben. Der jugendlich angehauchte Ausdruck in Dialog und Monolog wirkt ganz und gar nicht aufgesetzt; nein, man merkt, dass sich die Autorin den heutigen Sprachgepflogenheiten der Jugend 2012 anzupassen vermag – übrigens indem sie ihre Tochter zu Rate zog – und dies in den Text einbindet, ohne dass es gezwungen wirkt. Es verleiht dem Jugendthriller seinen besonderen Charm, zieht aber dennoch auch Erwachsene in seinen Bann; so geschehen in den letzten 5 Tagen, die ich benötigt habe um das Buch, fesselnd wie es war, durchzulesen. Der Spannungsbogen brach zu keinem Zeitpunkt ein, durchgehend packend und pausenlos spannend zog sich der rote Faden durch den Plot. Sehr überzeugend stellt Elisabeth Herrmann eine junge Frau dar, zerrissen zwischen der Sorge ihrer Eltern ihr gegenüber und Angst vor der Erinnerung, was geschehen ist. Visionen verfolgen das Mädchen, Unwissenheit frisst sich durch ihre Seele, nagt unbändig an ihrem Gewissen. Selten habe ich ein Jugendbuch gelesen, in dem es der Autorin gelang, so farbig einen ruhelosen jungen Menschen darzustellen. Gefühle wirken authentisch, die Handlung ist nachvollziehbar und altersgerecht verpackt. Es geht nicht übertrieben blutig zu, was ich auch von einem Buch ab 14 Jahren erwarte, dennoch schafft Frau Herrmann auch mich als Erwachsenen zu begeistern. Sie wusste geschickt in die Irre zu führen, schafft es bis zum Schluss, die Spannung zu halten und führt uns im Laufe des Buches in die Düsternis und Schwärze der Seele, mitten in das Böse eines Menschen. Ich möchte nicht zuviel zur eigentlichen Thematik des Buches berichten, das würde zuviel spoilern. Allerdings kann ich anmerken, dass es sich um ein immer aktuelles, grausames Thema handelt, dessen Wahrheit unbedingt ans Licht gebracht werden muss. Der Abschluss, die Auflösung des Plots ist sehr gelungen, stellenweise konnte ich das Verhalten Nicos nicht immer nachempfinden, da sie zeitweise doch recht naiv wirkte. Man muss dazu aber sagen, dass sie oft auch einfach keine Wahl hatte, sich nicht zwischen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden durfte, sondern nur einem Weg folgen konnte, da sie sonst nur unnötig in Gefahr geraten wäre. Die Atmosphäre, welche der Thriller transportiert, bewirkte ein wahres Feuerwerk an Bildern im Kopf, da ich selbst in den Bergen aufgewachsen bin und mich mit dem Hauch Legende und Sage, die in die Geschichte eingewebt war, gut identifizieren konnte. Der Teil Deutschlands, in dem das Buch spielt, ist eng mit Märchen und Sagen sowie dem Glauben rund um den Bergbau verbunden. Die Autorin hat dies für meinen Begriff sehr intensiv umschrieben und konnte selbst mich, die mit den Bräuchen gerade der katholischen Kirche aus Gründen der Religionszugehörigkeit absolut nichts anfangen kann, beeindrucken. Mein Fazit: Ein sehr gelungenes zweites Jugendbuch aus der Feder Elisabeth Herrmanns, welche bereits einen jugendlichen Thriller verfasst hatte. Spannende Unterhaltung für kalte Winterabende, am besten mit einem Tee und gedimmtem Licht, nicht nur für Jugendliche ein tolles Leseerlebnis! Mehr davon!

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