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Rezension zu
The Cage - Gejagt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender Folgeband!

Von: hellomybook
16.02.2018

Innerhalb einer Trilogie hat es der zweite Band immer am schwersten, das ist allgemein bekannt. Er muss den undankbarsten Job erledigen, indem er den Auftakt, in welchem die neue Welt eingeführt wird und die Handlung an Fahrt aufnimmt, und das große Finale, in dem die Zustände nochmals zugespitzt werden und sich die Handlung ihrem Höhepunkt nähert, bevor sie endet, verbinden muss. Ob „The Cage – Gejagt“ dennoch lesenswert ist, erfahrt ihr in der folgenden Rezension. Worum geht's? Cora und ihre Gefährten dachten eigentlich, sie hätten das Schlimmste überstanden. Doch sie haben ihren einstigen Käfig nur gegen einen Safaripark eingetauscht. Inmitten von Raubtieren müssen sie sich nun in einer gefährlichen Wildnis behaupten. Immer beobachtet von den geheimnisvollen Kindred. Und auch dem Pärchen Nok und Rolf geht es nicht besser: In einer Art von gigantischem Puppenhaus werden sie Tag und Nacht von ihren Entführern überwacht. Während Leon, der einzige, dem die Flucht gelungen ist, verzweifelt nach Verbündeten sucht, muss Cora sich entscheiden: Kann sie ihrem unwirklich schönen Wächter Cassian, der sie verraten hat, noch einmal trauen? „Die Definition von stur ist zu wissen, was das Richtige ist, es aber trotzdem nicht zu tun, nur um seinen Standpunkt zu verdeutlichen. […]“ Dieses aus dem vorliegenden Buch stammende Zitat beschreibt ziemlich genau die große Schwäche der Protagonistin Cora, aus deren Perspektive der überwiegende Teil erzählt wird. Mit ihr hatte ich an zahlreichen Stellen ernsthafte Probleme. Ich konnte nur den Kopf schütteln, weil sie in den unpassendsten Stellen dermaßen dämliche und nicht durchdachte Entscheidungen trifft und nicht einmal einsieht, wenn andere Figuren auf die Unüberlegtheit ihrerseits hinweisen, sondern auf ihrer Meinung beharren muss. Cora war mir von vorne bis hinten nicht sympathisch, auch weil sie sehr eingebildet rüberkommt, da sie meint, sie wäre allen überlegen, obwohl offensichtlich ist, dass dies nicht richtig ist. Dass ich mit diesem Kritikpunkt die Rezension begonnen habe, hat einen Sinn, denn nun habe ich beinahe ausschließlich Positives zu dem Buch zu berichten. Um auf die Anfangsfrage zurückzugreifen, kann ich bereits zu Beginn aussagen, dass „The Cage – Gejagt“ seine Rolle als „Lückenfüller“ ausgezeichnet erfüllt, und das liegt an verschiedenen Punkten. Das Buch macht sofort von der ersten Seite an eine Sache völlig richtig: Es führt die Handlung nicht nur weiter, sondern spannt einen eigenen Spannungsbogen, welcher innerhalb der über vierhundert Seiten abgeschlossen wird. Die Autorin verliert dabei die gesamte Grundhandlung jedoch nicht aus den Augen, sondern erzählt diese geschickt weiter. Das Buch hat also innerhalb der kompletten Geschichte eine eigene, die es spannend zu erzählen weiß. Durch den packenden Schreibstil fühlte man sich sofort wieder ins Geschehen integriert. Die Autorin wiederholt geschickt wichtige Handlungsstücke aus dem ersten Band, die für den Fortschritt im zweiten wichtig sind, dass man augenblicklich in der Welt versinkt und das Buch nicht mehr loslassen möchte. Das Szenario ist nach wie vor ziemlich spannend und teilweise sogar erschreckend. Es führt den Leser so weit, sich moralische Fragen über den Wert des Menschen gegenüber anderen Spezies zu stellen. Die Autorin schildert gelungen die Umstände des Ausgangsproblems, sodass man mit den bereits bekannten Figuren, die allesamt – außer der Protagonistin – sympathisch erscheinen, mitfiebern kann. Es gibt einige unvorhergesehene Wendungen, die das Buch zusätzlich abwechslungsreich und spannend machen. Die Autorin schafft es geschickt, den Leser so mit Informationen zu füttern, dass man gar nicht mehr aufhören kann, das Buch zu lesen, sondern es innerhalb weniger Stunden beenden möchte. Das Ende ist jedoch, und das ist ein zweiter, kleiner Kritikpunkt, sehr seltsam gesetzt. Man hätte an einer bestimmten Stelle das Buch gelungen enden können, um den Leser mit Erwartungshaltung dem dritten Band entgegen fiebern zu lassen, aber nein, man muss unbedingt einen neuen Handlungsstrang hinzufügen, der sich merkwürdig abgehackt und „gepfuscht“ anfühlt, und als Leser wird man an einer komplett irrelevanten Stelle aus dem Geschehen entlassen. Es wirkte tatsächlich so, als hätte die Autorin innerhalb eines Satzes keine Lust mehr gehabt, diesen Band weiterzuführen, und hätte es letztendlich auch gelassen – seltsam! Dennoch bin ich gespannt, wie der dritte Band ausfällt und ob er die spannende Handlung gelungen abschließen kann. Wie gut ist es? „The Cage – Gejagt“ hat mir fast besser gefallen als sein Vorgänger, ein äußerst gelungener Folgeband einer vielversprechenden Science-Fiction-Reihe! Einige Kritikpunkte verhindern eine ganz hohe Wertung, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um ein absolutes Lesehighlight handelt.

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